Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Geräteschmelzsicherung im KFZ einsetzen - Erfahrungswert gefragt.


von F. F. (foldi)


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Hallo Forum!

Habe heute Nacht eine kleine Schaltung gebaut und da ich keine 
Flachsteckgehäuse für KFZ-Sicherungen da habe, habe ich 5x20 mm 
genommen.
Gelesen habe ich schon, dass man das nicht umrechnen kann, aber anhand 
von Datenblättern habe ich gesehen, dass die Sicherungen bei gleich 
hoher Spannung ungefähr ein Viertel der Wechselspannung vertragen.
Hat jemand da Erfahrungswerte oder eine Art Faustformel wie ich solch 
eine Sicherung runter rechnen muss?
Die Ratschläge über Versicherungsschutz, CE und was weiß ich nicht 
alles, bitte erspart mir diese.
Da ist es dann vielleicht besser gar nichts zu schreiben.
Nötigenfalls müsste ich mal eine Sicherung kurzschließen und dabei 
messen, aber einfacher ist es sicher, wenn das so jemand weiß.

Vielen Dank!

von Peter R. (pnu)


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Die Sicherung muss die nachfolgenden Leitungen vor Überhitzung/Brand 
schützen. - eben im Fehlerfalle den fehlerhaften Bereich vom übrigen 
Netz trennen.

Wichtig ist also nach dem Auslösestrom das Trennvermögen im Fehlerfalle.

Vermutung: Gegen 5x20mm Sicherungen ist da erst einmal nicht viel 
einzuwenden, sie dürften für das 12V-Netz des Auto ausreichend 
Trennvermögen haben.

Nachteilig ist allerdings: Da sie für 230V-Netz vorgesehen sind, haben 
sie relativ hohen Längswiderstand. Der könnte für die dahinter liegende 
Schaltung etwas zu groß sein. Bei Nenenstrom gehen in den 
5X20-Sicherungen schon ein, zwei Volt verloren. Bei 230V macht das 
nichts aus, aber bei 12V?

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Ob die Schaltung im Zweifelsfall dabei kaputt ginge, das ist nicht 
schlimm, denn außer einem Tiny13 , neben ein paar Dioden, einem 
Spannungswandler, einem Widerstand und einem Relais ist da nichts drauf.
Wäre es für mein Auto, so hätte ich das nicht zusätzlich abgesichert. 
Denn irgendwo wird da schon noch eine Sicherung davor sein.
Im Moment weiß ich noch nicht mal, ob das Relais reichen wird, da ich 
die Stormaufnahme noch nicht messen konnte.
Es handelt sich um eine Abschaltung, diese soll verhindern, wenn die 
Entriegelung  für die Gurte eines Behindertenfahrzeuges angelassen wird, 
dass die Batterie entladen wird.
Trotz eines deutlich leuchtenden Schalters ist das schon zweimal 
vorgekommen.
Sollte also der Schalter vergessen werden, dann würde die Schaltung nach 
ca. 9 Minuten das Relais abschalten und es würde ein Ruhestrom von ~ 3,5 
mA fließen.
Die Sicherung soll nur meine Nerven (und im Zweifel die der Eigner des 
Fahrzeuges) beruhigen. Vermutlich ist da eh schon eine Sicherung im 
Kreis eingebaut.
Bis jetzt habe ich das nur von außen gesehen und noch nichts auseinander 
gebaut.
Vielleicht fahre ich aber auch noch gleich nach 'Autoteile ungern' und 
guck was die da haben.

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Habe heute Nacht eine kleine Schaltung gebaut und da ich keine
> Flachsteckgehäuse für KFZ-Sicherungen da habe, habe ich 5x20 mm
> genommen.

Das war zumindest früher in Form einer "fliegenden Sicherung"
zur Versorgung von Autoradios allgemein üblich.
Gruss
Harald

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> F. Fo schrieb:
>
>> Habe heute Nacht eine kleine Schaltung gebaut und da ich keine
>> Flachsteckgehäuse für KFZ-Sicherungen da habe, habe ich 5x20 mm
>> genommen.
>
> Das war zumindest früher in Form einer "fliegenden Sicherung"
> zur Versorgung von Autoradios allgemein üblich.
> Gruss
> Harald

Hab da auch sicher noch was im KDW, aber nun hab ich die schon mal auf 
die Platine verfrachtet und dann soll das so bleiben. Außerdem will ich 
mich so von dem Rest der Anlage  (wer weiß was die da so eingebaut 
haben) abgrenzen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Hab da auch sicher noch was im KDW, aber nun hab ich die schon mal auf
> die Platine verfrachtet und dann soll das so bleiben. Außerdem will ich
> mich so von dem Rest der Anlage  (wer weiß was die da so eingebaut
> haben) abgrenzen.

Mir gings nur darum, das solche Sicherungen (5 x 20) im KFZ durchaus
üblich und deshalb wohl auch zugelassen sind. Wie Du die dann einbaust
ist Dir vorbehalten. Unabhängig davon gibts natürlich Vorschriften
über den Einbau von Elektronik in KFZ und die sind recht restrektiv...
Gruss
Harald

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Mir gings nur darum, das solche Sicherungen (5 x 20) im KFZ durchaus
> üblich und deshalb wohl auch zugelassen sind. Wie Du die dann einbaust
> ist Dir vorbehalten. Unabhängig davon gibts natürlich Vorschriften
> über den Einbau von Elektronik in KFZ und die sind recht restrektiv...
> Gruss
> Harald

Ja Harald, das weiß ich. Ich arbeite als Service Techniker für 
Flurförderzeuge.
War gerade bei "Autoteile ungern" und hab da mal Sicherungen 
mitgenommen. Als ich die aufmachte, musste ich feststellen, dass da 250V 
drauf stand. Da der Baumarkt noch auf dem Weg lag, bin ich da rein. Auf 
der Packung steht fett 12V drauf und was ist drin? Richtig! 250V.
Vielleicht mache ich das heute noch, wenn ich mit meinem Haushalt durch 
bin. Dann will ich mal sehen, bei wie viel Ampere die bei 
unterschiedlichen Spannungen hops gehen.
Das werde ich jetzt auf jeden Fall mal messen.
Du weißt ja, probieren geht über studieren.

von Guest (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Dann will ich mal sehen, bei wie viel Ampere die bei
> unterschiedlichen Spannungen hops gehen.

Da wirst Du keinen Unterschied feststellen können. Der Auslösestrom wird 
immer der gleiche sein!
Was aber einen gewaltigen Unterschied macht, ist das Abschaltvermögen 
bei verschiedenen Spannungen und ob AC oder DC! Studiere dahingehend mal 
ein Datenblatt einer Schmelzsicherung.

von F. F. (foldi)


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Guest schrieb:
> Studiere dahingehend mal
> ein Datenblatt einer Schmelzsicherung.

Das hatte ich schon vor dem Thread Start gemacht und auch da die 
Belastbarkeitsunterschiede gesehen. Es war ein Viertel bei DC gegenüber 
AC.

Das Abschaltvermögen ist hier eher irrelevant.
Wichtig ist nur, dass da überhaupt eine Sicherung drin ist.
Ich muss überhaupt erstmal sehen, ob ich die Schaltung so einsetzen 
kann. Wie viel die Gurtsperrentriegelung wirklich an Strom braucht, das 
habe ich nur geschätzt. Das verwendete Relais ist auch nicht für all zu 
große Ströme geeignet.
Mal sehen ...
Aber im Zweifel kleben dann irgendwann die Kontakte, was den Zustand vor 
dem Umbau bedeutet.
Wenn dem so sein sollte, werde ich noch mal ein etwas bessere Platine 
bauen.

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Das hatte ich schon vor dem Thread Start gemacht und auch da die
> Belastbarkeitsunterschiede gesehen. Es war ein Viertel bei DC gegenüber
> AC.

Für den Nennstrom dürfte das nicht stimmen, da kommt es allein
auf den Effektivwert des Stromes an. Zeig doch mal Deinen Link.
Der höchstmögliche Strom, der abgeschaltet werden kann, ohne
einen Dauerlichtbogen zu erzeugen, ist natürlich schon von der
Spannung und AC/DC abhängig. Bei den meisten Elektronik- Schal-
tungen werden diese Ströme, die typisch im Kiloampere-Bereich
liegen, aber überhaupt nicht erreicht.
Gruss
Harald

von 20x5 (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das war zumindest früher in Form einer "fliegenden Sicherung"
> zur Versorgung von Autoradios allgemein üblich.

Und in den Geräten selber auch. Das dürfte heute noch so sein.

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Zeig doch mal Deinen Link.

Finde ich leider nicht mehr. War eines der vielen Datenblätter die ich 
gesichtet hatte.
Aber!!!!
Habe das jetzt mal mit nem halben Kilo träger Sicherungen probiert.
Nennstrom: 630mA /250V
Habe das Netzteil auf 14V eingestellt und dann immer weiter erhöht. Bis 
ca. 800mA passiert gar nichts, aber drüber fängt der Draht sich an zu 
bewegen. Bei einem Ampere kann ich den Strom noch ziemlich lange drauf 
geben. Ab 1200mA wird der Draht nach einiger Zeit rot und brennt durch.

Für mich steht nun fest, dass ich diese Sicherungen durchaus im KFZ 
einsetzen kann.
Und wie du schon schriebst, Harald, die Ströme liegen da im kA Bereich.
Bis die Batterie auf den Wert ansteigt, ist die flinke Sicherung längst 
weg.

Thema durch!

Danke für eure Teilnahme.
Wieder was gelernt und sogar ein bisschen mehr über mein neues 
Tischmultimeter erfahren. :-)

von Michael_ (Gast)


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Wo schließt du eigentlich die Schaltung an?
Am Zigarettenstecker sind ganz normale Sicherungen verbaut.
Entweder die 5x20 oder auch oft die Ami-Sicherungen.

von oszi40 (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Nötigenfalls müsste ich mal eine Sicherung kurzschließen und dabei
> messen, aber einfacher ist es sicher, wenn das so jemand weiß.

Genau da kommt die nächste Frage: ob DEIN Strom zum Schmelzen der 
Sicherung bei einem längeren Kabel überhaupt ausreicht.

Es gab Fälle, wo durch mechanische Beanspruchung die Isolation am 
falschen Fleck beschädigt wurde und die Sicherung erst dahinter kam ...

von F. F. (foldi)


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Michael_ schrieb:
> Wo schließt du eigentlich die Schaltung an?
> Am Zigarettenstecker sind ganz normale Sicherungen verbaut.
> Entweder die 5x20 oder auch oft die Ami-Sicherungen.

Ich gehe an dem Ausgang des Schalters. Einen Minus muss ich mir dann 
sicher noch irgendwo holen. Ist ja in der Nähe der Lampen.
Wie gesagt, auseinander habe ich das Auto noch nicht gebaut.
Dass die Umbauer da sicher auch eine Sicherung drin haben, ist mir klar, 
aber ich wollte in jedem Fall auch eine auf der Schaltung haben.

von Michael_ (Gast)


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