Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 6x CCFL-Inverter - unbenutzte HV-Ausgänge beschalten?


von Dirk (Gast)


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Hallo,
ich möchte diesen CCFL-Inverter (DELTA DAC-12B187; Link: 
http://www.pollin.de/shop/dt/MjQzOTc4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Displays/CCFL_Inverter_DELTA_DAC_12B187.html) 
mit nur vier statt sechs Röhren betreiben. Sollte ich die zwei 
unbenutzen HV-Ausgänge irgendwie beschalten, terminieren o.ä?
Danke vorab für Eure Antworten.

von Falk B. (falk)


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Da das Ding anscheinend 6 getrennte Trafos und Regler hat, einfach offen 
lassen. Die Schaltung erkennt dann wahrscheinlich einen offenen Ausgang 
und schaltet die Kanäle ab.

von Dirk (Gast)


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Danke Falk für Deine Antwort.
Das Abschalten nicht benutzter HV-Ausgänge wäre natürlich für mich das 
Sinnvollste. Wäre es denkbar, dass dies ein Schutzmechanismus ist? Also, 
dass bei 'Ausfall' einer oder mehrerer CCFL-Röhren der Inverter 
(teilweise) abschaltet? Besteht eine solche Notwendigkeit überhaupt?

von Falk B. (falk)


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@ Dirk (Gast)

>Sinnvollste. Wäre es denkbar, dass dies ein Schutzmechanismus ist?

Ja.

>Also,
>dass bei 'Ausfall' einer oder mehrerer CCFL-Röhren der Inverter
>(teilweise) abschaltet? Besteht eine solche Notwendigkeit überhaupt?

Ja, damit die Spannung im Leerlauf nicht zu hoch wird bzw. damit die 
STROMregleung nicht "denkt", huch, da fließt ja gar kein Strom, also 
schieben wir mal noch mehr Energie in die Primärseite vom Trafo.

von Dirk (Gast)


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Der Schaltplan des CCFL-Inverters ist übrigens bei ElektroTanya (Link: 
http://elektrotanya.com/sanyo_inverter_delta_15.pdf/download.html) zu 
finden.

von Markus (Gast)


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Hallo,

ich möchte den CCFL-Inverter auch verwenden, bekomme ihn aber partout 
nicht angesteuert.

Wenn ich die Betriebsspannung anlege, leuchten meine Röhren mal für 
circa ein bis zwei Sekunden auf, bleiben dann aber durchweg stumm. Es 
spielt keine Rolle, was ich an "B-Level" und "B-Light" anlege.

Was für ein Signal verlangt jeweils der Ein/Aus-Schalter "B-Light" und 
die Helligkeitsregelung "B-Level"?

Tschüss Markus

von Peter R. (pnu)


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Da spricht offensichtlich eine Fehlerüberwachung an.

Da muss man halt im Datenblatt des IC nachschauen. Da ist meistens auch 
ein Schaltungsbeispiel vorhanden. Da kann man vielleicht auch erkennen, 
was mit B-light und B-level gemeint ist.

von Markus (Gast)


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OK, da stand jemand mächtig auf der Leitung. Mittlerweile kann ich die 
Platine ja in der Hand halten und so den IC samt Datenblatt ablesen: 
OZ960GN (http://dalincom.ru/datasheet/OZ960GN.pdf)

Aber so wirklich geholfen hat mir das immer noch nicht. Nur stand da nun 
drin, dass das kurze Aufleuchten am Anfang ein Selbsttest ist.

Enabled des ICs verlangt eine positive Spannung über 1,5V. Die Platine 
stellt direkt 5V zur Verfügung, solange ein für einen Transistor 
hinreichend großer Strom gegen Masse fließt.
Schalte ich also die Versorgungsspannung auch gleich mit auf Enabled der 
Platine, ist sie eingeschaltet.

Die Dimm-Funktion des ICs setzt sich aus drei Pins zusammen: 
Dreieckssignal in Pin 15 (LCT), einer Vergleichsspannung in Pin 14 (DIM) 
sowie einem PWM-Signal aus Pin 13 (LPWM).
Wie das Dreieckssignal erzeugt wird und welche Spannung (Der IC gibt 
fest zwischen 1V und 3V als Min/Max an?) es hat, ist für mich nicht aus 
dem Platinenschaltplan ersichtlich.
Das DIM der Platine wird aber praktisch eins zu eins an DIM des ICs 
weitergeben, sodass zumindest Versorgungsspannung oder Masse für 100% 
Helligkeit sorgen müsste. Unhabhängig davon soll der IC auch nur bis 
maximal 10% dimmen können sollen, was auch zu sehen sein sollte.

Als Physikus bin ich nur begrenzt in der Lage solch komplexe Schaltungen 
zu lesen und muss mich nunmal auf die Schnittstellen verlassen, dessen 
Anforderungen mir aber erst einmal bekanntgegeben werden müssen.

von Leidender (Gast)


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Habe das gleiche Problem.

Danke für die Schaltung, aus der hervorgeht, daß ein nicht beschalteter 
Ausgang zum Abschalten aller 6 Röhren führt.

Ich nehme daher zwei Röhren aus der Case-Modding Abteilung als Ambient 
Licht, momentan alte Scannerlampen...

GG

von Markus (Gast)


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Leidender schrieb:
> Danke für die Schaltung, aus der hervorgeht, daß ein nicht beschalteter
> Ausgang zum Abschalten aller 6 Röhren führt.
Aus welchem Plan (Platine oder IC) nimmst du das? Wie kommst du zu 
diesem Schluss?

Gibt es auch irgendeinen nicht leuchtenden Ersatz für die Röhren? Wie 
könnte ich den Ausgängen Beschäftigung vorgaukeln?

Andererseits scheint ja aber auch der Threadersteller nur vier Ausgänge 
zu benutzen.

von Leidender (Gast)


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Aus obigen Links (China: Schaltbild + RU: Features via Latch, es gibt 
nur ein Latch) geht es eigentlich hervor, ausser man möchte seinem 
Wunschdenken nachgeben.

Eine Alternative besteht darin entweder die nicht benötigten 
Treibertransistoren oder die zugehörigen Trafos auszulöten bzw. zu 
unterbrechen. Die Existenz der Schutzschaltung sollte einem zu denken 
geben.

Zum Zünden werden 800V gebraucht im Betrieb sind es knapp über 100V. 
Alle Ausgänge werden über eine Oder-Schaltung mit Dioden zusammengeführt 
und mit RC-Glied integriert. Dies ergibt eine Zeitkonstante. Wenn die 
Schwelle überschritten wird, dann akitviert sich das Latch und schaltet 
den Inverter komplett ab - alle Ausgänge.

GG

von Falk B. (falk)


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@ Markus (Gast)

>Gibt es auch irgendeinen nicht leuchtenden Ersatz für die Röhren? Wie
>könnte ich den Ausgängen Beschäftigung vorgaukeln?

Einen passenden HV-Kondensator anschließen, so um die 22pF/1kV.

von Markus (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Einen passenden HV-Kondensator anschließen, so um die 22pF/1kV.

Vielleicht auch noch etwas zum Strom begrenzen?
Wobei ich aber ehrlich gesagt noch keinen Widerstand in der Gegen von 
mind. 100 kOhm und 5W gesehen habe...

Oder ist das hier unnötig, weil die Röhren ja praktisch auch mit 
Kurzschlussstrom arbeiten?

von Falk B. (falk)


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@ Markus (Gast)

>> Einen passenden HV-Kondensator anschließen, so um die 22pF/1kV.

>Vielleicht auch noch etwas zum Strom begrenzen?

Das macht der Kondensator als kapazitiver Widerstand. GGf. nur 10pF 
nehmen bzw. 2x22pF in Reihe.

von Markus (Gast)


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OK, werde ich am Wochenende probieren. Werde der Dokumentation wegen auf 
alle Fälle auch wieder berichten.

Bis dahin schon einmal ein Danke!

von Markus (Gast)


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Hallo,

voller Hoffnung habe ich heute zwei HV-Kondensatoren mit jeweils 10 pF 
an die zwei unbenutzten Ausgänge gehangen. Funktionieren tut es aber 
immer noch nicht. :-(

Lege ich zunächst nur die Versorgungsspannung an, leuchten alle ein 
bisschen, aber zünden nicht richtig durch. Das tun sie dann auch ewig.
Weder die Enabled- noch die Adjust-Leitung haben währenddessen eine 
Funktion.

Der Gedankengang bzw. die Funktion des erforderlichen Betriebs aller 
Ausgänge ist mir leider zu hoch, sodass ich ich komplett auf eure 
Aussagen angewiesen bin.

Tschüss Markus

von Robert (Gast)


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Hallo,
habe mir bei Pollin auch zwei dieser Inverter gekauft, aber beim Testen 
passiert bei mir leider gar nix. Habe zum Testen an jeden der sechs 
Ausgänge je ein altes Notebook-TFT mit CCFL gehängt, die auch alle noch 
leuchten müssten. Habe an Pin 1 (oder 2 oder 3) 18V DC gelegt und an Pin 
4 (oder 5 oder 6) Ground. Der Inverter zieht aber absolut keinen Strom 
aus meinem Netzteil (das schafft bis zu 5A). Das ist bei beiden 
Invertern das gleiche, die sind bestimmt nicht beide kaputt. 
Sicherhungen habe ich auch gecheckt, sind ok. Würde die Schutzschaltung 
aufgrund einer oder mehrerer defekter Röhren ansprechen, müssten die 
anderen ja zumindest vorher kurz mal aufleuchten.
Was mache ich falsch? Muss ich über irgendeinen Pin noch ein 
Einschaltsignal o.ä. geben?

danke schonmal für eure Hilfe
Robert

von hinz (Gast)


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Robert schrieb:
> Muss ich über irgendeinen Pin noch ein
> Einschaltsignal o.ä. geben?

Ja, Pin 8.

von Robert (Gast)


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Hallo und vielen Dank für die schnelle Hilfe!
Ich habe also kurzerhand meine 14V Versorgungsspannung auch auf Pin 8 
gelegt (So in etwa ist das ja wohl auch von Markus weiter oben 
geschrieben, wenn ich das richtig verstehe). Alle sechs Röhren leuchten 
daraufhin auf und ziehen ca. 1.6A aus meinem Netzteil, was mehr als 
satten 20W entspricht. Was aber sehr erstaunlich ist: Wenn ich nun eine 
der rechten Röhren (Connector 2-4) abziehe (vor dem Anschalten), fließen 
kurz (ca. 1s) ca. 2.4A, dann spricht offenbar die Schutzschaltung an und 
der Inverter schaltet ab. Wenn ich aber eine der linken Röhren (CN5-7) 
abziehe, fließen ca. 3.3A, aber der Inverter bleibt an. Ich hab das 
allerdings nur ca. 5s lang probiert, denn ich will aus dem Inverter ja 
keinen Partygrill machen.

von Harald W. (wilhelms)


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Robert schrieb:

> Was aber sehr erstaunlich ist: Wenn ich nun eine
> der rechten Röhren (Connector 2-4) abziehe (vor dem Anschalten), fließen
> kurz (ca. 1s) ca. 2.4A, dann spricht offenbar die Schutzschaltung an und
> der Inverter schaltet ab. Wenn ich aber eine der linken Röhren (CN5-7)
> abziehe, fließen ca. 3.3A, aber der Inverter bleibt an.

Dann scheint das mit der Schutzschaltung wohl doch nicht so richtig
zu funktionieren. Probier doch mal, die unbenutzten Anschlüsse (vor
dem Anschalten) kurzzuschliessen. Wenn dann der Betriebsstrom kleiner
ist, kannst Du das auch auf Dauer so lassen.
Gruss
Harald

von Robert (Gast)


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sorry für die späte Antwort, bin erst jetzt zum Ausprobieren gekommen:
Wenn ich einen oder mehrere der linken Röhrenanschlüsse kurzschließe, 
läuft der Inverter, aber nur mit dauerhaft 0.38A, ist also zu dunkel. 
Beim Kurzschließen des oberen rechten spricht die Schutzschaltung nun 
ebenfalls nicht an, es fließen dauerhaft 0.58A, was aber auch noch zu 
wenig ist. Bei je einem rechten und linken kurzgeschlossenen sind es 
ebenfalls 0,58A Invertereingangsstrom...
viele Grüße
Robert

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