Forum: Offtopic Küchenkosten


von Großes F. (112)


Lesenswert?

Hi,

mal eine Frage:

Was ist es, das eine Küche regelmäßig so teuer macht?

Ich meine Herd, Kühlschrank, Backofen, Abluft und Spüle sind ja nun 
Geräte, die in guter Ausführung zusammen kaum 1.500 kosten, 
Arbeitsplatten und Rückplatten gibt es ebenfalls für wenige Euro pro 
Meter im Baumarkt und ein paar Schränke, naja ist auch nicht die Welt... 
Zusammengenommen wohl unter 1.500... und damit insgesamt im Bereich von 
unter 3.000...

Bin ich da zu blauäugig, wenn ich meine Küche mit ~3k plane?
Onkel Google gefragt kommen Küchenratgeber wohl gerne zu Beträgen 
zwischen 10k und 30k, was ich irgendwie wahnsinnig hoch erachte...

mfg

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


Lesenswert?

>...und damit insgesamt im Bereich von unter 3.000...

Und was hindert dich jetzt daran, deinen Plan erfolgreich umzusetzen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Großes Fragezeichen schrieb:
> die in guter Ausführung zusammen kaum 1.500 kosten

Ziemlich realitätsfern. "Gute Ausführung"? Einfachste Variante von 
No-Name-Herstellern, dann ja.

> Arbeitsplatten und Rückplatten gibt es ebenfalls für wenige Euro pro
> Meter im Baumarkt und ein paar Schränke, naja ist auch nicht die Welt...

Aha. Ja, dann mach mal. Eine gute Küche zeichnet sich durch 
Benutzbarkeit aus, das bedeutet Schubladen, Auszüge etc., und die nicht 
mit den billigsten Beschlägen -- was nützt einem eine Schublade, die man 
nur zur Hälfte aufziehen kann?

> Bin ich da zu blauäugig, wenn ich meine Küche mit ~3k plane?

Nun, bei "Möbel-Roller" oder in der "Poco-Domäne" gibt es Angebote in 
dieser Preisklasse. Die kannst Du Dir ja mal ansehen, und überlegen, ob 
Du so etwas wirklich haben willst.

Und Du solltest Dir mal den Aufstellort ansehen, ist das ein perfekt 
rechtwinkliger Raum, ohne irgendwelche Vorsprünge, Nischen etc., in die 
eine 08/15-Standardküche im 60cm-Raster hineinpasst?

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

Also bei einer einigermaßen brauchbaren Küche rechnet man pro Meter ca 
1000,-
( inkl. also normale Geräte Bosch/Siemens..also noch keine Miele oder 
Gaggenau )
Wir sind auch mit der Rechnung gut hingekommen bei 18 Meter verbaute 
Küchenfläche waren wir rund bei 20.000

von Jürgen S. (jurs)


Lesenswert?

Großes Fragezeichen schrieb:
> Ich meine Herd, Kühlschrank, Backofen, Abluft und Spüle sind ja nun
> Geräte, die in guter Ausführung zusammen kaum 1.500 kosten,

Na ja, ein guter, großer Standkühlschrank kostet alleine ja schon gut 
1000 EUR, aber wenn Du für alle Geräte zusammen gerade mal 1500 
rechnest, ist das wohl eher karo-einfach, was Du dafür bekommst. Je 
nachdem, wie niedrig Du Deine Ansprüche schraubst, kannst Du aber auch 
schon für 1500 einen Küchenblock mit Geräten bekommen.

> Arbeitsplatten und Rückplatten gibt es ebenfalls für wenige Euro pro
> Meter im Baumarkt und ein paar Schränke, naja ist auch nicht die Welt...
> Zusammengenommen wohl unter 1.500... und damit insgesamt im Bereich von
> unter 3.000...
>
> Bin ich da zu blauäugig, wenn ich meine Küche mit ~3k plane?

Nö, Du bekommst von Poco-Domäne fertige 2,70m bis 3-Meter-Küchenblöcke 
mit Geräten (Herd, Kühlschrank, Dunsthaube, aber noch ohne 
Geschirrspüler) schon für ca. 1500 bis 2500 EUR.

Wenn Du mit dünnen Spanplatten zufrieden bist, die mit 
Plastik-Dekorfolie verziert sind und wo die Türscharniere aus billigstem 
Blech gepresst sind. Kein Problem, es geht auch billig.

Bei dem Preis mußt Du Deinen Küchenblock dann allerdings so nehmen wie 
er angeboten wird, Du mußt ihn von der nächstgelegenen Poco-Filiale noch 
selbst nach Hause karren, alles selbst auf- und zusammenbauen, 
einschließlich Arbeiten an Wasserleitungen, Abwasseranschluss und 
Elektro.

Küchenstudios bieten so qualitativ geringwertige und billige Küchen wie 
Poco sie verkauft, gar nicht an. Das kann kein Kunde leiden, wenn 
Schranktürscharniere schon von Anfang an hakelig gehen und nach kurzer 
Zeit an irgendeiner Tür defekt werden oder Arbeitsfläche und Oberflächen 
schon nach kurzer Benutzungsdauer unansehnlich werden. Die Unterschiede 
zwischen einer billigen und einer teuren Küche sind enorm. Wobei es in 
der Branche echt haufenweise schwarze Schafe gibt und überteuerte Preise 
für minderwertige Küchen verlangen, und große Namen des Möbelherstellers 
stehen  zwar stets für hohe Preise, aber nicht unbedingt für Seriosität 
des Küchenstudios, das die Küche plant und verkauft.

von Ingolf G. (frosch)


Lesenswert?

Thomas der Bastler schrieb:
> Wir sind auch mit der Rechnung gut hingekommen bei 18 Meter verbaute

Du hast eine Küchenhalle also!? ;)
Respekt! Aber Recht hast du.

Billig ist oft auch billig.
Selbst ein Scharnier kann eine gute Küche ausmachen.
Wenn ein Billigteil aus dem Baumarkt nach ein paar Monaten nur noch 
schlabbert hat man nix gespart.

Bei unserer kleinen Küchenzeile (Vorwerk, 1998) kann man Schubladen
fast ganz ausziehen und mit bis zu 40kg beladen.
Die Rückwände (8mm stark) lassen sich von vorne herausnehmen.
(Gut wenn man mal an die Elektrik hinter der Küchenzeile muss)
Die Einlegeböden biegen sich auch nach 15 Jahren trotz Steingutgeschirr 
nicht durch. Schrauben für Scharniere etc sind metrisch, in 
Gewindehülsen geschraubt. Die Hörenregulierung funktioniert über kleine 
Getriebe, Wasserwaage auflegen, Akkuschrauber mit Imbusbit, ratzfatz auf
schiefem Altbauboden ausgerichet.

Und nach 14 Jahren Gebrauch Umzug:
Abbauen, Aufbauen, fertig, passt. Nix kaputt. :)

Aber auch Billigküchen sollen ihre Daseinsberechtigung haben.
Es muss halt ins Budget passen. Bei Roller gibt es m.E. nach viel 
Schrott, aber auch annehmbares, dieses kostet dann aber auch dort etwas 
mehr.
Am schönsten ist es, wenn man dort durch die Ausstellung geht, bei der 
billigsten Küche eine Schublade herauszieht und man diese dann wegen des 
fehlenden Anschlag in der Hand hält. Oder wenn dort Türscharniere schon 
so vor sich her schlabbern.

Lieber nach Möglichkeit etwas mehr anlegen und länger Freude daran 
haben.

von Claus M. (energy)


Lesenswert?

Wobei die Preise für das hübsch lackierte Pressholz meiner Ansicht nach 
auch Überzogen sind. Der TE hat schon nicht ganz unrecht. Es ist so 
teuer, weil es bezahlt wird. Auch eine Art Kartell halt.

: Bearbeitet durch User
von Jens P. (picler)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ziemlich realitätsfern. "Gute Ausführung"? Einfachste Variante von
> No-Name-Herstellern, dann ja.

Natürlich wollen die Küchenverkäufer lieber die Küche für 10k verkaufen.

Trotzdem kommt man mit Fragen oftmals ans Ziel. Ich musste kurzfristig 
nach einem Wasserschaden meine komplette Küche ersetzen. Da mein Budget 
bedingt durch die Versicherungsleistung arg begrenzt war, habe ich der 
Verkäuferin mein Problem geschildert und direkt nach einer günstigen 
Lösung gefragt. Diese hatte mit mir zusammen in ihrem 
Kalkulationsprogramm hin und her gerechnet und am Ende eine Lösung 
gefunden, die nur wenig teurer als eine Küche aus Einzelteilen 
(Mitnahmeküche) war. Meine Küche ist 2,3m x 2,4m groß und die Holzteile 
inkl. Dunstabzugshaube, Spüle und Apothekerschrank kamen knapp 1900€. 
Dazu Ceraneinbauherd und freistehender Kühl-/Gefrierschrank für 900€. 
Den Geschirrspüler habe ich von meiner alten Küche übernehmen können, 
die gibt es aber auch schon ab 300€.  Also komplett 3100€. Dabei hätte 
die Küche noch einiges günstiger sein können, doch die Eckelemente sind 
unverständlicherweise arg teuer. Außerdem sind mit Apothekerschrank und 
Ceranherd schon einige Extras drin.

Der Hersteller ist übrigens Wellmann, die Elektrogeräte sind von 
Bauknecht und gekauft habe ich die Küche bei Roller.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Jens PICler schrieb:
> Außerdem sind mit Apothekerschrank und
> Ceranherd schon einige Extras drin.

Ein Cerankochfeld ist eigentlich kein "Extra" mehr. Der Apothekerschrank 
schon, da ist Mechanik drin, die tatsächlich mehr Geld kostet als 'ne 
einfache große Tür.

Und was für Schubladen/Auszüge hast Du? Kann man die auch ganz 
aufmachen? Falls das eine Über-Eck-Küche ist: Wie sehen die Eckschränke 
(Unterschrank, Oberschrank) aus? Wie hoch sind die Oberschränke? Gibt es 
Sockelschubladen?

Was für eine Beschichtung haben die Oberflächen der Fronten? Folie, mit 
Kantenumleimer, Folie, tiefgezogen um Kanten herum, Melaminbeschichtet 
oder lackiert?

Wie sieht das Korpusmaterial aus?

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass die Preise in den 
Küchenstudios Phantasiepreise sind, die kaum jemand bezahlt.

Gruss
Axel

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Rufus schrob:
>Was für eine Beschichtung haben die Oberflächen der Fronten? Folie, mit
>Kantenumleimer, Folie, tiefgezogen um Kanten herum, Melaminbeschichtet
>oder lackiert?

Mein lieber Scholli! Du hast ja eine beeindruckende Sachkenntnis von
den Materialien. Bist Du denn bei einem Hersteller von Küchenmöbeln 
beschäftigt?

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Bist Du denn bei einem Hersteller von Küchenmöbeln
> beschäftigt?

Nein, aber ich habe schon einige Kücheneinrichtungen selbst angeschafft 
bzw. geplant.
Das fing mit der billigsten Hinstell-Küche für meine erste Studentenbude 
an, ging über die erste "richtig" geplante Küche in meiner jetzigen 
Wohnung und endete vorläufig vor einem halben Jahr bei einer 
Neuanschaffung im Verwandtenkreis, die ich weitestgehend selber geplant 
habe.

Meine Küche (jetzt 18 Jahre alt) hat furnierte Fronten und --für 
damalige Verhältnisse noch ungewöhnlich-- einen Backofen in Arbeits- und 
nicht Knöchelhöhe, dafür ein separates Gaskochfeld.

Beide Küchen stehen im Altbau, d.h. in Räumen, die mit rechten Winkeln 
nur recht wenig zu tun haben; meine eigene ist L-Förmig, mit einem 
Winkel von 110..120°.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Großes Fragezeichen schrieb:
> Was ist es, das eine Küche regelmäßig so teuer macht?

Die Frauen.

Frauen gehen Küchen shoppen wie Klamotten oder Schuhe.

Hauptsache modisches lackrosarot, dadrunter darf die billigste 
Spanplatte sein.

Um so teurer, um so lieber hat die Frau den Mann, also wird er nicht 
meckern, auch wenn er weiß, daß hier um 1000 Prozent aufgeschlagen 
wurde.


Wir bauen alle unsere Küchen selbst. Aus stabvermleimten 
Buchenarbeitsplatten, auch als senkrechte Ständer und waagerechte 
Fachböden auf denen dann der Herd steht, die Oberschränke aus dünneren 
Platten. Echtholz hält dann auch mal mehrere Umzüge durch, und kann 
durch Absägen an neue Verhältnisse angepasst werden.

Lediglich die Schubladen kommen von IKEA, denn deren Beschläge sind 
genau so gut wie die der Edelpreisküchenanbieter (die folienüberzogenen 
Faserplattenschränke sind aber Ramsch ab Werk).

Wer das nicht kann, sollte zu Massivholzküchen greifen, beispielsweise
http://www.bloc-modulkuechen.de/agb.html

von Thomas L. (ics1702)


Lesenswert?

lass Dich nicht von den hohen Listenpreisen abschrecken. Bezahlen must 
du nur einen Bruchteil davon. Unsere Küche sollte laut Liste weit über 
30000 kosten, bezahlt haben wir nur knapp die Hälfte. Wobei du da 
natürlich handeln musst.
Die Markenküchen sind den billigen Küchen sicher haushoch überlegen. Wir 
hatten vorher auch nur eine günstige Küche. Wenn man dann aber den 
Vergleich hat merkt man den Unterschied an jeder Ecke. Ob das Verhältnis 
zwischen Qualität und Mehrpreis allerdings stimmt, bezweifele ich eher.

von Ingolf G. (frosch)


Lesenswert?

Michael Bertrandt schrieb:
> Großes Fragezeichen schrieb:
>> Was ist es, das eine Küche regelmäßig so teuer macht?
>
> Die Frauen.
>
> Frauen gehen Küchen shoppen wie Klamotten oder Schuhe.

Jaaaa! Da stimme ich voll zu!
Und wehe die Nachbarin hat eine teurere Küche:
"Du LIEBST mich GAR nicht!"  :D

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

> Frauen gehen Küchen shoppen wie Klamotten oder Schuhe.

und dann heißt es:

"Das Essen steht im Kochbuch auf Seite 89!"

"Schatz, gekocht habe ich nicht -aber guck mal, wie ich daliege...."
;-)

MfG Paul

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Man kann, wenn man ein passendes Design findet, auch bei Ikea schauen, 
ist weder Baumarkt billig noch Küchenstudio Mondpreis. Die Beschläge 
sind alle Qualität von Blum, Vollauszüge sind Standard, 22mm Platten an 
den Korpusen. Wir haben jetzt seit 2007 eine Einbauküche von Ikea mit 
Geräten von Quelle, bisher nix kaputt trotz Malträtierung durch 
Kleinkinder und täglich Kochen. Nur am Herd war letztens die Unterhitze 
defekt, war aber für 30 Euro selber tauschbar. Achso, Arbeitsplatte darf 
man da nicht kaufen, und auch die Geräte nicht, sind alle von Wirlpool. 
Wie gesagt gibts beim Design halt nicht so viel Auswahl, und die 
Schränke sind innen alle weiß.

von Jens P. (picler)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und was für Schubladen/Auszüge hast Du? Kann man die auch ganz
> aufmachen? Falls das eine Über-Eck-Küche ist: Wie sehen die Eckschränke
> (Unterschrank, Oberschrank) aus? Wie hoch sind die Oberschränke? Gibt es
> Sockelschubladen?

Die Schubkästen fahren komplett raus und haben Soft-Einzug. Die 
Oberschränke sind 58 hoch (ist mMn schon die Obergrenze wenn man keine 
2m groß ist) und auf Wunsch meiner Frau ohne Glasfront. Sockelschubladen 
habe ich keine. Die Eckschränke sind rechtwinklig, nicht im 45°-Winkel.

> Was für eine Beschichtung haben die Oberflächen der Fronten? Folie, mit
> Kantenumleimer, Folie, tiefgezogen um Kanten herum, Melaminbeschichtet
> oder lackiert?

Die Fronten sind lackiert oder beschichtet. Keine Ahnung wie die das 
gemacht haben. Furnier ist es höchstwahrscheinlich nicht, da hätten sich 
bestimmt schon Kanten gelöst. Die Oberfläche ist leicht strukturiert 
(Apfelsine ;-) ), die Kanten mit ca. 2mm starken Kunststoff überzogen, 
keine Folie oder Kantenumleimer.

> Wie sieht das Korpusmaterial aus?

Fläche und Kanten lackiert bzw. beschichtet.

PS: Der oben genannte Preis war jeweils inkl. Lieferung, aber ohne 
Montage. Die Küche ist jetzt knapp 7 Jahre und von den Oberflächen 
(Schränke, Arbeitsplatte) fast wie neu.

Axel Laufenberg schrieb:
> Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass die Preise in den
> Küchenstudios Phantasiepreise sind, die kaum jemand bezahlt.

Naja, die schreiben als Preis erst mal 20k dran, damit sie dem Kunden 
sagenhafte 60% Rabatt geben können und der Kunde glaubt, er kaufe was 
super edles... Diese Preisgestaltung ist aber offenbar im Möbelgeschäft 
Pflicht. Mich wundert nur, dass sich hier bisher kein 
Verbraucherschützer darüber beschwert hat.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ein Anteil an Küchenkosten ist nicht nur der reine Materialpreis, 
sondern die Firma hat auch Aufbaukosten, und heutzutage immer auch noch 
ein- bis zweimal Nachsorge, was beim ersten Aufbau nicht so stimmte. 
Irgend ein Teil ist oft schon neu defekt, und dann müssen sie noch mal 
wieder kommen, An- und Abfahrt.

Bei mir waren damals zwei Monteure einen ganzen Arbeitstag, und die 
kosten noch? Rate mal? Deutsche Arbeitskosten. Und An- und 
Abfahrtskosten, deren interne Verwaltung, und der Berater wird auch noch 
von irgend was bezahlt, selbst wenn der mal eine Weile mit Leerlauf 
herum sitzt.

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

Frage ist will einer Küche für 3 Jahre oder für mehr als 10 ?
Dann weiß man wohin man gehen soll..bestimmt nicht zu Schwede oder zu 
Obi..oder...smile,,

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Thomas der Bastler schrieb:

> Frage ist will einer Küche für 3 Jahre oder für mehr als 10 ?
> Dann weiß man wohin man gehen soll..bestimmt nicht zu Schwede oder zu
> Obi..oder...smile,,

Meine Küche sogar von einem kleinen Fachbetrieb war schon ihr Geld wert, 
behaupte ich mal so. Aber sie ist eigentlich neu, wenn man sie auf 
gebaut da stehen hat, wiederum nur noch die Hälfte wert. Die andere 
Hälfte waren eben Nebenkosten, wie die Aufbauarbeit der Monteure.

Das Ding lohnte sich aber bei mir, Qualität gut, in 18 Jahren nichts 
defekt, einzig kürzlich eine Herdplatte, die ich für 25€ selbst 
wechselte.

Für Qualität gibt es eine Definition, z.B. zu finden in Wikipedia. Wenn 
selbst eine Spanplatte nicht zerfällt, und keine Probleme macht, das 
Ding tut wie es soll, dann ist doch alles OK.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Wichtig ist vor Allem eine zweckmäßige Einrichtung der Küche:
https://www.youtube.com/watch?v=nw-z_FAyIVc

;-)
MfG Paul

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Thomas der Bastler schrieb:
> Frage ist will einer Küche für 3 Jahre oder für mehr als 10 ?
> Dann weiß man wohin man gehen soll..bestimmt nicht zu Schwede

Dann informier dich erst mal, es gibt Leute, die haben Ikea Küchen schon 
über 20 Jahre, ohne Defekt. Denkst du bei Alno nehmen die andere 
Spanplatten? Klar, über das Design lässt sich streiten, aber bei den 
Faktum Küchen ist die Qualität schon sehr gut, kriegst ja auch lange 
Gatantie. Wie gesagt, kein Kratzer, keine krumme Tür kein defektes 
Scharnier bei mir seit fast 7 Jahren. Fronten sind lackiertes Furnier, 
die Rahmen nochmal Echtholz drum herum, zumindest bei der Nexus. Einzig 
diese Schubladendämpfer geben beim Dauerangriff meines großen auf die 
schweren Schubladen mit den Töpfen alle 2 Jahre mal einer den Geist auf. 
Die Selbsteinzüge von Blum funktionen aber wie am ersten Tag.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Großes Fragezeichen schrieb:
> Ich meine Herd, Kühlschrank, Backofen, Abluft und Spüle sind ja nun
> Geräte, die in guter Ausführung zusammen kaum 1.500 kosten,
> Arbeitsplatten und Rückplatten gibt es ebenfalls für wenige Euro pro
> Meter im Baumarkt und ein paar Schränke, naja ist auch nicht die Welt...
> Zusammengenommen wohl unter 1.500... und damit insgesamt im Bereich von
> unter 3.000...
>
> Bin ich da zu blauäugig, wenn ich meine Küche mit ~3k plane?
> Onkel Google gefragt kommen Küchenratgeber wohl gerne zu Beträgen
> zwischen 10k und 30k, was ich irgendwie wahnsinnig hoch erachte...

Ich bin Single und meine kleine Küche hat 2001 ca. 6400DM (3200€) 
gekostet, incl Aufbau+Lieferung.
Küche hat einen Kühlschrank + Gefrierfach, Spülmaschine, Herd mit 
Ceranfeld und Backofen.

Es geht sicher noch preiswerter, aber ...
Was brauchst Du?
2x pro Woche Pizza in den Ofen und anschließend das Geschirr nicht 
spülen wollen (Spülmaschine)?

Ein Lada ist ein gutes Auto um von A nach B zu kommen.
Wer mehr will, muss mehr zahlen und da ist bis zu einem Rolls oder 
Bentley incl. Chauffeur sehr sehr viel Platz.

Wer gerne oft, gut und viel kocht, Freunde und Familie einlädt, der 
sollte etwas mehr investieren.

Ob es 30k€+ sein muss und unbedingt Echtholztüren, das bleibt seinem 
individuellen Geldbeutel und seinem persönlichen Ego überlassen.

Das individuelle Optimum liegt wohl irgendwie dazwischen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

Christian R. schrieb:
> Dann informier dich erst mal, es gibt Leute, die haben Ikea Küchen schon

Für mich ist Ikea billige ramsch..was Möbel usw anbelangt.
Ansichtsache.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Christian R. schrieb:
> aber bei den
> Faktum Küchen ist die Qualität schon sehr gut, kriegst ja auch lange
> Gatantie

Würde ich so bestätigen. Auch kann ich mir vorstellen, dass man auch 
nach Jahren einigermaßen passende Anbauteile und Ersatzteile bekommt, 
was ich bei Roller und Co bezweifeln würde.

Die Einschübe sind so gut und leichtgängig, dass ich ersnthaft überlege, 
wie ich die im Arbeitszimmer verwenden könnte.

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Thomas der Bastler schrieb:
> Für mich ist Ikea billige ramsch..was Möbel usw anbelangt.
> Ansichtsache.

Es gibt bei IKEA auch sehr viel billigen Ramsch, das ist wahr. Zum 
Beispiel diese komischen Regale, die mit ganz dünner Folie beklebt sind. 
Aber gerade die Einbauküchen sind sehr ordentlich. Wer keine hat, kann 
das natürlich nicht wissen.

von Ingolf G. (frosch)


Lesenswert?

Da gibt es auch noch diesen "Superofen" für > 30.000€, leider nur Videos 
davon zu finden und dabei alle mit Werbevorspann, daher setze ich mal 
hier keinen link.

Schön wer es sich leisten kann, wer ihn hat möchte ihn wohl nicht mehr 
missen.

Oder auch: 
http://nutriculinary.com/2008/10/13/p%C2%B47340-die-teuerste-einbaukuche-der-welt/

BTW: Spinnt eigentlich nur mein G00gle? Auf der Suche nach
"der teuerste Ofen der Welt" und suche_nach_Bilder verweigert sich
die Suchmaschine. Zeigt beharrlich immer nur "der teuerste Wein der 
Welt"
Eigensinniges Teil :-/

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ich wollte mal zu unserer Küche einen speziellen Schrank nachkaufen, den 
es im Programm aber nicht gab. Also habe ich mit dem Verkäufer mal 
auseinandergedröselt, welche Einzelteile denn zu welchen Preisen zu 
bekommen sind - und das Ergebnis war: Die Möbelfronten sind teuer.

Der Korpus kostet nicht soooo viel, aber bei den dort verwendeten 
Spanplatten gibt's durchaus auch Qualitätsunterschiede, z.B. bei der 
Strapazierfähigkeit der Beschichtung. Griffe gibt's in großen 
Preisunterschieden, richtig billig taugt üblicherweise nix, teuer muss 
aber nicht automatisch gut sein. Bei den Scharnieren sieht's genauso 
aus.

Aber die Fronten sind nunmal schwer selber herzustellen und daher recht 
teuer, besonders wenn da ein spezielles Profil haben...

Ich hatte dann die Fronten und Griffe gekauft, den Korpus selbst gebaut 
und hatte meinen gewünschten Schrank - aber viel billiger als ein 
gekaufter (wenn es den denn gegeben hätte) bin ich auch nicht 
'rausgekommen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Ingolf Grilec schrieb:
> Oder auch:

Für 100.000 Eur kannst Du 3 Jahre lang gepflegt jeden Tag für 100 Eur 
essen gehen. Wobei, die Leute, die so eine Küche haben, gehen eher für 
1.000 Eur essen. Und ich bezweifle, dass die in dieser Küche kochen...

Wie, nur ein Spülbecken? Achso, die kaufen jedesmal das Geschirr neu.

von P. W. (deneriel)


Lesenswert?

Klar ist da nen Unterschied zwischen einer Küche für 3000€ und einer für 
30.000.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Die für meine Dingle-Wohnung hab ich 
vor mittlerweile etwas über 10 Jahren second Hand gekauft, selbst dort 
abgebaut und seither nicht gewechselt. Geht natürlich nur wenn man nicht 
zwei linke Hände hat. Preis: 400€, hauptsache weg... L-Fräsungen sollte 
man dann auch nicht unbedingt versuchen oder doch lieber machen lassen.

Frontmaterial? Spanplatte, mit irgendwas beschichtet. Rest auch 
Spanplatte. Solang die nicht dauerhaft nass wird, hält die aber auch! 
Keine kaputten Scharniere oder Schubladeneinzüge bislang.

Über die Jahre merkt man dann, was man bei einer neuen Küche anders 
machen würde. Klar.

Umgekehrt gibt es (vergleichweise teure) Einbauküchen bei denen man sich 
fragt ob der Planer besoffen war. Zwei Arbeitsplattenstücke von 40cm 
Breite an zwei verschiedenen Wänden, Herd, Spüle, Hochschrank mit 
Kühler, Standtiefkühler. Voll! Man steht sich da schon zu zweit auf den 
Füßen, hat nirgendwo Platz und da ernsthaft zu kochen artet jedes Mal in 
Gefluche aus.
Da für 4-5 Personen oder bei Gästen mehr regelmäßig zu kochen? Ich würde 
nach Strick suchen...

: Bearbeitet durch User
von Anna N. (anna_n)


Lesenswert?

Aus eigener Erfahrung:

wenn man eine günstige Küche will, handwerklich halbwegs begabt ist und 
keine speziellen Ansprüche in Form von Fräsungen an Fronten hat, hat 
sich folgendes bewährt:

Man nehme eine gute, alte, gepflegte Renterküche und entferne die 
Fronten. Anschließlich Türen ausmessen und den besten Händler in der 
Nähe mit guten Dekorplatten und brauchbarem Zuschnitt suchen.

Platten lässt man sich an der Plattensäge schneiden, denn was die in 30 
Minuten runterreißt dafür brauche ich mit der guten HKS mit Schiene 
wahrscheilich einen Tag.

An Kantenumleimern lässt man sich die Dickschichtumleimer aufbringen, 
die sind WESENTLICH besser als diese dünnen Umleimer von Billigküchen, 
die man auch selber mit dem Bügeleisen anbringen kann.

Ausmessen, anzeichnen, Bohrungen für Griffe und Topfscharniere 
(Forstnerbohrer) einbringen und schon kann die Tür montiert werden.

Gute Edelstahlgriffe gibt es übrigend regelmäßig bei Ebay als Set / 
Posten zu einem Bruchteil des Preises beim Händler.

Die So gebaute Küche wirkt nicht nur deutlich wertiger als das 
Billigteil vom Möbeldiscounter sondern ist es auch, vor Allem was den 
Kantenschutz vor Feuchtigkeit angeht.

Gekostet hat der Spaß vor 6 Jahren etwa 300,- Euro (Platten, Schnitte, 
Umleimer, Griffe, Baumarktarbeitsplatte) für etwa 6,5m Küchenzeile, rund 
die hälfte davon mit Oberschränken.

Arbeitsaufwand alles in Allem etwa 2 Tage.

Und da das auch ein wenig Spaß und stolz macht wird der nächste 
Selbstbau mit Echtholz entstehen, aber dann mit kleinem Maschinenpark 
für auch etwas ausgefallenere Arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Großes F. (112)


Lesenswert?

hm...
war ja irgendwie zu erwarten, dass die Meinungen hier gewaltig 
auseinandergehen.

Wer es selber machen kann und will, der kommt im Ergebnis offenbar 
preislich und qualitativ gut weg. Wer auf der anderen Seite die fünf 
stellige Summe invesitert, der ist natürlich auch genötigt diese 
Investition zu verteidigen...

Aber ich denke Michael Bertrandt hat es wohl doch am besten getroffen. 
Männer kaufen von sich aus keine teuren Küchen. Teure Küchen werden von 
Frauen gefordert und eine Frau möchte dort werden eine Bastelware haben 
noch eine Wochenlange Baustelle...

von Ingolf G. (frosch)


Lesenswert?

Es gibt wohl auch einen einfachen Tisch beim schwedischen Möbelhaus für 
~40€, wer ein klein wenig mehr Ablagefläche benötigt,
dem empfehle ich dieses Standardmodell, ist zwar nicht in vielen 
Haushalten vorhanden, aber auch ganz schick:
http://www.youtube.com/watch?v=uVbo7ycpkeI

;)

von Jörg E. (jackfritt)


Lesenswert?

Vernünftiges arbeiten erfordert gutes Werkzeug. Das verstehen Frauen wie 
Männer.
Ich hatte 3000DM Küchen und jetz ne teure und bereue nix.
Damals war ich Single da hats für Tiefkühlpizza gereicht.
Heute habe ich ne Frau die geil kochen kann und andere Sachen macht. 
Deswegen auch 3 Kinder mit durchfüttern muss ;)  Ohne ne entsprechende 
Küche machts nur halb soviel Spass.
Also jeder so wie er meint :)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Wenn man keine zwei linken Hände hat, UND auch noch den richtigen Beruf, 
dann kann man sich die Küche sogar ganz billig aus Rohmaterial Holz 
schreinern. Ein Bekannter machte mir das mal vor. Vietnamese in der 
Heimat Schreiner gelernt, mit mir dann E-Technik-Student. Seine 
Dachstühle von Häusern und Holzausbauten waren natürlich genau so 
perfekt. Es gab da bei ihm nirgendwo Preßspan und Furniere, immer nur 
Vollholz.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wilhelm F. schrieb:
> Wenn man keine zwei linken Hände hat, UND auch noch den richtigen Beruf,

... und das richtige Werkzeug und ausreichend Zeit ...

von Ingolf G. (frosch)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wilhelm F. schrieb:
>> Wenn man keine zwei linken Hände hat, UND auch noch den richtigen Beruf,
>
> ... und das richtige Werkzeug und ausreichend Zeit ...

und Platz ...
Im Keller bekomme ich keine 2-Meter-Platte ohne Verrenckungen gedreht.
Besser eine bodenbeheizte 43-Quadratmeter-Doppelgarage ;)

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Wir haben 1997 beim Ikea Küchenmöbel gekauft:
1 Schrank 2 m hoch
2 Schubladenschränke
1 Spülenunterschrank

Alles 60 cm breit, weil die Küche damals extrem klein war. Standherd 
(alt, von den Schwiegereletern), Standkühlschrank (1400 DM) und 
Waschmaschine (Miele 2000 M) waren auch noch mit "eingebaut".

Der Kram bei Ikea hat wohl so um die 1000 DM gekostet.

Den Umzug haben die Teile gut überstanden. Allerdings sahen die Fronten 
nicht mehr schön aus, so dass wir 2010 neue Fronten drangemacht haben. 
Wieder Ikea, Preis für die Fronten incl. neuer Scharniere, Knöpfe etc. 
runc 500 Euro.

Alles läuft wunderbar.

Die teueren Küchen bestehen hinter den Nobel-Fronten meist auch nur aus 
weiß beschichtetem Pressspan - da kann ich gleich Ikea nehmen.

Was sich die Leute bezahlen lassen ist der maßgeschneiderte Einbau und 
die Montage. Da kommen schnell viele viele Arbeitsstunden zusammen.

Wer sich locker macht und damit leben kann, dass ein Herd (ach ja, den 
haben wir nach dem Umzug durch einen AEG (2500 DM) ersetzt) wie ein Herd 
aussieht, ein Kühlschrank wie ein Kühlschrank und eine Spülmaschine wie 
eine Spülmaschine, der kann auch für wenig Geld die Basis für Kochen mit 
Spaß legen.

Die Designerküche bei uns im Büro dürfte locker 20000 Euro gekostet 
haben. Dafür sieht man die Spülmaschine nicht und wer seine Tasse dort 
hineinstellen möchte, macht gerne auch mal die falsche Klappe auf. Im 
übrigen erkennt man auch nicht, ob die Maschine gerade läuft.

Aber alles vom Designer, der sogar dran gedacht hat, dass es dort 2 (in 
Worten: zwei) Steckdosen gibt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

J. Ad. schrieb:
> Die teueren Küchen bestehen hinter den Nobel-Fronten meist auch nur aus
> weiß beschichtetem Pressspan - da kann ich gleich Ikea nehmen.

Ikea-Küchen sind bis auf einige Details auch schon ziemlich gut. Das 
dort verwendete Presspan ist robust, und die Beschichtung taugt was.
(Da Ikea mittlerweile bei einigen anderen Möbeln genau in diesem Bereich 
angefangen hat, massiv zu sparen, ist natürlich nicht auszuschließen, 
daß sie das bei Küchenmöbeln auch irgendwann machen. Die 
Kleiderschrankserie "PAX" jedenfalls ist in der momentan verkauften 
Variante nur noch als ziemlich lausig zu bezeichnen, das war vor ein 
paar Jahren noch anders)

Was richtig mies ist, ist die Aufhängung für Oberschränke, aber das ist 
mit ein paar Euro im besser sortierten Baumarkt in den Griff zu 
bekommen.

Was beim Planen komplizierter Küchen stört, ist die recht eingeschränkte 
Auswahl an Schränken, es gibt halt nur einige Standardkomponenten und 
keine Spezialitäten. Zudem sind die Fronten, auch wenn sie i.d.R. recht 
gut sind, nicht jedermanns Geschmack, auch da ist die Auswahl 
eingeschränkt.

Bei den Arbeitsplatten ist die Auswahl ebenso eingeschränkt, aber 
immerhin bieten sie auch was anderes als Presspan mit Resopal drauf an, 
das man dann mit irgendwelchen Aluprofilleisten verbinden soll.

Ein wesentlicher Faktor ist natürlich die Qualität des Zusammenbaus und 
der verschiedenen Anpassungen vor Ort -- ein hauptberuflicher 
Küchenbauer sollte das schneller und besser hinbekommen als der übliche 
Ikea-Kunde, der sich vor dem Zusammenschrauben eines Unterschranks erst 
mal die Bedienungsanleitung durchlesen muss (der Küchenbauer muss das 
nicht, weil die einzelnen Elemente bei anderen Küchenherstellern fertig 
montiert geliefert werden).

Also: Hat man ausreichend Zeit und ausreichend handwerkliche Begabung 
und kann mit der eingeschränkten Auswahl in Sachen Design und 
Möbelvariationen zurechtkommen, spricht nichts gegen eine Ikea-Küche.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Was richtig mies ist, ist die Aufhängung für Oberschränke, aber das ist
> mit ein paar Euro im besser sortierten Baumarkt in den Griff zu
> bekommen.

Ok, in einer Ecke hängt ein Hängeschrank, ebenfalls Billigstware, aber 
nicht von Ikea. Sonst haben wir keine Hängeschränke - die Frau will 
keine.

> Was beim Planen komplizierter Küchen stört, ist die recht eingeschränkte
> Auswahl an Schränken, es gibt halt nur einige Standardkomponenten und
> keine Spezialitäten. Zudem sind die Fronten, auch wenn sie i.d.R. recht
> gut sind, nicht jedermanns Geschmack, auch da ist die Auswahl
> eingeschränkt.

Ja. Es wird aber auch viel Boha drum gemacht und ne halbe Religion. Wir 
achten eher drauf, ob die Dinger pflegeleicht sind.

> Bei den Arbeitsplatten ist die Auswahl ebenso eingeschränkt, aber
> immerhin bieten sie auch was anderes als Presspan mit Resopal drauf an,
> das man dann mit irgendwelchen Aluprofilleisten verbinden soll.

Für einen andere Raum habe ich mal eine nicht-Resopal (so heißt bei uns 
im Obi die Markenware für die Arbeitsplatten) Platte gekauft - und am 
selben Tag wieder hingebracht, weil sie extrem nach Lösungsmittel (wohl 
Formaldehyd aus dem Pressspanteil) roch. Was kann man da empfehlen, wenn 
man eine wasserfeste Oberfläche haben möchte, aber keinen 
Pressspan-Unterbau?

> Also: Hat man ausreichend Zeit und ausreichend handwerkliche Begabung
> und kann mit der eingeschränkten Auswahl in Sachen Design und
> Möbelvariationen zurechtkommen, spricht nichts gegen eine Ikea-Küche.

So geht es bei uns.
Im Übrigen kann man ja auch mal folgende Rechnung aufmachen:

Küchenpreis 30.000 Euro. Lebensdauer 20 Jahre.

Also jedes Jahr 1500 Euro Abschreibung bzw. pro Tag  gut 4 Euro.
Lassen wir die nicht erzielten Zinseinnahmen aufgrund der heutigen 
Zins-Situation mal außer Acht.

Da kauf ich lieber was für 3.000 Euro und habe 3,60 € pro Tag mehr, die 
ich in besseres Essen investieren kann.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

J. Ad. schrieb:
> Die teueren Küchen bestehen hinter den Nobel-Fronten meist auch nur aus
> weiß beschichtetem Pressspan - da kann ich gleich Ikea nehmen.

Deshalb kauft man teure Küchen auch beim Tischler des Vertrauens und 
nicht im Küchestudio. Birne massiv, mit sämtlichen Sonderwünschen 
(Auszüge, Steinarbeitsplatte, sondderfertigung um überhaupt in den Raum 
zu passen) inkl Montage immerhin immer noch billiger als auch nur 
annähernd gleichwertige Stangenware der großen Küchenhersteller 
(Angebote mehrerer Hersteller in verschiedenen Möbelgeschäften).
Natürlich auch um ein ganzes Stück teurer als die Billigküche von IKEA. 
Dafür unkaputtbar.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

J. Ad. schrieb:
> Sonst haben wir keine Hängeschränke - die Frau will
> keine.

Will also keinen Stauraum haben, oder der Raum ist riesengroß.

Oder die Frau extrem winzig.

Soll es alles geben.

> Was kann man da empfehlen, wenn
> man eine wasserfeste Oberfläche haben möchte, aber keinen
> Pressspan-Unterbau?

Um den Presspan-Unterbau kommt man bei Naturstein-Platten herum, aber 
die sind ... sehr, sehr schwer.

Ansonsten ist immer Presspan vorhanden, aber das ist normalerweise 
kein Problem, Lösungsmittel- oder gar Formaldehydgerüche sind die 
Ausnahme.

Alternativen zur Resopal-beschichtung (damit meine ich auch 
artverwandtes, was andere Hersteller anbieten) sind 
Kunststeinbeschichtungen wie Corian (und artverwandtes) oder Silestone 
(und artverwandtem).

Beides sind mehrere Millimeter dicke Platten, die auf einem Presspan- 
o.ä.-Kern aufgebracht werden; Corian ist ein Gesteinsmehl- 
Kunstharz-Verbund, der auch bei der Montage vor Ort praktisch fugenlos 
verklebt werden kann, Silestone ist ein härteres Material, bei dem das 
fugenlose Verkleben vor Ort afaik nicht möglich ist.

Dann gibt es noch satiniertes Glas als Arbeitsplatte, auch hier ist 
natürlich eine fugenlose Verarbeitung nicht möglich.

Bei allen Varianten sieht man natürlich den Presspanunterbau nicht; 
sämtliche Sichtkanten sind entsprechend verkleidet.

So etwas gibt es auch bei Ikea.

Allen diesen Varianten ist eines gemeinsam: Der hohe Preis, man muss 
mehrere hundert EUR pro Meter Arbeitsplatte einplanen, Ausschnitte 
können auch noch ordentlich Mehrkosten verursachen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Was richtig mies ist, ist die Aufhängung für Oberschränke,

Warum? Ich hab da keine Probleme gesehen.

Ok, es gibt Professionelleres mit Einstellschrauben, aber so oft habe 
ich nicht vor daran rumzuschrauben.

> Was beim Planen komplizierter Küchen stört, ist die recht eingeschränkte
> Auswahl an Schränken,

Aber gar nicht. Zumindest bieten die eine deutlich größere Auswahl als 
diverse andere Anbieter. Da gibts auch mal den 40er Schrank, wenn es eng 
wird, wo andere nur 50 und 100 kennen. Dann die diversen 
Auszugsvarianten...

> Bei den Arbeitsplatten ist die Auswahl ebenso eingeschränkt,

Ich verrate Dir was, aber bitte nicht weitersagen: Man kann da auch 
andere Arbeitsplatten draufschrauben. Z.B. Buche Leimholz ausm Bauhaus, 
mit Hartöl geölt, ist aber nicht so schnittfest, wenn man mit der 
Handkreissäge drübergeht.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

> So etwas gibt es auch bei Ikea.

Nö.

Ikea hat kein wertvolles Resopal (Melaminharzbeschichtung).
Sondern nur folierte Oberflächen, deren hauchdünne Folie bei der 
kleinsten Berührung zerrissen wird (hab schoni erlebt, daß eine 
Plastiktragetasche mit ihrer Ecken die Folie zerstört hat), dann dringt 
Wasser unter und nach wenigen Tagen ist der Schrank im Eimer.

Also IKEA ist wirklich ganz mieser Ramsch bei Küchen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael Bertrandt schrieb:
> Ikea hat kein wertvolles Resopal (Melaminharzbeschichtung).

Seit wann das nicht mehr? Ich habe diverse Ikea-Küchenschränke in meinem 
Arbeitszimmer verbaut, und ich kann Melaminharzbeschichtung von Folie 
unterscheiden.

Das muss sehr neu sein, oder Du hast irgendwas für eine Ikea-Küche 
gehalten, was keine war.

Timm Thaler schrieb:
> Aber gar nicht. Zumindest bieten die eine deutlich größere Auswahl als
> diverse andere Anbieter.

Keine Ahnung, was für Dich "diverse andere Anbieter" sein mögen, aber 
bereits ein Billigküchenhersteller wie Nobilia hat mehr Unter- und 
Oberschrankvariationen im Angebot als Ikea.

> Ich verrate Dir was, aber bitte nicht weitersagen:

Natürlich kann man das, wenn man eine Holzoberfläche als Arbeitsplatte 
mag. Dann bietet sich das sogar an, denn interessante Holzarten gibts 
bei Ikea sowieso nicht.
Für mich kommt eine Holzarbeitsplatte allerdings nicht in Frage, ich 
will nicht jeden Wasserspritzer sofort wegwischen müssen, und ich habe 
zu viele Küchen mit Holzarbeitsplatte im Spülenbereich gesehen. Mag 
sein, daß das mit entsprechender Disziplin seitens der Nutzer anders 
aussehen kann, das will ich nicht abstreiten.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Für mich kommt eine Holzarbeitsplatte allerdings nicht in Frage

Dann hat jeder Baumarkt eine derartig große Auswahl an beschichteten 
Arbeitsplatten, dass ich verstehen kann, wenn Ikea da nicht versucht 
mitzuhalten.

Bei uns war halt der Wunsch: Min 70cm tief, und da wird die Auswahl 
schon deutlich kleiner.

Allerdings gebe ich zu, dass ich mit gutes Werkzeug - z.B. eine Festo 
mit Leitlineal - geborgt habe. Dann macht das auch Spass...

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Michael Bertrandt schrieb:
> Ikea hat kein wertvolles Resopal (Melaminharzbeschichtung).

Hä? Ist das neu? 2007 gabs welche. ich hab aber trotzdem eine von 
Getalit bei Obi gekauft, da gibts viel mehr Auswahl incl. Zubehör und 
auch die richtige Dicke von 42mm. Damals gabs bei IKEA nur 30mm, dann 
passt aber die Schublade unter dem Herd nicht, wenn man ein normales 
Ceral-Feld verbaut.

> Also IKEA ist wirklich ganz mieser Ramsch bei Küchen.

Hm...und wieso hält das Faktum Zeug dann so ewig? Die Möbel sind zwar 
schlicht, aber unkaputtbar. Die Geräte sind wie oben schon mal gesagt, 
Schrott. Und außer dem Eckregal kann ich jedes Teil auch jetzt noch 
nachkaufen, sollte ich die Küche mal erweitern wollen. Sollten mir die 
Fronten nicht mehr gefallen, kauf ich einfach neue, passt ja alles 1:1.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Also die legendären Billy-Boy-Regale von Ikea waren früher besser, 
hatten eine bessere Lackierung.

Als ich vor einigen Jahren mal zwei Regale nachgekauft habe, sahen die 
Regale zwar genauso aus, die Oberfläche war aber deutlich anders.

So machen es wohl alle Konzerne: Mit einem plausiblen 
Preis-Leistungsverhältnis Kundenstamm aufbauen und dann über Jahre die 
Qualität zugunsten des Profit sinken lassen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

J. Ad. schrieb:
> Also die legendären Billy-Boy-Regale von Ikea waren früher besser

Tja, da kamen die auch aus der Zone... Die "Schrankwand" von Bekannten 
ist über 30 Jahre alt und wurde 4 mal umgezogen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

J. Ad. schrieb:
> Also die legendären Billy-Boy-Regale

Das sind keine Küchenmöbel. Ja, früher gabs die sogar mit Furnier.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Und die Billy-Regale waren vorher auch tiefer. Früher noch 32 cm und 
jetzt nur noch 28cm (ungefähr). Da passt dann auch nicht mehr alles 
rein.


Ich hab für meinen Einzelhaushalt auch nur eine billige Küche für 2k mit 
Geräten.
Worauf man besonders achten sollte ist aber auf jeden Fall, die Höhe. 
Mit über 1,90m sind die Standardvarianten alle zu niedrig und man macht 
immer einen Buckel. Die Schränke haben ja meist auch nur gewisse 
Unterbauhöhen und ganz so hoch will man auch nicht alles aufbocken.
Wie gesagt die Arbeitshöhe ist wichtig, zumindest bei der nächsten dann.

Auch zu beachten sind die Billigspülbecken. Die sind eigentlich gar 
nicht zu gebrauchen. Aus dem günstigsten Alu (oder Blech) gefertigt, 
sind die total kratzempfindlich und dergleichen.

Naja momentan reichts wenn man keine gehobenen Ansprüche hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Dave B. schrieb:
> Und die Billy-Regale waren vorher auch tiefer.

Das muss aber sehr deutlich über 20 Jahre her sein.

> Früher noch 32 cm und jetzt nur noch 28cm (ungefähr).

Andersherum wird ein Schuh draus; seit ein paar Jahren gibt es auch 
endlich Billy-Regale, in die ein Aktenordner reinpasst, ohne vorne 
überzustehen. Die sind dann 39cm tief. Allerdings gibts dafür keine 
Aufsätze wie für die anderen.

> Worauf man besonders achten sollte ist aber auf jeden Fall, die Höhe.

Klar. Bei mir ist die Arbeitshöhe 1m, denn die mittlerweile übliche 
Standardhöhe* von etwa 90cm reicht mir nicht.

Und das "Aufbocken" ist kein Problem; da wird der Sockel unter den 
Unterschränken erhöht, was wiederum mehr Stauraum in den 
Sockelschubladen zur Folge hat.


*) Vor einiger Zeit war die Standardhöhe für Einbauküchen sogar noch 
gute 10cm geringer - man betrachte die Höhe für freistehende 
Elektroherde.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Ich kann nur sagen, das im Elternhaus noch ein tiefes Billy-Regal stand, 
aber 20 Jahre sollte das nicht schon sein??
Auf jeden Fall war das deutlich tiefer als die aktuellen, zumindest als 
ich vor 2 Jahren zuletzt in einem Ikea war.

Wie gesagt, die nächste Küche muss höher werden, grad in der 
Weihnachtszeit geht Teigausrollen sonst so auf den Rücken. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Dave B. schrieb:
> Ich kann nur sagen, das im Elternhaus noch ein tiefes Billy-Regal stand,
> aber 20 Jahre sollte das nicht schon sein??

Dann war das vielleicht kein Billy-Regal. Die Dinger sind schon seit 
Ewigkeiten 28cm tief; die 39cm-Variante hingegen gibts erst seit kurzem.

Oh, und das wird sogar eigens in so einer Art Zeitung erwähnt:

http://www.welt.de/lifestyle/article13602483/Ikea-ruestet-Billy-fuer-eine-buchlose-Zukunft-um.html

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Wenn die Küche günstig werden soll, auf jeden Fall darauf achten was die 
E-Geräte kosten sollen. Wenn man die separat kauft, ist das i.d.R. 
wesentlich günstiger. Da kann man locker 50% der Kosten (Für die Geräte) 
sparen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg S. schrieb:
> Wenn man die separat kauft, ist das i.d.R.
> wesentlich günstiger.

Hängt vom Anbieter ab. Es gibt auch welche, die bei Kauf mehrerer Geräte 
zusammen deutliche Rabatte gewähren.

Fazit: Im Einzelfall nachfragen, bzw. sich die Gesamtküche mal mit, und 
mal ohne Elektrogeräte kalkulieren lassen.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Hmm, kann natürlich auch sein.
Optisch ist ein offenes Regal ja recht simpel: Seitenwände, Rückwand und 
Regalböden.

Würde meine Hand jetzt also nicht ins Feuer legen, das das ein Original 
Billy war.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Thomas der Bastler schrieb:
> Frage ist will einer Küche für 3 Jahre oder für mehr als 10 ?
> Dann weiß man wohin man gehen soll..bestimmt nicht zu Schwede oder zu
> Obi..oder...smile,,

Albern. Als ich hier eingezogen bin, habe ich eine billige Küche von 
IKEA eingebaut. Weiß. Irgendeine Kunststoffbeschichtung. Die hält mich 
seit 13 Jahren aus. Da ist kein Scharnier locker geworden, keine 
Beschichtung die sich lösen würde. Einzig die Arbeitsplatte hat einen 
großen Fleck an der Stelle, wo ich mal einen sehr heißen Topf 
abgestellt habe. OK, die Geräte sind nicht von IKEA, sondern aus dem 
Quelle(RIP!)-Katalog.

Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Kollegen seine Küche aufgebaut. 
Auch alles IKEA, aber edel. Echtholzfurnier (Birke). Klar, die Schränke 
sind innen weiß, aber das ist doch prima. Da sieht man wenigstens, wann 
man mal putzen sollte ;)

Und das Zeug hat sich super aufgebaut. Beschläge vom Feinsten. Viel 
Auswahl in Breite und Höhe (Oberschränke). Auch er hat die Geräte 
nicht bei IKEA gekauft, sondern Siemens und Liebherr bei Amazon. 
Trotzdem hat er alles in allem keine 5K ausgegeben. IIRC knapp über 4K.


XL

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel Schwenke schrieb:
> aber edel. Echtholzfurnier (Birke).

Das dürfte die Frontenreihe "Nexus" gewesen sein.
Ärgerlicherweise hat Ikea diese Serie verschlechtert. Waren vor einigen 
Jahren noch Buchenleisten als Kantenprofil verbaut, sind jetzt die 
Kanten nur noch mit dem gleichen Furnier beschichtet wie auch die 
Frontflächen.

Sieht doof aus, wenn mans mischt -- ich habe mein Arbeitszimmer damit 
ausgestattet; glücklicherweise hängen die nachträglich mit dem "neuen" 
Design versehenen Wandschränke an einer anderen Wand als die anderen mit 
dem alten, da fällt das nicht ganz so sehr auf.

Davon abgesehen ist das mit Abstand die günstigste Küchenvariante mit 
Furnier -- die meisten Hersteller bieten nur noch bedruckte 
Plastikfolie, wenn man Holzfronten haben, aber nicht den Gegenwert eines 
neuen Kleinwagen beim Küchenhändler lassen möchte.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> ...aber nicht den Gegenwert eines
> neuen Kleinwagen beim Küchenhändler lassen möchte.

Vielleicht dient die teure Einbauküche in vielen Fällen nur dazu, bei 
der Ehefrau keinen Neid aufkommen zu lassen angesichts des 
chromglänzenden Edelproduktes des Mannes VOR dem Küchenfenster.

von Conny G. (conny_g)


Lesenswert?

Großes Fragezeichen schrieb:
> hm...
> war ja irgendwie zu erwarten, dass die Meinungen hier gewaltig
> auseinandergehen.
>
> Wer es selber machen kann und will, der kommt im Ergebnis offenbar
> preislich und qualitativ gut weg. Wer auf der anderen Seite die fünf
> stellige Summe invesitert, der ist natürlich auch genötigt diese
> Investition zu verteidigen...
>
> Aber ich denke Michael Bertrandt hat es wohl doch am besten getroffen.
> Männer kaufen von sich aus keine teuren Küchen. Teure Küchen werden von
> Frauen gefordert und eine Frau möchte dort werden eine Bastelware haben
> noch eine Wochenlange Baustelle...

Das stimmt nicht. Wenn ein Mann Wert auf Qualität legt und sich auch 
einen deutsches Qualitätsauto kauft, der kauft auch eine gescheite 
Küche.
Weil den das Schlabbern einer Autotür, eine hakelige Schaltung, ein zu 
weiches Fahrwerk, eine schlechte Heizung und was-weiss-ich ebenso 
aufregt wie die oben geschilderten Macken, die billige Küchen eben 
haben.
Ich koche zwar sowieso auch und will mit gescheitem Werkzeug arbeiten, 
aber ich will auch nicht für ein Messer oder Löffel in die Küche gehen 
um dann die Schubladenfront in der Hand zu halten, weil sie nach 3 
Jahren fast abfällt.

von Conny G. (conny_g)


Lesenswert?

Was man aber machen kann für ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, wenn 
einem der Listenpreis zu hoch ist:
mit den genauen Maßen der zukünftigen Küche für ein paar Monate durch 
die Küchenstudios und Möbelhäuser tingeln und eine Ausstellungsküche 
suchen, die in Form und Farbe so gut wie möglich passt.
Dann kommt man vom Preis her mit der Hälfte oder manchmal noch weniger 
aus, z.B. wenn ein Möbelhaus geschlossen wird, dann ist es auch mal ein 
Viertel.
In so einem Szenario kann man schon mal eine 20-25.000 Euro-Küche mit 
allem Schnickschnack für 8.000 Euro bekommen.
Das ist eine Sissifuss-Arbeit, hat meine Frau vor 15 Jahren gemacht und 
ein hervorragendes Schnäppchen aufgegabelt, das genau den Maßen und 
Farb- und Ausstattungswünschen entsprochen hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Conny G. schrieb:
> eine Ausstellungsküche suchen

Das geht allerdings nur, wenn der Aufstellraum "harmlos" ist, d.h. eine 
08/15-Winkelküche reinpasst. Sobald der Raum komplizierter ist (ich habe 
beispielsweise eine Küche mit einem Winkel von ca. 110°), ist dann 
wieder viel Anpassungsarbeit erforderlich, und der Zukauf weiterer oder 
anderer Schränke, weil die Maße dann halt doch nicht passen. Und i.d.R. 
'ne neue Arbeitsplatte.

> Das ist eine Sissifuss-Arbeit

Sissi? Hatte die auch Füße, außer langem Haar?

- Ach: Du meinst Sisyphos.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Conny G. schrieb:
> einen deutsches Qualitätsauto kauft

Was soll das denn bitte sein?

Mann kann sich ein Auto kaufen, das nur zum Angeben rumsteht. Frau kann 
sich eine Küche kaufen, die nur zum Angeben rumsteht.

Mann und Frau können sowas aber auch zum Gebrauch kaufen. Und da sind 
z.B. die Ikea-Küchen mit Schubladendämpfern, komplett ausziehbaren 
Schubladen und recht solider und sauberer Verarbeitung durchaus 
brauchbar. Da hab ich schon Schlechteres von "Küchenstudios" gesehen.

Allerdings muss man halt wirklich aufpassen, was man kauft. Da ist viel 
mit Folie bezogen, wo die Haltbarkeit fraglich ist. Oder 
Hochglanz-Fronten in Klavierlack-Optik. Wer sich sowas reinstellt - 
selbst schuld...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.