Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Potentialanhebung bei PWM an 12V DC Motor


von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Hey Leute,

für ein Praktikum habe ich in letzter Zeit eine Motorsteuerung mittels 
PWM und der Möglichkeit der Umschaltung durch ein Relais zurecht 
gezimmert.
Beim Motor handelt es sich um einen 12V DC Motor.

Schaltung läuft soweit wie gewünscht, nur kommen mir am Drain aus (mir) 
unerklärlichen Gründen 35V (vom Motor?) an. Könnte das an rückläufigen 
Spannungsspitzen im Generatorfall liegen?

Habt ihr dazu Ideen?

Liebe Grüße!

von Udo S. (urschmitt)


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An der Relaisspule fehlt die Freilaufdiode. So ist es eine Frage der 
Zeit bis der Transistor im Halbleiterhimmel ist.

: Bearbeitet durch User
von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Soweit ich weiß, müsste im Relais die Spule enthalten sein --> 0,7V 
liegen immer an.

Ich probier´s aber gern mal aus. Besten Dank! ;)

von Udo S. (urschmitt)


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Tobias Teichmann schrieb:
> müsste im Relais die Spule enthalten sein

Sonst wäre es ein Halbleiterrelais :-)
Wenn das Relais in einer Richtung mit dem Diodentester 0,7V anzeigt dann 
hat es wohl eine eingebaute Freilaufdiode. Dann ist die Spule aber 
gepolt (+ und -)

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Tobias Teichmann (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)

>Soweit ich weiß, müsste im Relais die Spule enthalten sein --> 0,7V
>liegen immer an.

Es fehlt die Freilaufdiode für den MOSFET, welche den Motor ansteuert. 
D1 ist vollkommen falsch platziert, siehe

Motoransteuerung mit PWM

von Udo S. (urschmitt)


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Tobias Teichmann schrieb:
> ur kommen mir am Drain aus (mir)
> unerklärlichen Gründen 35V (vom Motor?) an.

Oszillogramm?

Tobias Teichmann schrieb:
> önnte das an rückläufigen
> Spannungsspitzen im Generatorfall liegen?

Eher an den Abschaltvorgängen und der Wicklungsinduktivität bzw bei 
einem normalen DC Motor am Kommutator.

von Joemu (Gast)


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Müsste D1 nicht parallel zur Motorwicklung sein, um als Freilaufdiode zu 
wirken?

Gruss
Joemu

von Markus (Gast)


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Die Freilaufdiode D1 muss von Drain nach + gehen. Und das Relais darf 
während ein PWM anliegt NIE geschalten umgeschalten werden. Ansonsten 
sind am Motor weitere Dioden erforderlich.

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Danke euch!

Relais ist gepolt, jop.

Im Schaltmoment ist der Motor stromlos --> das passt alles.
Also Freilaufdiode von Drain nach + (12V?)löten?

: Bearbeitet durch User
von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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PS: Wie sieht´s denn eigentlich aus, wenn das Relais schaltet? Erfüllt 
die Diode dann immer noch ihren Zweck? --> da bin ich mir unsicher.

von Falk B. (falk)


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@ Tobias Teichmann (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)

>Im Schaltmoment ist der Motor stromlos --> das passt alles.
>Also Freilaufdiode von Drain nach + (12V?)löten?

Du kannst auch schweißen, tackern, kleben oder friemeln ;-)

>PS: Wie sieht´s denn eigentlich aus, wenn das Relais schaltet? Erfüllt
>die Diode dann immer noch ihren Zweck? --> da bin ich mir unsicher.

WELCHE Diode? Die im Relais schon eingebaut ist? Klar.
Die am MOSFET. Auch.

von Michael (Gast)


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Tobias Teichmann schrieb:
> Habt ihr dazu Ideen?

Was hast du denn in der Schaltung alles an ARef hängen? Lt. Datenblatt 
gehört da nur ein Kondensator ran (S. 206 "The voltage reference may be 
externally decoupled at the AREF pin by a capacitor for better noise 
performance.").

Und es müssen alle Gnd Pins beschaltet werden (Pin 31).

Die Freilaufdiode für FRT5 wurde schon genannt.

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Friemeln hört sich gut an ;)

Die zukünftige Freilaufdiode zwischen Drain und + war gemeint.
Wenn ich den Motor dann umpole, stoße ich ja (meiner Meinung nach) auf 
das Problem, dass die Diode dann falschrum gepolt ist.

Einzige Idee (angenommen, meine Annahme war richtig) sehe ich in 2 
separat, mittels Transistor als Schalter, geschaltenen Dioden, die sich 
im Moment des Relaisschaltens abwechseln.
Oder gibt´s da eine einfacherer Methode?

von Falk B. (falk)


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@ Tobias Teichmann (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)

>Wenn ich den Motor dann umpole, stoße ich ja (meiner Meinung nach) auf
>das Problem, dass die Diode dann falschrum gepolt ist.

Und DU bist Student? Denk mal nach!

>Einzige Idee (angenommen, meine Annahme war richtig) sehe ich in 2
>separat, mittels Transistor als Schalter, geschaltenen Dioden, die sich
>im Moment des Relaisschaltens abwechseln.

Nö.

>Oder gibt´s da eine einfacherer Methode?

Ja, die aktuelle Lösung. Warum die praktisch funktioniert, findest du 
selber raus (hoffentlich).

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Konstruktive Kritik ist korrekt, darum bitte ich sogar. Auch das Streben 
nach eigenen Erkenntnissen ist mein Freund - ob solche Formulierungen 
hier jedoch notwendig sind, lass ich mal im Raum stehen ;)

Für die Antwort bedank ich mich dennoch.
Liebe Grüße!

von Udo S. (urschmitt)


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Tobias Teichmann schrieb:
> Wenn ich den Motor dann umpole, stoße ich ja (meiner Meinung nach) auf
> das Problem, dass die Diode dann falschrum gepolt ist.

Überlege mal, wo macht es Sinn die Diode zu platzieren, daß das genau 
nicht passiert, links oder rechts von deinen Relaiskontakten.

Im Zweifel male dir die Schaltung für beide Schaltzustände ohne die 
Kontakte auf, dann siehst du es.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias Teichmann schrieb:
> Relais ist gepolt, jop.

Das heißt aber nicht, dass dann automatisch eine Freilaufdiode drin ist. 
Welches Relais verwendest Du denn? Wenn es 
http://www.ficrelay.com.hk/details/FRT5.pdf ist, finde ich dort keinen 
Hinweis für das Vorhandensein einer Diode ...

Gruß Dietrich

von Udo S. (urschmitt)


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Ich hatte ihm explizit geschrieben:

Udo Schmitt schrieb:
> Wenn das Relais in einer Richtung mit dem Diodentester 0,7V anzeigt dann
> hat es wohl eine eingebaute Freilaufdiode.

Wenn und nur wenn er das messen kann, oder wenn er ein Datenblatt hat in 
dem es steht.
Im Zweifel eine Diode rein, besser 2 als keine!

von Michael (Gast)


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Tobias Teichmann schrieb:
> Oder gibt´s da eine einfacherer Methode?

Einfacher nicht, aber polungsunabhängig (auch wenn das hier nicht nötig 
ist): zwei Zenerdioden

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Udo Schmitt schrieb:

>
> Überlege mal, wo macht es Sinn die Diode zu platzieren, daß das genau
> nicht passiert, links oder rechts von deinen Relaiskontakten.
>
> Im Zweifel male dir die Schaltung für beide Schaltzustände ohne die
> Kontakte auf, dann siehst du es.

Besten Dank für den Hinweis - hat gefruchtet. Hinterher ist´s immer 
alles so eindeutig. :)

von MaWin (Gast)


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Tobias Teichmann schrieb:
> Könnte das an rückläufigen Spannungsspitzen im Generatorfall liegen?

Nein, das liegt an der Gegeninduktion bem Versuch den durch eine Spule 
fliessenden Strom abzuschalten.
Grundlagen der Elektrotechnich sagen nämlich, dass der weiterfliessen 
will und sich die Spannung an der Spule so weit erhöht, bis er das kann, 
Prinzip Zündfunke, wenn man ihm keinen Weg per Freilaufdiode einräumt, 
und das hast du weder beim MOSFET für die PWM beim Motor noch für den 
Transistor beim Relais getan, und auch sonst sieht deine Schaltung 
danach aus als ob du lieber Bauteile zusammenfriemelst als mal 
nachzugucken eie man es richtig macht.
Du baust nämlich ungefähr die 1 millionste Schaltung mit AVR, Relais und 
Motor, von denen sicherlich 1000 richtig im Web dokumentiert rumfliegen, 
und die du ignorierst, wie ARef.
Die chinesische Art, kopiere von den Guten, wäre auch für Deutschland 
angemessen, besser zumindest als selbst zu glauben man könne alles 
besser.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Du baust nämlich ungefähr die 1 millionste Schaltung mit AVR, Relais und
> Motor, von denen sicherlich 1000 richtig im Web dokumentiert rumfliegen,

Das Problem dürfte oft sein:
Es gibt 1000 gute Schaltungen, aber auch 999000 schlechte im Internet.
Wie findet der Anfänger also die guten.

von MaWin (Gast)


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100uF am Spannungsreglerausgang, 160mAmt an einer Spannung die bei 
Kurzschluss schon auf 0 zusammengebrochen wäre bevor die Sicherung 
auslöst, 1k für 4mA vor einem Transistor der damit nur 40-80mA schalten 
kann (keine Ahnung wie viel das Relais braucht, könnte knapp werden), 
ein 5V Relais obwohl man 12V zur Verfügung hat, sind sicher nicht alle 
Problemstellen. Immerhin ist der MOSFET für 4.5V Ugs spezifiziert.

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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Besten Dank für den ganzen Input eurerseits.

Dies ist in Bezug auf Schaltungsbau, Design und Dimensionierung mein 
allererster Versuch.
Auf dem Gebiet hat man (leider) als angehender Medizintechniker 
keinerlei praktische Erfahrung, sodass ich mich natürlich an Schaltungen 
anderer orientieren musste.
Zum Glück ist die ganze Geschichte recht zeitunkritisch, sodass die 
Dimensionierung auch so über den Daumen gepeilt sehr gut funktioniert - 
in meinem Fall war das mit meinem bastelwütigen Chef wirklich mehr 
Trial&Error samt Einarbeitungsphase.
Ich muss gestehen - dass ich innerhalb der relativ kurzen Zeit eine (für 
einen Studenten, der bisher nur Theorie gesehen hat) einigermaßen 
komplexe (natürlich für die Begriffe eines absoluten Laien) Schaltung 
samt Programm zum Laufen gebracht habe, konnte ich mir am Anfang so nie 
ausmalen.

Mittlerweile läuft alles 1a - wie das morgen aussieht ist sicher eine 
andere Frage.
An dieser Stelle besten Dank für eure Gedanken und Anregungen :)

von Tobias T. (Firma: TU Ilmenau) (tteichmann)


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MaWin schrieb:

> Die chinesische Art, kopiere von den Guten, wäre auch für Deutschland
> angemessen, besser zumindest als selbst zu glauben man könne alles
> besser.

Ich habe mir wohl eingebildet, dass dies der Fall sei? ;)
War mir neu.

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