Hallo, ich möchte einen Schrittmotor mit 24V über zwei Motortreiber L 6203 betreiben. Mir ist die Leistungsdimensionierung des Sense-Widerstandes aber nicht ganz klar. Wenn ich den Beispielschaltplan im Datenblatt des L 6203 Seite 10 richtig verstehe (Link http://www.reichelt.de/ICs-KA-LF-/L-6203/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=9762&GROUPID=2911&artnr=L+6203&SEARCH=L+6203#av_tabdata), leitet der Rs die Betriebsspannung über den Motor gegen GND ab. Für Rs werden 0,5Ohm angegeben. Wenn man für eine Wicklung des Schrittmotors einen Widerstand von ca. 3Ohm und den Source-Drain-Woderstand von ca 0,5Ohm annimmt, fließen bei 24V I = 24/(2+2*0,5+0,5) = 6,9A. An Rs fallen also 0,5Ohm*6,9A = 3,5V ab. D.h. Rs müßte eine Leistung von 3,5V*6,9A = 24W verkraften. Bevor ich solch einen Klopper verbaue, kann ich Rs einfach durch eine Drahtbrücke ersetzen?
Geh mal andersrum ran: Beim Komparator zur Strommessung arbeitet es sich am besten um 0,5Volt bis 1,0volt. Diese Spannung sollte auch über den Rs abfallen. Das mal dem Spulenstrom ergibt die zu verbratene Leistung. Und als Division den entsprechenden Widerstand. Bedenke: Die 24V deiner Stromversorgung werden durch den Mosfet geregelt, sodaß du in statischen Fall (= Gleichspannung = rein ohmsche Last der Spulen) keine 24V nutzt. Die Mehrspannung gegenüber der Nennspannung des Motors dient ja dazu, die Induktivität der Spule im Bewegungsfall zu kompensieren. Wenn du unbedingt willst, kannst du auch eine Drahtbrücke als Rs nehmen. Sieh aber zu, daß du auf einen brauchbaren Widerstand für den Komparator kommst und daß du keine Spule in Form einer Induktivität baust - das verfälscht dir das Steuersignal. Nochwas: Ohne cleveren Kühlsystem, solltest du dem Kleinen Chip nicht mehr als 2A zumuten;)
:
Bearbeitet durch User
Visitor schrieb: > Wenn man für eine Wicklung des Schrittmotors einen Widerstand von ca. > 3Ohm und den Source-Drain-Woderstand von ca 0,5Ohm annimmt, > fließen bei 24V I = 24/(2+2*0,5+0,5) = 6,9A. Das wird dein Motor nicht verkraften. Seinen maximal zulässigen Dauerstrom sollte der schon bei wenigen Volt erreichen. Sonst kommst du mit Last nicht auf höhere Schrittfrequenzen.
Den Shunt dimensioniert man auf den Leistungsabfall bei max. Nennstrom des Treibers. Wenn der Treiber 2A kann und der Shunt z.B. 0,5R hat, muss der Shunt P=I²*R=2W aushalten. So lange die Stromregelung funktioniert kann die Verlustleistung nicht höher ausfallen. In der Praxis ist sie meist sogar deutlich niedriger, weil man normalerweise deutlich unter 100% Duty-cycle bleibt. Um ein Abrauchen des Shunts und der H-Brücke zu vermeiden empfiehlt es sich i.A., der Schaltung auch eine Überstromerkennung und -abschaltung zu spendieren. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.