Hallo, Ich überlege gerade, wie man als Amateur unter dem Einsatz von Tools am sinnvollsten von der Idee zur Leiterplatte kommt. Was den Schaltungsentwurf angeht, fängt es mit dem Bleistift :-) an und geht typischerweise mit LTspice weiter. Dann hab ich meine Schaltung fertig - und brauche "nur" noch die Leiterplatte. Hier ist die Auswahl an Tools breiter, die typischen Tools scheinen Eagle oder Design Spark zu sein. Nun sieht es für mich so aus, als müsste man seine Schaltung da noch mal komplett neu zeichnen und eingeben. Ist diese Eindruck richtig? Was man sich wünscht, ist doch eine direkte Datenübernahme aus der Simulation in die Leiterplatten / PCB Erstellung. Dort gibt man man die "mechanischen" Parameter (Anzahl Lagen, Nutzung der Lagen, Bauformen, -Grössen, etc.) hinzu, der Autorouter legt los ... und die Leiterplatte ist fertig, die Datei steht im Gerber Format zur Verfügung. Kein Zweifel, ein "wenig" Nacharbeit und Konfliktauflösung wird wohl dabei sein. Mittels welcher Tools bzw. zu welchem Preis bekommt man das? Vielen Dank! Ibram
Als Amateur braucht man solche Bullshit-Bingo-Wort wie "Workflow" nicht.
Tarik Torgaddon schrieb: > Ist diese Eindruck richtig? Ja, zumindest kenne ich keinen guten Import von Netzlisten in Eagle und selbst wenn muss man viel Nacharbeit reinstecken. Da kann man den Plan auch gut nochmal "abzeichnen" > Was man sich wünscht, ist doch eine direkte Datenübernahme aus der > Simulation in die Leiterplatten / PCB Erstellung. Dort gibt man man die > "mechanischen" Parameter (Anzahl Lagen, Nutzung der Lagen, Bauformen, > -Grössen, etc.) hinzu, > der Autorouter legt los ... route mal lieber von Hand, so optimierst du mit ein wenig Übung viel mehr, als der Autorouter. > und die Leiterplatte ist fertig, die Datei steht im Gerber Format zur > Verfügung. Viele Platinenfertiger nehmen die .brd-Datei aus Eagle auch direkt an. Die Variante ist zu bevorzugen.
Du kannst auch gleich die Schaltung komplett am PC entwerfen, bspw. in Eagle, ganz ohne Papier. Parallel dazu kannst du teile davon auf einem Steckbrett aufbauen und testen, oder auch zusammelöten und testen, oder eben Simulieren und hoffen, dass die 'blinde' Simulation der Realität entspricht oder gar nichts von alledem, da du aus Erfahrung weißt, dass es so funktioniert. Danach, oder wieder parallel, erstellst du die Leiterplatte, ordnest die Bauteile wie gewünscht an und verlegst die Bahnen wie gewünscht von Hand. Das ist ein aufwändiger und Zeitverschlingender eintöniger Prozess der nur von Hand gute Ergebnisse liefert. Schließlich kann ein typischer Autorouter die Bauteile nicht umplatzieren, was du aber ständig machen musst um gut routen zu können. Wenn er könnte, so kannst du dann aber später die Leiterplatte nicht mehr warten, da nur du die Bauteile zum Routen gut und vom Verständnis her logisch anordnen kannst, sowie nur du weißt auf was zu achten ist. Die brd Datei sendest du dann an einen Leiterplattenhersteller, die du dann eine Woche später bestückst um festzustellen, dass hier und da was nicht so ganz passt, dort was optimiert werden sollte, ... was du alles gleich wieder am PC zu Version 1.1 änderst und dann wieder eine Leiterplatte vom Hersteller produzieren lässt um sie zu bestücken, auszutesten und dann in Serie zu gehen. PS: Ich füge zur meiner ersten Version gerne noch einen 'Prototyping' Bereich hinzu, auf dem ich SMD Bauteile auflöten kann um Änderungen auszutesten, die dann in der zweiten Version übernommen werden.
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Also ich mach das (auch) so: - Plan im Target Zeichnen - Teile der Schaltung auf Lochraster zum Testen aufbauen wo es nötig ist und die Ergebnisse / Erkenntnisse in den Plan übernehmen. - Gehäuse für die Schaltung raussuchen(!) - Anschlussbuchsen/Taster/Display/.... Platzieren - Rest drauf setzen und routen. Dabei ggf den Plan anpassen (z.b.: Pins am µC anders belegen wenn das vom Layout her günstiger ist). - Prototyp herstellen (lassen) Du sieht es ist kein Schnurgerader Ablauf, Sondern ein sich wiederholender Prozess bis das Ding fertig ist. Einen Autorouter verwende ich schon lange nicht mehr, der kommt nicht mal ansatzweise an der Qualität von Handgemachten Layouts dran. Spätestens wenn EMV & Co eine Rolle spielt sind die nicht mehr zu gebrauchen. Noch 2 Tipps zu deinen "Workflow": - 90% vom Layout ist die Platzierung - Das Layout fängt mit dem Gehäuse an
> Nun sieht es für mich so aus, als müsste man seine Schaltung da
noch mal komplett neu zeichnen und eingeben.
Ist diese Eindruck richtig?
Ja das hast du richtig erfasst.
In einem Schaltplan sind normalerweise viel mehr Bauteile als du in der
Simulation haben willst. Beispiele sind die Abblock-Kondensatoren,
Stecker, "jumper", "beads", ...
Schon allein das ist ein ausreichender Grund das nochmals im
Schaltplaneditor des Layout-Programms nochmal zu zeichnen.
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Helmut S. schrieb: > Schon allein das ist ein ausreichender Grund das nochmals im > Schaltplaneditor des Layout-Programms nochmal zu zeichnen. Noch ein Argument: Beim Simulieren will ich mich nicht mit "Mechanik" herumschlagen und auch mal schnell ein Bauteil austauschen. Wenn das dann schon layoutfähig sein soll, muss ich ja auch die Geometrie wissen und festlegen. Aber es kommt u.U. erst durch die Simulation heraus, dass z.B. der Widerstand 1W haben muss... Gruß Dietrich
Ich benutz das Programm Orcad in der Uralt-Version Family Release 9.2 und kann hier meine Schaltung zeichnen, simulieren und anschließend das Design daraus erstellen.
B. B. schrieb: > Ich benutz das Programm Orcad in der Uralt-Version Family Release > 9.2 > und kann hier meine Schaltung zeichnen, simulieren und anschließend das > Design daraus erstellen. Trotzdem werden die zuvor genannten Probleme und Einschränkungen nicht umgangen..
Tarik Torgaddon schrieb: > Hallo, > > Ich überlege gerade, wie man als Amateur unter dem Einsatz von Tools am > sinnvollsten von der Idee zur Leiterplatte kommt. > Was den Schaltungsentwurf angeht, fängt es mit dem Bleistift :-) an Bei dir vielleicht, und meinem Opa. Der Rest der Welt macht das direkt am PC. Sonst arbeitet man doppelt. > geht typischerweise mit LTspice weiter. In der analogen Welt vielleicht. Bei digitalen (µC) Schaltungen eher seltener. > Dann hab ich meine Schaltung > fertig - und brauche "nur" noch die Leiterplatte. Hier ist die Auswahl > an Tools breiter, die typischen Tools scheinen Eagle oder Design Spark > zu sein. Nun sieht es für mich so aus, als müsste man seine Schaltung da > noch mal komplett neu zeichnen und eingeben. Prof. Tools wie z.B. AD bieten Simulation direkt aus dem Schaltplan. Somit gibt es keine doppelten Eingaben mehr. Es gibt auch Im/Export Möglichkeiten für Eagle und LTSpice. Ist aber mehr gefrickel. > Ist diese Eindruck richtig? Irgendwie decken sich deine Anforderungen nicht so recht mit der von mir erlebten Realität. Aber kommt wohl auf die Branche an. Wie gesagt, wer simuliert denn bitte jede Schaltung erstmal? Bei welchen Schaltungen geht sowas überhaupt komplett? Eher simuliert man mal Teile z.B. ein Schaltnetzteil oder einen Filter. Aber das ganze Ding? > Was man sich wünscht, ist doch eine direkte Datenübernahme aus der > Simulation in die Leiterplatten / PCB Erstellung. Dort gibt man man die > "mechanischen" Parameter (Anzahl Lagen, Nutzung der Lagen, Bauformen, > -Grössen, etc.) hinzu, der Autorouter legt los ... und die Leiterplatte > ist fertig, die Datei steht im Gerber Format zur Verfügung. Kein > Zweifel, ein "wenig" Nacharbeit und Konfliktauflösung wird wohl dabei > sein. Ne, Routen musst du schon selber. Layouten macht sich NICHT von alleine. Ehrlich. > Mittels welcher Tools bzw. zu welchem Preis bekommt man das? Nimm AD (Altium Designer). Da bekommst du Schaltplan, Simulation, Signal Integrität, Differential-Zeug, PCB, Autorouter (wers braucht, ich nicht), üppiges 3D Geraffel und das alles in einem. Ohne doppelte Arbeit. Kostenpunkt: ~5000 EUR. gruß cyblord
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