Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil: was sind gute Regeleigenschaften?


von DerAlbi (Gast)


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Hallo Leute,
ich simuliere gerade etwas mit LTSpice durch die gegend, um ein kleines 
Labornetzteil für sehr empfindliche Schaltungen zu entwerfen.
Ich möchte die üblichen LM317-Schaltungen umgehen, da die recht große 
Ausgangskondensatoren benötigen, um stabil zu sein.

Mir macht in der Schaltung der Übergang zwischen CV nach CC (und zurück) 
Probleme, deswegen möchte ich erstmal wissen, wie ich die 
Regeleigenschaften zu bewerten habe...

Zur Zeit belaste ich meine Simulation mit 50mA Rechteck-Strom und 
erkenne daran die Regeleigenschaften..

für einen 47nF Augangskondensator erkenne ich::

CV:
- 50mA Laständerung verursacht z.B. 5mV Spannungseinbruch/Überschuss
- die Überschwinger dauern max. 200us

CC:
- die gleichen 50mA schlagen komplett auf den Ausgang durch, werden 
jedoch nach 30us ausgeregelt. Strombegrenzung schlägt schneller an, als 
Stromlieferung. (Schaltungsschutz)


Die Schaltung ist stabil für >1nF - >1mF kapzitiver Last.
Kann man damit was anfangen? Hat jemand grobe Daten, was die üblichen 
Labornetzteile so können?

Das ganze ist einfach ein Problem, ab wann man zufireden sein sollte: 
ich weiß es selbst nicht und weiß daher nicht wie weit ich mich 
totoptimieren soll..

Falls jemand da tiefere Einblicke hat... feuer frei! :-)

von ArnoR (Gast)


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Auf deine spärlichen Angaben kann man nicht viel erwidern.

Der Übergang von CV zu CC-Regelung ist doch meist nicht so wichtig, weil 
man entweder Spannungsregelung oder Stromregelung braucht. Die jeweils 
andere Regelart dient doch dann nur der Schadensbegrenzung. Die üblichen 
Schaltungen haben da auch oft Probleme, weil der jeweils inaktive Regler 
an den anderen Anschlag gefahren ist und erst mal aus der Sättigung 
heraus und dann noch einen gewissen Spannungshub machen muss.

Normale Labornetzteile regeln steile Lastsprünge in etwa 100µs aus und 
machen dabei Spannungsabweichungen bis in den V-Bereich. Bei der 
Stromregelung ist es entsprechend.

> Die Schaltung ist stabil für >1nF - >1mF kapzitiver Last.

Was verstehst du darunter? Schwingt die Schaltung gerade noch nicht von 
selbst (Phasenreserve noch 1°) oder ist das Einschwingen über den ganzen 
Bereich schön aperiodisch.

Vielleicht möchtest du über die konkrete Schaltung reden?

von Michael (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Vielleicht möchtest du über die konkrete Schaltung reden?

Und vielleicht sogar über die Anforderungen, die du konkret an die 
Schaltung stellst. 5mV bei 50mA Laständerung sind nur selten kritisch. 
Sonst solltest du mal drüber nachdenken, in deiner Anwendung, den 
Lastteil nicht direkt an eine Spannung zu hängen, die du als Referenz 
verwendest.

von DerAlbi (Gast)


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Mit "stabil" ist gemeint, dass sich die regelgröße so gut wie 
aperiodisch an den sollwert annähert.
Ich kann leider zu den Anforderungen auch nichts sagen, da sie quasi 
selbsterstellend sind: ich möchte einfach mal etrwas entwickeln, wo 
nicht jeder sagt "aaach der scheiß schonwieder... noch ein netzteil.."
Und von dem, was  ArnoR gesagt hat, scheint meine schaltung schon eine 
gute Performance zu haben.

Ich habe mal eine SpannungsWaveform angehängt. Darin wird über eine 
Sekunde die Ausgangsspannung von 0V auf 5V gefahren, während die Last 
diese 50mA-Sprünge macht. Der Ausgangskondensator nach dem Pass-Element 
ist diesmal nur 4.7nF.

von MaWin (Gast)


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> was sind gute Regeleigenschaften?

Das hängt von der Anwendung ab.

Wenn du Laserdioden direkt anschliessen können willst, sind schon 
Nanosekunden zu viel Strom tödlich für die Diode.

Wenn ein Motor dranhängt, kann auch 1 Sekunde nicht zu viel sein, dafür 
will man stabil von induktiver Last sein.

Und viele Leute bauen Schaltungen nach dem Prinzip "viel bringt viel" 
und beginnen erst mal mit einem 10000uF Elko, das sieht man ja schon an 
den Verrückten hier im Forum, die allen integrierten Spannungsreglern 
erst mal 100 bis 1000uF am Ausgang spendieren. Wenn so was von einem 
Labornetzteil versorgt wird, will man nicht, das es schwingt.

Normale Labornetzteil versichen die Überschwinger klein zu halten, 
erlauben bis 1ms zum ausregeln.

Schliesst man daran Schaltungen wie Messverstärker an, die leider auf 
Rauschen auf der Versorgungsspannung auf Grund der falschen Schaltung 
(die hier auch oft vorgeschlagen wird) empfindlich reagieren, kann das 
Rauschen der Versorgungsspannung verstärkt auf das Signal durchschlagen, 
da will man also möglichst rauschfreie (buried Zener) Labornetzteile - 
und rauschen bekommt man durch Filtern mit grossen Elkos und Spulen weg, 
zu Lasten der Ausregelgeschwindigkeit.

Es hängt also von der Anwendung ab. Ein UNIVERSELLSTES Labornetzteil 
gibt es nicht.

von Brat (Gast)


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> Normale Labornetzteil versichen die Überschwinger klein zu halten,
> erlauben bis 1ms zum ausregeln.

Du das bist, Yoda?

von DerAlbi (Gast)


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Ok ok.. so ist mein Ansatz die Ausgangskapazität prinzipiell zu 
minimieren erstmal korrekt.

Rauschen ist in der Tat ein wichtiger Aspekt, den ich gern kurz zum 
Thema machen würde. Die jetzige Schaltung basiert insgesamt auf 4 OPVs.
So wie ich das sehe geht es meist um das Rauschen zwischen  10Hz.100kHz.
Ich habe von TI und Anderen Regler gefunden, die bis zu 5uVrms haben. 
Diese werden allerdings durch extrem schlechte Regelverhalten erkauft.

Meine OPVs benötigen in meiner Schaltung keine großartigen Eigenschaften 
(Slew < 1.3V/us, aber R2R IO). Es ist mir also möglich auch hier 
rauscharme OPVs zu nutzen.
Ich kann die die Schaltung doch so viele Rauschquellen einbauen, wie ich 
möchte, solange die regelschleife und die Referenzspannung rauscharm 
ist, wird doch z.B. das Stromrauschen der Ausgangstransistoren usw 
ausgeregelt, oder?

von Ulrich (Gast)


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Die Beschriebenen Eigenschaften sind schon recht gut. Der Lastanstieg 
ist aber auch recht langsam simuliert. Die Frage ist etwas ob das in der 
Realen Schaltung auch noch so ist. Bei kleiner Leistung kann die 
Regelung auch recht schnell und gut werden, weil man einen relativ hohen 
Ruhestrom noch akzeptieren kann.

Einen kleinen Wermutstropfen hat man bei der Simulation noch. Wenn der 
Ausgang schnell und niederohmig wird, werden dann auch kleine 
(parasitäre) Induktivitäten auf einmal wichtig. Da stört es dann ggf. 
schon wenn der Shunt für den Strom noch 100 nH an Induktivität hat. Bei 
größeren Strömen und entsprechend noch niederohmiger - stören dann ggf. 
auch die Leiterbahnen oder Gehäuseinduktivitäten - selbst bei nur 100 
kHz-1 MHz. Da muss man also ggf. auch die parasitären Effekte mit 
berücksichtigen, trotz der relativ niedrigen Frequenzen.

Vom Rauschen ist im wesentlichen der Vergleichende OP (oder ggf. 
Transistorverstärker), die Referenz lässt sich Filtern und ist eher ein 
Problem bei niedrigen Frequenzen. Das Rauschen der Endstufe und anderer 
Teile wird größtenteils ausgeregelt - zumindest in der Regelbandbreite. 
Außerhalb der Regelbandbreite kann das Rauschen durch den 
Ausgangskondensator (mit ESR) bestimmt werden und sehr klein werden - da 
kommt es dann schon darauf an wie sich da die Endstufe verhält, weil der 
OP da nicht mehr kompensieren kann.

Raucharme OPs sind i.A. kein Problem, wenn man kein R2R braucht und der 
Stromverbrauch auch etwas höher sein darf. Schnell sind die rauscharmen 
OPs übrigens fast alle, einfach weil es für geringes Rauschen eine 
relativ hohen Strom in der Eingangsstufe braucht und damit der OP auch 
schnell wird. R2R ist da schon ein deutliche Einschränkung wenn es 
wirklich rauscharm werden soll.

von W.S. (Gast)


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DerAlbi schrieb:
> für einen 47nF Augangskondensator erkenne ich::

übertreibe es nicht. Ein mittelprächtiger Elko am Ausgang eines 
Labornetzteiles ist keine schlechte Wahl, hält er doch einiges an 
Transienten aus dem versorgten Laboraufbau zurück, so daß selbiges nicht 
so sehr auf dei netzteilinterne Regelung durchschlagen kann.

ich sag's mal so: lieber ein zahmes und etwas lahmes braves Arbeitspferd 
als ein zickiges Netzteil mit an die Grenze getriebenen Parametern. Du 
weißt nämlich NIE, was du in 6 Wochen damit mal versorgen willst.

Und nochwas: Ein Laboraufbau sollte entweder später mal von einem 
ordinären Netzteil im Gerät versorgt werden oder der Laboraufbau sollte 
in sich bereits eine gewisse Sicherheit gegen Überstrom etc. haben. Also 
ist ein Labornetzteil, das erstmal ein Spannunggslieferant ist, die per 
Elko ein bissel glattgemacht ist, und das nur ne Art 
Überstrom-Begrenzung hat (also keine ganz steile Kennlinie), wohl im 
Allgemeinen die beste Lösung für den Basteltisch.

W.S.

von MaWin (Gast)


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DerAlbi schrieb:
> Es ist mir also möglich auch hier rauscharme OPVs zu nutzen.

Nun ja.

Rauschen besteht aus 2 Anteilen:

Diejenigen, die zu schnell sind für deine Regelung, und die daher mit 
einem Ausgangskondensator ausgebügelt werden müssen.

Und dem Anteil, der so niederfrequent ist, daß bei ihm der RegelOpAmp 
reagiert und per Leistungstransistor die Regelabweichung kompensiert.

Es gibt eine Frequenz des Übergangs, und wenn man den 
Ausgangskondensator als gegeben betrachtet, kann man das Rauschen mit 
einer schnelleren Regelung reduzieren, ist jedoch die Regelschleife als 
gegeben anzunehmen, kann man das Rauschen an diesen Frequenzübergang 
durch einen grösseren Ausgangskondenstaor begrenzen (soweit der nicht 
schon so gross wird, daß er bei höherfrequenten Rauschen nicht mehr 
wirkt, weil seine ESL ihn hindert).

Es ist also ein Kompromiss, und will man schnell regeln, sollte man beim 
OpAmp die SlewRate betrachten: Sie ist nicht unabhängig vom 
Eingangssignal, sondern wird nur bei deutlicher Eingangsabweichung 
erericht. Bei kleineren Abweichungen regelt der OpAmp intern deutlich 
langsamer, und die SlewRate ist deutlich geringer. Will man also 
Rauschen im Mikrovolt-Bereich reduzieren, ist es klug, den OpAmp 
möglichst viel vom Ausgangssignal zu geben, also nicht Spannungsteiler 
und Vergleich mit einer kleinen Referenzspannung, sondern direkt an den 
Ausgang und Vergleich mit einer bereits hochskalierten Referenzspannung 
die dem Sollwert der Ausgangsspannung entspricht und die man filtern 
kann weil sie quasi-statisch ist. Damit bekommt man maximale Mikrovolt 
für maximal schnelle Reaktion des OpAmps bereits auf kleine Änderungen, 
eben Rauschen, des Ausgangssignals, und kann im Umkehrschluss den 
Ausgangselko klein halten. Auch für geringe Regelabweichung ist diese 
Prinzipschaltung nützlich. Beispiel Offsetspannung: 3mV wirkt so direkt 
als Regelabweichung, hat man aber einen 10:1 Spannungsteiler wären das 
schon 30mV Regelabweichung, und hat man noch einen hochohmigen 
Spannungsteiler kommt dessen Widerstandsrauschen noch hinzu.

von DerAlbi (Gast)


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Ok, danke sehr. Das sind sehr nützliche Betrachtungen. Ich werde mich 
wieder melden, wenn ich meinen Schaltplan soweit habe, dass man ihn vllt 
auch mal zeigen kann. Sonst geht hier nur ein Shitstorm los...

von Michael (Gast)


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W.S. schrieb:
> ... Ein mittelprächtiger Elko am Ausgang eines Labornetzteiles ist keine
> schlechte Wahl, ...

Spätestens, wenn man das Netzteil als Stromquelle benutzt und eine Last 
dranhängt, die keinen Überstrom verträgt, auch nicht kurzzeitig, wird 
einem klar, dass auch ein "mittelprächtiger" Kondensator direkt am 
Ausgang ausgesprochen schädlich sein kein.
Einfachstes Beispiel: Messung des Ausgangsstroms mit Multimeter, dass 
mit z.B. 200mA abgesichert. Sobald die Ladung des Kondensators reicht, 
um die Sicherung zu himmeln, ist es egal, wie die Strombegrenzung des 
Netzteils eingestellt ist.

von Ulrich (Gast)


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So groß, das man damit eine Schmelzsicherung auslöst muss der Elko ja 
nicht sein. Aber für die Funktion Konstantstrom stört der Elko am 
Ausgang schon - so etwas empfindliches wie Laserdioden wird man aber 
auch kaum direkt am Labornetzteil Testen - schon gar nicht ohne 
Widerstand.

Es ist nur etwas ungünstig wenn die Schaltung die Ausgangskapazität 
braucht um Stabil zu sein - eine Induktive Last kann nämlich die 
Kapazität wirkungslos machen. Das einzige was einen da noch schützt ist, 
dass Induktivitäten eine begrenzte Güte haben (Mit Supraleitern muss man 
eher nicht rechnen).

von DerAlbi (Gast)


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Wie versprochen, melde ich mich zurück! Ich habe weiter simuliert und 
bin jetzt auf ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis gekommen!
Man bedenke, dass alle Regeleigenschaften der Schaltung in der 
angehängten LTSpice-Datei durch OPVs mit nur 0.4V/us Slewrate erreicht 
sind.

Eckdaten:
Spannungsquelle Innenwiderstand = 6mOhm
Stromquelle Innenwiderstand  = 1.9MOhm
Stabil ohne Ausgangskondensator (C >= 1nF getestet)
Bei Uout=5V und plötzlichem Kurzschluss ist die noch freigesetzte 
Energie 65uJ (entspricht 5.2uF am Ausgang @ 5V) Wäre die Reglung 
schneller, wärs weniger.
AC-Augangswiderstand: 0.47 Ohm. Damit schwingen angeschlossene 
Schwingkreise immer ab!

Schau euch das mal an.. kritik und übrliches mc.net-geflame ist gern 
willkommen.

Was mich speziell noch interessiert sind die verwendeten Stromspiegel: 
sind die Emitterwiderstände zur symmetrisierung der Bauteiltoleranzen 
ausreichend, oder benötigt man auch noch Basiswiderstände?

Desweiteren ist es so, dass die OPVs eigentlich keinen R2R-Output haben 
müssen.  Wenn man da mal schnellere typen einsetzt... ist es 
interessant, obs a) noch stabil ist und b) schneller wird. (die 
tiefpässe entsprechend angeglichen vorausgesetzt.) Bei der Vielzahl an 
OPVs ist die Auswahl innerhalb LTspice recht schwierig - Tips?

Die jetzige Simulation fährt eine Rampe an der Ausgangsspannung. Dabei 
wechselt die Last ständig (+/- 100mA). Dabei wird CV, CV/CC unc CC-Modus 
durchfahren.

Schießt los.

von Ulrich (Gast)


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Die Lösung mit 2 getrennten MOSFETs als Pass Element für Strom und 
Spannungsbegrenzung ist schon mal ungewöhnlich. Ohne Schutz gegen zu 
hohe Gatespannung kann das ggf. auch nach hinten losgehen.

Die Sogennannte Feedback Stromkompensation ist irgendwie schleierhaft, 
und in der realen Umsetzung problematisch. M3 und M4 müssten dafür schon 
gut zusammenpassen. Auch wäre real mit einer deutlichen Temperaturdrift 
zu rechnen. Auch ist der Sinn nicht klar - die MOSFETs haben praktisch 
keinen Steuerstrom.

Die Ausgangsstufe ganz ohne Ruhestrom zu betreiben ist auch 
Problematisch - das verhalten bei sehr kleinen Strömen wird im Modell 
ggf. nicht richtig wiedergegeben. Auch ändern sich damit je nach Strom 
die Schleifenparameter stark. Zu kleinen Strömen könnte die Regelung 
schlechter oder Instabil werden.

Die Diode am Ausgang von U3 könnte dazu führen, dass es nach dem 
Übergang von Strombegrenzung zu Spannungsregelung einen deutlichen Puls 
mit Überspannung gibt.

von DerAlbi (Gast)


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>Ohne Schutz gegen zu hohe Gatespannung kann das ggf. auch nach hinten >losgehen.
Die Gatespannung kann niemals höher als 0.6V über der Gatespannung des 
Dummy-Regelkreises liegen.  Dafür sind die ganzen Stromspiegel da: die 
verhindern dass die OPVs nach oben wegdriften, solange die jeweils 
andere Reglung aktiv ist. Will ein OPV ein höhes Ausgangssignal 
erzeugen, wird die BE-Strecke von Q6 oder Q11 leitend. Was entsprechend 
den OPVeingang so ansteuert, um dem ganzen engegenzuwirken.

>Die Sogennannte Feedback Stromkompensation ist irgendwie schleierhaft
Wenn während der CC-Regelphase die Gatespannung der 
Spannungsregelschleife begrenzt wird, wird das Spannungs-Feedbacksignal 
(fb) über die Stromspiegel nach oben gezogen, sodass der OPV nicht in 
Sättigung gerät. Der nötige Strom (über die 3.3k+10k [R17,R21]) dafür, 
wird leider über den HighSideShunt mitgemessen und muss entsprechend 
wieder subtrahiert werden.
Ohne kompensation wird im Konstantstromfall der Innenwiederstand nur 
etwa 11kOhm groß. So sind es 1.9MOhm. Es fließen etwa 270uA über das 
Spannungs-Feedback ab.

>Die Diode am Ausgang von U3
ist ständig leitend, egal welcher Modus gerade gefahren wird. Das liegt 
daran, dass dummy_vctrl_ref > dummy_vctrl_tp ist.
Es gibt einen kleinen Überschwinger, das gebe ich zu, aber das beläuft 
sich auf 0.2..0.3V für <1ms oder so..

von DerAlbi (Gast)


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>Die Ausgangsstufe ganz ohne Ruhestrom zu betreiben ist auch Problematisch
Korrekt. Habe es so ebend in der Simulation getestet: die beiden 
Ausganstransistoren schwingen miteinander, da sie sich selbst erregen. 
Vergrößert man den Gatewiderstand, ist alles gut - auch im 
Sub-Milliampere-Bereich. Die Regelung selbst ist aber stabil.
Während die Spannungsreglung gut funktioniert, versagt allerdings die 
Stromregelung komplett. Die OPVs haben zu wenig "overdrive", um noch 
etwas ausrichten zu können - sind ehlende laaaahm. Dafür müsste die 
Strom-Spannungswandlung mehr als nur 10mV/mA rausgeben...
Aber eine Grundlast von einigen Milliampere finde ich spontan eine super 
Idee!!

Aber wie? Einen Widerstand? Müsste man auch wieder den Strom messen und 
kompensieren. Einen Transisor? Geht nicht bis 0V runter. Einen Mosfet 
als KSQ und Stromspiegel? Zu Augansspannungsabhängig.

Idee? :-O

von Ulrich (Gast)


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Für den Ruhestrom ist eine Konstantstromquelle schon ein guter Weg. Die 
kann eine MOSFET oder einen bipolaren Transistor nutzen. Wenn es auch 
bei sehr kleinen Spannungen (unter etwa 200mV) noch gut gehen soll, 
führt aber wohl kaum ein Weg an einer negativen Hilfsspannung vorbei. So 
lange der Strom konstant ist, muss man auch nicht so viel Kompensieren.

Die Feedback Stromkompensation wird mit der Erklärung klar - so genau 
nimmt man es in der Regel mit der Stromregelung nicht, das man sich 
daran stört. Etwas kritisch ist die Bereitstellung er der 
Vergleichsspannung - Gate Source Spannung der MOSFETs schwankt doch 
recht stark und ist auch Temperaturabhängig. Man wird da zumindest einen 
Abgleich brauchen, oder etwas mehr als 0,6 V Reserve einplanen müssen.

Ob mit der Kompensation wirklich immer die erlaubte Gate-Spannung 
eingehalten wird, müsste man noch sehen. Bei Transienten, etwa einem 
Ausfall der Netzspannung mit einem größeren Elko am Ausgang, oder kurz 
nach einem Kurzschluss wäre ich mit da nicht so sicher, vor allem beim 
MOSFET für den Strom.

Wenn D1 immer leitet, frage ich mich wofür die Diode dann gut sein soll, 
die Reduziert dann doch nur die maximal erreichbare Spannung.

von DerAlbi (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Wenn D1 immer leitet, frage ich mich wofür die Diode dann gut sein soll
Recht haste. Die ist ein Überbleibsel davon, als R39 in der 
Dummy-Spannung-Erzeugung noch nicht drin war.

>Ob mit der Kompensation wirklich immer die erlaubte Gate-Spannung >eingehalten 
wird, müsste man noch sehen.
Nunja.. ich sage mal: ein standard Leistungsmosfet kann 20V Ugs ab. So 
hoch ist nichtmal die Betriebsspannung. Wie das mit dem PowerOn/Off 
aussieht ist in der tat noch zu klären hmmmmmh. iiiiih.. danke für den 
hinweis.

>Etwas kritisch ist die Bereitstellung er der Vergleichsspannung - Gate >Source 
Spannung der MOSFETs schwankt doch recht stark und ist auch >Temperaturabhängig.
Wenn man alle 3 Transistoren auf einem Kühlkörper montiert.. ist das 
immernoch problemeatisch? Du hast schon in sofern recht, dass ich mich 
drauf verlasse, dass mit 0.6V Ugs-Spannungserhöhung der kompletten Strom 
liefern kann. Das kommt dann schon auf den Mosfet drauf an. Aber die 
0.6V Puffer sind auch variabel. so ists ja nicht.

Hast du die simulation mal laufen lassen?

von DerAlbi (Gast)


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Whoopdidooo :-O Ich habe grade mal schnelle OPVs eingebaut. Hübsch, was 
nun eigentlich geht: Kurzschlussenergie bei 5V->0V ist nun nur noch 5uJ 
anstatt den 65uJ. Die Reglung geht also wesentlich schneller! Es ist so 
stabil wie vorher.

von Ulrich (Gast)


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Der MOSFET ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Typ für ein 
Linearnetzteil. Immerhin hilft die sehr geringe Threschhold-Spannung und 
trotz der geringen Spannungsfestigkeit ist eine DC kurve im SOA 
Diagramm. Nur das Kühlen wir bei der Bauform eher schwer.

Die Gate-Source Spannung kann je stark von Exemplar zu Exemplar 
schwanken - ob da die komplizierte Schaltung mit dem Dummyregler noch 
Sinn macht, ist fraglich. Auch die Temperaturabhängigkeit kann nur 
teilweise Kompensiert werden, denn der Chip innen ist heißer als der 
Kühlkörper.

Mit einem relativ schnellen MOSFET als Pass Element ist es nicht 
verwunderlich das die Regelung auch richtig schnell werden kann. Ein 
Problem das man aber irgendwann bekommt, ist das auch schon minimale 
Induktivitäten etwa bei R40 oder auch einfach nur die Leiterbahnen 
stören. Man sollte wenigstens mal Probeweise etwa 10 nH an den 
Anschlüssen der MOSFETs testen. Das ist nicht viel mehr als die 
Induktivität eines TO220 Gehäuses. Im Prinzip könnte der MOSFET ggf. 
auch noch bei über 100 MHz schwingen - das sicher zu verhindern ist in 
der realen Schaltung nicht so einfach wie in der Simulation, einfach 
weil viele parasitäre Elemente wichtig werden. Der Widerstand vor dem 
Gate ist schon mal ein guter Ansatz und die MOSFETs zu bremsen.

Simuliert habe ich die Schaltung bisher nicht.

von DerAlbi (Gast)


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Die schwingenden Mosfets habe ich mal ausprobiert.  Ich habe in die 
Source-Beinchen gerade mal jeweils 100nH reingepfuscht. damit Schwingt 
die Regelung, aber nicht die Mosfets ansich. Witziger weise ist die 
Reglung wieder stabil, wenn man die reihenfolge der Pass-Elemente 
tauscht: regemtl man zuerst den strom, dann die spannung ist wieder 
alles stabil. selbst mit 2x 100nH.

Ich habe auch verschiedene Mosfettypen durchprobiert.
Ergebnis: der Mosfet muss lediglich "groß genug" sein, um die Steilheit 
zu besitzen, damit die reglung mit den 0.6V spielarum erfolgen kann.

Immer mehr testfälle.. und die probleme scheinen lösbar... Ich hab schon 
lust das auf eine Platine zu bringen.

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