Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ozilloskop direkt am Funktionsgenerator messen


von 4sin (Gast)


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Hallo,

ich stehe vor folgendem Problem, ich stelle an einem Funktionsgenerator 
(50Ohm) eine Spannung ein und messe diese direkt mit deinem Oszilloskop 
(1Mohm)... allerdings messe ich hier etwa die doppelte Spannung?! Wie 
ist dies möglich?

Würde das Oszi einen 50Ohm Eingang haben würde man ja nur die hälfte 
messen oder?

Mfg

von Peter R. (pnu)


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Bei Funktionsgeneratoren für Anschluss an definiertem Lastwiderstand (50 
Ohm) gibt man normalerweise die an die Last von 50 Ohm gelieferte 
Spannung an.

Mit dem Oszilloskop misst man aber hochohmig.
Deshalb zeitgt es die Spannung ohne Last (Leerlaufspannung), also 100mV 
Effektiv, 140mV Scheitelwert und 280mV Spitze-Spitze bei Sinus.

von Falk B. (falk)


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Die Ausgangsspannung ist immer bezogen auf 50 Ohm Abschluss, damit man 
bei langen Leitungen keine Probleme mit der HF und dem 
Wellenwiderstand kommt, siehe Artikel. Es ist eine 
Serienterminierung im Funktionsgenerator.

: Bearbeitet durch User
von 4sin (Gast)


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heisst das jetzt, wenn mein Oszilloskop einen 50 Ohm-Eingang hat sollte 
ich die z.b. eingestellten 2Vpp vom Funktionsgenerator messen?!?

Bzw. wenn ich den Funktionsgenerator auf 2Vpp einstelle ist damit 
gemeint, dass er im Leerlauf eigentlich 4Vpp hat?

von Wilhelm F. (Gast)


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4sin schrieb:

> heisst das jetzt, wenn mein Oszilloskop einen 50 Ohm-Eingang hat sollte
> ich die z.b. eingestellten 2Vpp vom Funktionsgenerator messen?!?
>
> Bzw. wenn ich den Funktionsgenerator auf 2Vpp einstelle ist damit
> gemeint, dass er im Leerlauf eigentlich 4Vpp hat?

So ist das bei meinem Hameg Funktionsgenerator. Und wann hat man da 
schon mal 50 Ohm extern dran?

von blablub (Gast)


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Ohne ne richtige Terminierung fängst du dir auch die ganzen Reflexionen 
ein. Häng doch einfach nen 50Ohm Widerstand nach Masse mit drann und 
miss dann mit dem Oszi. Dann passt das auch alles wie eingestellt.

von ich (Gast)


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Das stimmt alles. Der Generator hat einen Ausgang von 50 Ohm, und wenn 
dann ein Verbraucher mit ebenfalls 50 Ohm angeschlossen ist, wird man 
auch genau die eingestellte Spannung messen.
Mach doch mal an den Oszi ein T-Stück ran und stecke auf einer Seite 
einen 50 Ohm-Abschlußwiderstand auf. Die andere Seite ist dann die 
Leitung, die vom Generator kommt. Und schon stimmt alles.
Man kann eben nur unter Beachtung der Randbedingungen, in diesem Falle 
der richtigen Anpassung, exakt messen. Sonst steht man auf verlorenem 
Feld...

von 4sin (Gast)


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die Frage, die sich mir nur stellt ist wie ich mir erklären kann, dass 
ich eine Quelle mit 2Vpp habe aber 4Vpp messe, da können ja nicht 
irgendwo noch 2V dazukommen, vorallem wenn ich einen 50 Ohm Widerstand 
dranhänge einen Spannungsteiler produziere und dann nur mehr die Hälfte 
der Spannung messe?

von Peter R. (pnu)


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Wilhelm F. schrieb:
> So ist das bei meinem Hameg Funktionsgenerator. Und wann hat man da
> schon mal 50 Ohm extern dran?

Wenn mit Hochfrequenz gearbeitet wird, muss man immer mit 
Wellenwiderstand arbeiten sonst ist jede Verbindungsleitung ein 
Kondensator oder eine Spule von erheblichem Einfluss. Ein dafür 
eingerichteter Generator sollte daher die Spannung unter Last angeben. 
Auch wenn ein Bastler es manchmal etwas anders haben will.

von ich (Gast)


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4sin schrieb:
> die Frage, die sich mir nur stellt ist wie ich mir erklären kann,
> dass
> ich eine Quelle mit 2Vpp habe aber 4Vpp messe, da können ja nicht
> irgendwo noch 2V dazukommen, vorallem wenn ich einen 50 Ohm Widerstand
> dranhänge einen Spannungsteiler produziere und dann nur mehr die Hälfte
> der Spannung messe?

Nein, da kommt ja nix dazu. Du hast ohne Last wirklich die 4V, auch wenn 
du am Generator 2V eingestellt hast. Die 2V sind ja mit richtigem 
Abschluß gemeint und nicht für den Leerlauf.

von Achim H. (anymouse)


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4sin schrieb:
> Bzw. wenn ich den Funktionsgenerator auf 2Vpp einstelle ist damit
> gemeint, dass er im Leerlauf eigentlich 4Vpp hat?

Nein, damit ist gemeint, dass er bei richtiger Terminierung (50 Ohm) 
eben diese 2V pp (oder Veff, je nach Angabe) hat. Was der bei Leerlauf 
hat, ist nicht spezifiziert ...

... aber, da hast Du recht, wird häufig mit einen simplen 
50-Ohm-Spannungsteiler gearbeitet, was dann wieder Deine 4Vpp ergibt.

von Paul B. (paul_baumann)


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4sin schrob:
>ich stelle an einem Funktionsgenerator
>(50Ohm) eine Spannung ein und messe diese direkt mit deinem Oszilloskop

Mit meinem Oszilloskop? Das gebe ich nicht raus.
;-)
MfG Paul

von der alte Hanns (Gast)


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Misst du am Generator
dann schalt nen Widerstand davor
damit er Spannung wegnimmt
und so der Messwert stimmt.

(doch das Oszi, das ist meins
kauf gefälligst selber eins)


für Paul Baumann

von ToNo (Gast)


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Moin,

das Stichwort ist Leistungsanpassung.

Quellenwiderstand = Lastwiderstand  =>  1/2 Spannung verglichen mit 
offenem Anschluß.

von J. A. (gajk)


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Also, ich würde mal mit nem stinknormalen Multimeter die 
Ausgangsspannung messen und bei der Frequenz handelsübliche Werte (50 
Hz) einstellen.

Vielleicht ist einer der Skalierungsknöpfe für die y-Ablenkung 
verstellt.

von MT (Gast)


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4sin schrieb:
> ...ich stelle an einem Funktionsgenerator
> (50Ohm) eine Spannung ein...

An einer Skala, an einem Display, via Software, per DVM oder wie? Ist es 
der TTI Ari Funktiongenerator (er hat einen solchen bug).

von Paul Baumann (Gast)


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O.T.
Mensch, alter Hans ich freu' mich sehr,
dann gibt's noch einen Dichter mehr!
Ich denke auch: Das kann nicht schaden,
ein bisschen Spaß in diesem "Laden"

;-)
MfG Paul

von ich (Gast)


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MT schrieb:
> 4sin schrieb:
>> ...ich stelle an einem Funktionsgenerator
>> (50Ohm) eine Spannung ein...
>
> An einer Skala, an einem Display, via Software, per DVM oder wie? Ist es
> der TTI Ari Funktiongenerator (er hat einen solchen bug).

Das vom TO beschriebene Verhalten ist kein Bug, sondern völlig korrekt. 
Nur wenn man einen 50 Ohm-Ausgang auch mit 50 Ohm Abschluß mißt, bekommt 
man die eingestellten Spannungswerte.
Gegenfrage: Was wäre denn, wenn die Spannung ohne Abschluß richtig 
gemessen würde und du dann mit diesem Signal auf eine Verstärkerstufe 
mit 50 Ohm-Eingang gehst? Dann bekommst du nur die Hälfte des hochohmig 
gemessenen Wertes.
Nur mit richtigem Abschlußwiderstand (Anpassung) mißt man auch die 
eingestellten Werte richtig.

von 4sin (Gast)


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Danke für die hilfreichen Beiträge ich denke es nun verstanden zu haben 
was hier "schief" gelaufen ist!!

Zusammenfassend, es war nicht irgendeine Skaleneinstellung sondern die 
Terminierung!

http://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand


MfG

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