Hallo, ich bin auf der Suche nach einem Datenbanksystem, um im Heim-/Hobbybereich ein paar kleine Projekte umzusetzen. Jetzt hab ich mir etwas Gedanken gemacht was ich brauche, bzw. haben möchte. Forderungen: - relationales Datenbanksystem - Datenbank läuft unter Windows - Datenbank ist über Netzwerk ansprechbar (LAN) - kostenfreies System (oder MS Access, das ist in meinem Officepaket enthalten) Wünsche: - Datenbank läuft unter Linux (Raspberry Pi) - Datenbank lässt sich über ODBC ansprechen (wollte sie mit PureBasic verwenden) - mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Zugangsrechten - gute Zukunftsaussichten (Datenbank ist auch in 10 Jahren auf aktuellen Systemen noch nutzbar) - verbreitetes System, für das eine gute Hilfe/Community verfügbar ist Falls ich ein wichtiges Merkmal für Datenbanken vergessen habe bitte ich um Verzeihung, ich bin noch dabei mich einzuarbeiten. Kurze Erklärungen was Vorteile bzw. Problemstellen bei bestimmten Systemen sind wäre sehr hilfreich. Vielen Dank im Voraus Gruß Kai
Die üblichen Verdächtigen sind MariaDB als Nachfahr von MySQL, sowie PostgreSQL. Erfüllen alle genannten Forderungen und Wünsche.
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Bei Schrumpf-Versionen kommerzieller DB Systeme, wie MS SQL Express, ist die 10-Jahre Frage offen, da sich die Lizenzbedingungen von Version zu Version ändern können. Ausserdem kriegst du das ziemlich schlecht auf den RPi drauf. Vorteilhaft sind sie, wenn man sich damit auf den kommerziellen Einsatz solcher DBs vorbereiten will.
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A. K. schrieb: > Ausserdem kriegst du das ziemlich schlecht auf > den RPi drauf. Sorry, ich hatte nur das gelesen: "Datenbank läuft unter Windows" "mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Zugangsrechten" und das Kai S. schrieb: > (oder MS Access, das ist in meinem Officepaket > enthalten) deshalb hatte ich Linux geistig ausgeklammert. Dann sind deine Tipps natürlich die besseren :-)
Super, das klingt genau nach dem, was ich gesucht hab. Vielen Dank Gruß Kai
Kai S. schrieb: > - gute Zukunftsaussichten (Datenbank ist auch in 10 Jahren auf aktuellen > Systemen noch nutzbar) > - verbreitetes System, für das eine gute Hilfe/Community verfügbar ist Also wenn ich Windows stand heute prognostizieren müsste, würde ich sagen, Windows hat sich in spätestens 10 Jahren selbstständig vom Markt geräumt... PostgreSQL, MySQL/MariaDB, vielleicht auch SQLite, Berkely...
SQLite. Sehr weit verbeitet und stabil. Lizenzfrei bzw. public domain. Keine Administration notwendig. Gibt es mW für so ziemlich alle OS.
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SQLite hat afaik keine Benutzer- oder gar Rechteverwaltung, es läuft nicht als alleinstehender Prozess und obendrein ist nicht mehrbenutzerfähig. Netzwerk- oder ODBC-Zugriff sind auch nicht vorgesehen. Davon abgesehen ist SQLite sehr, sehr schick - ich nutze es auch, aber eben dafür, wofür es gedacht ist: Als embedded Datenbankengine.
Ich nutze SQLite für Websachen. Multiuser brauche ich da weniger, die Zugriffsrechte liegen ebenfalls in SQLite-Datenbanken. Ein Riesenvorteile ist: es ist keine Administration etc, notwendig. Wir haben in der Firma 30 Server laufen - mit mySQL wäre das ein immenser Aufwand. Mit SQLite brauche ich noch nicht einmal etwas installieren.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > ODBC-Zugriff sind auch nicht > vorgesehen. http://www.ch-werner.de/sqliteodbc/
Wenn hauptsächlich lesend darauf zugegriffen wird, würde SQLite ausreichen. Aber wenn mehrere Benutzer gefordert sind, sollte man sich davon ganz schnell wieder verabschieden. Wenn dann noch Linux als System hinzukommt, fällt der MS Kram flach. Also nimm MySql bzw. MariaDB Das ist bewährt, erprobt & funktioniert, die Community ist riesig und die Chance, das man auch in 10 Jahren noch Support bekommt ist auch gross, wenn natürlich niemand mit Sicherheit dazu etwas sagen kann. Kommt auch ein wenig darauf an, was Oracle mit MySql vorhat. Bei MariaDB sieht es aber auch nicht danach aus, dass das Projekt morgen eingestampft wird.
Sauber gemacht ist es (fast) egal welches DBMS man nutzt. Hauptsache man beschränkt sich auf SQL und DDL die allgemein gültig ist, dann kann man die paar Spezialitäten einfach anpassen. Insofern kann ich diese Angst "System XY gibt es in 10 Jahren nicht mehr" überhaupt nicht nachvollziehen. Wichtiger wäre für halbwegs ernsthaftes Arbeiten ein funktionierendes Transaktionsverhalten mit commit() und rollback().
Udo Schmitt schrieb: > Hauptsache man beschränkt sich auf SQL und DDL die allgemein gültig ist warum sollte man so etwas machen. Ich kaufe mir auch keine Porsche um damit 80km/h auf der Autobahn zu fahren nur damit ich später mich nicht umstellen muss wenn ich ein anderes Auto fahre. Es gibt viele sinnvolle Erweiterungen in den verschieden Datenbank die einen das Leben viel leichter machen. Darum zu verzichten halte ich nicht für sinnvoll. Schon die ersten 10 Zeilen zu selektieren geht bei jeder DB anders (Top, Limit, row ... )
Hallo A. B., A. B. schrieb: > Wenn hauptsächlich lesend darauf zugegriffen wird, würde SQLite > ausreichen. SQLite ist aber keine Datenbank, sondern nur ein SQL-kompatibles Frontend für Dateien. Es ist auch weder netzwerk- noch mehrbenutzerfähig. > Aber wenn mehrere Benutzer gefordert sind, sollte man sich davon ganz > schnell wieder verabschieden. > Wenn dann noch Linux als System hinzukommt, fällt der MS Kram flach. > Also nimm MySql bzw. MariaDB > > Das ist bewährt, erprobt & funktioniert, die Community ist riesig und > die Chance, das man auch in 10 Jahren noch Support bekommt ist auch > gross, wenn natürlich niemand mit Sicherheit dazu etwas sagen kann. > Kommt auch ein wenig darauf an, was Oracle mit MySql vorhat. Bei MariaDB > sieht es aber auch nicht danach aus, dass das Projekt morgen > eingestampft wird. Ich halte PostgreSQL für die bedeutend bessere Wahl. Das ist stabiler, bei größeren Datenmengen viel schneller (zumindest wenn Transaktionssicherheit gefordert ist) und hat die größere Funktionalität. Außerdem gehört es keinem kommerziellen Hersteller, der sicherlich kein Interesse an der Kannibalisierung seines Hauptproduktes hat. Die Community von MySQL und MariaDB ist zwar riesig, aber da tummelt sich ein großer Haufen Wäbdisainer und andere Leute, die zwar eine Installation von MySQL oder MariaDB, aber trotzdem keine Ahnung und dennoch zu allem Möglichen und Unmöglichen etwas zu sagen haben. Eine kleine Community von fachlich Versierten ist besser als riesige Community von Laien. HTH, Karl
Peter II schrieb: > Schon die ersten 10 Zeilen zu selektieren geht bei jeder DB anders (Top, > Limit, row ... ) Klar, man kann genauso nur 10 fetch machen. Ist halt (vieleicht) eine Zeile mehr. Aber manche haben noch nie über den Tellerrand eines Betriebssystems oder DBMS geschaut... Peter II schrieb: > Ich kaufe mir auch keine Porsche um damit 80km/h auf der Autobahn zu > fahren nur damit ich später mich nicht umstellen muss wenn ich ein > anderes Auto fahre. Nein, aber dein Vergleich wäre eher derart, daß du für jede Automarke eine genau passende Straße bauen willst. macht auch niemand.
Udo Schmitt schrieb: > Klar, man kann genauso nur 10 fetch machen. Ist halt (vieleicht) eine > Zeile mehr. und wesentlich ineffizienter. Es gibt halt Datenbanksystem mit mehr als 100 Zeilen. Und Dort wird beim Top ein andere Ausführungsplan generiert. Auch werden weniger Zeilen gesperrt. Bei großen select's wird sonst auch noch alles in temp Tabelspace kopiert.
SQLite ist auch im Bibliotheksumfang von PureBasic schon enthalten, sagt mir aber nicht zu, da die Client-Server-Aufteilung fehlt und ich definitiv über das Netzwerk darauf zugreifen möchte. Udo Schmitt schrieb: > Sauber gemacht ist es (fast) egal welches DBMS man nutzt. Das ist auch meine persönliche Ansicht, allerdings bin ich nicht der begabteste Programmierer und merke oft garnicht, was ich teils an Code verbreche. Udo Schmitt schrieb: > Insofern kann ich diese Angst "System XY gibt es in 10 Jahren nicht > mehr" überhaupt nicht nachvollziehen. Das ist keien Angst, das ist bei mir eher Faulheit. Ich versuche zu vermeiden, jetzt mit einem System anzufangen, das schon auf dem absteigenden Ast ist und in absehbarer Zeit aufgegeben wird. Klar steckt da keiner drinnen, was die Zukunft bringt. Im Zweifelsfall wird das ganze halt protiert, muss aber ja nicht sein, wenn man es vermeiden kann. Robert L. schrieb: > wie ist denn die 10-Jahres Prognose für "PureBasic" Die Aussichten für PureBasic sehe ich recht gut, da der Programmierer damit seinen Lebensunterhalt verdient und es nach meinem Eindruck sauber programmiert ist, was meist dazu führt, das es auch auf neueren Systemen lauffähig ist. Wenn es trotzdem schiefgehen sollte muss ich dann halt die Oberfläche in eine andere Sprache portieren, da PureBasic aber sehr dicht an C dran ist sehe ich da kein unlösbares Problem. Und PureBasic hat für mich den großen Vorteil, das es kaum langsamer als C-Code ist, sich aber auf den drei großen Betriebssystemen ohne Quellcodeänderungen compilieren lässt und dabei noch alle Funktionen super dokumentiert sind. Das kommt mir als mittelmäßigem Hobbyprogrammierer sehr entgegen. Nachdem ich mir die genannten Lösungen mal etwas näher angeschaut habe werde ich wohl PostgreSQL ausprobieren. Von dem was ich gelesen hab klingt das recht elegant. Gruß Kai
Das mit dem Portieren einer Datenbank auf ein anderes DBMS ist so eine Sache! Irgendwer hat es mal so oder ähnlich gesagt: Die Entscheidung für ein DBMS ist wie eine Ehe. Du kannst zwar den Partner wechseln, aber es wird teuer und es kostet Zeit und Nerven. Nachdem ich vor einem Jahr eine Datenbank samt zugehörigen Applikationen von Oracle nach PostgreSQL migriert habe, bin ich mir sicher, dass ich mich nicht scheiden lassen werde! ;-)
Karl Käfer schrieb: > Das ist stabiler, > bei größeren Datenmengen viel schneller (zumindest wenn > Transaktionssicherheit gefordert ist) und hat die größere > Funktionalität. Außerdem gehört es keinem kommerziellen Hersteller, der > sicherlich kein Interesse an der Kannibalisierung seines Hauptproduktes > hat. ok, da brauchen wir dann eigentlich gar nicht weiter diskutieren %-) Die Postgre vs mysql Diskussion ist so alt wie das Internet und von vielen persönlichen Vorlieben geprägt. Mit beiden DB Systemen wird der Threadersteller zu einem zufriedenstellenden Ergebniss kommen. Wer vor Mysql aufgrund von Oracle Angst hat, nimmt eben MariaDB. Bzgl der Portierung ist das so eine Sache. Kommt halt sehr stark darauf an, was man an Features der Datenbank verwendet hat. Portieren kann man alles mit entsprechendem Aufwand. Wir haben in der Firma ein Oracle Altsystem was mit PL/SQL und Oracle Forms umgesetzt wurde. Das portiert man nicht mal eben auf ein anderes System. Rein auf SQL Ebene ist sowas dann eher möglich. Aber es stimmt schon...jeden Tag wechselt man sein System nicht. Wobei es auch von Vorteil sein kann, sein System von vornerein so zu planen, das man die Datenbankengine austauschen kann, wenn man nicht sicherstellen kann, das man die gesamte Serverinstallation komplett selbst in der Hand hat, sondern Vorgaben bzgl. der Datenbank von Kundenseite gemacht werden können.
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