Forum: Haus & Smart Home Automatisiertes Schiebedach für eine Sternwarte, Welches System


von Michael T. (trend)


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Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bräuchte eure Hilfe.

Ich bin mir nicht sicher auf welches System ich gehen soll und wie ich 
das Thema in Detail lösen soll.

Zur Situation:
Ich habe ein Satteldach mit ca. 35° Neigung das auffahrbar ist. Jeder 
Dachhälfte wiegt ca. 60kg und läuft auf Rollen in einer U-Schiene.
Jede Hälfte ist jetzt über je eine Umlenkrolle mit je einem Seilhebezug 
Einhell BT-EH 500 realisiert (ca. 1000W. 230V Einphasenmotor mit 
Kondensatorschaltung).
(Habe etwas überdimensioniert, da das Dach von der Bremse des Seilzuges 
gehalten werden muss und ich den Verschleiß gering halten wollte)
Per manueller Bedienung läuft das ganze schon wunderbar.
Die Seilhebezüge haben elektrische Endschalter, die ich nach Außen legen 
werde und als Notschalter fungieren sollen. Ich möchte aber einen 
Schritt weiter gehen, weg von der Manuellen Bedienung.

Zur Aufgabenstellung:
Das ganze soll Automatisiert bei drücken eines Tasters auf und zu 
fahren.
Konkret zunächst fängt Häflte 1 das Fahren an, dann zeitverzögert (oder 
mit Sensor gesteuert) Hälfte 2. Beim zufahren umgekehrt.
Endpositionen sollen mit Endschalter realisiert werden.
Optional soll man das ganze Per Funkschalter und/oder PC betätigen 
können.

Realisierungsideen:
1. Steuerung über ne Siemens Logo 12/24V mit 2 Logo Kontakt. D.h. insg. 
8 Relais für die 2 Motoren mit Kondensatorschaltung für Links- 
Rechtslauf.
Die Bedienung über nen PC läuft dann über ein Arduino Board. oder so...
Vorteile: Einfach (nach bisherigem Kenntnisstand), relativ sicher,...
Nachteile: Teuer (Software USB Kabel...), neues System zu erlernen.

2. Realisierung über ein Arduino board,+ Sold State Relais das ich eh 
schon Zuhause habe. Mit Arduino habe ich Grundkenntnisse, mehr aber 
leider nicht.
Vorteile: Billig, deutlich Flexibler, mehr Möglichkeiten.
Nachteile: Viel Aufwand (Hardware + Software), Zuverlässigkeitsrisiko, 
Fehleranfällig.

3...??

Nachdem ich in die Microcontrollerwelt noch nicht tief eingestiegen bin, 
und am genannten Aufbau etliches Schief gehen kann, (wenn der Motor zu 
stark zieht) bevorzuge ich Möglichkeit 1.
Oder sie seht ihr das? Habt ihr ne günstige, zuverlässige und einfache 
Alternative um das Problem zu lösen?

Viele Grüße
Michael

von Frank (Gast)


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Um zwei Dachflächen zwischen ihren Endschaltern hin- und her zu fahren, 
sind m.E. SPS oder MC völlig überdimensioniert. Sowas schafft man bequem 
mit 2 oder 3 kunstvoll gekoppelten Relais oder notfalls auf dem Level 
von TTL-Logichips ... (plus Leistungsschalter).

von Arno (Gast)


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Moin,

ich würde das offen gesagt einen Elektriker machen und dokumentieren 
lassen. Der wird da nach allem was ich bisher sehe wahrscheinlich eine 
Logo einbauen, aber das kann dir ja egal sein - Hauptsache, du weißt, 
was verbaut ist und hast Dokumentation, damit auch dein Nachfolger weiß, 
was verbaut ist.

Wenn du da jetzt mit Arduino-Basteleien irgendwas anfängst, weißt du in 
einem oder zwei Jahren nicht mehr genau, wie du das gemacht hast, der 
Quellcode ist auf irgendeiner Festplatte, von der keiner weiß, wo sie 
liegt, und falls du mal krank bist oder einen Unfall hast, kann niemand 
irgendwas mit der Anlage anfangen.

MfG, Arno

von Michael T. (trend)


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Hallo zusammen,

erst mal Danke für die Antworten.
Bei den kunstvoll gestalteten Relais sehe ich das Problem, dass sich die 
beiden Seiten nicht Zeitlich versetzt schalten kann, oder nur 
einigermaßen Unkontrolliert.

Dass ne Logo für die Anwendung überdimensioniert ist, ist mir auch klar. 
Ich sehe es halt aktuell als die Einfachste Lösung an. Oder gibts ne 
Alternative zur Logo, die weniger kann und damit auch weniger kostet?

Bzgl Doku, ich denke das wird relativ teuer, wenn ich das machen lasse. 
Die Sternwarte ist nur für meine privaten Zwecke, deshalb sehe ich mich 
nur selbst dafür verantwortlich, wie gut ich dokumentiere.

Ja, mit Arduino sehe ich das ähnlich. Nachdem man von der Basis alles 
programmieren muss, wirds später komplex dies nachzuvollziehen. Außerdem 
sehe ich das Risiko der Zuverlässigkeit. Im engeren Sinne ist ja doch 
nur ne "Bastelei".

Viele Grüße
Michael

von moeb (Gast)


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von derHesse (Gast)


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Hi,

das hier:
http://www.1-wire.de/oxid/1-Wire-Rolladen-Steuerung/

und hinten dran ein Raspi mit der 1-wire steuerung.
Easy, sparsam, handbedien- und ausbaubar.

HTH

von Frank (Gast)


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von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Michael.

Michael Trend schrieb:

> erst mal Danke für die Antworten.
> Bei den kunstvoll gestalteten Relais sehe ich das Problem, dass sich die
> beiden Seiten nicht Zeitlich versetzt schalten kann, oder nur
> einigermaßen Unkontrolliert.

Was hast Du denn konkret vor? Mit ein paar zusätzlichen Sensoren und 
Relais sollte das auch zu machen sein.

So eine Aufgabe ist für einen intelligenten Menschen ohne 
Mikrocontrollervorkenntnisse tatsächlich einfacher mit Relais oder 
Logiggattern zu lösen.
Mit Mikrocontrollervorkenntnissen kippt die Sache schnell in die 
Richtung,
das es mit Mikrocontrollern einfacher ist. Nur ganz einfache Auf und Zu 
Lösungen sind mit Relais einfacher.

Die Hauptarbeit ist das Einarbeiten in die Mikrocontroller.

Darum würde ich Dir die Klapperrelais ans Herz legen, wenn Du eine 
schnelle, einfache Lösung suchst, und den Mikrocontroller, wenn Du 
gleichzeit Spass daran hast und Deine gewonnenen Kenntnisse 
anschliessend für das nächste Projekt verwenden kannst....wo aufgrund 
der dann vorhandenen der Mikrocontrollervorkenntnisse die Welt eh anders 
aussieht. ;O)

Logo bzw. allgemein eine SPS sehe ich auch als überkandidelt an. Aber es 
kann eine schnelle Lösung sein, wenn Geld nicht so wichtig ist.

>
> Dass ne Logo für die Anwendung überdimensioniert ist, ist mir auch klar.
> Ich sehe es halt aktuell als die Einfachste Lösung an. Oder gibts ne
> Alternative zur Logo, die weniger kann und damit auch weniger kostet?

Früher gab es auch Alternativprodukte z.B. von Mitsubishi oder 
Telemechanique.
Ob es die als Kleinsteuerung noch gibt, und ob die preisliche Vorteile 
haben, das müsstest Du selber recherchieren.


> Bzgl Doku, ich denke das wird relativ teuer, wenn ich das machen lasse.
> Die Sternwarte ist nur für meine privaten Zwecke, deshalb sehe ich mich
> nur selbst dafür verantwortlich, wie gut ich dokumentiere.

Gute Doku kann jeder machen, wenn er alles notiert, was er macht, und 
dabei berücksichtigt, das es nichts wirklich allgemeingültiges gibt, ( 
Schwarz ist IMMER Masse.....oder war es hier nicht doch mal blau aus dem 
oder dem Grund? Bedeutet Vcc hier jetzt 5V oder 12V?) so das besser 
alles explizit angegeben werden sollte, auch wenn es redundant erscheint 
oder ist.
Wenn Dir beim Kontrolllesen wegen der Redundanz Verwirrung entsteht, 
hast Du vermutlich einen Fehler gefunden. Redundanz führt eben bei 
Inkonsitenz zu logischen Stolperern. Dazu hat man sie, so quasie wie bei 
einer Prüfsumme. ;O)

Ein guter Fachmann, der eine gute Steuerung liefert, muss nicht 
zwangsleufig auch gute Doku liefern. Selbst dann nicht, wenn er formal
alle Normen erfüllt.

Wenn ein guter Fachmann auch noch gute Doku liefert, heist das noch 
lange nicht, das man nicht diese Doku trozdem verlegen könnte, oder im 
entscheidenden Moment in einem feuersicheren Tresor parat hat, der 
leider 500km entfernt steht.

Heisst: Leg Dir eine KOPIE(!!!!) der Doku in den Schaltkasten!
Die Originale stellst Du gut weg. Scannst sie ein (wenn sie nicht eh im 
Original in digitaler Form vorliegen) und speicherst sie an mehreren 
verschiedenen Stellen (physikalisch andere Festplatten, am besten in 
anderen Städten in  anderen Ländern) weg.


> Ja, mit Arduino sehe ich das ähnlich. Nachdem man von der Basis alles
> programmieren muss, wirds später komplex dies nachzuvollziehen. Außerdem
> sehe ich das Risiko der Zuverlässigkeit. Im engeren Sinne ist ja doch
> nur ne "Bastelei".

Professionell heisst, dass man es für Geld macht. Das bedeutet nicht 
zwangsläufig, das man es auch gut macht.
"Basteleien" müssen nicht zwangsläufig schlecht und unzuverlässig sein.
Geld ist, zugegeben, eine mächtige Motivation. Aber es ist bei weitem 
nicht die einzigste......
Bastler haben oft die Möglichkeit, wesentlich mehr Zeit in ein Projekt 
zu investieren, als sich Profis erlauben können. Das kann, jetzt mal 
ohne Berücksichtigung des Materialeinsatzes, wesentlich intelligentere 
Lösungen hervorbringen und zu sorgfältigerer Arbeit führen. Profis 
erfüllen meistens Normen gerade so eben das sie nicht auffallen. Das 
ist, leider nicht zu selten, ihre einzige echte Profession. ;O)

Ok. Der Arduino ist an sich schon kritikwürdig, weil er eben für andere 
Aufgaben (Kunstobjekte und Spielzeug) konzipiert wurde. Das sollte man 
dabei im Hinterkopf haben. Gegenseitige Hardware Veriegelungen über 
Hilfskontakte sind z.B. bei Schützsteuerungen per SPS immer noch üblich 
und sinnvoll. So schnell kommst Du auch per Mikrocontroller nicht von 
der Hardware weg.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

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