Kann mir kurz jemand helfen, die Lebensdauerangaben von Superkondensatoren zu verstehen? http://www.mouser.com/ds/2/87/bus-elx-ds-4422-kw-series-38907.pdf S.1 unten: Hier gibt es z.B. die Angabe L"ife (1000 hrs @ 85°C @ 5.5Vdc) < 30 % Capacitance Change." Daraus würde ich schließen, dass nach 42 Tagen bei 85°C und max. Spannung noch mehr als 70% der ursprünglichen Kapazität übrig sind. Verstehe ich das richtig? Dass die Lebensdauer stark von der Spannung und insbesondere der Temperatur abhängt, ist mir bekannt. Ich vermisse aber Diagramme oder ähnliches, aus denen die zu erwartende Entwicklung z.B. bei 5V und 20°C abzulesen ist. Für den Einsatz als kurzfristige Notstromversorgung im Dauer-Standby wären solche Speicher also eher fragwürdig?! Was ist in diesem Zusammenhang von der ATX-UPSU zu halten? http://www.atx-upsu.ch/data/atx_upsu_datasheet.pdf Immerhin 2 Jahre Garantie... Also, wo finde ich Angaben für Raumtemperatur? Schönen Sonntag!
Also ich würde Life nicht als Lebensdauer, sondern als Speicherdauer der angelegten Spannung ansehen. Quasi, nach welcher Zeit ist die Spannung aus dem Cap raus - ohne das ein Strom geflossen ist. Sonst würde so ein Cap keinen Sinn gegenüber einer Batterie machen.
Beachte bitte auch den Strom den du im Standby brauchst, deine ausgewählten Superkondensatoren haben ein sehr hohen Innenwiderstand! D.h. Laden und Entladen dauert lange! Auch die Kapazität ist sehr gering. Es gibt andere mit geringerem Widerstand und höherer Kapazität, kommt auf deinen Einsatzzweck an. Hier findest du ein ausführlicheres Datenblatt zu anderen Superkondensatoren: http://de.mouser.com/ProductDetail/Maxwell-Technologies/BCAP0100-P270-T01/?qs=sGAEpiMZZMuDCPMZUZ%252bYl5YCp2WFdMnqNnFfqSju8oc%3d Lebensdauer für 85°C, nach 1000h ebenfalls 30% Kapazitätsänderung Lebensdauer bei 25°C, nach 10 Jahren 30% Kapazitätsänderung. D.h. ich würde soetwas ähnliches bei deinen auch erwarten
Hallo, die Spezifikation ist wie folgt zu verstehen: Die Kapazität C nimmt bei Betrieb mit 5.5V und Umgebungstemperatur 85°C nach 1000h um maximal 30% ab (Life-time ist auch bei Aluminiumkondensatoren ähnlich definiert). Bei niedrigerer Betriebstemperatur ist die Lebensdauer länger. Üblicherweise verdoppelt sie sich bei 10°C niedrigerer Betriebstemperatur z.B. 85°C -> Lebensdauer 1000h 75°C -> Lebensdauer 2000h 65°C -> Lebensdauer 4000h 55°C -> Lebensdauer 8000h 45°C -> Lebensdauer 16000h Dazu kommt, dass auch ein Spannungsderatig (=Betrieb bei niedrigerer Spannung als Nennspannung) die Lebensdauer erhöht. Ich denke mich zu erinnern, dass in einer Herstellerspezifikation bei 0.2V niedrigerer Betriebsspannung mit einer Verdopplung der Lebensdauer zu rechnen ist. Damit kömmt man bei üblichen Betriebstemperaturen von ca. 40°C bis 50°C relativ leicht auf mehrere Jahre "Lebensdauer". Grüße Gast STS
Robert Dorn schrieb: > Also ich würde Life nicht als Lebensdauer, sondern als Speicherdauer der > angelegten Spannung ansehen. Das wäre aber eine falsche Ansicht. Die Lebensdauer ist shcon genaus so zu sehen, wie unser GoldCap da ausgerechnet hat: im beschreibenen Szenarion hat der "fast neue" Kondensator nach 42 Tagen nur noch 70% der ursprünglichen Kapazität... :-o Und dann kommt die bereits erwähnte "pro 10°C niedrigere Temperatur verdoppelt sich die Lebensdauer" Formel, die das etwas besser macht. Aber 1000h bei 85°C ist echt ein grottiger billiger Elko, gute und teure Exemplare schaffen es auf 3000h bei 105°C. Das wären dann bei 85°C immerhin schon 12000 Stunden und mithin schon gut 2 Jahre bei dieser ziemlich hoen Temperatur... STS schrieb: > Ich denke mich zu erinnern, dass in einer Herstellerspezifikation bei > 0.2V niedrigerer Betriebsspannung mit einer Verdopplung der Lebensdauer > zu rechnen ist. Seltsam kleine Zahl. Dann lebt ein 400V Elko ja ewig, wenn er "nur" mit 390V betrieben wird...
Tja... bei großen USVs muss man alle 4-5 Jahre die Akkus wechseln. Und Lithiumzellen als Pufferbatterie halten auch nur 10 Jahre. Trotzdem haben sich Superkondensatoren nicht durchgesetzt.
Hallo, Superkondensatoren und Aluminiumkondensatoren haben verschiedene Dielektrika. Der Superkondensator besteht vereinfacht aus einer elektrischen Doppelschicht geladener Moleküle. Die Spannungsfestigkeit dieser Schichthängt vom Elektrolyten ab und ist sehr gering (üblicherweise 1V ... 3V ...4V). Wenn die (temperaturabhängige) Grenzspannung überschritten wird, dann setzt "elektrolytische Zersetzung" ein und der Superkondensator zerstört sich selbt. 100mV - 200mV unter der Betriebsspannung betrieben ergibt mehr "Sicherheit", keine Zersetzung und damit mehr Lebensdauer. Superkondensatoren sind wegen der niedrigen möglichen Betriebsspannungen üblicherweise immer "hart an der Grenze" spezifiziert. (siehe auch "Elektrochemische Spannungsreihe" / Redoxpotentiale) Aluminiumkondensatoren haben mit Aluminiumoxyd einen klassischen Festkörper-Isolator als Dielektrikum. Auch ihre Lebensdauer ist von der Spannung abhängig (Isolator und Elektrolyt). Allerdings ist diese Abhängigkeit kleiner und nur dem Hersteller bekannt, weil die Nennspannung des Kondensators üblicherweise relativ weit seiner der Grenz- oder Maximalspannung entfernt liegt. Ich hoffe das erklärt in etwa, warum beim Elko zwischen "400V" und "390V" nicht die Welt ausmachen, 100mV bis 200mV beim Superkondensator aber sehr viel. Grüße, Gast STS
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