Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erfassung Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie einer Asynchronmaschine


von Alex747 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte da mal eine Frage. Wie misst man die n-M Kennlinie eines 
Asynchronmotors? Meine erste Überlegung wäre, die Punkte statisch 
anzufahren. Aber wie genau kann man das realisieren?
Ich habe gehört dass man z.b. zur ASM eine Belastungsmaschine mit einer 
Drehmomentmesswelle kuppelt und dann diese auf eine bestimmte Drehzahl 
einstellt. Danach wird der Prüfling dazugeschaltet der dagegen dreht. 
Nach einer kurzen Zeit pendelt er sich dann auf das Drehmoment zur 
vorgegebenen Drehzahl ein.
Das verstehe ich allerdings nicht ganz.
Nehmen wir an die Belastungsmaschine dreht auf 500Hz.
Der Prüfling wird jetzt dazugeschaltet. Bei 500Hz hat doch die ASM ein 
anderes Drehmoment als die Belastungsmaschine oder nicht? Dann müsste 
doch hier das Beschleunigungsmoment gemessen werden?


So würde ich mir das vorstellen.
http://www.energie.ch/assets/images/article/Bilder/Diagramme/antriebsdimensionierung_auslegung.gif

Kann mir jemand erklären wie und warum man hier genau das Moment des 
Motors messen kann?
Wie könnte man die Punkte sonst noch anfahren?

mfg

Alex

von Udo S. (urschmitt)


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Alex747 schrieb:
> Bei 500Hz hat doch die ASM ein
> anderes Drehmoment als die Belastungsmaschine oder nicht?

Warum, die Beastungsmaschine ist doch dann drehzahlgeregelt und stellt 
genau das Moment zur Verfügung daß die Drehzahl gehalten wird.

Wenn man eine ausreichende und bekannte Schwungmasse hat, kann man das 
Drehmoment auch dynamisch beim hochlaufen über die 
Rotationsbeschleunigung berechnen.
Da kann man auch Momente erfassen, die man statisch nicht oder nicht gut 
erfassen kann weil die Maschine dort ausserhalb der erlaubten Bereiche 
betrieben wird.

: Bearbeitet durch User
von Alex747 (Gast)


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> Warum, die Beastungsmaschine ist doch dann drehzahlgeregelt und stellt
> genau das Moment zur Verfügung daß die Drehzahl gehalten wird.

Ok so macht das natürlich schon sinn.

> Wenn man eine ausreichende und bekannte Schwungmasse hat, kann man das
> Drehmoment auch dynamisch beim hochlaufen über die
> Rotationsbeschleunigung berechnen.
> Da kann man auch Momente erfassen, die man statisch nicht oder nicht gut
> erfassen kann weil die Maschine dort ausserhalb der erlaubten Bereiche
> betrieben wird.

Du meinst bei bekanntem Trägheitsmoment mit M = J*dn/dt
Da hat man aber dann ein Problem mit der Numerik schätze ich. Die 
Ableitung
könnte dann ein Problem darstellen. Aber prinzipiell möglich ja...
danke für die Antwort

von Udo S. (urschmitt)


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Alex747 schrieb:
> Da hat man aber dann ein Problem mit der Numerik schätze ich. Die
> Ableitung
> könnte dann ein Problem darstellen.

Was für ein Problem. Du misst die Drehzahl, dann misst du sie nochmal. 
Die Differenz der Drehzahlen geteilt durch die Zeit die inzwischen 
vergangen ist ist deine Winkelbeschleunigung.
Da die Zeitdifferenz immer positiv und größer Null ist (du bist 
schließlich selten innerhalb eines Schwarzen Lochs) ist der Wert immer 
existent und reell.

von Alex747 (Gast)


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Ich denke das es dann Probleme gibt, wenn punkte stärker abweichen. 
sodass man zwischen drin einen sprung bekommt und die beschleunigng 
dadurch unendlich hoch sein kann. Denn es wird ja die Steigung von einem 
punkt zum nächsten berechnet.
Aber mal ne andere Frage.
Wie kann ich denn für diese Messung die Drehzahl in Abhängigkeit von der 
Zeit bestimmen?
Ein Inkrementalgeber wäre sicher eine Möglichkeit.
Aber wie sieht es mit einer optischer Messung aus? So eine ASM fährt ja 
in vielleicht 0,5 Sekunden hoch. In der Zeit hat sie noch nicht mal eine 
Umdrehung gemacht und ist schon bei Nenndrehzahl.
Ist es möglich in innerhalb dieser Zeitspanne alle Drehzahlen beim 
hochlauf zu erfassen?

mfg

Alex Stei

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