Hallo, ich möchte ein Temperaturmessmodul mittels Atmega88 realisieren. Unter folgendem link habe ich eine sehr gute Übersicht aller Möglichkeiten gefunden: http://www.mikrocontroller.net/articles/Temperatursensor So ein digitaler Sensor (z.B. DS18S20 / DS18B20) klingt ja erstmal ganz gut und einfach zu handhaben. Ich frag mich allerdings wo genau die Messung statt findet? Die gesamte Schaltung soll in einem Gehäuse liegen. Da wäre es schön einen kleinen Temperaturfühler nach außen zu führen (ähnlich einem dünnen Draht). Gibt es so etwas im Set? Draht + digitalen IC welcher mir einen Wert an den Mega sendet? Grüße
garry schrieb: > Da wäre es schön einen kleinen Temperaturfühler nach außen zu führen > (ähnlich einem dünnen Draht). Wenn Du Thermoelemente nimmst, hast Du einen Fühler in Form eines Drahtes. Dafür brauchst Du aber vermutlich zusätzlich einen Verstärker. Gruss Harald
garry schrieb: > So ein digitaler Sensor (z.B. DS18S20 / DS18B20) klingt ja erstmal ganz > gut und einfach zu handhaben. > > Ich frag mich allerdings wo genau die Messung statt findet? Der Temperatursensor ist auf dem Siliziumchip des DS18S20. > Die gesamte Schaltung soll in einem Gehäuse liegen. > Da wäre es schön einen kleinen Temperaturfühler nach außen zu führen > (ähnlich einem dünnen Draht). Du willst also so etwas wie PT100 oder PT1000: Ein kleines Platinelement an einem Kabel. Kannst Du haben. Hier ist das passende Auswerte-IC: http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31865.pdf Die andere Möglichkeit wären Thermoelemente. Üblich sind Typ J und Typ K. Dafür wäre das hier das passende: http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31855.pdf fchk
Harald Wilhelms schrieb: > Dafür brauchst Du aber vermutlich zusätzlich einen Verstärker. Nicht nur "vermutlich". Und außerdem eine Messstelle der Vergleichstemperatur, es sei denn, garry will hohe Temperaturen mit mäßiger Genauigkeit messen. Gruß Dietrich
> Beim "C" gibt es die Dinger in einer Metallhülse. Gibts dafür einen link? > Wenn Du Thermoelemente nimmst, hast Du einen Fühler in Form eines > Drahtes. Dafür brauchst Du aber vermutlich zusätzlich einen > Verstärker. Stimmt, so ein Thermoelement ist von der Beschaltung her aufwändiger. Den DS18S20 z.B. gibt es ja in einem TO-92 Gehäuse. Wenn ich das Teil mit einer 3-Draht Leitung an die Messstelle führe sollte das auch gehen. Wie schnell reagiert der IC auf Temperaturänderungen? Durch sein eigenes Kunststoffgehäuse wird er doch ein klein wenig isoliert.
> Die andere Möglichkeit wären Thermoelemente. Üblich sind Typ J und Typ > K. Dafür wäre das hier das passende: > > http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31855.pdf Das schaut gut aus. An T+ und T- kommt das Thermoelement ran und der IC gibt über SPI den Temperaturwert an den ATmega. Vergleicht man diese Methode mit meiner oben genannten (DS18S20 direkt an Messstelle und 3-Drahtleitung ins Gehäuse zum Atmega), wo sind da unterschiede, bzw. Vor- und Nachteile?
garry schrieb: > enn ich das Teil mit einer 3-Draht Leitung an die Messstelle führe > sollte das auch gehen. Zwei Drähte reichen auch aus. Für den PT100 wären evtl. 4 Drähte besser geeignet. garry schrieb: > wo sind da unterschiede, bzw. Vor- und Nachteile? Für den DS18B20 wird laut Datenblatt die Genauigkeit von 0.5°C nur im Temperaturbereich -10°C .. +85°C garantiert, auch wenn der mit etwas verminderter Genauigkeit den Bereich -55°C bis +125°C abdeckt. Ansonsten ist er extrem handlich und pflegeleicht.
> Für den DS18B20 wird laut Datenblatt die Genauigkeit von 0.5°C nur im > Temperaturbereich -10°C .. +85°C garantiert Für mich wäre das vollkommen ausreichend. > Zwei Drähte reichen auch aus. Stimmt. Wie schnell reagiert der IC auf Temperaturänderungen? Durch sein eigenes Kunststoffgehäuse wird er doch ein klein wenig isoliert.
garry schrieb: > Wie schnell reagiert der IC auf Temperaturänderungen? Das kommt auf die thermische Ankopplung drauf an. > Durch sein eigenes Kunststoffgehäuse wird er doch ein klein wenig > isoliert. Das Kunststoffgehäuse spielt nur beim Messen der Temperaturen von Gasen eine Roll. Der Wärmeaustausch mit der Umgebung über die (metallenen) Anschlüsse ist wesentlich effektiver.
garry schrieb: > Wie schnell reagiert der IC auf Temperaturänderungen? > Durch sein eigenes Kunststoffgehäuse wird er doch ein klein wenig > isoliert. Die Zeitkonstante sollte irgendwo im Datenblatt stehen. Die Zeitkonstante von Thermoelementen ist jedenfalls kleiner. Die Messung von Lufttemperaturen ist aber so oder so schwierig. Körpertemperaturen machen da weniger Probleme. Gruss Harald
:
Bearbeitet durch User
garry schrieb: >> Die andere Möglichkeit wären Thermoelemente. Üblich sind Typ J und Typ >> K. Dafür wäre das hier das passende: >> >> http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31855.pdf > > Das schaut gut aus. > An T+ und T- kommt das Thermoelement ran und der IC gibt über SPI den > Temperaturwert an den ATmega. > > Vergleicht man diese Methode mit meiner oben genannten (DS18S20 direkt > an Messstelle und 3-Drahtleitung ins Gehäuse zum Atmega), wo sind da > unterschiede, bzw. Vor- und Nachteile? Vor allem der Messbereich. Silizium-Halbleiter funktionieren nur bis maximal 150°C, darüber wird die Eigenleitung zu stark. Ein Thermolelement geht je nach Typ bis 1800°C. Für den negativen Bereich gilt ähnliches. Beim Thermoelement ist der Sensor der Schweißpunkt, an dem die beiden unterschiedliche Metalle zusammenkommen. Das ist also eine sehr kleine Masse. Digitale Signale können andere Signale stören, und sie können selber auch gestört werden. Bei den analogen Signalen eines Thermoelementes oder eines PT100/1000 gibt es keine steilen Flanken und damit nichts, was irgendwas anderes stören könnte. Und durch die 3-/4-Leiter-Technik kann man auch den Widerstand eines langen Kabels kompensieren. Generell gilt: Suche Dir zunächst den für Deine Anwendung passenden Sensor raus. Da gibt es eine ganze Reihe von bis für Feststoffe, Flüssigkeiten, Gase, Säuren/Laugen, Lebensmittel, Ex-Bereiche etc etc. Die Sensorschnittstelle ergibt sich dann daraus. fchk
Frank K. schrieb: > Ein Thermolelement geht je nach Typ bis 1800°C. Für den negativen > Bereich gilt ähnliches. Jau, was so ein Thermoelemebt bei -1800°C anzeigt, hat mich schon immer interessiert. SCNR Harald
also ich nutz seit Jahren den DS1822. Der hat bei 12bit Auflösung ca.750ms bis er mit der Wandlung fertig ist. Der Sensor selber scheint aber viel schneller auf Änderungen zu reagieren. Wenn ich morgen zu Hause bin, kann ich das mal in 10 oder 11bit Auflösung testen. Da soll es bis 187 bis 375ms dauern. Der Sensor selber kann über 2-Draht angeschlossen werden, bei mir geht er selbst noch mit 5m Kabel ohen Probleme.
garry schrieb: >> Beim "C" gibt es die Dinger in einer Metallhülse. > Gibts dafür einen link? und mit dem gewünschten Kabel dran: http://www.conrad.de/ce/de/product/198284/?insert_kz=VQ&hk=SEM&WT.srch=1&WT.mc_id=google_pla&gclid=CIzOobGrjbsCFQ1L3god6A4AzA http://www.digitalo.de/products/167990/Temperaturfuehler-Ds18s20-Verg.Kabel-2m.html?ref=43&products_model=Q06561&source=googleps&gclid=CL_kjrOrjbsCFcNF3god5h4Agg http://www.voelkner.de/products/161928/Temperaturfuehler-Ds18s20-Verg.Kabel-2m.html?ref=43&products_model=Q06561&source=googleps&gclid=CPHeq7KrjbsCFchY3godb0oALg 3 x damit es nicht einseitige Werbung ist
Frank K. schrieb: > Vor allem der Messbereich. Silizium-Halbleiter funktionieren nur bis > maximal 150°C, darüber wird die Eigenleitung zu stark. MAXIM rät für den DS18B20 bereits oberhalb von 100°C wegen der Eigenleitung auf den parasitären Versorgungsmodus zu verzichten und der empfohlene Temperaturbereich ist nach oben auf 125°C eingeschränkt. Aber wie garry weiter oben schrieb, ist er schon mit 85°C voll zufrieden. Um mit einem PT100/1000 die Genauigkeit zu erreichen, die der DS18B20 out-of-the-box liefert, muss man noch einen ziemlichen Zirkus in der Signalaufbereitung betreiben oder ist mit einem hochauflösenden Wandler und störsicherem Aufbau dabei. Und einen Bus mit ein paar mehr Meßstellen hat man dann noch lange nicht.
Frank K. schrieb: > Vor allem der Messbereich. Silizium-Halbleiter funktionieren nur bis > maximal 150°C, darüber wird die Eigenleitung zu stark. Analog geht schon noch mehr. Der KTY84 geht bis 300°C.
:
Bearbeitet durch User
GooGoogle schrieb: > und mit dem gewünschten Kabel dran Falls der Preis keine Rolle spielt, ist das sicher ein guter Tip. Sonst empfehle ich mal bei ebay rein zu gucken. Unsere Freunde aus dem Osten schmeißen die Dinger einzeln oder im 5er-Pack für ca. ein zehntel des Preises auf den Markt, z.B. 180970389726, 180970372664 oder 290940052939
Wolfgang schrieb: > Osten schmeißen die Dinger einzeln oder im 5er-Pack für ca. ein zehntel > des Preises auf den Markt Dazu sind die bestimmt noch 10mal so gut! ;-P
GooGoogle schrieb: > Dazu sind die bestimmt noch 10mal so gut! ;-P Ich bin's zufrieden - mit denen aus dem Osten. Woran würdest du denn "10mal" so gut festmachen?
Wolfgang schrieb: > Woran würdest du denn "10mal" so gut festmachen? Wenn du die Dinger im Einsatz hast und sie empfehlen kannst, dann ist doch alles gut. Ich arbeite nicht für den "C" oder seine Abkömmlinge. Mir ist egal was und wo er es kauft. Ich wollte mit den Dingern nur eine Option schaffen.
Vielen Dank für die rege Teilnahme. Ich möchte zunächst die Lufttemperatur erfassen. Somit wäre ein Messbereich von -10..20 bis +40..50 ausreichend. Das Kabel möchte ich an den Kontakten anlöten und vergießen, sodass das ganze halbwegs Wasserdicht wird. Damit wäre die Wärmeleitung über die Anschlüsse schon mal hinfällig. Denke aber ich werde es mit dem DS18B20 mal versuchen.
genau der DS ist da genau richtig. Einfach zu beschalten, 2-Draht Technik, je nach dem wie genau es werden soll DS18B20 oder DS1822. In der vollen Auflösung von 12bit warte ich ca. 1s um die Daten auszulesen. Viel Spaß und Erfolg :-)
Steffen schrieb: > Wenn ich morgen zu > Hause bin, kann ich das mal in 10 oder 11bit Auflösung testen. Da soll > es bis 187 bis 375ms dauern. Hab es eben getestet, habe den Sensor in 11bit Auflösung abgefragt, als Zeit hab ich 400ms gewählt. Der hat bei jeder Abfrage einen anderen Wert gebracht in dem ich ihn nur "angepustet" habe. Von daher scheint er sehr schnell auf Änderungen zu reagieren.
Was für manche schon schnell ist, das ist für andere noch langsam. Also: Um was für eine Anwendung geht es, wie schnell - in Zeiteinheiten - muss es sein?
Steffen schrieb: > je nach dem wie genau es werden soll DS18B20 oder DS1822. Wenn man als Endverbraucher in kleinen Mengen bei den bekannten Versendern bestellt, ist der DS1822 aber eher nicht zu empfehlen. Hat nur 2° Genauigkeit statt der 0,5° beim DS18B20 ist aber meistens trotzdem teuerer. Der DS18S20 ist wenn man mehr als 0,5° Auflösung haben möchte komplizierter aus zu werten. Da empfiehlt sich doch am ehesten der DS18B20.
A. K. schrieb: > Was für manche schon schnell ist, das ist für andere noch langsam. Da hast du Recht. Bei den DS Sensoren gehts halt nicht schneller ;-) Jan S.im Beitrag #3426754: > Der DS18S20 ist wenn man mehr als 0,5° Auflösung haben möchte > komplizierter aus zu werten. Da empfiehlt sich doch am ehesten der > DS18B20. sind beide recht einfach auszuwerten.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.