Hallo, als erstes möchte ich euch mein Problem schildern und dann meine angedachten Lösungsvorschläge. Das Problem ist folgendes: Wir haben eine alte Tischuhr die seit Ewigkeiten in Familienbesitz ist, jetzt ist aber die komplette Mechanik kaputt. Lösung meinerseits ist ein Quart-Uhrwerk einzubauen. Jetzt hatte die Uhr aber einen sehr schönen Schlag, der durch das anschlagen von 3 Klangstäben realisiert wurde. Jetzt würde ich das ganze gern per µC steuern. Meine erste Idee war es den Schlag wie bei einer elektrischen Türklingel zu realisieren. Also einen Federstahl an dem der Hammer befestigt ist und dieser wird von einem Elektromagneten angezogen. Leider konnte ich keine Elektromagnete finden die noch zwischen den Federstahl und den Klangstäben gepasst hätten. Meine zweite Idee ist es den Arm des Hammers als Winkelhebel zu realisieren, damit der Elektromagnet oberhalb der Klangstäbe bleiben kann. Skizzen und Entwürfe folgen gleich, hoffentlich könnt ihr mir schnell mir Rat zur Seite stehen. Frohen 2. Advent, Daniel
Hier kommen Bilder damit man sich vorstellen kann um was es geht. Die Zeichnung ist nicht normgerecht und auch nicht vollständig bemasst. Es geht in erster Linie nur darum damit ihr eine Vorstellung von dem Problem bekommt. Alle wichtigen Maße sind natürlich vorhanden.
Daniel S. schrieb: > Jetzt ist aber die komplette Mechanik kaputt. So etwas lässt sich reparieren, bei alten Schätzchen ist das gegenüber > Quart-Uhrwerk einzubauen zu bevorzugen, denn das ist ein ... Sakrileg. Das ist wie eine Reparatur eines Biedermeier-Schrankes mit einer Presspan-Platte. Oder in einen Flügeltüren-Benz Sitze aus einem Trabant einbauen. (Gut, wenn die Uhr dann doch nicht so ganz alt ist, also sagen wir nach 1930 hergestellt wurde, dann kann man darüber natürlich anders denken)
Meine Vorstellung von Ewigkeiten im Familienbesitz ist vielleicht eine andere wie deine. Die Uhr stammt vermutlich aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Uhrmacher wollte für die Reparatur 200-300€ haben, was meinen Eltern zu viel war. Das ist der Grund warum ich ihnen die Uhr quasi modernisieren will vom Innenleben.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Oder in einen Flügeltüren-Benz Sitze aus einem Trabant einbauen. Das geht natürlich gar nicht. Deswegen verwendet man für diesen Zweck nämlich Campingstühle, die man ganz einfach mit Schellen am Bodenblech befestigen kann. Besonders geeignet sind Campingstühle mit Bierdosenhalter, weil man so den Komfort noch steigern kann.
Daniel S. schrieb: > jetzt ist aber die komplette Mechanik kaputt. Ich dachte, die halten ewig? Was kann denn an Zahnrädern kaputt gehen, außer daß die Schmierung selbiger verharzt, und dann das Uhrwerk mal gründlich greinigt und nachgestellt werden muß?
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Die Mechanik war aus einer sehr weichen Legierung und haben sich halt sehr stark abgenutzt. Der eigentliche Todesstoß waren die gerissenen Federn die ein Uhrwerk erst antreiben.
Wenn schon modernisieren, dann kein mechanisches Läutwerk, sondern Samples per Lautsprecher abspielen ... ab ca. 22 KHz und mit mind. 8 Bit klingt das auch sauber.
http://www.selva.de/product_info.php?cPath=UhrWerk&upage=1&sPath=Funkuhrwerke&products_id=Funkpendelwerk%20026069 Das Pendel muss nicht benutzt werden, ist nur Deko, hat (bei diesem Uhrwerk) keinen Einfluss auf die Uhrzeit.
Es ist als Geschenk für meine Eltern gedacht. Es muss genau der Schlag sein. Es muss doch eine Möglichkeit geben sowas zu realisieren?!
Der Schlag wird doch mechanisch bewerkstelligt. Das heisst da ist ein Hammer und ein Rad, das den Hammer spannt bis er über eine Raststellung kommt und auslöst. Was spricht dagegen, dieses Rad (oder Räder) mit einem kleinen Motor oder Schrittmotor anzutreiben. Dann hast du den exakten Schlag.
Daniel S. schrieb: > Es ist als Geschenk für meine Eltern gedacht. Es muss genau der Schlag > sein. Es muss doch eine Möglichkeit geben sowas zu realisieren?! Sampeln (Aufzeichnen). Bei einem elektronischen Uhrwerk hast die nicht die Kraft für einen mechanischen Schlag. Motore oder Magnete machen zudem eigene (befremdliche) Geräusche und brauchen zuviel Energie für typische Uhrenbatterien. Es sei denn, die Uhr darf ein Steckernetzteil haben ...
STK500-Besitzer schrieb: > Wie wurde das denn vor dem Defekt betätigt? Wahrscheinlich, indem das mechanische Uhrwerk über die Zeit zwischen den Schlägen einen Schlagmechanismus gespannt hat, der dann zur jeweiligen Zeit - ebenfalls mechanisch - freigegeben wurde.
Als Sammler von antiken Uhren, kann ich Dir von Deinem Ansinnen nur abraten. Es gibt viele günstige Uhrenmacher die das Handwerk der Restaurierung von alten Uhren noch beherrschen. Z.bsp. Uhren König in Köln. Absolut zahlbar. Du würdest über den Wert Deiner Uhr vermutlich erstaunt sein. Grüsse, R.
Daniel S. schrieb: > Es ist als Geschenk für meine Eltern gedacht. Hoffentlich wissen die auch was von dem "Geschenk". Ich würde richtig ausflippen, wenn mir eine Oldtimer-Uhr aushöhlt und mir eine Quarzuhr in das Gehäuse spaxt.
Mach dich mal schlau was diese Uhr wert ist und entscheide dann ob du diesen Wert vernichten willst oder nicht. So eine Uhr könnte auch ein Feinmechaniker oder Werkzeugmacher reparieren.
1. Meine Eltern wollen das so, es war ihr ausdrücklicher Wunsch. 2. Mir ist egal was die Uhr für einen Sammler Wert ist, für meine Eltern geht es nur um den Schlag und das Gehäuse. 3. Diese Uhr wird eh keinen Sammlerwert mehr haben, da sie auch noch rot lackiert werden soll, also von dem Schellack befreit wird.
Daniel S. schrieb: > 3. Diese Uhr wird eh keinen Sammlerwert mehr haben, da sie auch noch rot > lackiert werden soll, also von dem Schellack befreit wird. Trollig!
Du könntest "Hubmagnete" ausprobieren. Die gibts in der Ausführung, dass sie entweder ZIEHEN oder auch SCHIEBEN können. Damit kannst du dann gegen die Stäbe schlagen. Ggf. brauchst du noch eine Feder, welche den Magnet zurückstellt oder die Feder ist schon dabei. Kannst mal bei Pollin oder so schauen, ob die noch so etwas haben. Kann aber sein, dass du hier auch was kleineres brauchst.
Hallo, Kannst Du nicht den Teil der Mechanik, der den Schlag bisher auslöste weiterverwenden? Ein Motor an der richtigen Stelle könnte das Problem lösen. Mit freundlichen Grüßen Guido
Daniel S. schrieb: > 2. Mir ist egal was die Uhr für einen Sammler Wert ist, für meine Eltern > geht es nur um den Schlag und das Gehäuse. Das muss man dann wohl so hinnehmen. Keiner kann Dich davon abhalten euer Eigentum zu verschandeln. Aber einer Sache bin ich mir ganz sicher, wer die Eingangsfrage dieses Threads überhaupt stellen muss, der wird ohnehin nicht weit kommen. Viel Spaß bei der Technik-Schändung.
altes Relais schlachten? Möglicherweise den Anker "verlängern", und irgendwie Klöppelstange und Klöppel da mechanisch an den Anker ankoppeln Man üßte mal den Klöppel sehen der gegen die bestehenden Stäbe gegen haut (--> Foto machen)
@Johannes O. Die Idee mit den Hubmagneten hatte ich auch schon. In alten Türklingeln von Siedle wurde das auch mit Hubmagneten gelöst. Leider weiß ich keinen Anbieter der ein großes Sortiment an Hubmagneten hat. Bisher habe ich nur welche mit einer Nennspannung von >12V oder welche die nicht bezahlbar sind gefunden. @Guido C. Leider nicht. Die Uhr hatte 2 Federn, eine für das Uhrwerk und die andere für den Schlag. Beide sind kaputt und schwierig zu ersetzen. Im Prinzip ist die Uhr eine Pendeluhr gewesen, im inneren (von außen nicht sichtbar) schwang ein Bleipendel.
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Magst Du, um die "Schändet-diese-Uhr-nicht"-Fraktion zu entspannen, ein Bild der Uhr hier einstellen? Mich hast Du mit der Aussage, daß das ein Nachkriegsprodukt ist, ja schon beruhigt ... (Wie kommst Du darauf, daß diese Uhr mit Schellack behandelt wurde?)
Hallo, Daniel S. schrieb: > Die Uhr hatte 2 Federn, eine für das Uhrwerk und die > andere für den Schlag. Beide sind kaputt und schwierig zu ersetzen. mein Gedanke ging auch eher in die Richtung die Mechanik „hinter der Feder“ weiter zu verwenden. Du müsstest sogar hinter den Mechanismus, der das ursprüngliche Schlagwerk gesteuert hat. Mit freundlichen Grüßen Guido
ebay 290671578676 schon gesehen? Der ferne Honk hat alles ... ich befürchte allerdings, daß wird mechanisch ein ziemliches "Gerumse", wenn da der Magnet anzieht und gegen das Stäbchen knallt. Selbst ein geklicker von einem etwas kräftigeren Relais wird unter Umständen schon stören ....
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kopfkratz Also wenn Du die Spannkraft der gebrochenen Feder nicht herausbekommst wirst Du nie den alten "Schlag" wieder hinbekommen. Du könntest Modellbauservos nehmen die die Klöppel direkt anschlagen lassen aber wie gesagt ohne die genaue Kraft wird das nichts. Außer natürlich die gebrochene Feder hat die Klöppel nur in eine bestimmte Fallhöhe gebracht, das läßt sich aus Deinen Agaben aber nicht ersehen ? Meistens läuft ja eine Nockenwelle dir die Klöppel nacheinander anhebt und fallen läßt, ist das bei dem Werk auch so ? Dann einen Schrittmotor der entsprechenden der Zeit einmal oder zwölfmal eine volle Umdrehung macht.
Guido C. schrieb: > mein Gedanke ging auch eher in die Richtung die Mechanik „hinter der > Feder“ weiter zu verwenden. Du müsstest sogar hinter den Mechanismus, > der das ursprüngliche Schlagwerk gesteuert hat. Das wäre auch mein Vorschlag. Wenn es wirklich eine Nockenwelle ist, dann könnte man sie mit einem kleinen Getriebemotor antreiben.
vermutlich ist es nicht direkt eine Nockenwelle, sondern eher eine mit SPerrklinken, die die federnder Elemente (z.B. die "Beine" der Klöppel) spannen und dann schlagartig freigeben.
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