Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TFT-Monitor defekt


von J aus H (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

zu folgendem Problem hätte ich gerne kurz Ratschläge bzw. Hilfe. Einem 
Freund ist vor nicht all zu langer Zeit einer seiner 3 TFT-Monitor um 
die Ohren geflogen.
Nun ist dieser zu mir, als Informatiker, gekommen und meinte ich kenne 
mich doch mit solchen Sachen aus und sollte mir das gute Stück mal 
anschauen.
Gesagt getan - Monitor geht für max. 2 Sekunden an, zeigt ein sehr gutes 
Bild, gibt ein unschönen hohen Pfiffton von sich und geht direkt wieder 
aus.

Daraufhin habe ich den Monitor auseinander genommen und geschaut ob mir 
(als absoluter Laie) ein Fehler ins Auge springt. Dies war leider nicht 
so, es ist kein Kondensator aufgebläht, es scheint nichts durchgebrannt 
und auch die Feinsicherung ist funktional.

Ein Kollege welcher sich ein wenig besser meinte etwas von einem 
Konvertertrafo der defekt sein könnte.

Nun meine Frage was da ist ein Konvertertrafo und woher bekommt man 
sowas?
Fällt vielleicht jemand ein anderer Fehler auf ?

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

J aus H schrieb:
> Daraufhin habe ich den Monitor auseinander genommen und geschaut ob mir
> (als absoluter Laie) ein Fehler ins Auge springt.

Als "Laie" würd ich aufpassen das nicht ein Funke ins Auge springt. Ich 
würd sagen R27 ist defekt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

J aus H schrieb:
> Nun meine Frage was da ist ein Konvertertrafo

Vllt. ist der Inverter Trafo gemeint. Der erzeugt die 
Versorgungsspannung für die Beleuchtung und ist auf der Platinenaufsicht 
der Trafo links, das flachere Dings. Der Trafo selber ist selten kaputt, 
aber der Generator dafür ist schon mal defekt. Ist aber in SMD und auf 
der Lötseite der Platine.

Steck mal die Kabel zu den Leuchtstoffröhren ab und aktiviere dann den 
Monitor (Vorsicht! An den Anschlüssen zu den Röhren liegen 400V oder 
so!)

Wenn der TFT dann immer noch abschaltet, sind die Röhren vermutlich o.k. 
und das Problem liegt davor.

: Bearbeitet durch User
von eglo (Gast)


Lesenswert?

J aus H schrieb:
> Gesagt getan - Monitor geht für max. 2 Sekunden an, zeigt ein sehr gutes
> Bild ... und geht direkt wieder
> aus.

Wahrscheinlich schaltet nach 2s die Hintergrundbeleuchtung ab, weil eine 
Referenzspannung nicht stimmt.
Grund dafür kann ein trocken gewordener Elko sein.
Ob das auch einen Pfeiffton erzeugen kann, weiß ich nicht.

Du kannst nach dem Abschalten überprüfen, ob das Bild selber noch da 
ist, indem du direkt mit einer Taschenlampe auf den Monitor leuchtest. 
Ist nur das Backlight abgeschaltet, siehst du durch die Taschenlampe 
immer noch Teile vom Bild.

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Steck mal die Kabel zu den Leuchtstoffröhren ab und aktiviere dann den
> Monitor (Vorsicht! An den Anschlüssen zu den Röhren liegen 400V oder
> so!)
>
> Wenn der TFT dann immer noch abschaltet, sind die Röhren vermutlich o.k.
> und das Problem liegt davor.

Meinst du wir sollten ihm solche Tips geben? Nimm mal an, er versucht 
das im Ausgebauten Zustand, es geht nicht er nimmt die Netzspannung weg 
und fässt da irgendwo an und bekommt eine gewischt, weil der die 
Grundlage "da ist noch Saft auf dem Ladeelko des Netzgleichrichts"

Also ich sag mal so, ab das Ding zum Fachmann.

von eglo (Gast)


Lesenswert?

Normalerweise kann man so einen Monitor auch ohne Gehäuse wieder 
zusammenbauen, die Platine auf eine Styropoor-Platte legen, alle Stecker 
dran und einschalten. Dann kann man mit einem Papierrohr von 
ausreichender Länge die Stelle lokalisieren, wo es pfeift.
Als Laie sollte man das nicht tun, weil an der Platine verschiedene 
Hochspannungen mit mehreren 100V anliegen, eventuell fürs Backlight 
sogar mehr als 1000V und somit die Gefahr eines lebensgefährlichen 
Stromschlags besteht.

von eglo (Gast)


Lesenswert?

Die Kondensatoren können nach dem Ausschalten immer noch eine Zeit lang 
extrem hohe Spannungen führen!

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

eglo schrieb:
> Als Laie sollte man das nicht tun, weil an der Platine verschiedene
> Hochspannungen mit mehreren 100V anliegen, eventuell fürs Backlight
> sogar mehr als 1000V und somit die Gefahr eines lebensgefährlichen
> Stromschlags besteht.

sag ich ja, einfach zum Fachmann und gut. Ich schraub auch nicht an 
meinem Auto rum nur weil ich n Führerschein haben.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

naja, so ein Netzteil ist immer relativ gleichartig aufgebaut:

Aus 230V ~ wird 320V =

die 230V = wird dann zerhäckselt zu einigen zig KHz Häcksel-Spannung und 
runtertransformiert auf ca. 30 V oder so (und dann wieder 
gleichgerichtet)

Aus der sekundären Gleichspannung wir dann zum einen die Inverter-Stufe 
(Hintergund-Beleuchtung) versorgt (die ihrerseits die kleine 
Gleichspannung wieder in selber Weise hochtransformiert). Zumanderen 
wird die sonstige Digitaltechnik mit TTL-Kleinspannung (typ. 5V) 
versorgt.

- schau dir die Elkos an, nimm ca. 30% weniger Spannung am Kondensator 
anliegend an, dann weißt du an welchem Elko du was messen kannst (besser 
mit Meßgerät als mit Fingerspitze)

Ich tippe auf defekter Inverter-Stufe.

Mit ein bischen Übung und wachem Auge kannst du feststellen, wo die 
gleichgerichtete Sekundärspannung in die Inverter-Stufe reingelangt. Da 
wird gerne eine Drahtbrücke verbraut, um den Inverter-Teil komplett 
abzutrennen.


Und dann reparierst du einfach den Inverter-Teil (Gerne kalte Lötstellen 
am Trafo, oder Schalttransistors des Inverters hat einen Kurzschluß)

von Matthias K. (matthias_k23)


Lesenswert?

Pfeiffen entsteht an Kondensator oder Spule, wenn die Belastung zu hoch, 
der Arbeitspunkt verschoben warum auch immer.
Wenn du davon ausgehst das das Display selber keinen Schluß irgendwo 
hat, solltest Du prüfen ob die C's auch ihre aufgedruckten Werte haben 
und nicht wie oben erwähnt ausgetrocknet. Ev. noch vorhandene Dioden 
prüfen.
Mehr würd ich da auch nicht an Zeit investieren ...

von Joerg F. (felge1966)


Lesenswert?

Das mit dem Abziehen der Hintergrundbeleuchtung solltest du lassen, denn 
die Wandler schlagen im Leerlauf auch gerne durch. Die 
Hintergrundbeleuchtung ist für den "Inverter" die Last.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.