Forum: Platinen Vorlage fürs Belichten


von Max H. (hartl192)


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Ich habe heute meinen neu gebauten Belichter getestet, und das Ergebnis 
war nicht ganz zufriedenstellen. Die Massefläche hat viele kleine 
Löcher. Ich denke mir, dass das an der Vorlage liegt. Ich habe mit einem 
Tintenstrahldrucker (HP Deskjet 930C) auf Transparentpapier gedruckt.

Liegt es wirklich an der Vorlage oder hat es einen anderen Grund?
Wenn die Vorlage schuld ist: Was würde ihr als Vorlage empfehlen?
Ich weiß, dass ein Leiterplattenfilme (Fotoplot) sehr gut geeignet ist, 
möchte aber nicht für jede Leiterplatte einen Film bestellen.
Denk ihr ein Laserdrucker würde bessere Vorlagen drucken.

An Abend kann ich ein gescanntes Bild von der Platine posten.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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M. H. schrieb:
> HP Deskjet 930C

Das Phänomen hatte ich mit einem HP Deskjet 932c auch schon auf 
Tintenstrahldruckerfolie. Habe keine Lösung gefunden.

von Max H. (hartl192)


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Es geht auch mit der Handy Kamera…
Die ICs sind TQFP-44N und DIP-18, die Leiterbahn ist 0.3mm breit.

von Walter T. (nicolas)


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Nanu, ist die lange Leiterbahnen als Suchspiel als Reminiszenz an die 
Schallplatte gedacht oder welchen Zweck hat die?

von Tom (Gast)


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Falls du die Möglichkeit hast, mische etwas rote Tinte in die Schwarze. 
Damit wird die Vorlage etwas lichtdichter für die UV-Strahlen.

Gruß. Tom

von Matthias L. (limbachnet)


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Die Löcher sind aber nicht das einzige Problem - manche Pads haben 
Überbreite und laufen mit dem Nachbarn zusammen, manche anderen Pads 
sehen etwas arg schlank aus. Wenn das auf dem Papier besser aussieht, 
dann hapert's nicht nur an der Vorlage, fürchte ich.

Vielleicht probierst du doch mal eine echte Leiterplattenfolie und 
machst damit eine Belichtungsreihe, um zuerst mögliche Probleme des 
Belichters einzugrenzen oder auszuschließen und machst dann erst mit 
eigenen Ausdrucken weiter (für die dann eine zweite Belichtungsreihe 
fällig wird)?

von herbert (Gast)


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Das Ergebnis schaut nicht gut aus ,aber du testest ja noch. Ich denke 
mal ,hier summieren sich Fehler. Ich sehe eine ungleichmäßige 
Belichtung. Während die Löcher schon "große Augen" machen sind einige 
Zwischenräume der Pads noch mit kutzschlüssen versehen. Welche Quelle 
hat dein Layout? Programm oder kopie aus einem Heft? Also bei der 
Vorlage würde ich erstmal anfangen denn sonst macht der Rest an 
probiererei keinen Sinn. Versuche mal einen Laserausdruck zu machen ... 
am besten zwei weil das erhöht deine Spielraum beim belichten fall dein 
Belichter nicht gleichmäßig arbeitet und Teile schon überbelichtet 
werden wo andere noch etwas brauchen. Tranparentpapier ist wohl 
schlechter als eine Folie extra für diesen Zweck. Welche da gut ist kann 
ich nicht sagen weil ich einen Laserdrucker habe.Ich persönlich 
überarbeite Vorlagen aus Zeitschriften mit Sprint-Layout in dem ich die 
Vorlage zb. als JPG in den hintergrund lade ,skaliere und einfach 
nachmale.Dabei kann man auch noch optimieren. Die Ausdrucke hiervon sind 
zumindest auf meinem Laserprinter tadellos.

von Michael_ (Gast)


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Und wieder die Vermutung, es ist nicht die richtige Seite aufgelegt.
Dadurch ist mir die Linie 0,3mm zu dünn.
Was soll die eigentlich?

von 0815 (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Was soll die eigentlich?

Was will er wohl mit der Leiterbahn...testen natürlich. Aber 0,3mm hat 
die wirklich nicht mehr. Beim Ätzen einkaufen gegangen?

von Ernst O. (ernstj)


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Das Problem könnte darin bestehen, dass die Druckertinte das 
Transparentpapier nicht richtig benetzt. Wenn Transparentpapier 
Feuchtigkeit aufnimmt, dann quillt es stark und die Masshaltigkeit ist 
zum Teufel.Probier mal Transparentfolie für Tintentrahldrucker, manche 
haben spezielle Beschichtung, die die Tinte optimal aufnimmt.

Alternativen: Laserdrucker oder Fotokopierer (auf optische Verzerrungen 
achten). Bei beiden geht Transparentpapier oder spezielle 
temperaturstabile Folien, die meist eine besondere Beschichtung auf 
einer Seite haben.

Zur Not zwei Folien übereinander kleben - dass zwei Folien an der 
gleichen Stelle einen Fehler haben ist relativ unwahrscheinlich.

Versuch macht kluch :-)

von Ernst O. (ernstj)


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sag mal, hast du den Fotolack aus der Sprühdose selbst aufgebracht oder 
war das eine fertig beschichtete Platine?

von herbert (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> sag mal, hast du den Fotolack aus der Sprühdose selbst aufgebracht oder
> war das eine fertig beschichtete Platine?

Ich hoffe er nimmt die von Bungard .Was anderes wäre fatal .... gerade 
für einen Frischeinsteiger.

von Michael_ (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> sag mal, hast du den Fotolack aus der Sprühdose selbst aufgebracht oder
> war das eine fertig beschichtete Platine?

Wenn du das so sagst, erkenne ich eine Art S-Kurve in den Sternenhaufen.
Es werden wohl Blasen sein.

von 0815 (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> sag mal, hast du den Fotolack aus der Sprühdose selbst aufgebracht

Gute Frage. Sieht nämlich echt von der Struktur her aus, als wär die 
Platine eingesprüht worden.

von Max H. (hartl192)


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herbert schrieb:
> Welche Quelle
> hat dein Layout?
Ultiboard

Michael_ schrieb:
> Und wieder die Vermutung, es ist nicht die richtige Seite aufgelegt.
Ich hatte die bedruckte seite zur Platine

ernst oellers schrieb:
> sag mal, hast du den Fotolack aus der Sprühdose selbst aufgebracht oder
> war das eine fertig beschichtete Platine?
fertig beschichtete Platine.

herbert schrieb:
> Ich hoffe er nimmt die von Bungard .Was anderes wäre fatal .... gerade
> für einen Frischeinsteiger.
http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=32773;SEARCH=BEL%20160X100-1-8

von Ernst O. (ernstj)


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Ich vermute dein Bild zeigt die geätzte Platine im Durchlicht. Wie sieht 
denn die Kupferoberfläche aus, nachdem der Fotolack entfernt wurde? Ist 
die überall hell glänzend  oder gibt es dunkle matte Stellen? Wie hast 
du geätzt? (Ätzmittel, Konzentration, Temperatur, Dauer, Bewegung) Und 
wie hast du belichtet?

von herbert (Gast)


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M. H. schrieb:
>> Welche Quelle
>> hat dein Layout?
> Ultiboard

Dann sollte ein guter Ausdruck möglich sein. Versuche mal deine Vorlage 
zu verbessern.Also Folie für Tintenpisser kaufen. Empfehlungen gibt es 
sicher hier.
Oder du machst gleich einen bzw 2 Laserausdrucke und klebst sie zumindes 
mal für die Testphase übereinander. Wenn dann das Ergebnis passt dann 
mal einseitig probieren eventuel mit einer Belichtungsreihe um so knapp 
wie es geht zu belichten. Meine Belichtungen sind so ,dass nach einer 
Minute entwickeln der Prozess abgeschlossen ist. Korrekt angesetzter 
Entwickler natürlich klar...nix Daumen mal PI.;-)

von Max H. (hartl192)


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ernst oellers schrieb:
> Ich vermute dein Bild zeigt die geätzte Platine im Durchlicht.
Richtig

Den Fotolack entfernen kann ich erst später.

Geätzt habe ich mit NaPS in einer Schalte die ich manchmal beweg habe. 
Temperatur so ca. 40 -50°C

Belichter: Beitrag "Einbau der Glasscheiben bei eigenbau doppelseitigem Belichter"

von Ernst O. (ernstj)


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Damit die Vorlage beeim belichten gut aufliegt dürfen an den Rändern der 
Platine keine Grate stehen.

Den Fotolack kannst du mit fast jedem Lösemittel entfernen: 
Nagellackentferner, Wachbenzin, Aceton, Spiritus... oder mit stärker 
konzentrierter Natronlauge (NaOH).

Die Frage nach dem Kupferglanz hat folgenden Hintergrund: Angeätztes 
Kuper ist dunkel und matt bis rauh. Wenn das auftritt, hat die Deckkraft 
der Belichtungsvorlage nicht ausgereicht. Wenn alles stehen gebliebene 
Kupfer glänzt, dann war der Fotolack fehlerhaft oder könnte  vor der 
Belichtung schon mit einer basischen Substanz in Berührung gekommen 
sein, z.B. Entwicklerpulver oder könnte z.B. versprühten Glasreiniger 
abbekommen haben.

Wie lange hast du geätzt? Wenn der Ätzvorgang zu lang dauert, kommt es 
nämlich zu Unterätzung mit der Konsequenz, dass die Leiterbahnen 
schmaler werden. Das liegt daran, dass die Dichte der Ätzlösung 
ansteigt, wenn sich Kupfer darin löst. Gleichzeitig wird die Ätzwirkung 
schwächer. Es bildet sich dann auf der Platine ein "Bodensatz" aus 
reaktionsträger Ätzflüssigkeit, aber an den bereits frei gelegten 
Flanken der Leiterbahnen geht die Ätzerei munter weiter, so dass der 
Fotolack langsam von der Seite her unterhöhlt wird. Bewegung hilft, das 
zu vermeiden.

von Max H. (hartl192)


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Ein neuer Test mit Overhead-Projector FOlie shiet so aus:

Der Krazer und das Loch sind zwischen Entwicheln und Ätzten auf dem 
Boden entstanden.

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Na bitte! Geht doch.
Die 0,3mm sehen jetzt auch so aus wie 0,3mm.
Der fehlende Leiterzug unten entsteht aus schlechter Auflage des Filmes.
Evtl. Grat.

von Max H. (hartl192)


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Bei Ultiboard ist die breite der SMD Pads beim TQFP44-N 0.55mm. Das 
macht bei einen Pinabstand von 0.8mm einen Freiraum von 0.25mm.
Die Leitbahnen zwischen den Pins des DIL18 sind 3mm breit und haben 
einen Abstand von (2.54-1.6-0.3)/2=0.32mm. Die Leiterbahnen zwischen den 
Pins durch sin immer sauber ohne Kurzschlüsse geworden, die TQFT Pins 
aber nicht. Denkt ihr ich kann die Breite der SMD-Pads des TQFP auf 
0.5mm reduzieren oder könnte ich dann Probleme beim Löten haben? Bei 
denen mit 0.55mm hatte ich von noch nie Probleme, außer bei meinem 
ersten versuch.

Die Pins eines PIC18 in TQFP sind min. 0.3, Typ. 0.37, max. 0.45mm 
breit, dann musste es wohl passen oder?

Michael_ schrieb:
> Der fehlende Leiterzug unten entsteht aus schlechter Auflage des Filmes.
Meinst du damit, dass an Rand der Platine oben im Bild ein Stück 
komplett weggeätzt ist?

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Das schaut jetzt schon sehr viel besser aus. Dein Restproblem glaube ich 
kommt von einer ungleichmäßigen UV Verteilung. Wenn du mit doppelter 
Folie arbeiten würdest,dann könntet du ohne Risiko länger belichten. Die 
Pads schmäler zu machen ist sicher auch eine Option.Aber du bist auf 
einem gutem Weg und Erfolgserlebnisse motivieren ja bekannlich.

von Michael_ (Gast)


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Die ganze Eckke ist rötlich, also leicht angeätzt.
Es kann auch sein, das die Platine selbst an dieser Ecke schlecht war, 
z.Bsp. überlagert.
Also 2.Test machen.

von Max H. (hartl192)


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Michael_ schrieb:
> Die ganze Eckke ist rötlich, also leicht angeätzt.
Das wirkt nur auf dem Foto so. In echt ist die Platine in Ordnung

von Schabe (Gast)


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> Der Krazer und das Loch sind zwischen Entwicheln und Ätzten auf dem
> Boden entstanden.

Dagegen hilft ein Stück weiche Plastiktüte in die Schale legen.

von Max H. (hartl192)


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Schabe schrieb:
> Dagegen hilft ein Stück weiche Plastiktüte in die Schale legen.

Ich meine den Boden meiner Werkstatt, die Platine ist mir 
runtergefallen.

von Schabe (Gast)


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Aha, Schwerkraft!
Den Plastiktütentip hab ich irgendwo aufgeschnappt, wo es eben immer 
Kratzer durch die Entwicklerschale gab.

von Michael_ (Gast)


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M. H. schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Die ganze Eckke ist rötlich, also leicht angeätzt.
> Das wirkt nur auf dem Foto so. In echt ist die Platine in Ordnung

Dann brauchst du eine neue Brille! Die Umrandung ist ja auch nicht mehr 
da, im Gegensatz zur obersen Bildhälfte.
Und die Pads gehen ineinander über.
Sei kritischer!

von herbert (Gast)


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Normalerweise sind Platinen nicht so plan wie meine 4mm Glasscheibe 
obendrauf.Ich habe zb. vier Stahlleisten um den Andruck noch zu 
vergrößern. Das verhindert die Streubelichtung weil die Folie überall 
aufliegt.Ich belichte ja mit einer Hängelampe in 40cm Abstand,die 
belichtet auch sehr gleichmäßig. Damals wo ich anfing Platinen zu machen 
war das die Methode ... Belichter für Heim +Technik kannte man da noch 
nicht. Ich glaube auch nicht ,dass ein komerzieller Belichter über nacht 
entstanden ist. Da hat man sicher lange experimentiert und Ergebnisse 
ausgewertet und verändert bis das Teil brauchbar war.Ein Bastler macht 
das nicht weil das zu teuer ist. Deswegen auch halte ich die Hängelampe 
für besser und kostengünstiger als alles andere.Außerdem ist diese 
Anordnung in der Experimentierphase schnell zu verändern ...wie zb die 
Höhe.

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