Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brückengleichrichter eine Diode kurzgeschlossen


von Steff (Gast)


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Hi, ich habe hier eine Schaltung mit Gleichrichter, bei der eine Diode 
überbrückt wird. Der Entwickler hat einen 0 Ohm Widerstand vorgesehen, 
um die Diode überbrücken zu können.

Ich habe mal eine kleine Zeichnung gemacht, damit man sich das 
vorstellen kann, was ich meine.

Jetzt die Frage:

Warum sollte jemand das tun? Gibt es irgendeinen Vorteil dadurch?

von HoHoHo (Gast)


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Ich sehe da 100 Ohm und außerdem ist der Widerstand am 
Gleichrichterausgang angeschlossen als Lastwiderstand, also kurz gesagt: 
Völlig korrekt das Ganze!

von HoHoHo (Gast)


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UUUUppps, jetzt erst sehe ich die Brücke, sorry bin ein bisschen blind 
:(

von Björn R. (sushi)


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Die linke untere diode ist kurzgeschlossen. Keine Ahnung was das soll!

von Holly (Gast)


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Ich sehe D2 kurzgeschlossen, was absoluter Blödsinn ist.

von Chloddno (Gast)


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Sportlich. 1N4148 und 100 Ohm. Viel Spannungs darf's dann nicht sein. 
Diese Diode macht nicht so viel.

Der Kurzschluss ist natuerlich Quatsch.

von Davis (Gast)


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Holly schrieb:

> Ich sehe D2 kurzgeschlossen, was absoluter Blödsinn ist.

Das ist eine DSS!

von John D. (Gast)


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Wie groß ist die Spannung der Quelle V1? Soll das irgend eine 
Kleinsignal-Schaltung oder tatsächlich eine Gleichrichterschaltung sein? 
Falls letzters: D4 raucht ab.

von spax (Gast)


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Wenn anstelle der Wechselspannungsquelle eine Gleichspannung zum Einsatz 
kommen soll, kann man mit der Brücke den GND der Schaltung mit dem der 
Quelle verbinden.

von Walter T. (nicolas)


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Hmmm...bei einer verpolten Gleichspannung läßt D4 die Sicherung 
durchbrennen und D1 schützt den Verbraucher. Paßt doch.

von Michael_ (Gast)


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Und warum läßt man die Diode nicht ganz weg?

von Steff (Gast)


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Eingangspannung ist 230V Netzspannung.

Der 100 Ohm Widerstand sollte bloß die Last darstellen. Dahinter kommt 
noch eine Schaltung, die ich leider nicht veröffentlichen kann, wobei 
mir deren Funktion auch Kopfschmerzen bereitet...

Das mit dem Einspeisen einer Gleichspannung finde ich bisher am 
logischsten^^
Allerdings ist merkwürdig, dass der Widerstand bestückt ist.

D4 ist noch nicht abgeraucht.

So long... Danke!

von John D. (Gast)


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Steff schrieb:
>
> D4 ist noch nicht abgeraucht.

Dann ist der Schaltplan falsch gezeichnet.

von Walter T. (nicolas)


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Steff schrieb:
> D4 ist noch nicht abgeraucht.

Fehlen dann vielleicht ein paar wichtige Teile wie "kapazitive Kopplung 
zu 230V oder zur Last", um die Schaltung verstehen zu können?

von Steff (Gast)


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Achso, da sind noch zwei 150nF parallel vorgeschaltet. Also in Serie zum 
Brückengleichrichter. Diese beiden dienen wahrscheinlich zur 
Strombegrenzung und dadurch ist die Diode nicht abgeraucht.

von Steff (Gast)


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Sorry, meine Skizze ist wirklich unzureichend.

von Walter T. (nicolas)


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Steff schrieb:
> Achso, da sind noch zwei 150nF parallel vorgeschaltet. Also in Serie zum
> Brückengleichrichter. Diese beiden dienen wahrscheinlich zur
> Strombegrenzung und dadurch ist die Diode nicht abgeraucht.

Hmmm...ich fasse zusammen (bisheriger Stand):
 1. Du zeichnest einen Schaltplan
 2. Du läßt funktionsrelevante Bauteile weg.
 3. Du stellst Fragen, wie die Schaltung im Schaltplan funktionieren 
mag.

To Do:
 4. Shitstorm abwarten

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von Steff (Gast)


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Hehe, gut zusammengefasst :)

Ich mache eventuell eine neue Skizze. Hatte dummerweise die Kapazitäten 
am Eingang übersehen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Steff schrieb:
> Der Entwickler hat einen 0 Ohm Widerstand vorgesehen, um die Diode
> überbrücken zu können.
Er hat ihn aber nicht bestückt?
Kann sein, dass er statt einem Brückengleichrichter einen 0 Ohm 
Widerstand und die D1 bestücken könnte, falls ihm eine 
Einweggleichrichtung reichen würde. Oder eben keinen 0 Ohm Widerstand 
und eine Brücke vür eine Vollwellengleichrichtung...

von Harald W. (wilhelms)


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Steff schrieb:

> Ich mache eventuell eine neue Skizze. Hatte dummerweise die Kapazitäten
> am Eingang übersehen...

Es gibt eine Trickschaltung, die einmal als Brückengleichrichter
und nach Einbau einer Drahtbrücke als Spannungsverdoppler arbeitet.
Man nimmt die gern, z.B. in ESLs, um wahlweise mit 230V und 115V
arbeiten zu können.
Gruss
Harald

von Achim H. (anymouse)


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Steff schrieb:
> Warum sollte jemand das tun? Gibt es irgendeinen Vorteil dadurch?

Ich finde das eher unsinnig (abgesehen von der Variante mit der 
optionalen Einweg-Gelichrichtung).

Vielleicht ist Deine Interpretation des optionalen 0-Ohm-Widerstandes 
aber auch falsch. Kannst Du mal die Quelle der Schaltung zeigen?

(Ich kann mich an einen Thread hier im Forum erinnern, wo der unkundige 
TE aus unsagbaren Gründen so eine Verbindung eingezeichnet hat; das 
sollte man nicht nachmachen)

Vielleicht soll hier auch ein kleiner Kondensator seinen Platz finden 
können, das wiederum hat einen Sinn.

von Bernd K. (bmk)


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Harald Wilhelms schrieb:
>
> Es gibt eine Trickschaltung, die einmal als Brückengleichrichter
> und nach Einbau einer Drahtbrücke als Spannungsverdoppler arbeitet.
> Man nimmt die gern, z.B. in ESLs, um wahlweise mit 230V und 115V
> arbeiten zu können.
> Gruss
> Harald

Mag sein.

In unserem Fall liegt aber D4 direkt an der Wicklung des Trafos.
Da hört es mit 'Trick' auf und mutiert zum Kurzschluss.

von allu (Gast)


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Steff schrieb:
> Eingangspannung ist 230V Netzspannung.

> D4 ist noch nicht abgeraucht.

D4 raucht auch nicht ab, sie explodiert (man experimentiert ja gerne 
mal).
Oder das Schaltbild stimmt nicht oder es ist keine Netzspannung.

von Steff (Gast)


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Leider kann ich den Schaltplan nicht rausgeben.
Der 0 Ohm ist tatsächlich bestückt und bei dem Gleichrichter handelt es 
sich um einen Bruckengleichrichter im SMD Gehäuse.
Auch messtechnisch hat sich gezeigt, dass die Diode tatsächlich 
überbrückt ist.

Ich denke, dass so nur die positive halbwelle genutzt wird und die 
negative über die Diode kurzgeschlossen wird. Aber warum ist echt 
fraglich.

Morgen mache ich nochmal eine Zeichnung mit allen Bauteilen, die den 
Eingang betreffen.

Die Firma ist ne französische. Damit hat das aber sicher nichts zu tun 
^^

Achso, die Schaltung funktioniert auch, ich versuche sie nur zu 
verstehen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn D4 doch eine Zenerdiode sein sollte, ähnelt das recht gut der 
Eingangsschaltung für ein transformatorloses Netzteil a là Microchip 
Application Note AN954. Gut, es ist noch eine Diode mehr als bei 
Microchip, die schadet aber nicht.
Zeichne mal die C im Eingang und den Widerstand, der da vermutlich auch 
noch im Eingang liegt.

von Roland (Gast)


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mit den Kondensatoren als Strombegrenzung wirkt das als Stromquelle. Mit 
der Brücke ist der Strom nur halb so groß wie ohne. Vermutlich mit 
Brücke für 230V, ohne Brücke für 110V. Ohne die Schaltung dahinter ist 
das aber nur Rumraten.

von Mike (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Und warum läßt man die Diode nicht ganz weg?

Vermutlich, weil die vier Dioden ursprünglich friedlich in einem Gehäuse 
zu einem Brückengleichrichter vereint waren und keiner Lust hatte, da 
eine der Dioden herauszuprökeln. Irgendwer hat das Schaltungsprinzip 
dann wohl für Einzeldioden übernommen - copy&paste halt ;-)

von Michael_ (Gast)


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Steff schrieb:
> Der 0 Ohm ist tatsächlich bestückt und bei dem Gleichrichter handelt es
> sich um einen Bruckengleichrichter im SMD Gehäuse.

Diese bewegende Erkenntnis hat der TE erst viel später gesagt.
Bis dahin war die Rede von 4148.

von Nachtaktiver (Gast)


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Dieser Thread ist ein Beispiel dafür warum man auf unklare Beiträge 
einfach nicht antworten sollte.

Es wird ein Schaltbild angehangen und Zehn Beiträge später hat die 
Realität nichts mehr mit diesem gemeinsam.

von Paul M. (paul_m65)


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Nachtaktiver schrieb:
> Dieser Thread ist ein Beispiel dafür warum man auf unklare Beiträge
> einfach nicht antworten sollte.

Ja und du gehst mit gutem Beispiel voran ;-)

Dieser Thread ist ein Fall für /dev/null
Oder warum sollte man über eine Schaltung diskutieren, die keiner kennt 
und die nicht veröffentlicht werden soll?

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Doch, es war klar.
Eine Graetzbrücke mit 4x 4148. Die max Spannung könnte bei 140V~ liegen 
und 50Hz.
Und dazu die Brücke.
Am Anfang klang alles plausibel.
Im Nachhinein ist man schlauer.
Und Aufklärung durch den TE!

von Steff (Gast)


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So, Freunde des Rätselratens!

Sorry nochmal, zunächst wollte ich ja blos wissen, ob es iwie Sinn macht 
die Diode in einem Brückengleichrichter zu überbrücken, desewegen auch 
nur die Skizze (kein Schaltplan).

Jetzt nochmal etwas ausführlicher im Anhang. Die Idee mit der 
Stromquelle leuchtet mir nun ein, da am Ausgang des Gleichrichters auch 
noch zwei Zenerdioden hängen.

Danke für die Gedult!

von Soul E. (Gast)


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Das ist die Bestückoption für den taiwanesischen Brückengleichrichter. 
Anstelle der Brücke wird nur D1 bestückt und zusätzlich wird R1 gesetzt.

Wahrscheinlich gibt es noch einen taiwanesischen Netzfilter -- der 
besteht aus vier Lötaugen und zwei Drahtbrücken.

von Steff (Gast)


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Der Widerstand ist aber bestückt und der Brückengleichrichter auch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Steff schrieb:
> Der Widerstand ist aber bestückt und der Brückengleichrichter auch.
Shit happens...
Da hat wohl wer das "n.b." oder "dnp" im Schaltplan nicht beachtet.

von Helmut L. (helmi1)


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Steff schrieb:
> Jetzt nochmal etwas ausführlicher im Anhang. Die Idee mit der
> Stromquelle leuchtet mir nun ein, da am Ausgang des Gleichrichters auch
> noch zwei Zenerdioden hängen.

So, und jetzt lass mal D2 u. D4 weg. Das was du dann siehst ist eine 
Greinacher Schaltung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsverdoppler

Da ist nix merkwuerdiges dran. Die haben nur den Brueckengleichrichter 
genommen weil da die beiden Dioden schon passend verschaltet sind und 
diese Teile preiswert zu haben sind.

von Michael_ (Gast)


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Aber bei Netzbetrieb macht eine Spannungsverdopplung gar keinen Sinn.
Wozu sollte da etwas verdoppelt werden?

von Amateur (Gast)


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@Michael_

Zum Bleistift tröpfeln, bei manchen Insulanern, nur 115V aus der 
Steckdose.

Also alles Mal zwei und glücklich sein - oder auch nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael_ schrieb:
> Aber bei Netzbetrieb macht eine Spannungsverdopplung gar keinen Sinn.
> Wozu sollte da etwas verdoppelt werden?

Die beiden Z-Dioden begrenzen die Ausgangsspannung. Die 
Greinacherschaltung ist bei passend gewaehlten Eingangskondensator ja am 
Ausgang hochohmig.
Die meisten Kondensatornetzteile sind so aufgebaut. Diode D3 sorgt 
dafuer das sich der Eingangskondensator auch umladen kann. Ohne ihn 
wuerde das nach einer Halbwelle Schluss sein mit Gleichrichten. Der 
Verdopplungseffekt kommt hier allerdings nicht zum tragen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Die meisten Kondensatornetzteile sind so aufgebaut. Diode D3 sorgt
> dafuer das sich der Eingangskondensator auch umladen kann.
Allerdings könnte auch ein Brückengleichrichter diesen bidirektionalen 
Stromfluss herstellen...

Effektiv ist es so, dass diese Schaltung mit der Brücke dank des 
Kondensators C1 ohne Strafe zwischen Voll- und Einweggleichrichtung 
umgeschaltet werden kann. Mehr nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Lothar Miller schrieb:
> Allerdings könnte auch ein Brückengleichrichter diesen bidirektionalen
> Stromfluss herstellen...

Wie heist es doch:"Viele Wege fuehren nach Rom" ...

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