Forum: Offtopic Geschenk für Chemiker!


von Johannes U. (hoderlump)


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Chemiker!

Ich weiß, es gibt wenig hier, aber einige unter euch können mir sicher 
weiterhelfen.
Der Geburtstag meines Bruders steht bevor und da es ein runder ist, 
möchte ich ihm was tolles schenken. Er studiert leidenschaftlich Chemie 
und deshalb soll es etwas sein, mit dem er auch außerhalb der Uni in 
diesem Bereich etwas anfangen kann. Leider hab ich keinen Plan, was ein 
Chemiker so braucht.

E-Techniker wünschen sich zB. eine Lötstation oder im besten Fall ein 
Oszi. Was wollen Chemiker? Ich wollte so 100-150€ ausgeben...

An der Uni gibt es eine Glasbläßerei, evtl könnte ich im einen Gutschein 
dafür schenken. Oder rentieren sich handgeblasene Kolben nicht?

Ich würde mich über Ideen freuen! Grüße

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Eine Destille, so was kann auch im täglichen Leben zum Einsatz 
kommen.:-)

von Mac G. (macgyver0815)


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Ne große Flasche Helium oder Sauerstoff? ;-)

von Jonny O. (-geo-)


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von c. m. (Gast)


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Johannes U. schrieb:

> An der Uni gibt es eine Glasbläßerei, evtl könnte ich im einen Gutschein
> dafür schenken. Oder rentieren sich handgeblasene Kolben nicht?

besser ists wenn der kolben mundgeblasen wird, ohne hand.

was macht der gute denn privat, hat der daheim ein labor? es gibt 
haufenweise (teures) zeug das zum verschenken geeignet ist:
- schutzausrüstung, vom augen-/gesichtsschutz bis hin zum oridinären 
laborkittel.
- eine heizplatte mit integriertem magnetrührer und dazu passenden 
rührfischen.
- rückflusskühler, messkolben
- oder ganz ordinäres verbrauchsmaterial, beschergläser, 
erlenmeyerkolben, reagenzgläser aus borat-, oder teurem quarzglas.

usw, usf

kommt drauf an was er so braucht, frag ihn doch am besten - vielleicht 
hätte er auch gerne 10 paar schwarze socken.

von Klaus I. (klauspi)


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Johannes U. schrieb:

> E-Techniker wünschen sich zB. eine Lötstation oder im besten Fall ein
> Oszi. Was wollen Chemiker? Ich wollte so 100-150€ ausgeben...

Vielleicht 10 Tassen mit dem Periodensystem z.B. von 
http://www.chemoline.de
Schau mal im Bereich Science & Fun. Ich habe sogar eine 
"Destillationsapparatur für das Wohnzimmer" gesehen, die in diesen 
Preisrahmen kommt.

von Johannes U. (hoderlump)


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Merci für die Antworten!

Fragen könnte ich ihn natürlich aber Schenken macht mehr Spaß0...

Am besten gefällt mir natürlich bisher die Idee mit der Distille. Sowas 
wollte ich selbst auch schonmal haben. Ist die hier billiger Schrott 
oder kann man die Teile brauchen?
http://www.ebay.de/itm/Destille-aus-Glas-komplett-mit-Heizung-Umwalzpume-und-Zubehor-/170802797318?pt=Spezial_Landwirtschaft&hash=item27c4a3db06

von Johannes U. (hoderlump)


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Klaus I. schrieb:
> Vielleicht 10 Tassen mit dem Periodensystem z.B. von
> http://www.chemoline.de
> Schau mal im Bereich Science & Fun. Ich habe sogar eine
> "Destillationsapparatur für das Wohnzimmer" gesehen, die in diesen
> Preisrahmen kommt.

Da ist auch schönes Zeug dabei, merci für den Link.

von Timm T. (Gast)


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Jonny Obivan schrieb:
> http://www.pce-instruments.com/deutsch/index.htm?i...

Mööp! Das ist nur ein Rührer. Wenn schon, dann mit Heizplatte 
kombiniert, oft muss man das Zeug beim Rühren auch warmhalten.

von Blauer B. (blauer_blaubaer)


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Also es gibt vielerlei Gründe Chemie zu studieren, genauso gut gibt es 
Leute die einfach mal drauf los studiert haben, ohne sich wirklich dafür 
zu interessieren. Denen schenkt man am Besten was anderes.

Manche haben Chemie studiert, weil sie Freude an der Natur haben. Denen 
schenkt man z.B. ein wissenschaftliches Bilderbuch über Mineralien wie 
z.B. das hier:
http://www.booktopia.com.au/introduction-to-optical-mineralogy-william-d-nesse/prod9780199846276.html
(keine Ahnung ob's was taugt)

Ein Teil der Chemiker haben Chemie studiert, weil sie es gene haben, 
wenns knallt und stinkt. Denen schenkt man man am besten einen Sack voll 
Kaliumnitrat; Salpetersäure oder Perchlorat und Alupulver. Da haben die 
dann Freude dran.

Dann gibt es die Drogenchemiker, denen schenkt man ein Buch über 
psychoaktive Substanzen oder eine Tüte voll Gras.

Dann gibt es die Chemiker die Freude am Kochen haben, denen kann man 
eine Destille kaufen, sofern sie nicht schon eine haben.

Welcher Typ von Chemiker dein Bruder ist, weisst du selbst am besten.

: Bearbeitet durch User
von Norbert M. (Gast)


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Ein Molekülbaukasten wäre mein erster Gedanke gewesen. Hat den Vorteil, 
daß man sowas immer brauchen kann, daß es nicht kaputt wird (wie Glas), 
daß es keine Probleme vom Rechtlichen her gibt (wie bei Samples), daß es 
ausbaubar ist (also für einen 20er kann man auch mal ein Boosterpack 
nachkaufen) und daß man je nach Umfang zwischen 30 Euro und einigen 
Hundertern ausgeben kann.

Aber Obacht: Es gibt da mehrere verschiedene Systeme. Beim Orbit-System 
vom Wiley (Stäbchenmodell) sind die Bindungen ziemlich lange und die 
Atome eher klein, ein Kalottenmodell wie das HGS von Sigma-Aldrich ist 
bei Isometrie-Betrachtungen wieder sinnvoller, dafür sieht man dort die 
Bindungen natürlich nicht. Ich persönlich finde das Prentice Hall 
"Molymod"-System eigentlich am flexibelsten. Die Chemie ist eben ein 
großes Feld und was in einem Teilgebiet gut brauchbar ist, mag im 
nächsten schon wieder komplett nutzlos sein.

Sowas ist wie Lego, nur für Chemie-affine eben :-)

LG, N0R

von Norbert M. (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Am besten gefällt mir natürlich bisher die Idee mit der Distille. Sowas
> wollte ich selbst auch schonmal haben. Ist die hier billiger Schrott
> oder kann man die Teile brauchen?
> Ebay-Artikel 170802797318

Meine persönliche Meinung: Kompletter Schrott. Da hat sich irgendein 
planloser Laie (nix gegen Dilettanten, bin ja selbst einer) irgendwas 
zusammengeschustert, das er nun teuer verkaufen will.

1. Destilliert man mit einem Rundkolben, dazu gibt's dann nämlich auch 
passende Heizhauben. Hier wird irgendeine Flasche (kanns im Bild nicht 
ordentlich erkennen, was das überhaupt sein soll) mit einer Heizplatte 
von unten erwärmt, das ist nicht sonderlich effektiv (Kleine beheizte 
Oberfläche).

2. Da drauf hat er irgendeinen Adapter gesetzt, damit er überhaupt einen 
Normschliff ansetzen kann.

3. Der verwendete Kühler ist der günstigste. Gut, Liebigkühler per se 
ist nicht schlecht (kommt wie immer auf den Anwendungsfall an), aber 
hier bilden Kopf und Kühler eine Einheit. Würde mich nicht wundern, wenn 
man einen Kopf hatte, der am Ausgang beschädigt war und da dann einfach 
einen überzähligen Billigkühler angeschmolzen hätte.

4. Natürlich kann man (anscheinend, ich seh's nicht genau, weil der 
interessante Teil vom Trichter verdeckt wird) am Kühler nichtmal eine 
Spinne ansetzen, da an dem Ende auch wieder der Normschliff fehlt.

5. Das Destillat tropft in einen Meßkolben. Hab' ich noch nie gesehen 
und macht auch keinen Sinn. Der Meßkolben scheint überhaupt das einzig 
brauchbare Teil in dieser Konstruktion zu sein, ist das Teuerste an dem 
ganzen Aufbau hier - ein Meßkolben kann nämlich schon 'mal einen 
Zehner Kosten.

150 Euro für diese "Aperatur" ist jedenfalls hinausgeschmissenes Geld.

> Fragen könnte ich ihn natürlich aber Schenken macht mehr Spaß

Lass' es. Auch wenn Du einen guten Willen hast, einen Gefallen machst Du 
mit dem Zeug deinem Bruder nicht. Da wäre der Uni-Gutschein, von dem Du 
oben gesprochen hättest, weitaus sinnvoller. Ähnlich ist es ja auch bei 
Büchern oder Musik: Da schenkt man der "Leseratte" (oder dem 
Musikfreund) mal einen Sebastian Fitzek (oder die Mozart-Sonaten) weil 
ma's so gut meint, und trotzdem hält sich die Freude in Grenzen, weil er 
lieber im Stil eines Mankells liest (oder Suiten von Telemann hört).

Damit ist niemandem gedient, der Beschenkte muß seine Enttäuschung 
verbergen und ein Lächeln künsteln, der Beschenkte kriegt#s aber 
meistens mit, kann aber auch nicht viel machen und ärgert sich, weil er 
das Geld praktisch hinausgeschmissen hat und dem "Opfer" doch nicht die 
intendierte Freude hat machen können.

LG, N0R

von Marek N. (Gast)


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Und dazu noch ne Autogrammkarte von dem Professor von Periodic-Videos: 
https://www.youtube.com/watch?v=c3fJRRCAIdk
Wobei, so ein 1 m langes Reagenzglas hätte auch was ^.^

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

mir würde da noch sowas einfallen:

http://www.dna4u.de

oder wie wäre es mit ein oder zwei Proben eines
seltenen oder lustigen Elementes?

Stück Natrium, Bisschen Gallium,
Indium, Ruthenium, Holmium oder so.

Ich hätte mir nie Gallium gekauft, aber über
n paar Gramm geschenkt hätte ich mich schon
gefreut.

Nicht viel Geld dafür ausgeben.

Dann bleibt noch genug Geld über für
die schwarzen Socken.

vlg
 Timm

von Marius P. (marius_p)


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Finde mal raus was er haben will. Eventuell ist Fachlitereatur mehr 
Wert.
Ansonsten wäre ein Magnetrührer mit Heizplatte eines der Universal 
Geräten.
Nur sind die meisten ausserhalb deines Budgets, also ne gebrauchte hald.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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<troll>
Schenk ihm eine Tüte voll Luft und schreib drauf: "Elementeset 
Einsteiger – Mit ~8 Elementen und vielen Molekülen!"

Die anderen Elemente darf er dann selbst sammeln :)


(https://de.wikipedia.org/wiki/Luft#Zusammensetzung)
</troll>

: Bearbeitet durch User
von Bernd T. (bastelmensch)


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Eine McDonalds Uniform. Kann er gut brauchen wenn er nach dem Studium 
keinen Job findet. ;-)

Egal was Du ihm schnkst, am besten in der Packung eines 
Chemie-Experimentierkasten. :-D

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes U. schrieb:

> Was wollen Chemiker? Ich wollte so 100-150€ ausgeben...

Gibts da im Bereich Chemie ein gutes Buch wie z.B. in Elektronik der 
Tietze/Schenk?

Oder irgend einen Apparat, wie beim Elektroniker ein Werkzeug (z.B. 
Lötstation, Oszi, Multimeter). Beim Chemiker dann vielleicht pH-Meter, 
Feinwaage, Mikroskop, Kleinteileset wie Reagenzgläser, Schläuche, Rohre, 
Pipette, Bunsenbrenner. Allerdings ist da die Frage, in wie weit ein 
Chemiker zu Hause im Hobby unfallfrei (z.B. Chemieunfall 1921 in 
Ludwigshafen :-)) basteln kann. Aber dafür wurde auch schon der 
Chemiekasten genannt. Ich hatte auch mal einen. Wenn man die Experimente 
alle durch hat, sind die Gerätschaften immer noch für weiteres zu 
gebrauchen. Bei meinem Kasten waren damals die Chemikalien teils 
verbraucht, und die Gerätschaften etwas angegammelt. Der wurde dann auch 
irgend wann mal von den Eltern entsorgt. Keine Ahnung, was heute in so 
einem Kasten alles drin ist, vermutlich nur noch destilliertes Wasser 
und Kochsalz ;-). Zu meiner Zeit waren durchaus noch reichlich 
gefährlichere Chemikalien drinne. Der Kasten stammte aber auch aus 
Frankreich, immerhin mit einer deutschen Übersetzung drinne. 
Mini-Destille war als Versuch auch drinnen, Wasser mit Zucker und Hefe 
gären, und etwas Alk destillieren. Winzige Mengen, und auf Grund der 
Primitivheit nicht genießbar. Und natürlich die beste Stinkbombe der 
Welt. Die gereichte mir noch, im Laufe der Zeit einige Leute zu ärgern. 
;-)

von Dave C. (dave_chappelle)


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Alle 5 Staffeln Breaking Bad :)

von Michael B. (laberkopp)


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Johannes U. schrieb:

> Ist die hier billiger Schrott

Unverschämt teurer Schrott.

Die wäre wenigstens billig (aktuell 35 EUR, keine Ahnung wohin das geht) 
aber auch Schrott (nur für Alkoholiker brauchbar die erblinden wollen).

http://www.ebay.de/itm/Destille-/261348761090

und die halbwegs brauchbar

http://www.ebay.de/itm/Destille-Laborapparatur-NS-29-/271321329182

braucht aber noch einen Heizpilz und Magnetrührer, was dann deutlich 
teurer ist als die Glaswaren.

Aber die allermeisten Chemiestudenten destillieren zu Hause nichts, so 
wie die allerwenigsten E-Tech Studenten vor dem Abschluss jemals ein 
Bauteil in der Hand hatten. Daher kann so ein Geschenk ziemlich in die 
Hose gehen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Michael Bertrandt schrieb:

> Aber die allermeisten Chemiestudenten destillieren zu Hause nichts,

Yep.
Wollte auch gerade nachfragen:

Johannes, hat denn dein Bruder zu Hause so was wie ein kleines 
Privatlabor? Denn wenn er noch nichts hat, dann gibt es nichts was du 
ihm hier sinnvoll kaufen könntest.

Wenn er nichts dazu hat, dann hat er mit einer Distille nichts 
angefangen. Welche eigentlich? Normale, Wasserdampf, Vakuum?
Das wichtigste in der Häferl-Chemie sind immer noch alle Arten von 
Bechergläsern oder Kolben. Da drinnen spielt sich die gute alte 
Häferl-Chemie ab. Ab und an mal auf einen Dreifuss gestellt und ein 
Bunsenbrenner drunter. Trichter, Nutsche und zugehörige Filterpapiere 
(die man in einem Porzellantiegel auch veraschen können sollte). Dazu 
jede Menge Glasstäbe und eine 'Grundausstattung' von Merck. Dazu braucht 
man noch Schutzbrille und Labormantel, pH-Papier und eine 
'Grundausstattung' von Merck. In der organischen Chemie ist dann noch 
ein Rückflusskühler wichtig. Und natürlich die 'Grundausstattung' von 
Merck.
Sagte ich schon, dass das wichtigste im Heimlabor die Chemikalien (die 
'Grundausstattung' von Merck) ist? Die ist nämlich der zentrale Punkt.

Aber im Grunde ist es so, dass du für ein funktionierendes Labor, in dem 
man auch tatsächlich etwas arbeiten kann, ein kleines bischen mehr 
ausgeben muss. Das ist ungefähr so, wie eine funktionierende Küche auch 
nicht einfach nur aus 2 tiefen Tellern besteht.

Hat er aber ein kleines Labor, dann red mit ihm und frag ihn. Je 
nachdem, in welchem Bereich der Chemie er arbeitet, braucht man andere 
Dinge. Das kommt drauf an, ob er sich spezialisiert auf anorganische 
Chemie, organische Chemie, physikalische Chemie, analytische Chemie 
(quantitativ oder qualitativ?). Es gibt sicher Dinge, die er gerne 
hätte. Aber die errätst du nicht und auch sonst niemand aus der 
Verwandschaft, der noch nie in einem Labor gearbeitet hat. Hier einfach 
etwas zu kaufen ist ungefähr so, wie einem leidenschaftlichen Autofahrer 
einen Satz neue Wischerblätter zu kaufen und dann sind die für ein ganz 
anderes Fahrzeug.

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (rudi994)


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Joe G. schrieb:
> Eine Destille, so was kann auch im täglichen Leben zum Einsatz kommen.

Immatrikulierte Alkoholiker sind wohl meist Biertrinker. Da käme eher 
ein Rotationsverdampfer zur Produktion von Alkohol-reduziertem Bier in 
Frage. Oder ein Chemie-Tabellenbuch wie der Küster-Thiel-Fischbeck oder 
das Organikum mit Anleitungen zur chem. Analyse u.a., sofern diese 
Bücher noch der Standard sind. Wenn er das Buch schon hat, dann kann er 
eines zuhause lassen und das andere im Labor verhuddeln. Falls das nicht 
teuer genug ist, dann schenk ihm noch ein Sortiment gängiger Flach-, 
Löffel- und Mikro-Spatel. Oder bei Bedarf ein Taschen-Refraktometer 
(nicht billig). Da gibt es verschiedene, z.B. um den Oechsle-Grad von 
geistigen Getränken zu messen.

: Bearbeitet durch User
von Marcus W. (marcusaw)


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Ach, ich würd dann schon den harten Stoff basteln! - Aber gibts wirklich 
ausser dem Studienfachs deines Bruders nix, was ihn sonst auszeichnet? 
Ich als Informatiker finde Computergeschenke echt blöd. Ich denk dann 
immer, dass ich auf den Computerscheiß reduziert werde. Ich hab 
vielfältige Hobbies und das einzige Geschenk, dass ich zu schätzen 
wusste war ein Puffbesuch von ein paar Jahren...

Was ich sagen will: Nur weil dein Bruder Chemie studiert und du dir 
keinerlei Gedanken über den Menschen dahinter machst (den du schon 
kannstest, als er noch nicht studierte... ), solltest du keine 
derartigen Geschenke machen. Manchmal ist eine Karte und ein 50€ 
Gutschein mehr wert, als ein gut gemeintes Geschenk.

von Norbert M. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Immatrikulierte Alkoholiker sind wohl meist Biertrinker. Da käme eher
> ein Rotationsverdampfer zur Produktion von Alkohol-reduziertem Bier in
> Frage.

Hmm, ich glaube, Du hast da was falsch verstanden: Du sollst nicht den 
überbleibenden Leichtbier-Sud trinken, sondern die LM-Fraktion ;-)

> Oder ein Chemie-Tabellenbuch wie der Küster-Thiel-Fischbeck

Stimmt, ein zusätzlicher Küster-Thiel ist nie verkehrt. Meinen hab' ich 
leider irgendwann einmal versemmelt, und da ich sowiso nicht mehr 
wirklich chemisch tätig bin, habe ich mich nie überwinden können, die 
mehr als 30 Euro für einen neuen aufzuwenden. Bei uns (Zeitschiene: Ende 
90er) war Fischbeck übrigens noch nicht oder nicht mehr dabei.

> oder das Organikum mit Anleitungen zur chem. Analyse u.a., sofern diese
> Bücher noch der Standard sind.

Das von Berger/Becker/Domschke? Gibt's noch. Grade nachgesehen bei der 
Amazone: 70 Euro. Was mich ärgert: Das Titelbild der Chemiebücher wird 
immer schlechter. Das Organikum war 30 Jahre schwarz und hatte ein 
blaues Naphatlinmolekül vorne oben drauf, jetzt ist da ein Foto von 
einer Tussi drauf, die einen Rundkolben hält - typisch Wiley. Der 
Küster-Thiel würde ebenfalls verhunzt, die charakteristische 
Zahlenpyramide vorne fehlt, aber DeGryter ist ja anscheined gerade auch 
dabei, die "Maßanalyse" von Jander/Jahr "aufzupeppen".

Ich verstehe nicht, warum die Verlage auf Teufel komm raus etwas ver- 
schlimmbessern müssen, das sich über ein Vierteljahrhundert bewährt hat.
Dafür wird immer mehr Unbrauchbares reingedruckt wie URLs und QR-Codes.

> Falls das nicht teuer genug ist, dann schenk ihm noch ein Sortiment
> gängiger Flach-, Löffel- und Mikro-Spatel.

Stimmt, an Pinzetten, Spateln und dergleichen kann man nie genug haben. 
Aber unbedingt gravieren (auch wenn sie trotzdem immer die "Schwind- 
sucht" bekommen, falls man sie mal wo versehentlich liegen lässt). 
Wägeschiffchen & Magnetrührer sind ebenso Kandidaten für Verschwindibus.

Herzlichen Gruß und Glück auf,
N0R

von Timm T. (Gast)


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Marcus W. schrieb:
> Geschenk, dass ich zu schätzen
> wusste war ein Puffbesuch von ein paar Jahren

Der Mann will studieren und nicht mehrere Jahre im Puff zubringen. Dafür 
ist Chemie wohl die falsche Studienrichtung.

von Karl H. (kbuchegg)


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Wenn dein Bruder Biertrinker ist, dann fällt mir was ein.
Es gibt Bierbrau-Sets.

Macht Spass sein eigenes Bier zu brauen, hat einen leichten Bezug zur 
Chemie und mit dem Endprodukt kann man dann auch garantiert was 
anfangen.

von Rainer V. (rudi994)


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Norbert M. schrieb:
> Herzlichen Gruß und Glück auf

Dito! War früher in Sachen Funktechnik im RB-Tagebau. Übrigends könnte 
man auch ein Schaufelradbagger-Modell verschenken. Chemiekalien kommen 
dann vorne rein und fallen hinten vom Absetzer in den Erlenmeyer. Da 
hätte ich evtl. noch eine Menge AGNO3-Pulver, das einen Abnehmer sucht.

Meine o.g. Chemie-Bücher sind aus Ende 1970-er Jahre, roter Küster-Thiel 
zu 26 DM war Voraussetzung für Laboranten-Ausbildung, ferner Organikum 
zu 51 DM, wie oben beschrieben, damals aus der DDR. Noch ein teures 
Werk: Lehrbuch der organischen Chemie, Beyer/Walter, Hirzel-Verlag

von Karl H. (kbuchegg)


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Rainer V. schrieb:

> Meine o.g. Chemie-Bücher sind aus Ende 1970-er Jahre, roter Küster-Thiel
> zu 26 DM war Voraussetzung für Laboranten-Ausbildung, ferner Organikum
> zu 51 DM, wie oben beschrieben, damals aus der DDR. Noch ein teures
> Werk: Lehrbuch der organischen Chemie, Beyer/Walter, Hirzel-Verlag

Wo mein Küster Thiel abgeblieben ist, kann ich nicht sagen. Aber meinen 
Beyer hab ich noch, gespickt mit Anmerkungen aus dem Unterricht. Und den 
behalte ich auch als Andenken. War bei uns in der Schulausbildung in der 
Gratis-Schulbuchaktion dabei (die gabs damals in der Form in Österreich 
noch). Schultyp: HTL für chemische Betriebstechnik.

von Klaus I. (klauspi)


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Das wäre doch vielleicht etwas: Ein Chemie-Buch aus dem Antiquariat. Ich 
habe leieder keine konkreten Empfehlungen dafür. Aber so einen alten 
Schinken, wo noch der Geschmack der einzelnen Stoffe aufgeführt ist...

von Wilhelm F. (Gast)


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Klaus I. schrieb:

> Das wäre doch vielleicht etwas: Ein Chemie-Buch aus dem Antiquariat. Ich
> habe leieder keine konkreten Empfehlungen dafür. Aber so einen alten
> Schinken, wo noch der Geschmack der einzelnen Stoffe aufgeführt ist...

Sowas findet man reichlich auf Antiquitätenausstellungen, wobei ich 
nicht Flohmärkte meine.

Einmal war ich Anfang der 1990-er auf der Hobby-Tronik in Dortmund. Die 
Freundin war mit dabei, und ich übertrieb es dann auch nicht. Mitten am 
Nachmittag gingen wir, und in einem anderen Teil der Westfalenhallen 
fand parallel eine Antik-Messe statt. Also gingen wir dort noch hin. 
Mann, das war aber für mich auch nicht ganz uninteressant, da waren z.B. 
sicherlich auch ganze Wohnungsauflösungen Literatur verstorbener 
Wissenschaftler, Professoren, Lehrer, mit drin, also die ehemalige 
Privatbibliothek aus der Wohnung.

von Klaus I. (klauspi)


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Wilhelm F. schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>
>> Das wäre doch vielleicht etwas: Ein Chemie-Buch aus dem Antiquariat. Ich
>> habe leieder keine konkreten Empfehlungen dafür. Aber so einen alten
>> Schinken, wo noch der Geschmack der einzelnen Stoffe aufgeführt ist...
>
> Sowas findet man reichlich auf Antiquitätenausstellungen, wobei ich
> nicht Flohmärkte meine.

Inzwischen gibbet es ja auch soetwas Online. Die wichtigsten Schriften 
in der Chemie wurden damals auch generell eher in Deutsch verfasst. Das 
macht das Suchen vielleicht leichter.

Es gibt übrigens auch für die Chemie-affinen Menschen auch aktuellere 
Bücher: Ich kann mich noch einen dicken Schmöker erinnern, der nur über 
H2O geht. Oder bei Jokers.de wurde ich kürzlich über ein Buch der 
Elemente hingewiesen (mit vielen interessanten Bildern).
Damals als Azubi hat mir ein Abteilungsleiter mehrmals das Buch über die 
Anilin-Synthese vorgeschlagen, es wäre "spannender als jeder Krimi".

Meine persönlichen Schätze im Bücherregal sind zwei Bücher über 
Dünnschicht bzw. HPLC und eins über Gaschromatographie. Ist immer 
lustig, wenn ich als Jungspund aus diesen (in meinen Augen die ersten 
wirklichen Standardwerke) zitieren kann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ein Klassenkamerad studierte an der Uni Bonn Chemie und Pharmazie.

Der Sohn eines Kleinbauern aus dem Eifeldorf. Sein kleinerer Bruder war 
Bauer geblieben, in Vaters Fußstapfen, aber die haben heute eine feine 
Schnapsdestille mit ständig Bundesauszeichnungen und Empfehlungen in 
Gourmet-Blättern. Wenn da nicht mein Klassenkamerad mal mit dran war!!!

Mit der Großchemie kann man ja nicht so leicht konkurrieren, aber mit so 
etwas, wenn man selbst Obstgärten besitzt, und genau weiß, wie gut die 
sind.

von Klaus I. (klauspi)


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Wilhelm F. schrieb:
> Ein Klassenkamerad studierte an der Uni Bonn Chemie und Pharmazie.
>
> Der Sohn eines Kleinbauern aus dem Eifeldorf. Sein kleinerer Bruder war
> Bauer geblieben, in Vaters Fußstapfen, aber die haben heute eine feine
> Schnapsdestille mit ständig Bundesauszeichnungen und Empfehlungen in
> Gourmet-Blättern. Wenn da nicht mein Klassenkamerad mal mit dran war!!!
>
> Mit der Großchemie kann man ja nicht so leicht konkurrieren, aber mit so
> etwas, wenn man selbst Obstgärten besitzt, und genau weiß, wie gut die
> sind.

Man sollte aber auch nicht unterschätzen, wieviele Gernegros mit diesem 
Hintergrund einem das Leben im pharmazeutisch-industriellen Komplex 
aufgrund ihrer persönlichen Unzulänglichkeiten und Komplexe versauen 
können. Wolltest Du eigentlich mit Deinem Beitrag etwas zum Ausdruck 
bringen? Oder sonnst Du Dich noch bei so einem idylischen Gedanken?

von Wilhelm F. (Gast)


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Klaus I. schrieb:

> Wolltest Du eigentlich mit Deinem Beitrag etwas zum Ausdruck
> bringen? Oder sonnst Du Dich noch bei so einem idylischen Gedanken?

Keineswegs. Bei dir sieht mir das eher mehr danach aus. ;-)

von Klaus I. (klauspi)


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Jo, stimmt (stimmt eindeutig!) ;o)

Aufgrund Deiner schnellen Antwort konnte ich meine Änderung nicht mehr 
einpflegen.

Aber auf die Antwort auf meiner ursprünglichen Frage wäre ich schon 
interessiert?

von Rainer V. (rudi994)


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Mal kurz zwischendurch:

Klaus I. schrieb:
> Dünnschicht

Kürzlich wollte ich eine DC-Trennkammer kaufen, um sie als Ätzküvette zu 
benutzen. Ich war im Glauben, so ein einfaches Teil aus Pressglas wäre 
preisgünstig. Bin aber schnell vom Glauben abgefallen, als ich die 
Preise gesehen habe.

von Norbert M. (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Damals als Azubi hat mir ein Abteilungsleiter mehrmals das Buch über die
> Anilin-Synthese vorgeschlagen, es wäre "spannender als jeder Krimi".

Zufällig "Anilin" von Karl Aloys Schenzinger? Die Bücher sind super 
(auch wenn er ein Nazi war), hab' die ganz günstig im Antiquariat des 
lokalen Bücher-dealers bekommen. "Anilin", "Metall" und "Atom" hab' ich 
alle vor ~10 Jahren durchgelesen, aber "Anilin" war mMn das Beste.

von Klaus I. (klauspi)


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Norbert M. schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Damals als Azubi hat mir ein Abteilungsleiter mehrmals das Buch über die
>> Anilin-Synthese vorgeschlagen, es wäre "spannender als jeder Krimi".
>
> Zufällig "Anilin" von Karl Aloys Schenzinger?

Ja, das müsste es gewesen sein. Habe ich mir jetzt auch gerade bestellt.

Darf man fragen für was Johannes sich nun entschieden hat? Ein bisschen 
neugierieg bin ich schon.

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