defekten RAM-Chip auf einer Grafikkarte bestimmen

[Maxim (maxim)]

Ich habe eine Grafikkarte die ein gestreiftes Bild ausgibt. Es sind 
horizontale weiße Streifen, die ca 40% des Bildes bedecken. Meine 
Vermutung ist, dass einer der zwölf RAM-Chips defekt ist. Hat jemand 
eine Idee, wie man diesen bestimmen könne?

[fuerst-rene (Gast)]

Google doch mal nach memtest Graka?

[Ideengeber (Gast)]

Hi Maxim,

ich vermute, da kommst Du mit einem einfachen Speichertest nicht weit. 
Die Software weiß ja nicht, in welchem Baustein die jeweiligen Bits 
liegen. Sind die Speicher BGA, kannst Du im Hobby-Bereich gleich 
aufgeben. Folgendes, wenn auch nicht für jedermanns Möglich- u. 
Fähigkeiten, könnte gehen. Du musst dazu am offenen Herzen messen 
(GraKa, Speicherbausteine):

Vorbereitend besorge Dir die Datenblätter der Speicher.

- Schreib Dir ein Programm, welche einen komplett schwarzen
  Bildschirm zeigt
- Miss (mit einem passenden Oszi) die Speicher-Clock (vermutlich
  differentielles Signal)
  => damit weißt du schon mal, dass das Datenblatt nicht komplett
     daneben liegt
  => die Bandbreite des Oszis beachten (gut: Bw=3..5xfmess; zur Not
     auch Bw=fmess)
- Miss alle Datenleitungen durch
  => bei einem Schwarzbild dürfte dort keine Aktivität (L-Pegel)
     sichtbar sein
- Lass Dein Program eine kurze weiße Linie in der ersten Zeile
  zeichnen (XPixel[0-15], YPixel [0))
- Miss die Datenleitungen
  => es gilt die Organisation der Speicher zu ermitteln, wackeln die
     Datenleitungen nur an einem Baustein oder an allen, nur an Data[0]
     oder Data[15:0]
  => bei 16bit-Bausteinen würden bei diesem Test alle Data eines
     Bausteins wackeln und die anderen ruhig sein
  => zeichne die Linie immer ein Stück weiter rechts und kontrolliere
     die Datenleitungen an den Bausteinen
  => zeichne Dir eine Logiktabelle (Pixel-Data[x])
- Lass Dein Program eine weiße Linie am Beginn des defekten Bereich
  zeichnen, der Rest muss schwarz sein
- Miss die Datenleitungen an den Speichern
  => Wenn Du die Speicherorganisation zu Beginn richtig ermittelt hast,
     kannst Du somit den defekten Speicherbaustein raus finden.

Gruss,

[Ideengeber (Gast)]

PS: Bei zwölf Bausteinen handelt es sich vermutlich um 8bit-Bausteine. 
Bei einer Linienlänge von 16Pixel, würden also zwei Speichbausteine 
angesprochen. Zeichne die Linie somit lieber nur 8Pixel lang.

[Maxim (maxim)]

Datenblatt: 
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/347890/SAMSUNG/K4G20325FC.html

Es sind BGA-Chips, ich komme an die Datenleitungen nicht heran. Diese 
verlaufen jedoch auf der Oberfläche des PCB, ich könnte sie theoretisch 
ankratzen. Aber die Daten flutschen mit mehreren 100 MHz, so einen DSO 
bekomme ich nicht her.

Wie wird der Speicher denn genutzt? Ich vermute, dass die niedrigsten 
Adressen zuerst verwendet werden. Je mehr Daten abzuspeichern sind, 
desto größer wird die Adresse. Macht das Sinn? Wenn ja, müsste der 
"erste" Chip defekt sein, weil bereits bei geringster Anforderung an den 
RAM Fehler auftreten.

[Steffen (Gast)]

meinst das steht im Nutzen/Aufwand Verhältniss? Vielleicht ist es ja 
nicht der Speicher. Dann hast 20 Wochen die Speicherchips getestet und 
wie weiter? Ich denk bei den GraKa Preisen kommst mit ner neuen besser.

[eProfi (Gast)]

> Dann hast 20 Wochen die Speicherchips getestet und wie weiter?
Laß dich nicht abhalten, auch wenn Du sie nicht repariert bekommst, 
lernt man viel dabei.

Hast Du die Karte schon auf schlechte Lötung hin untersucht?
Biege sie im Betrieb mal vorsichtig und drücke auf die ICs.
Am besten in einem alten PC.

[Tim . (cpldcpu)]

Maxim S. schrieb:
> Ich habe eine Grafikkarte die ein gestreiftes Bild ausgibt. Es sind
> horizontale weiße Streifen, die ca 40% des Bildes bedecken. Meine
> Vermutung ist, dass einer der zwölf RAM-Chips defekt ist. Hat jemand
> eine Idee, wie man diesen bestimmen könne?

Wenn ein DRAM Chip defekt ist, wird er mit Sicherheit vertikale Streifen 
erzeugen oder zumindest in einem Horizontalen Bereich vertikale 
Streifen.

Ich würde eher auf ein Problem mit einem Addressbit tippen.

[Reinhard Kern (Gast)]

Maxim S. schrieb:
> Ich vermute, dass die niedrigsten
> Adressen zuerst verwendet werden.

Das kann stimmen oder nicht, bei einem RAM sind aber alle Adressbits 
gleichwertig (rein = raus), der Designer hat sich also keineswegs an den 
Pin-Bezeichnungen des Herstellers orientieren müssen.

Gruss Reinhard