Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Überstunden und pünktlicher Feierabend in der IT?


von Wayne (Gast)


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Ich bin gestern wieder auf das Unverständnis bezüglich variabler 
Feierabendzeiten gestoßen. Ich hatte was bei eBay verkauft, mit 
Abholung, und am Telefon gesagt das ich allerfrühestens um 18 Uhr zu 
Hause bin. Natürlich stand der dann um punkt 18 Uhr vor der Tür und 
niemand war da und hat mich angerufen, ich saß aber noch um Büro und 
musste auch noch eine gute Stunde heim fahren.

War jetzt nicht so tragisch, hab ihm dann noch einen Kaffee ausgegeben 
und wir haben geplaudert. Bei ihm ist nach 8 Stunden Schluss, er macht 
vielleicht mal 15 min länger, aber mehr nicht und nur auf Anweisung und 
mit Ankündigung und natürlich mit Ausgleich und Zulage. Da wird jede 
Überminute erfasst und gespeichert.
Ich habe offiziell eine 40 Stunden Woche, meist bin ich deutlich drüber,
Zeiterfassung gibt es keine, Überstundenausgleich auch nicht. Man fängt 
zwischen 7 und 9 und geht halt abends wenn alles erledigt ist. Meetings 
werden auch oft ab 17 Uhr gesetzt, schon alleine weil wir viel zu wenige 
Besprechungsräume haben und die auf Wochen ausgebucht sind.
Einen planbaren Feierabend gibt es nicht, wirklich zusichern kann ich 
erst ab 20 Uhr. Klar wenn man mal einen privaten Termin hat, geht es 
schon dass ich um 16 Uhr gehe, aber das sind eher die Ausnahmen. Man 
wird auch gerne mal noch freitags abends um halb 10 angerufen und muss 
dann noch kurz einen Bericht schreiben. Auch wenn ich auf 
Veranstaltungen oder beim Kunden bin, fängt der Tag gerne mal um 5 an 
und endet um 22 Uhr.

Als ich das so grob erzählt habe, fand er das schon "extrem krass" und 
meinte dass es dann ja sicher auch entsprechende gut bezahlt wird.
Was ich ihm natürlich nicht gesagt habe, ist das ich die Stunden nicht 
bezahlt bekomme und auch nicht ausgleichen kann und da ich nicht 
studiert habe auf gerademal 42k  Jahresbrutto komme.
Ich bin seit 8 Jahren in der IT und war in verschiedenen Firmen, aber 
massig Überstunden gab es immer und pünktlichen Feierabend nie. Nur das 
ich teils drastisch weniger Geld bekommen habe.
Ist das wirklich die Normalität? Liegt es am fehlenden Studium?

von cybmorg (Gast)


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Wayne schrieb:
> Liegt es am fehlenden Studium?

Nein, es liegt daran, dass es zu viele Leute wie dich gibt, die das mit 
sich machen lassen. Also erwarten es die Chefs von Allen. Und vor Allem 
die, die so wie du sind und dann aufsteigen. Das ist weder gesund fuer 
dich, noch gesund fuer das Unternehmen. Kurz gesagt, es ist ein 
riesengrosser Mist, dir selbst und deinen Kollegen gegenueber. Ich hatte 
uebrigens noch nie so einen Job - das eine Mal, wo ich mich in so einer 
Firma beworben habe, habe ich nach dem ersten Interview abgesagt. Ich 
habe ein Leben neben der Arbeit und das lasse ich mir nicht nehmen. Ich 
brauche auch keine Gewerkschaft, die das fuer mich durchsetzt. Wenn der 
Zaehler zu lange ueber dem Soll ist, sage ich einfach Nein.

von Anton (Gast)


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cybmorg schrieb:
> Nein, es liegt daran, dass es zu viele Leute wie dich gibt, die das mit
> sich machen lassen. Also erwarten es die Chefs von Allen.

So ist es.

Genauso schlimm sind die Leute, die sich für einen Appel und Ei 
verkaufen und die Preise drücken.


Die Typen eröffnen dann hier auch Threads "Verdienst ok?"

von Wayne (Gast)


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Bisher hat mir noch jede Firma vorher erzählt, das es natürlich keine 
Überstunden gibt und massig Einarbeitung und das man auf Weiterbildung 
wert legt.

Und selbst wenn dem nicht so wäre, die alternative ist Arbeitslos und 
das kann ich mir nicht mehr leisten. In der letzten Firma habe ich zum 
Schluss auch nur noch 8-9 Stunden gemacht, sehr zum Ärger der Kollegen 
und bei dem dann vorherrschenden Arbeitsklima macht man das auch nicht 
lange mit.

von Matt007 (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ist das wirklich die Normalität? Liegt es am fehlenden Studium?
Ja was erwartest du denn, überdurchscnittliche bezahlung für 
unterdurchschnittliche Leistung?

Wer bei uns aufsteigt und AT bezahlt wird, muss auch mehr leisten und 
bekommt seine Ü-Stunden nicht mehr bezahlt. Da wird dann halt auch ein 
Studium vorrausgesetzt.

Ohne Studium in der IT bekommst du normal so 32-36tsd und für das was du 
leistet sind es eben ein paar Euronen mehr. Ist das gleiche wie bei den 
ATlern nur halt ohne Studium ein paar Gehaltsklassen drunter, von daher 
kann ich den Aufstand auch nicht nachvollziehen.

von adcap (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich habe offiziell eine 40 Stunden Woche, meist bin ich deutlich drüber,
> Zeiterfassung gibt es keine, Überstundenausgleich auch nicht.

Dann solltest du mal schleunigst damit anfangen privat deine Stunden und 
Arbeitstätigkeit zu erfassen (Excelliste o.ä.). Du kannst nämlich vor 
Gericht dein Gehalt einklagen! Arbeitsgerichte entscheiden bei massiv 
Überstunden und "kleinen" Angestellten oft sehr großzügig für den 
Arbeitnehmer. Aber dazu brauchst du eben auch sehr genaue 
Aufzeichnungen.
Natürlich würde ich zuerst mal das Gespräch mit dem Chef suchen. 
Vielleicht ist dein Chef auch einfach nur überfordert/ignorant gegenüber 
der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter?

Gerade in der IT ist eben die Mentalität von vielen so: Hände falten, 
Goschen halten (wohl auch weil es viele "Nerds" gibt, die im Job ihren 
Lebenssinn sehen).


Wayne schrieb:
> Ist das wirklich die Normalität?

Es ist nur normal, wenn du es mit dir machen lässt.

von Anton (Gast)


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Wayne schrieb:
> Und selbst wenn dem nicht so wäre, die alternative ist Arbeitslos und
> das kann ich mir nicht mehr leisten.

Aha, also hast du nicht´s auf dem Kasten und musst ÜStd. schieben.

Dann haben wir doch die Antwort.

von Wayne (Gast)


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Anton schrieb:
> Wayne schrieb:
>> Und selbst wenn dem nicht so wäre, die alternative ist Arbeitslos und
>> das kann ich mir nicht mehr leisten.
>
> Aha, also hast du nicht´s auf dem Kasten und musst ÜStd. schieben.

Überstunden kommen einfach deshalb zustande weil ich in einem Team die 
Projektleitung mache, die Entwickler koordiniere, Releasepläne erstelle, 
Anforderungen in Aufgaben umformuliere, nebenbei noch Scrum Master für 
diverse andere Teams bin. Wenn es brennt muss ich an der ein oder 
anderen Stelle mitentwicklen. Und eigentlich schreibe ich grad ein 
(technisches) Konzept für eines unserer Produkte das neu aufgsetzt wird 
und um da die Anforderungen einzusammeln bin ich öfter bei Kunden 
draußen oder auf entsprechenden Fachveranstaltungen.

Angestellt bin ich als Softwareentwickler und wenn ich mich also solcher 
bewerben will, mit den Technologien mit denen ich die Erfahrung 
vorweisen kann, da sind die alternativen einfach nicht besser. Deshalb 
kann ich den gleichen Mist woanders machen oder eben Arbeitslos.


adcap schrieb:
> Dann solltest du mal schleunigst damit anfangen privat deine Stunden und
> Arbeitstätigkeit zu erfassen (Excelliste o.ä.). Du kannst nämlich vor
> Gericht dein Gehalt einklagen! Arbeitsgerichte entscheiden bei massiv
> Überstunden und "kleinen" Angestellten oft sehr großzügig für den
> Arbeitnehmer.
Dazu sollten die Stunden aber auch angeordnet werden, ich mache diese ja 
quasi freiwillig, weil ich sonst nicht alles fertig bekomme.

> Natürlich würde ich zuerst mal das Gespräch mit dem Chef suchen.
> Vielleicht ist dein Chef auch einfach nur überfordert/ignorant gegenüber
> der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter?
Mein Chef ist der Angestellte Geschäftsführer der GmbH, der hat 
praktisch nichts zu melden. Er würde ja gerne Leute einstellen oder mir 
mehr bezahlen, aber hat leider kein Budget dafür. Budget gibt es immer 
nur wenn ein neuer Auftrag rein kommt und der Kunde schon unterschrieben 
hat, wobei die den Vertrag mit der Holding hat.

Mein Chef arbeitet nochmal deutlich mehr als ich, aber wahrscheinlich 
auch zu einem höheren Gehalt.

von Stefan D. (reverse)


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ganz einach, das was du heute in 8 stunden Arbeitszeit nicht fertig 
machen kannst, machst halt am Tag drauf, innerhalb deiner 8 Stunden 
Arbeitszeit. So ein Vertrag hast du unterschrieben, dass du 40 Stunden 
lang in der Woche die anfallende Arbeit abarbeitest nicht mehr und nicht 
weniger.

von adcap (Gast)


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Wayne schrieb:
> Dazu sollten die Stunden aber auch angeordnet werden, ich mache diese ja
> quasi freiwillig, weil ich sonst nicht alles fertig bekomme.

Dann soll der Chef die Stunden auch anordnen. Du wirst nämlich nur für 
40h bezahlt. ;)
Hattest du während deiner Ausbildung/Schule Arbeitsrecht? Du hast einen 
Dienstvertrag und wirst für 40h Arbeitszeit bezahlt und übernimmst keine 
Erfolgsgarantie (du musst natürlich auch entsprechend arbeiten). Wenn 
der Arbeitgeber eine Erfolgsgarantie von dir will (und dich nach 
wirklich gemachter Arbeit bezahlen) dann soll er dir einen Werkvertrag 
geben.

von Albert (Gast)


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Heute will keiner mehr arbeiten. Als ich in deinem Alter war gab es auch 
nicht mehr Freizeit eher weniger. Was mahen heute die Leute eigentlich 
alle mit ihrer Freizeit? Was sinnvolles? Nein Fernsehgucken Tag ein Tag 
aus oder vorm Pc hängen. Man arbeite lieber voliel da hast du mehr von! 
Natürlich wenn man älter wird hat man vllt. zeitansprüche aber so? Sei 
doch froh dass du arbeit hast Millionen Menschen würden sich darum 
reißen. Was mir zudem aufällt sind die hohen Ansprüche heute viel 
verdienen will jeder aber viel Leisten muss man dann auch. Und im Grunde 
kann man z. B nach nem Studium noch garnichts. Also hau rein das du 
pfleissig arbeitest und dann kannst du irgendwann auch früh Feieraben 
machen und vor die Glotze gehen.

von Wayne (Gast)


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Rein rechtlich ist die Abgeltungsklausel nicht wirksam, aber da wir 
keine Zeiterfassung haben, müsste ich für jede einzelne Stunde 
nachweisen was ich gearbeitet habe und auf wessen Anweisung und das ist 
schon der Knackpunkt.
Ich bekomme keine direkte Anweisung jetzt Überstunden zu machen, ich 
mache das weil sonst das Projekt gegen die Wand fährt, denn wenn das 
passiert kann ich mir auch was neues suchen. Sei es wegen dem 
Arbeitsklima, die Kollegen werden sich bedanken wenn es keine 3% 
Gehaltserhöhung gibt weil ich keine Überstunden leisten wollte oder weil 
ich gegangen werde. Da das Tochterunternehmen weniger als 10 Mitarbeiter 
hat, sieht es auch mit dem Kündigungsschutz mau aus. Wobei das mit der 
Kündigung aber eher unwahrscheinlich ist.


Jetzt wird dann wieder gesagt, da würde ich nicht arbeiten und ich würde 
mir sofort was anderes suchen. Genau das hab ich aber schon zweimal 
gemacht, es lief bescheiden, habe gewechselt, es lief noch viel 
bescheidener, habe nochmal gewechselt und jetzt bin ich hier.
Bevor ich zu der Firma jetzt bin, hatte ich 8 Vorstellungsgespräche und 
in keiner Firma hatte ich den Eindruck das es besser läuft, von der 20 
Mann Klitsche, wo mir der Geschäftsführer schon im Vorstellungsgespräch 
sagt das es eher 50h die Woche sind, bis zu hin zur Tochter eines der 
größten Medienkonzerne in D wo dann schon im Vertrag steht das 30 
Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind.

Für mich bleibt also die Wahl, das hier mitzumachen und mich freuen das 
ich ab Januar sogar 45k bekommen oder woanders hinzugehen wo es 
wahrscheinlich nicht besser ist, ich aber nur 38k bekomme.


@Albert Wie alt bist du denn?
Ich bin 33 und seit jetzt mittlerweile 8 Jahren in der IT und davor 
hatte ich auch deutlich prekärere Jobs und bis auf 2 Pausen von 1-2 
Monaten, arbeite ich jetzt seit ich 17 bin. Und ich hatte auch Jobs da 
war ich 70 Stunden die Woche mit dem Auto unterwegs und hatte weniger 
als die hälfte von dem was ich jetzt verdiene.

von Antimedial (Gast)


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Wayne schrieb:
> Überstunden kommen einfach deshalb zustande weil ich in einem Team die
> Projektleitung mache, die Entwickler koordiniere, Releasepläne erstelle,
> Anforderungen in Aufgaben umformuliere, nebenbei noch Scrum Master für
> diverse andere Teams bin. Wenn es brennt muss ich an der ein oder
> anderen Stelle mitentwicklen. Und eigentlich schreibe ich grad ein
> (technisches) Konzept für eines unserer Produkte das neu aufgsetzt wird
> und um da die Anforderungen einzusammeln bin ich öfter bei Kunden
> draußen oder auf entsprechenden Fachveranstaltungen.

Wayne schrieb:
> Ich bekomme keine direkte Anweisung jetzt Überstunden zu machen, ich
> mache das weil sonst das Projekt gegen die Wand fährt, denn wenn das
> passiert kann ich mir auch was neues suchen.

Das Problem ist also, dass du dich für unersetzlich hälst. Du bist der 
typischer Retter-Typ, der glaubt, dass die Firma ohne dich zugrunde 
geht. Wahrscheinlich erstickst du im Micro-Management deiner 
Projektmitarbeiter, weil du Angst hast, dass sie es ohne dich nicht 
gebacken kriegen.

Wahrscheinlich ist es aber genau anders herum. Wenn du nicht versuchst, 
alles an dich zu reißen, würde es sehr wahrscheinlich besser laufen.

Du bist ein typischer Fall von "Management by Hasenfuß". Du hast Angst, 
dass die Firma ohne dich nicht überlebt, Angst, dass du bei weniger 
Überstunden Probleme mit dem Arbeitsklima bekommst, Angst vor der 
Kündigung. Angst, nach der Kündigung nichts anderes mehr zu bekommen. 
Kein Wunder, dass du aus dem Teufelskreis nicht raus kommst.

von Stefan D. (reverse)


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Wayne schrieb:
> die Kollegen werden sich bedanken wenn es keine 3%
> Gehaltserhöhung gibt weil ich keine Überstunden leisten wollte oder weil
> ich gegangen werde.

Lebst du für deine Kollegen ? Nehmen wir an dir geht es schlechter weil 
dich deine Arbeit weiter verheizt, was machen dann deine Kollegen ?
Nichts! Vielleicht etwas Blabla wie " oh ist aber echt böse das es dir 
so schlecht geht" , geht weiter trink sein Kaffee und macht weiter sein 
Job. Verlässt du sogar den Job ( in welchem Zustand auch immer ) juckt 
es nach spätestens 3 Monaten keinen deiner Kollegen mehr was und wo du 
bist.

Dein Leben solltest du für dich in erster Linie leben. Später mal zum 
Teil für deine eigene Familie, aber bitte nicht für dein Job.

von adcap (Gast)


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Wayne schrieb:
> Rein rechtlich ist die Abgeltungsklausel nicht wirksam, aber da wir
> keine Zeiterfassung haben, müsste ich für jede einzelne Stunde
> nachweisen was ich gearbeitet habe und auf wessen Anweisung und das ist
> schon der Knackpunkt.

Das stimmt definitiv nicht!!! Warum glaubst du das?

Es kann auch zu einer stillschweigenden Anordnung kommen wenn der Chef 
deine Überstunden kommentarlos duldet und von der Mehrarbeit weiß. Sind 
natürlich immer Einzelfälle und du solltest dich von einem Rechtsanwalt 
spezialisiert auf Arbeitsrecht beraten lassen.

Das wichtigste bei allen arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen vor 
Gericht ist allerdings, dass DU die Vorwürfe auch nachweisen kannst. 
Daher dokumentieren, dokumentieren und nochmals dokumentieren... 
grundsätzlich entscheiden aber Arbeitsgerichte meist sehr 
Arbeitnehmerfreundlich.

Wayne schrieb:
> Ich bekomme keine direkte Anweisung jetzt Überstunden zu machen, ich
> mache das weil sonst das Projekt gegen die Wand fährt, denn wenn das
> passiert kann ich mir auch was neues suchen.

Wie Antimedial gesagt hat, scheinst du dich für unersetzbar zu halten. 
Du bist nicht verantworltich für alles was in der Firma passiert. Von 
dir hängt, im Normalfall, auch nicht das gesamte Projekt ab (sonst wärst 
du ja wohl Chef... oder nicht?!). Chill out und mach deine Arbeit.
z.B. was die Sache mit dem Freitags Abends anrufen anbelangt: Einfach 
nicht ans Telefon gehen. Was soll der Chef machen. Der Chef macht es ja 
anscheinend deshalb, weil er gesehen hat, das er genau das mit dir 
machen kann. Ein Chef kann schwer erwarten, dass man Freitags Abend um 
halb 10 daheim vorm Computer sitzt (bei jüngeren Kollegen schon gar 
nicht das die noch nüchtern sind :D).
Solltest du wegen sowas gekündigt werden, stehen übrigens deine Chancen 
ziemlich gut gegen die Kündigung zu klagen. ;)

Wie gesagt: Man muss nicht alles mit sich machen lassen. So schnell wird 
man normalerweise nicht gekündigt, vor allem wenn man einiges an 
Fachwissen innerhalb der Firma aufgebaut hat.

von Stefan D. (reverse)


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Sorry für die kommenden Zeilen, aber du scheinst wie eine Prostituierte 
zu sein, die dem Freier, nach dem bezahlten Akt, noch was zu Essen macht 
und die Wäsche bügelt, damit es dem gut geht. Fehlt nur noch das sie ihm 
etwas Geld fürs Taxi gibt.

von Martin (Gast)


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Ich fand das Überstunden eigentlich immer in Ordnung waren sofern man 
etwas gelernt hat.
Es muss einem aber auch klar sein das man nicht immer im gleichen 
Unternehmen bleiben wird, und was bringen einem dann die geleisteten 
Überstunden?
Als Selbstständiger bekomm ich für mehr geleistete Arbeit tatsächlich 
mehr Geld, als Angestellter nunja man hat in Wirklichkeit auch andere 
Vorzüge wie 25-30 Tage Urlaub im Jahr, als Selbstständiger ist das sehr 
viel schwieriger.

von irgendwer (Gast)


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Gründet einen Betriebsrat :-))

von wendelsberg (Gast)


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irgendwer schrieb:
> Gründet einen Betriebsrat :-))

Bei 10 Leuten?
Auch mit Klagen oder Gericht oder sonstwas ist dem nicht beizukommen, 
dessen Chef sitzt doch genauso in der Sch....
Die einzige Loesungsmoeglichkeit waere, die Holding umzustimmen, aber

Wayne schrieb:
> Mein Chef ist der Angestellte Geschäftsführer der GmbH, der hat
> praktisch nichts zu melden. Er würde ja gerne Leute einstellen oder mir
> mehr bezahlen, aber hat leider kein Budget dafür. Budget gibt es immer
> nur wenn ein neuer Auftrag rein kommt und der Kunde schon unterschrieben
> hat, wobei die den Vertrag mit der Holding hat.

Und hier:
Wayne schrieb:
> Angestellt bin ich als Softwareentwickler und wenn ich mich also solcher

Warum fragst Du Deinen Chef nicht, warum er Dich als Softwareentwickler 
bezahlt obwohl Du

Wayne schrieb:
> Projektleitung mache, die Entwickler koordiniere, Releasepläne erstelle,
> Anforderungen in Aufgaben umformuliere, nebenbei noch Scrum Master für
> diverse andere Teams bin. Wenn es brennt muss ich an der ein oder

Da laeuft Vieles schief.

wendelsberg

von Christian X. (bert1943)


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Meine Erfahrung nach 15Jahren IT: Im Tagesgeschäft immer genau die 
Zeiten erfassen und genau abrechnen. Überstunden nur leisten wenn 
angeordnet & bezahlt. Die sog. AT Verträge sind heute keine Garantie für 
vernünftige Bezahlung. Eine exakte Abrechnung der geleisteten Zeiten ist 
für den Arbeitnehmer meist günstiger. Ich werde in keiner Bude mehr 
arbeiten, in der es keine sauberen Vertretungsregelungen gibt, die "rund 
um die Uhr Einsätze" unnnötig machen. Hört sich jetzt leicht frustig an, 
entspricht aber der Erfahrung. BTW: letztes WE habe ich ca. 20 
Überstunden geleistet...

von irgendwer (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> irgendwer schrieb:
>> Gründet einen Betriebsrat :-))
>
> Bei 10 Leuten?

Dafür reichen doch schon 5.

von RoWu (Gast)


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Ob der TE sich für unersetzlich hält, möchte ich so nicht beurteilen.
Meine Arbeitssituation ist eine ähnliche, zumindest was die Aufgaben und 
Erwartungen an meine Person angeht, nur das ich dafür mehr als 80k im 
Jahr bekomme und noch entsprechende Boni oben drauf habe. Für 42k bin 
ich nur einmal Arbeiten gegangen, direkt nach dem Studium und auch nur 
bis zum Ende der Probezeit. Mittlerweile ist aber auch das Diensthandy 
ab spätestens 20 Uhr ausgeschalten.

von Daniel F. (df311)


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pünktlich feierabend und IT sind zwei dinge, die meiner erfahrung nach 
mit xor verknüpft sind.

mittlerweile bin ich jedoch dazu übergegangen, die überstunden so gut 
wie möglich zu reduzieren (sind immer noch zuviele, aber weniger als 
noch z.b. vor einem halben jahr). da die abteilung in der ich arbeite im 
moment nur mit 1,5 stellen besetzt ist  (von vier) geht sich einfach 
nicht alles aus. wenn sich jetzt ein kunde beschwert warum etwas nicht 
früher fertig wird, dann leite ich das einfach an die geschäftsführung 
weiter - ist nicht mein problem wenn die firma weniger zahlt als die 
konkurrenz und es deshalb nicht genug bewerber gibt (abgesehen davon, 
dass das "angebot" an web-programmierern hier im moment relativ 
überschaubar ist)...

von Wayne (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> [...]überstunden so gut> wie möglich zu reduzieren (sind immer noch zuviele[...]
> [...]firma weniger zahlt als die konkurrenz [...]
> [...]nicht genug bewerber gibt (abgesehen davon,
> dass das "angebot" an web-programmierern hier im moment relativ
> überschaubar ist)[...]

Warum arbeitest du denn dann noch da?

Wobei Web-Programmierer auch reichlich schlecht bezahlt werden, was mich 
bei dem Großteil der sich also solcher bezeichnet auch nicht mehr 
verdient.
Ich habe hier auch Webentwickler mit 3-4 Jahren Erfahrung die keine 
Ahnung haben was Fiddler ist, oder was man damit tun kann geschweige 
denn sich auch nur im entferntesten Gedanken um die Sicherheit machen.


RoWu schrieb:
> Mittlerweile ist aber auch das Diensthandy ab spätestens 20 Uhr ausgeschalten.

Hihi, Diensthandy...  bei uns läuft das eher nach BYOD (Bring Your Own 
Device), es ist hier auch üblich das man seine Firmenmails auf seinem 
privaten Gerät abruft und auch die Monitoring SMS laufen auf das privat 
Gerät. Natürlich ist da jeder selbst schuld.
Wobei erste Handynummer hatte man meiner Bewerbung entnommen, die zweite 
hab ich versehentlich mal bekannt gegeben als ich anrufen musste weil 
ich im Stau stand. Bei mir persönlich kommt noch dazu, dass ich meine 
Festnetznummer auch auf dem Handy habe und im Normalfall rangehe wenn es 
ohne Nummer anruft.


Natürlich bin ich selbst schuld, das ist mir schon klar. Aber meiner 
Erfahrung hat einfach gezeigt, dass es woanders nicht besser läuft.
Ich hatte ähnliche Verhältnisse auch schon für 25k Jahresbrutto 
42h/Woche laut Vertrag. Ich bin hier vor 3 Jahren eingestiegen mit 38k, 
ab nächstes Jahre bekomme 45k, das sind rund 20% Erhöhung die ich eben 
für die gestiegene Verantwortung bekomme.

Wenn es was Besseres Gäbe, wäre ich schon weg. Jetzt alles Einstellen 
und auf Dienst nach Vorschrift runterfahren kann ich auch nicht. Denn 
natürlich hab ich Angst dass das Arbeitsklima kippt und das würde es, 
hab ich schon mehr als einmal erlebt, denn ich bin selbst genervt wenn 
einer nicht mitzieht und ich deswegen noch länger bleiben muss. Da 
müsste dann jeder in dem Laden mitziehen und das ist nicht zu 
bewerkstelligen. Ich habe auch Angst davor, dass ich dann doch nicht das 
versprochene Gehalt bekomme.  Und ich habe Angst davor, dass ich mir 
zwangsweise was Neues suchen muss und ich mich dabei verschlechtere. 
Wahrscheinlich ist mein Problem, das ich es erst mit Ü30 geschafft habe, 
soviel Geld zu verdienen das ich auch mal noch was übrig habe am 
Monatsende und jetzt tatsächlich auch darüber nachdenke ob wir uns nicht 
nächstes Jahr eine Immobilie kaufen. Mir ging es finanziell noch nie 
besser, das zu riskieren ist schon nicht leicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Und hinter dir da lacht der Tod, kaputt gebrasselt du Idiot.

von JimBo (Gast)


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>Überstunden und pünktlicher Feierabend in der IT?

Der Titel ist schon geil. Haha!

von Senfdazugeber (Gast)


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Wayne schrieb:
> Jetzt alles Einstellen
> und auf Dienst nach Vorschrift runterfahren kann ich auch nicht. Denn
> natürlich hab ich Angst dass das Arbeitsklima kippt [...]
> Ich habe auch Angst davor, dass ich dann doch nicht das
> versprochene Gehalt bekomme.  Und ich habe Angst davor, dass ich mir
> zwangsweise was Neues suchen muss und ich mich dabei verschlechtere.

Kann es sein, dass Dein Handeln zu viel durch Angst bestimmt ist? Weißt 
Du nicht, dass Angst ein ganz schlechter Ratgeber ist?

> Wahrscheinlich ist mein Problem, das ich es erst mit Ü30 geschafft habe,
> soviel Geld zu verdienen das ich auch mal noch was übrig habe am
> Monatsende und jetzt tatsächlich auch darüber nachdenke ob wir uns nicht
> nächstes Jahr eine Immobilie kaufen. Mir ging es finanziell noch nie
> besser, das zu riskieren ist schon nicht leicht.

> Ich bin hier vor 3 Jahren eingestiegen mit 38k,
> ab nächstes Jahre bekomme 45k

So so, Du bekommst also zur Zeit roundabout 40k mit Aussicht auf 45k 
(wohlgemerkt brutto), und da überlegst Du ernsthaft, eine Immobilie zu 
kaufen? Um dann noch viel mehr Angst haben zu müssen, mit einem großen 
Bankkredit im Nacken? Also an deiner Stelle kann ich Dir nur raten, die 
Finger davon zu lassen. Damit machst Du dich nur noch mehr abhängig von 
äußeren Umständen, wahrscheinlich ist dann aufgrund von noch mehr 
Überstunden der Burnout nicht mehr weit.

von wendelsberg (Gast)


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Wayne schrieb:
> die zweite
> hab ich versehentlich mal bekannt gegeben als ich anrufen musste weil
> ich im Stau stand.

Da unterdrueckt man die Nummer eben fuer diesen einen Anruf, wenn man 
schon so extrem wichtig ist, dass man die unbedingt immer uebertragen 
muss.

wendelsberg

von Stefan D. (reverse)


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Versuch einfach, jeden Tag 5-10 Minuten früher zu gehen als am Tag 
davor. Von mir aus auch nur alle 2 Tage 5 Minuten früher, das selbe 
sollte für deine Kollegen gelten, irgendwann mal macht ihr dadurch kaum 
noch Überstunden und du und deine Leute gewöhnen sich drann früher zu 
gehen.
So wie die Kühe langsam von Sommer- auf Winterzeit gewöhnt werden, so 
könnt ihr euch auch dran gewöhnen. Wenn deine Kollegen auf den Geschmack 
gekommen sind nicht mehr Überstunden zu machen, dann wirds wieder 
entspannter.

von Rudi Radlos (Gast)


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Senfdazugeber schrieb:
> So so, Du bekommst also zur Zeit roundabout 40k mit Aussicht auf 45k
> (wohlgemerkt brutto), und da überlegst Du ernsthaft, eine Immobilie zu
> kaufen?

Kommt ganz darauf an, wo und wieviel er schon gespart hat. Bei 50% 
Eigenkaital und Eigennutzung der Immobilie scheint mir das noch 
überlegenswert gegenüber 1% Zinsen auf Guthaben (WENN die Lage stimmt).

Allerdings braucht die Pflege eines Hauses auch Zeit, womit die Frage 
der Überstunden sich wieder in einem anderen Licht stellt. Stefans 
5-Minuten Trick scheint daher sehr nützlich.

von Senfdazugeber (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> Kommt ganz darauf an, wo und wieviel er schon gespart hat. Bei 50%
> Eigenkaital und Eigennutzung der Immobilie scheint mir das noch
> überlegenswert gegenüber 1% Zinsen auf Guthaben (WENN die Lage stimmt).

Kar, wenn er das Geld gerade cash hat, spricht natürlich nichts dagegen! 
;-)
Aber das folgende Zitat lässt mich doch sehr an einem hohen 
Eigenkapitalanteil zweifeln...

Wayne schrieb:
> Ich bin 33 und seit jetzt mittlerweile 8 Jahren in der IT und davor
> hatte ich auch deutlich prekärere Jobs und bis auf 2 Pausen von 1-2
> Monaten, arbeite ich jetzt seit ich 17 bin. Und ich hatte auch Jobs da
> war ich 70 Stunden die Woche mit dem Auto unterwegs und hatte weniger
> als die hälfte von dem was ich jetzt verdiene.

von Wayne (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Versuch einfach, jeden Tag 5-10 Minuten früher zu gehen als am Tag
> davor. Von mir aus auch nur alle 2 Tage 5 Minuten früher, das selbe
> sollte für deine Kollegen gelten, irgendwann mal macht ihr dadurch kaum
> noch Überstunden und du und deine Leute gewöhnen sich drann früher zu
> gehen.

Ich gehe im Normalfall dann wenn ich fertig bin, nach dem Meeting oder 
wenn Software ausgerollt wurde. Mal um 17 Uhr mal um 20 Uhr.

Ein großes Problem ist auch, dass wir viele externe Entwickler haben. 
Die Arbeiten alle mehr als 8 Stunden am Tag und teilweise auch eher von 
mittags bis abends. Natürlich bekommen die jeden Stunde mit 85€ 
bezahlt...

Ich habe sogar Kollegen die noch das ganze Wochenende und den Urlaub mit 
Arbeit verbringen, einfach so weil wohl sonst keines Hobbys vorhanden 
sind.

Rudi Radlos schrieb:
> Senfdazugeber schrieb:
>> So so, Du bekommst also zur Zeit roundabout 40k mit Aussicht auf 45k
>> (wohlgemerkt brutto), und da überlegst Du ernsthaft, eine Immobilie zu
>> kaufen?
>
> Kommt ganz darauf an, wo und wieviel er schon gespart hat. Bei 50%
> Eigenkaital und Eigennutzung der Immobilie scheint mir das noch
> überlegenswert gegenüber 1% Zinsen auf Guthaben (WENN die Lage stimmt).
>
> Allerdings braucht die Pflege eines Hauses auch Zeit, womit die Frage
> der Überstunden sich wieder in einem anderen Licht stellt. Stefans
> 5-Minuten Trick scheint daher sehr nützlich.

Ich dachte jetzt auch eher an eine 3-4 Zimmer Wohnung bis maximal 160k.
Eigenkapital dürften dann gut 20k zusammen sein und da ich nicht in 
Urlaub gehe und auch keine kostspieligen Hobbys habe, sollte das ganz 
gut hinhauen...

von Antimedial (Gast)


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Senfdazugeber schrieb:
> Kann es sein, dass Dein Handeln zu viel durch Angst bestimmt ist? Weißt
> Du nicht, dass Angst ein ganz schlechter Ratgeber ist?

Das ist das Problem, wenn man mittelmäßige oder schlechte Arbeit 
abliefert. Wenn man exzellente Arbeit abliefert und sehr wertvoll für 
die Firma ist, muss man keine Angst haben und kann sich auch erlauben, 
seine Forderungen durchzusetzen. Wenn man aber nur mittelmäßige Arbeit 
abliefert, so wie es bei Wayne offensichtlich der Fall ist, ist die 
Angst möglicherweise sogar berechtigt. Gute Arbeit und Angst schließen 
sich eigentlich aus.

Wenn man gute Arbeit abliefert, kann man zum Beispiel Home Office für 
die Überstunden vereinbaren. Dann bleibt man bei seinen 8 Stunden im 
Büro und kann abends arbeiten - oder eben auch nicht. Man hat eine 
Ausrede, wieso man früher gehen kann ("ich mache die 
Powerpoint-Präsentation heute abend in Ruhe fertig"), kann aber seine 
Überstunden unbemerkt herunter setzen.

Im Übrigen ist Geld auch eine schlechte Entscheidungsgrundlage, 
zumindest kurzfristig. Es spielt eigentlich überhaupt keine Rolle, ob 
man heute 3k mehr oder weniger verdient. Wichtig ist eine langfristig 
erfolgreiche Auswirkung, da steckt viel mehr Potential drin als in 
kurzsichtiger Optimierung.

von Senfdazugeber (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich dachte jetzt auch eher an eine 3-4 Zimmer Wohnung bis maximal 160k.
> Eigenkapital dürften dann gut 20k zusammen sein und da ich nicht in
> Urlaub gehe und auch keine kostspieligen Hobbys habe, sollte das ganz
> gut hinhauen...

Bei ungefähr 10% geschätzten Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbssteuer 
usw.) läuft das ja fast auf eine Vollfinanzierung hinaus. Also ich würde 
da an Deiner Stelle lieber noch ein Weilchen sparen...

Außerdem würde ich nicht am Urlaub sparen, bei Deinen vielen Überstunden 
hast Du den ganz sicher nötig, sonst droht irgendwann der Burnout.

von Wayne (Gast)


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Ich kann kein Urlaub, zwei Versuche haben mir gereicht, mir ist sofort 
langweilig und dafür geb ich sicher kein Geld aus, das kann ich auch 
daheim.
So viele Überstunden habe ich auch nicht, im Schnitt mach vielleicht 
46h/Woche, da hatte ich schon ganz andere Zeiten.

von Antimedial (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich kann kein Urlaub, zwei Versuche haben mir gereicht, mir ist sofort
> langweilig und dafür geb ich sicher kein Geld aus, das kann ich auch
> daheim.

So ging es mir auch, wie ich einmal alleine im Urlaub war. Seit dem 
nehme ich Freunde und/oder Partnerin mit. Aber lass mich raten... beides 
nicht vorhanden?

von test (Gast)


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Urlaub ist nicht gleich Urlaub.

Ich könnte auch nicht einfach so am Pool liegen, nix machen.
Wie wäre es mit einer Städtetour? Eine mehrtägige Radtour?

von Senfdazugeber (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich kann kein Urlaub, zwei Versuche haben mir gereicht, mir ist sofort
> langweilig und dafür geb ich sicher kein Geld aus, das kann ich auch
> daheim.

Das klingt aber schon so, als wenn Du im Urlaub nicht richtig abschalten 
kannst. Vielleicht hast Du auch nur den falschen Urlaub gebucht, man 
muss ja nicht zwei Wochen am Strand liegen und in der Sonne braten. Dass 
einem bei sowas langweilig wird, kann ich verstehen.

Zu Hause Urlaub zu machen ist schwieriger, als man denkt, weil man zu 
leicht in seinen Alltagstrott verfällt. Mal etwas Neues sehen, neu 
Erfahrungen machen in unbekannter Umgebung, das verstehe ich unter 
Urlaub, da fällt es auch viel leichter, die Arbeit komplett zu 
vergessen. Danach sind die Akkus  wieder aufgeladen.

> So viele Überstunden habe ich auch nicht, im Schnitt mach vielleicht
> 46h/Woche, da hatte ich schon ganz andere Zeiten.

Also ich finde 46h pro Woche schon sehr viel (ich arbeite im Schnitt 11 
Stunden weniger), aber das darfst Du natürlich gerne anders sehen. Wenn 
die Arbeit Spaß macht, sind Überstunden (selbst unbezahlte) bis zu einem 
gewissen Grad auch nicht schlimm.

von Daniel F. (df311)


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Wayne schrieb:
> Warum arbeitest du denn dann noch da?
>
> Wobei Web-Programmierer auch reichlich schlecht bezahlt werden,

warum ich noch bei der firma bin? das ist recht einfach - ich verdiene 
mehr als sie einem neuen MA bezahlen wollen (habe noch einen älteren 
vertrag). bei einem wechsel würde sich mein gehalt nicht groß ändern, 
überstunden gibts sowieso überall. also kann ich auch gleich bleiben...

und (im moment) bin ich für die firma nicht ersetzbar (auch wenn manche 
sagen dass es das nicht gibt), da habe ich einen netten hebel wenn ich 
irgendwas will/brauche :-)

von Antimedial (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> und (im moment) bin ich für die firma nicht ersetzbar (auch wenn manche
> sagen dass es das nicht gibt)

Würde die Firma sofort pleite gehen, wenn du heute vom Bus überrollt 
wirst? Nein? Dann bist du auch ersetzbar. Die Frage ist nur, wie 
wertvoll man die Firma ist und was das Ersetzen kostet.

von adcap (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich kann kein Urlaub, zwei Versuche haben mir gereicht, mir ist sofort
> langweilig und dafür geb ich sicher kein Geld aus, das kann ich auch
> daheim.

Hast du keine Hobbys? Freunde? Freundin? Ein soziales Umfeld in dem du 
dich außerhalb der Arbeit bewegst? Irgendwelche Vereine wo du dich 
engagierst oder sowas?
Ich glaube so langsam wird einiges klar: Da die Arbeit dein einziger 
Lebensinhalt, kommt mir das ganze mittlerweile wie ein 
Rechtfertigungsthread vor.

Hast du übrigens schonmal über eine Weiterbildung nachgedacht?

von Rudi Radlos (Gast)


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Senfdazugeber schrieb:
> Also ich finde 46h pro Woche schon sehr viel

Der Mensch kann 4h am Tag ECHT konzentriert arbeiten. Der Rest ist 
Anwesendsein, Besprechung oder Telefonseelsorge.

> Urlaub ist nicht gleich Urlaub.
Echen Urlaub hast Du gehabt wenn Du Deine Passwörter vergessen hast.

von Peter (Gast)


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adcap schrieb:
> Hast du keine Hobbys? Freunde? Freundin? Ein soziales Umfeld in dem du
> dich außerhalb der Arbeit bewegst? Irgendwelche Vereine wo du dich
> engagierst oder sowas?
> Ich glaube so langsam wird einiges klar: Da die Arbeit dein einziger
> Lebensinhalt, kommt mir das ganze mittlerweile wie ein
> Rechtfertigungsthread vor.

Stellt sich die Frage: Was davon ist Ursache, was die Wirkung?

Wenn man Überstunden ohne Ende schiebt, hat man überhaupt keine Zeit 
mehr für das oben genannte, da ist man froh, wenn man abends auf die 
Couch oder das Bett sinkt und man nicht vergessen hat, am Tag noch was 
zu essen.

Aber ein neuer Lebensinhalt neben der Arbeit wäre immerhin das Projekt 
Eigentumswohnung.

von Daniel F. (df311)


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Antimedial schrieb:
> Würde die Firma sofort pleite gehen, wenn du heute vom Bus überrollt
> wirst? Nein?

pleite gehen nicht (meine abteilung macht nur einen eher kleinen teil 
des umsatzes aus). aber innerhalb recht kurzer zeit praktisch alle 
kunden in dem bereich verlieren weil niemand mehr da ist der sich um die 
projekte kümmert...

von Antimedial (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> pleite gehen nicht (meine abteilung macht nur einen eher kleinen teil
> des umsatzes aus). aber innerhalb recht kurzer zeit praktisch alle
> kunden in dem bereich verlieren weil niemand mehr da ist der sich um die
> projekte kümmert...

Also bist du für die Firma ziemlich unbedeutend und alles andere als 
unersetzbar. Außerdem: Wenn der Druck da ist, findet sich ganz schnell 
jemand, der die Arbeit übernehmen kann. Das ist vielleicht einmal ein 
Übergang von ein, zwei Wochen, und in der Zeit springt kein Kunde ab, 
der einigermaßen gute Geschäftsbeziehungen pflegt.

Es kann auch sein, dass die Firma den Bereich sowieso dicht machen will, 
wenn er jetzt schon chronisch unterbesetzt ist. Wenn du weg fällst, wäre 
das vielleicht nur der Auslöser zu genau diesen Schritt. In diesem Fall 
wärst du sogar in deiner aktuellen Position eher schädlich für die 
Firma.

Das kann man alles sehen wie man will. Natürlich hört man nicht gerne, 
wenn man ersetzbar oder sogar unwichtig ist.

von Seano L. (Gast)


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Wayne schrieb:

> Liegt es am fehlenden Studium?
Nein, an fehlenden Cojones und/oder an fehlendem Hirn.

Auf solchen Stellen bleibt man einfach nicht dauerhaft und sucht sich 
schleunigst was anderes, wenn du nichts findest sattelt du ganz um. Ich 
arbeite doch nicht für nix, damit sich der Firmeneigner an mir ne 
goldene Nase verdient? Macht dir das Spass? Bist du Masochist, kannst du 
nicht rechnen?

Ich frag mich immer wie man so gestrickt sein kann, Überstunden 
unbezahlt zu leisten und dann auch noch dauerhaft? Ihr freiwilligen 
unbezahlte Überstundenleister könnte gerne mal hier vorbeikommen, wenn 
ihr so geil darauf seid umsonst zu arbeiten, ich schmeiss euch so mit 
Arbeit zu, das braucht ihr anscheinend wie der Masochist die Schläge in 
den Nacken. Ihr seid ideales Arbeitsvieh für euren Arbeitgeber, der 
reibt sich die Hände und lacht sich hinter geschlossenen Türen über eure 
endlose Naivität Krämpfe in den immer fetter werdenden Ranzen. Sorry für 
die harten Worte aber denkt mal nach was ihr da eigentlich macht, das 
scheint in eurer Birne einfach nicht anzukommen. Wie kann man als 
geistig gesunder Mensch solche Verträge unterschreiben? Ich kapiere es 
einfach nicht.
Schaut euch mal die Selbstständigen/Freiberufler an, dort werdet ihr 
keinen einzigen finden der auch nur eine Stunde mehr arbeitet ohne sie 
abzurechenen.
Solche Typen die solche Verträge unterschreiben treiben die Löhne nach 
unten, ihr besiegelt euren eigenen Abstieg, finanziell, gesundheitlich.

SUCH DIR SCHLEUNIGST EINE ANDERE STELLE ODER MACH WAS VÖLLIG ANDERES UND 
ZWAR DALLI!

von Alltagstrott (Gast)


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In der Situation des TE war ich auch mal (auch IT).. Jede Menge 
unbezahlte Überstunden die zwar nicht gefordert wurden, aber mir 
anscheinend "notwendig" vorkamen um das "Gleichgewicht" in der Waage zu 
halten. Ich hatte mir stets hohe Ziele gesetzt, versucht alle Probleme 
korrekt und schnell zu lösen, bis ich kurz vor dem Burnout stand. Dann 
sagte ich mir, das geht so nicht, du erhälst kaum Geld für deine gute 
Arbeit, keinen juckts, der Kunde merkt es sowieso nicht, warum sich 
stressen. Ich entwickelte dann eine andere Einstellung, reduzierte die 
Arbeit auf ein Minimum, machte pünktlich Schluss.

Ergebnis: Ich bin weniger gestresst, Kunde ist trotzdem zufrieden und 
das Arbeit-Lohn-Verhältnis ist wieder ausgeglichen.

Nach einiger Zeit hab ich dann trotzdem gekündigt und ein Studium 
angefangen, weil ich die Arbeitsweise doch nicht mit mir vereinbaren 
konnte und in meinem aktuellen Berufsfeld keine Aussicht auf 
Verbesserung sah.

Ich habe nur viel zu spät gelernt, dass die Arbeit nicht der einzigste 
Lebensinhalt sein sollte... Wenn dein Hobby nur ansatzweiße was mit 
deiner Arbeit zu tun hat, such dir ein anderes Hobby.

von guest (Gast)


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wenn in meinem vertrag 40 steht, mach ich 40. Ueberstunden sind io wenn 
ich sie abfeiern kann.

Das hat nix mit kleinkariert zutun. Andersrum gibt mir die firma auch 
keine stunden fuer lau.

von Matt007 (Gast)


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Schwen Gel schrieb:
> Auf solchen Stellen bleibt man einfach nicht dauerhaft und sucht sich
> schleunigst was anderes, wenn du nichts findest sattelt du ganz um.

Wenn der TE umsattelt oder sich was anderes in dem Bereich sucht, 
verdient er 15k weniger!
Für das Gehalt was er bekommt ist die Leistung vollkommen in Ordnung.
Der durchschnittliche ITler ohne Studium bekommt zwischen 20-30k im 
Jahr, sofern er nicht in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeitet und 
das trifft auf den Großteil der nicht studierten ITler zu.

von besucher (Gast)


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Matt007 schrieb:
> Wenn der TE umsattelt oder sich was anderes in dem Bereich sucht,
> verdient er 15k weniger!
> Für das Gehalt was er bekommt ist die Leistung vollkommen in Ordnung.
> Der durchschnittliche ITler ohne Studium bekommt zwischen 20-30k im
> Jahr, sofern er nicht in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeitet und
> das trifft auf den Großteil der nicht studierten ITler zu.

Quelle?

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3446464:

> besucher schrieb:
>> Quelle?
>
> Quelle?

Qualle?

von Matt007 (Gast)


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Ich weiß was wir unseren Fachinformatikern bezahlen und uns rennen die 
dafür die Bude ein.

http://www.ausbildung.de/berufe/fachinformatiker/gehalt/ sagt nacht 5 
Jahren  rund 2500€-3000€ Brutto im Monat, also 30.000€ - 36.000€ im 
Jahr.

http://www.absolventa.de/jobs/channel/it/thema/fachinformatiker-anwendungsentwicklung-gehalt 
Zitat: "Das Einstiegsgehalt als Fachinformatiker beträgt etwa 2000 Euro 
pro Monat. Mit bis zu 5 Jahren Berufserfahrung liegt die Bezahlung bei 
etwa 2250 Euro im Schnitt. Wer 10 bis 14 Jahre in dem Beruf arbeitet, 
bezieht ein monatliches Gehalt in Höhe von 3000 Euro. Mit 20 Jahren 
Arbeitserfahrung liegt das Monatseinkommen als Fachinformatiker 
Anwendungsentwicklung sogar bei 3600 Euro."

Bei 5 Jahren also 27000 Brutto.

http://www.lohnspiegel.de/main/zusatzinformationen/fachinformatiker-innen

"Das Monatseinkommen von Fachinformatiker/innen mit weniger als fünf 
Jahren Berufserfahrung beträgt im Schnitt 2.247 Euro, bei zehn bis 
vierzehn Jahren steigt es auf rund 3.001 Euro und bei über zwanzig 
Jahren Berufserfahrung klettert es auf rund 3.619 Euro."

Bei 5 Jahren also auch 27k und bei 10 Jahren dann 36k.


Der TE bekommt 45k im Jahr, dafür sollten dann schon auch ein paar 
Überstunden mit drin sein. Alternativ kann ja irgendwo seine 40 Stunden 
machen, aber dann hat er halt auch 10k weniger.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ok wenn man das liest, ist man doch wieder sehr froh an seinem 
Gehalt....

Obwohl natürlich die reinen Butto-Zahlen auch trügen. Betrachtet man den 
Netto-Unterschied ist es nicht sooo schlecht. Grade bei heftigen 
Steuerklassen (I).

von Nerd (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Ok wenn man das liest, ist man doch wieder sehr froh an seinem
> Gehalt....
>
> Obwohl natürlich die reinen Butto-Zahlen auch trügen. Betrachtet man den
> Netto-Unterschied ist es nicht sooo schlecht. Grade bei heftigen
> Steuerklassen (I).

tja, dann such dir mal ne Frau (auch wenn das sehr schwer werden dürfte)

von Klaus (Gast)


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Nerd schrieb:
> tja, dann such dir mal ne Frau (auch wenn das sehr schwer werden dürfte)

Ob sich das rentiert???

von Nerd (Gast)


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Klaus schrieb:
> Nerd schrieb:
>> tja, dann such dir mal ne Frau (auch wenn das sehr schwer werden dürfte)
>
> Ob sich das rentiert???

Kommt auf die Frau an.

Man muss die sich natürlich gut halten.

Verwöhnte deutsche Konsum-Tussies würde ich mir nicht ins Haus holen.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Wayne,

Wayne schrieb:
> Ich bin seit 8 Jahren in der IT und war in verschiedenen Firmen, aber
> massig Überstunden gab es immer und pünktlichen Feierabend nie. Nur das
> ich teils drastisch weniger Geld bekommen habe.
> Ist das wirklich die Normalität? Liegt es am fehlenden Studium?

Das hängt vom Arbeitgeber ab und hat mit dem Studium nichts zu tun. Eine 
Faustregel ist: je spezialisierter der Markt und desto schwieriger es 
ist, gute Mitarbeiter zu finden, desto eher wird darauf geachtet, die 
guten Leute nicht zu verbrennen. Dabei sind große Unternehmen oft 
unpersönlicher und bemerken oft nicht, wenn sie ihre Leute verbrennen; 
kleine Unternehmen stehen hingegen oft unter einem so hohen Marktdruck, 
daß sie nicht anders können.

HTH,
Karl

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Matt,

Matt007 schrieb:
> Der durchschnittliche ITler ohne Studium bekommt zwischen 20-30k im
> Jahr,

LOL! Wer hat Dir denn diesen Unsinn erzählt?

Liebe Grüße,
Karl

von Matt007 (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Hallo Matt,
>
> Matt007 schrieb:
>> Der durchschnittliche ITler ohne Studium bekommt zwischen 20-30k im
>> Jahr,
>
> LOL! Wer hat Dir denn diesen Unsinn erzählt?
>
> Liebe Grüße,
> Karl

Das hat mit Unsinn nichts zu tun. Zum einen habe ich mehere Quellen 
gepostet die das bestätigen und zum anderen haben wir selbst einige 
nicht studierte ITler bei uns in der Firma beschäftigt und ich weiß was 
die bekommen. Und ich weiß auch das uns genug von denen die Bude 
einrennen für 30k im Jahr.

Ich würde nur den Bereich etwas ausdehnen und 20-36k sagen, aber alles 
was darüber liegt sind statistische Ausreißer.

von Unterbelichtet (Gast)


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das/dass

von Nina (Gast)


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Also mein Freund ist 31 und hat nach seinem abgebrochenen Studium mit 27 
Jahren eine Ausbildung zum Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung nach 
2,5 Jahren abgeschlossen. Zunächst arbeitete er in einer Hamburger 
Agentur, musste massenhaft unbezahlte Überstunden leisten und hatte am 
Ende gerade mal 30tk raus. Nach 1,5 Jahren hat er sich umbeworben und 
erhält nun 46tk im Jahr (ohne Weihnachtsgeld etc.).

Klar könnte man mit 31 mehr verdienen, aber ich finde für einen 
Ausbildungsberuf, ist es schon echt gut für den Anfang. Und 
weiterentwickeln wird er sich sicherlich in den nächsten Jahren auch 
noch.

Ich kann euch nur Mut machen, bei Unzufriedenheit mit Überstunden/Gehalt 
evtl. einen Jobwechsel in Erwägung zu ziehen.

von Jo S. (Gast)


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46 k plus Sonderzahlung ist gut!

Wayne, deine 45 k sind bei 40 h auch okay, nur muessten die Ueberstunden 
auch bezahlt werden!

Schreib deine Arbeitszeiten in den naechsten 3 Monaten auf und sprich 
dann mit deinem Chef ueber eine angemessene Bezahlung. 50 k sollten 
schon machbar sein.

von High-performander Entwickler (Gast)


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1. Job: Manuelle Zeiterfassung, Überstunden wurden nicht bezahlt. Habe 
damals anfangs noch durchschnittlich 2-3 Überstunden pro Woche gemacht. 
Gegen Ende dann keine mehr, weil mich der Job und der Vorgestzte 
angekotzt haben und der Laden sowieso keine Zukunft hatte.

2. Job: Überhaupt keine Zeiterfassung, Vertrauensarbeitszeit. 
Überstunden wurden nicht explizit bezahlt, allerdings hing der jährliche 
Bonus von der Zahl der faktorierten Stunden ab. Das hat dann dazu 
geführt, dass manche Leute 13 Stunden pro Tag faktoriert haben, was wohl 
kaum stimmen konnte. Oder ander gesagt: Sie haben beschissen, um mehr 
Bonus zu bekommen. Wir wurden deswegen vom Vorgesetzten auch angehalten, 
uns an die 8 Stunden Arbeitszeit pro Tag zu halten, da er Mitarbeiter 
brauchen würde, die gesund und leistungsfähig sind.

3. und jetziger Job: Es wird gestempelt, keine unbezahlten Überstunden. 
Bis vor kurzem war es aber noch so, dass die Überstunden schlechter 
bezahlt waren als die normale Arbeitszeit. Das wurden - zumindest 
vorläufig - dann geändert, so dass wir jetzt für Überstunden den 
normalen Stundenlohn bekommen. Für Wochenendarbeit gibt es zusätzlich 
geldwerte Leistungen wie Einkaufsgutscheine oder bezahltes Mittagessen. 
In den letzten Monaten gab es sehr wegen Termindruck sehr viele 
Überstunden und Wochenendarbeit. Im nächsten Jahr soll das aber besser 
werden.

von High-performander Entwickler (Gast)


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Wayne schrieb:
> Überstunden kommen einfach deshalb zustande weil ich in einem Team die
> Projektleitung mache

Oha, ich  bin ja nur einfacher Entwickler. Aber die Projektleiter bei 
uns machen Überstunden ohne Ende. Alles mit dem Gehalt abgegolten. 
Andererseits muss man sagen, dass die Notwendigkeit für Überstunden 
teilweise auch am Missmanagement liegt und daher selbstverschuldet.

von Prof Lol (Gast)


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High-performander Entwickler schrieb:
> Für Wochenendarbeit gibt es zusätzlich
> geldwerte Leistungen wie Einkaufsgutscheine oder bezahltes Mittagessen.

LOL

In was für Hinterhof-Klitschen arbeitest du denn?

Bist nicht unser hochintelligenter Autist, äh Entwickler?

Und dann langt es bei dir nur zu solchen Jobs?

rofl

von Wilhelm F. (Gast)


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High-performander Entwickler schrieb:

> 3. und jetziger Job: Es wird gestempelt, keine unbezahlten Überstunden.
> Bis vor kurzem war es aber noch so, dass die Überstunden schlechter
> bezahlt waren als die normale Arbeitszeit. Das wurden - zumindest
> vorläufig - dann geändert, so dass wir jetzt für Überstunden den
> normalen Stundenlohn bekommen. Für Wochenendarbeit gibt es zusätzlich
> geldwerte Leistungen wie Einkaufsgutscheine oder bezahltes Mittagessen.
> In den letzten Monaten gab es sehr wegen Termindruck sehr viele
> Überstunden und Wochenendarbeit. Im nächsten Jahr soll das aber besser
> werden.

Im Konzern erlebte ich es so. Von ausgezahlten Überstunden bleibt aber 
manchmal auf dem Gehaltszettel nichts, weil sie höher versteuert werden, 
und man mal temporär in eine höhere Gehaltsklasse gerät, die einen 
progressiv wieder runter holt. Auf diese Art arbeitete ich schon zwei 
bis drei Tage im Monat quasi gratis, für den Staat, nicht für den 
Betrieb.

Wir nahmen meistens 1:1 für die Überstunden Freizeit. Das ist auch ganz 
schön. Ich hatte gelegentlich mehr als zwei Monate Urlaub im Jahr, 
manchmal drei Monate. Überstunden waren meistens wegen Wochenendumbauten 
von Anlagen beim Kunden nötig, nicht so während der normalen 
Arbeitszeit.

Der Bauleiter war auch froh, wenn alles gut wie am Schnürchen fluppte. 
Nachts um 2 sagte er dann mal, Jungs, komm, schreibt bis 4 oder 5 Uhr 
auf, da ist die halbe Stunde Heimfahrt auch noch mit drin. So waren alle 
glücklich und zufrieden und motiviert, anstatt daß einer mit 10 Minuten 
knausert.

von High-performander Entwickler (Gast)


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Prof Lol schrieb:
> In was für Hinterhof-Klitschen arbeitest du denn?
>
> Bist nicht unser hochintelligenter Autist, äh Entwickler?
>
> Und dann langt es bei dir nur zu solchen Jobs?

Wie meinen? Ich bin high-performander Entwickler. Und was interessiert 
es mich, ob ich jetzt das Geld zuerst aufs Konto ausbezahlt bekomme und 
mir davon was bei Amazon kaufe oder vom Arbeitgeber gleich einen 
Amazon-Gutschein bekomme? Für mich kommt das auf dasselbe raus, aber der 
Arbeitgeber spart dabei. Es handelt sich hierbei um sogenannten 
Sachlohn.

http://www.aok-business.de/fachthemen/steuerrecht/gutscheine-sind-sachlohn/

Und von wegen Hinterhofklitschen: Der zweite Arbeitgeber z.B. ist der 
umsatzstärksten Microsoft-Partner für Microsofts ERP-Systeme in 
Deutschland. Dort gab es für die Mitarbeiter z.B. Schulungen durch 
Microsoft MVPs (falls du als Embedded-Frickler überhaupt weißt, was das 
ist). Nur hat mir der Job dort keinen Spaß gemacht, deswegen habe ich 
gekündigt. Ich als High-Performer kann mir sowas erlauben.

von High-performander Entwickler (Gast)


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High-performander Entwickler schrieb:
> Und was interessiert
> es mich, ob ich jetzt das Geld zuerst aufs Konto ausbezahlt bekomme und
> mir davon was bei Amazon kaufe oder vom Arbeitgeber gleich einen
> Amazon-Gutschein bekomme? Für mich kommt das auf dasselbe raus, aber der
> Arbeitgeber spart dabei.

Wobei, eigentlich stimmt das nicht. Ich profitiere ebenfalls davon, da 
ich darauf keine Steuern zahlen muss.

von High-performander Entwickler (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Im Konzern erlebte ich es so. Von ausgezahlten Überstunden bleibt aber
> manchmal auf dem Gehaltszettel nichts, weil sie höher versteuert werden,
> und man mal temporär in eine höhere Gehaltsklasse gerät, die einen
> progressiv wieder runter holt. Auf diese Art arbeitete ich schon zwei
> bis drei Tage im Monat quasi gratis, für den Staat, nicht für den
> Betrieb.

Ja, so ist das bei mir auch, wenn ich mir die Überstunden ausbezahlen 
lasse. Aber gerade aus diesem Grund ist die Ausbezahlung in Form von 
Geschenkgutscheinen oder bezahltem Mittagessen auch für uns Arbeitnehmer 
vorteilhaft.


> Wir nahmen meistens 1:1 für die Überstunden Freizeit. Das ist auch ganz
> schön. Ich hatte gelegentlich mehr als zwei Monate Urlaub im Jahr,
> manchmal drei Monate. Überstunden waren meistens wegen Wochenendumbauten
> von Anlagen beim Kunden nötig, nicht so während der normalen
> Arbeitszeit.

Habe letzthin auch eine Woche frei genommen, um meine Überstunden 
abzubauen. Nur war der Termindruck in den letzten Monaten so hoch, dass 
es nicht möglich war, alle Überstunden abzubauen.

von hansmüller (Gast)


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Matt007 schrieb:
> 
http://www.absolventa.de/jobs/channel/it/thema/fachinformatiker-anwendungsentwicklung-gehalt
> Zitat: "Das Einstiegsgehalt als Fachinformatiker beträgt etwa 2000 Euro
> pro Monat. Mit bis zu 5 Jahren Berufserfahrung liegt die Bezahlung bei
> etwa 2250 Euro im Schnitt. Wer 10 bis 14 Jahre in dem Beruf arbeitet,
> bezieht ein monatliches Gehalt in Höhe von 3000 Euro. Mit 20 Jahren
> Arbeitserfahrung liegt das Monatseinkommen als Fachinformatiker
> Anwendungsentwicklung sogar bei 3600 Euro."

Diese "fundierten Studien" führen dann dazu:

cyblord ---- schrieb:
> Ok wenn man das liest, ist man doch wieder sehr froh an seinem
> Gehalt....

Über den Hintergrund dieser Zahlen wird nichts gesagt.

High-performander Entwickler schrieb:
> Ja, so ist das bei mir auch, wenn ich mir die Überstunden ausbezahlen
> lasse. Aber gerade aus diesem Grund ist die Ausbezahlung in Form von
> Geschenkgutscheinen oder bezahltem Mittagessen auch für uns Arbeitnehmer
> vorteilhaft.

Aber wahrscheinlich zum Kurs 1:20. Diese Gutscheingeschichten sind 
steuerrechtlich stark limitiert, denn Vater Staat möchte ja auch ein 
bisschen was verdienen.
Sonst würde sich jeder nur noch seine Lebenshaltungskosten zahlen lassen 
und den Rest steuerfrei als Gutscheine:
Z.B. 3000 € gesamt, davon 2000€ normal versteuert und der Rest 
Gutscheine:
macht ca. 1400 € netto + 1000€ Gutschein -> 2400 € effektives Netto im 
Gegensatz zu ca. 1900€ netto bei kompletter Versteuerung.......

von hansmüller (Gast)


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Matt007 schrieb:
> 
http://www.absolventa.de/jobs/channel/it/thema/fachinformatiker-anwendungsentwicklung-gehalt
> Zitat: "Das Einstiegsgehalt als Fachinformatiker beträgt etwa 2000 Euro
> pro Monat. Mit bis zu 5 Jahren Berufserfahrung liegt die Bezahlung bei
> etwa 2250 Euro im Schnitt. Wer 10 bis 14 Jahre in dem Beruf arbeitet,
> bezieht ein monatliches Gehalt in Höhe von 3000 Euro. Mit 20 Jahren
> Arbeitserfahrung liegt das Monatseinkommen als Fachinformatiker
> Anwendungsentwicklung sogar bei 3600 Euro."

Diese "fundierten Studien" führen dann dazu:

cyblord ---- schrieb:
> Ok wenn man das liest, ist man doch wieder sehr froh an seinem
> Gehalt....

Über den Hintergrund dieser Zahlen wird nichts gesagt.

High-performander Entwickler schrieb:
> Ja, so ist das bei mir auch, wenn ich mir die Überstunden ausbezahlen
> lasse. Aber gerade aus diesem Grund ist die Ausbezahlung in Form von
> Geschenkgutscheinen oder bezahltem Mittagessen auch für uns Arbeitnehmer
> vorteilhaft.

Aber wahrscheinlich zum Kurs 1:20. Diese Gutscheingeschichten sind 
steuerrechtlich stark limitiert, denn Vater Staat möchte ja auch ein 
bisschen was verdienen.
Sonst würde sich jeder nur noch seine Lebenshaltungskosten zahlen lassen 
und den Rest steuerfrei als Gutscheine:
Z.B. 3000 € gesamt, davon 2000€ normal versteuert und der Rest 
Gutscheine:
macht ca. 1400 € netto + 1000€ Gutschein -> 2400 € effektives Netto im 
Gegensatz zu ca. 1900€ netto bei kompletter Versteuerung.......

6000€ mehr im Jahr nur durch Steuertrick mit Gutscheinen würde wohl 
jeder machen...

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