Es ist ja immer die Rede davon, dass unser Stromnetz "verschmutzt" sei und schon lange kein reiner Sinus etc. Meine Versuchsüberlegung: Ein Trafo wird primärseitig ans Netz angeschlossen, die Sekundärseite geht in den Line-Input einer externen Soundkarte (Windungszahlen müssen natürlich soundkartenfreundlich gewählt werdenm, oder man nimmt noch nen zustätzlichen Spannungsteiler). Analyse dann mit einem FFT-Programm wie z. B. Audioanalyser V1.9. Frage: Kommen evtl. höherfrequenten Anteile über den Trafo überhaupt rüber, oder werden die durch die Spule gedämpft?
Dann gibt es noch die Streukapazität zwischen den Wicklungen von mindestens ein paar 100pF...
J. Ad. schrieb: > Kommen evtl. höherfrequenten Anteile über den Trafo überhaupt > rüber, oder werden die durch die Spule gedämpft? Es liegt eher an den Eisenverlusten eines normalen 50Hz-Transformators, die hohe Frequenzen dämpfen. Mit einem Tontransformator wäre zumindest das Spektrum bis zu einigen 10kHz abbildbar.
Roland ... schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Kommen evtl. höherfrequenten Anteile über den Trafo überhaupt >> rüber, oder werden die durch die Spule gedämpft? > > Es liegt eher an den Eisenverlusten eines normalen 50Hz-Transformators, > die hohe Frequenzen dämpfen. Mit einem Tontransformator wäre zumindest > das Spektrum bis zu einigen 10kHz abbildbar. Wäre das so ein Trafo aus der ELA-Technik?
J. Ad. schrieb: > Es ist ja immer die Rede davon, dass unser Stromnetz "verschmutzt" sei > und schon lange kein reiner Sinus etc. > > Meine Versuchsüberlegung: Ein Trafo wird primärseitig ans Netz > angeschlossen, die Sekundärseite geht in den Line-Input einer externen > Soundkarte (Windungszahlen müssen natürlich soundkartenfreundlich > gewählt werdenm, oder man nimmt noch nen zustätzlichen Spannungsteiler). > > Analyse dann mit einem FFT-Programm wie z. B. Audioanalyser V1.9. > > Frage: Kommen evtl. höherfrequenten Anteile über den Trafo überhaupt > rüber, oder werden die durch die Spule gedämpft? Ich glaube nicht, daß ein Trafo auf der Sekundärseite so einfach die Primärseite wieder gibt. Erstens verschiebt er die Phase um 90°, d.h. auch, bei einem Stromminimum primär hat er sekundär ein Spannungsminimum und umgekehrt. Warum nicht direkt an die Netzspannung messen gehen, z.B. einen Widerstandsspannungsteiler nehmen, der z.B. 10:1 oder noch einen Tick höher auf ungefährliche Spannung runter teilt? Selbstverständlich ist da natürlich höchste Vorsicht im Umgang geboten. Unter Umständen machen Hausnetze mit FI-Schalter auch Probleme, wenn man den Spannungsteiler an Erde klemmt. Ich denke hier nur an Meßgeräte wie mein Oszi, da ist die Masseklemme richtig geerdet, und so eine Messung würde deshalb kein Problem dar stellen. Bspw. hat unsere Netzspannung eher eine Trapezform als einen Sinus, zumindest hier in meiner Gegend. Was passiert jetzt, wenn die Primärspannung nach dem Anstieg die Trapezabplattung erreicht? Genau! Stillstand, die Sekundärseite fällt ab, der Trafo ist auch ein Differenzierer. Somit wird das Eingangssignal nicht original am Ausgang wieder gegeben. Das funktioniert nur ungefähr bei harmonischen Spannungen. Betrachten wir die Trapezform mal nur übertrieben als Rechteck. Das wird nie und nimmer auf der Sekundärseite als Rechteck wieder gegeben! Wenn ich mit dieser Überlegung falsch liege, dann Entschuldigung! Ich müßte selbst einen her nehmen, und messen, hab mit Trafos nie so richtig tief experimentiert.
Eine optische Trennung könnte in diesem Fall besser sein. Einfach einen Optokoppler mit Spannungsteiler davor und danach über einen Kondensator zur Gleichspannungsentkopplung an die Soundkarte. Vorteile: klein und billig sichere Trennung bei entsprechendem Aufbau untere Grenzfrequenz = 0 obere Grenzfrequenz = höher als die deiner Soundkarte ;) Nachteile: Weil die Netzspannung eine Wechselspannung ist sollte man sich noch was für die zweite Halbwelle überlegen
Wilhelm F. schrieb: > Erstens verschiebt er die Phase um 90°, d.h. > auch, bei einem Stromminimum primär hat er sekundär ein Spannungsminimum > und umgekehrt. Bei einem idealen Trafo dreht sich die Phasenlage überhaupt nicht. Bei realen Trafos um wenige Grad. Diese Aussage ist falsch. Wilhelm F. schrieb: > Bspw. hat unsere Netzspannung eher eine Trapezform als einen Sinus, > zumindest hier in meiner Gegend. Was passiert jetzt, wenn die > Primärspannung nach dem Anstieg die Trapezabplattung erreicht? Überhaupt nichts passiert. > Stillstand, die Sekundärseite fällt ab, der Trafo ist auch ein > Differenzierer. Und was differenziert der Trafo? Das B-Feld, nicht die Spannung! Und was macht das B-Feld im plattgedrückten Sinusscheitel? Es steigt linear. Der Trafo differenziert also ein linear ansteigendes B-Feld. Wir erhalten wieder eine konstante Spannung auf der Sekundärseite. Wilhelm F. schrieb: > Somit wird das Eingangssignal nicht original am Ausgang > wieder gegeben. Doch, wird es. Wilhelm F. schrieb: > Das funktioniert nur ungefähr bei harmonischen > Spannungen. Es funktioniert mit allen Spannungen. Wilhelm F. schrieb: > Betrachten wir die Trapezform mal nur übertrieben als Rechteck. Das wird > nie und nimmer auf der Sekundärseite als Rechteck wieder gegeben! Dann würden die meisten Schaltnetzteile nicht funktionieren. Dort legt man im Allgemeinen Rechteckspannungen am Trafo an. Wilhelm F. schrieb: > Wenn ich mit dieser Überlegung falsch liege, dann Entschuldigung! Ich > müßte selbst einen her nehmen, und messen, hab mit Trafos nie so richtig > tief experimentiert. Stattgegeben ;)
vielleicht nen trafo aus einem DSL Modem nehmen und einen Spannungsteiler davor setzen. Gruss K
Im Prinzip wird beim Trafo die Wellenform schon recht gut übertragen auch bis 10 kHz. Zu den ganz hohen Frequenzen gibt es etwas Dämpfung und Phasenverschiebung, aber nicht viel wie man vielleicht denkt - viele der Verluste (etwa die Wirbelströme) bei höheren Frequenzen führen auch nur zu mehr Strom auf der Primärseite und nur wenig Veränderung bei der Spannung. Störend wird der Strom erst durch den Widerstand der Primärwicklung. Beim Netztrafo kommt es auf die Größe und Bauform an: Bei kleinen Trafos, so etwa unter 5 VA, vor allem als klassischer EI Kern sind die Verluste durch den Ohmschen Widerstand der Primärwindung relativ groß und damit der störende Einfluss durch den Strom. Ein Ringkerntrafo so mit etwa 10 VA oder mehr ist da die bessere Wahl - ein kleiner 1 VA Trafo ist dagegen ungeeignet, der ist weit weg von einem idealen Trafo.
Der Henker schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> Wenn ich mit dieser Überlegung falsch liege, dann Entschuldigung! Ich >> müßte selbst einen her nehmen, und messen, hab mit Trafos nie so richtig >> tief experimentiert. > > Stattgegeben ;) Na, dann kanns ja los gehen. Trafos gibts ja am Markt reichlich.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.