Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Intelligente Steckdosen


von Guest (Gast)


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Hallo!

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken an intelligente Steckdosen. Mir 
ist aber nicht so ganz klar, welche Technologien man dafür verwenden 
könnte/sollte. Die Steckdose sollte sich mit einem Hausbus verbinden 
lassen (z.B. CAN oder RS485 o.Ä.), die Last schalten können und 
gleichzeitig die Leistungsaufnahme (grob) messen. Dimmen wäre super aber 
nicht unbedingt nötig. Das ganze sollte nicht sonderlich groß sein, so 
dass es in eine normale Unterputzsteckdose passt.

Der Gedanke dahinter ist einerseits, dass man den Stromverbrauch im Auge 
behalten könnte. Viel interessanter ist aber, dass man auch außer Haus 
nachprüfen kann ob man zum Beispiel das Bügeleisen abgesteckt hat, und 
wenn nicht einfach den Saft abdrehen kann. In einem komplett vernetzten 
Haus könnte man zudem so recht einfach Lichtschalter oder bestimmte 
Terminal-Aktionen mit einer Stehlampe oder Ähnlichem verknüpfen.

Ein Mikrocontroller und ein Transceiver für das Netzwerk sind ja nicht 
sonderlich groß oder teuer. Wie würde man die Leistung messen? Induktiv 
den Strom messen? Über einen Shunt würde ja arg viel Leistung abfallen. 
Oder die Leiterbahn selbst als Shunt nutzen?

Wie würde man so etwas schalten? Relais sind zu groß und stromhungrig. 
Kann man für sowas (Opto-)Triacs nutzen? Braucht man einzelne 
Thyristoren? Etwas ganz anderes? Wie beschaltet man eine solch 
generische Lösung, ohne zu wissen ob die Last stark induktiv/kapazitiv 
sein wird?



Die 230V Grundsatzdiskussion ist an der Stelle glaube ich unangebracht, 
zumal ich noch nicht weiß ob ich das Projekt überhaupt umsetzen werden. 
Die rechtliche und versicherungstechnische Lage ist jedoch meiner 
Meinung nach schon interessant. Wie sieht es dort aus?

von MaWin (Gast)


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Um den Strom zum Bügeleisen zu messen und zu schalten wurde Digitalstrom 
erfunden. Klein, erfordet aber einen teuer umgebauten Sicherungskasten.

http://www.voltus.de/?cl=details&anid=10d862ed9008efd0d0552b84201b0a98&adword=Google/PRODUKTERWEITERUNG//pla//&ia-pkpmtrack=1-2323532393232313630313-68993197-2720977717-20191443397&googleshopping=de&gclid=CJuSw4fxirsCFcdZ3god528AQQ

> Wie würde man so etwas schalten?

Wie viele deiner derzeitigen Steckdosen haben einen Schalter ?

Keine ?

Stattdessen sitzt der Schalter im oder am Gerät, der Lampe, dem 
Bügeleisen.

Das sind 100 Jahre Erfahrung.

Es ist einfach viel sinnvoller, nicht die Steckdose, sondern den 
Verbraucher zu schalten.

Daher gibt es Funksteckdosen. Da kann man eine in eine Wandsteckdose 
rammen, wenn nur ein Verbraucher dranhängt. Man kann auch viele in eine 
Verteilersteckdose stecken, um deren Verbraucher einzeln (oder einen von 
denen) zu schalten. Es gibt manchmal auch welche, die in einer Lampe 
bzw. dem Deckenbaldachin einer Lampe verschwinden.

Alle haben den Nachteil, ständig auf Funksignale warten zu müssen, und 
dafür 1 Watt an Leistung aus dem Stromnetz ziehen zu müssen, was bei 
einem vollautomatisierten Haus schon zu 100 Watt Grundlast führt, also 
220 EUR Stromkosten pro Jahr.

Es ist also keine Lösung.

Bei Lampen kann es sinnvoll sein, dementsprechend haben die EIB/KNX 
Funksysteme auch kaum schaltbaren Steckdosen im Programm, aber 
haufenweise befehlende Lichtschalter.

Du kannst aber mal bei dem oben genannten Anbieter stöbern, was es so an 
Haussteuerungs-Bussystemen gibt

KNX / EIB
DALI
DMX
digitalSTROM
Funksysteme

und bei den Preisen gepflegt rückwärts umfallen.

von Guest (Gast)


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MaWin schrieb:
> Stattdessen sitzt der Schalter im oder am Gerät, der Lampe, dem
> Bügeleisen.
>
> Das sind 100 Jahre Erfahrung.
>
> Es ist einfach viel sinnvoller, nicht die Steckdose, sondern den
> Verbraucher zu schalten.

Auf jeden Fall! Allerdings ist es doch arg praktisch schnell unterwegs 
nachschauen zu können, ob man irgendwas vergessen hat. Oder schonmal vom 
Bad aus die Kaffeemaschine zu bestromen. Solche Kleinigkeiten. Das 
funktioniert halt nur, wenn alle Steckdosen zentral verwaltet werden.

Digitalstrom ist im Grunde ziemlich genau das was ich mir vorstelle, 
allerdings in den Steckdosen, mit Möglichkeit zur Strommessung und durch 
Eigenbau auch ein wenig bezahlbarer vielleicht.

Dass Funksteckdosen keine Lösung sind hast du ja selbst schon 
festgestellt.

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