Servus, ich habe hier ein defektes DDR Labornetzteil stehen. Es handelt sich um das Modell 3208 der Firma Statron. Das ist ein regelbares Netzteil mit 300V 0,5A. Das Konzept besteht aus einem Vorregler im Form einer Phasenanschnittsteuerung und einem Hauptregler welcher als Liniarregler ausgeführt ist. Bei meinem Gerät ist der Vorregler defekt. Die erste Fehlersuche ergab zwei defekte Thyristoren ST103/6. Bei denen hatte sich das Plas-Gehäuse von der Kühlfahne gelöst. Beide wurden durch vorhandene KT201/600 ersetzt. Ich habe bereits die Schaltungsunterlagen von Staron bekommen. Das Schaltungskonzept des Vorreglers ist allerdings derart kompliziert dass ich nicht wirklich hinter die Funktion steige. Am Ausgang der Regelschaltung würde ich jedoch eine Impulsfolge erwarten welche im Bezug zur Netzfrequenz steht und die beiden Thyristoren über den Zündübertrager zündet. Es ist auch eine Impulsfolge vorhanden, allerdings ist deren Frequenz mit ca. 10khz viel zu hoch. Die Thyristoren werden also sofort gezündet, so dass der Vorregler nicht regelt sondern die Volle spannung durch lässt. Der Vorregler ist komplett diskret aufgebaut. Die Halbleiter habe ich bereits überprüft. Da konnte ich keine defekte ausfindig machen. Hatte schon mal jemand ein ähnliches Problem so dass er mir hier wieter helfen kann? Den Schaltplan kann ich aus Copyright Gründen hier nicht online stellen. Ich hab ihn allerdings auf meinen Webspace geladen. Den Link würde ich dann bei Bedarf per PN schicken. Danke schon mal. Grüße Oliver
Oliver P. schrieb: > Die erste Fehlersuche ergab > zwei defekte Thyristoren ST103/6. Bei denen hatte sich das Plas-Gehäuse > von der Kühlfahne gelöst. Beide wurden durch vorhandene KT201/600 > ersetzt. Hast du die PIN-Belegung genau studiert? Einer von beiden ist gerade andersrum wie die jetzigen Internationalen Typen.
Ja, das hab ich bedacht. Ich hab sie entsprechend der abweichenden Pinbelegung eingebaut. Sie zünden auch wirklich erst wenn sie Zündimpulse über den Übertrager erhalten. Das hatte ich getestet.
Oliver P. schrieb: > ich habe hier ein defektes DDR Labornetzteil stehen. Es handelt sich um > das Modell 3208 der Firma Statron. Das ist ein regelbares Netzteil mit > 300V 0,5A. Nett! > Ich habe bereits die Schaltungsunterlagen von Staron bekommen. Das > Schaltungskonzept des Vorreglers ist allerdings derart kompliziert dass > ich nicht wirklich hinter die Funktion steige. Ohne Schaltbild kann zumindest ich dir nicht helfen ;) Ich habe Unterlagen zu anderen Statron-Geräten, aber das 3208 ist nicht dabei. PS: Siehe auch die PN an dich. XL
Ja, fand ich auch nett. Lag im Schrott. Mail ist raus. Vll. wirst du ja schlau daraus.
Bei nochmaligem drüber nachdenken, ist es vll. besser dieses Kuriosum von Vorregler weg zu rationalisieren und durch eine uC gesteuerte Eigenkreation zu ersetzten. Es muss ja lediglich der Spannungsabfall über den Transistor des Linearreglers auf ~25V geregelt werden. Das sollte ja soo schwer nicht sein und man wäre frei bei der Gestaltung von ramp up und Reglerfunktionen. Wobei ein simpler P-Regler warscheinlich schon ausreichen wird. Meinungen?
Ich würde eher versuchen das wieder ganz zu bekommen. Ich finde bei sowas etwas diskretes besser bzw. sogar sicherer als nur son uC mit eventuellem Softwarefehler oder EMV Störungen usw... So schwer kann es ja eigentlich nciht sein... Sonst einfach mal Schritt für Schritt alle nicht Ics durchgehen bzw messen und Transistoren usw. austauschen bis es geht...
Oliver P. schrieb: > Bei nochmaligem drüber nachdenken, ist es vll. besser dieses Kuriosum > von Vorregler weg zu rationalisieren und durch eine uC gesteuerte > Eigenkreation zu ersetzten. Es muss ja lediglich der Spannungsabfall > über den Transistor des Linearreglers auf ~25V geregelt werden. Das > sollte ja soo schwer nicht sein Tja, ich habe sowas auch schon gmeacht und sage dir: Wenn es gut laufen soll, ist es eher "nicht leicht". > und man wäre frei bei der Gestaltung von > ramp up und Reglerfunktionen. Gegenfrage: Warum ein erprobtes Konzept ändern nur weil Du es nicht vollkommen durchschaust-- der 3208 läuft (korrekt eingestellt) x-hundertfach super. > Meinungen? IMHO: Die Schaltungstechnik ist tricky, aber da mußt du durch. Somit wenn Du es selber nicht hinbekommst, laß jemand anderen dran der mehr Erfahrung mit sowas hat. Aber ein Redesign eines vorgeregelten LNG endet für Nicht-Spezialisten regelmäßig im Vollchaos. Das meine ich nicht abwertend, sondern als reine Warnung durch Eigenkreation Deinerseits die Sachalge im Gerät eher zu verschlimmbessern. Sieh es mal so: Ich komme auch nicht auf die Idee, beim Audi A6 die Klimasteuerung umzumodeln, nur weil hier irgendwas nicht so tut wie es soll - ich bring den Wagen zum Fachmann. > So schwer kann es ja eigentlich nciht sein... Je nach Erfahrung des TE ist es leicht bis extrem komplex. Es ist halt KEIN 0...30V 1A LV LNG.
Also ich hab ja schon viele Geräte repariert. Von Unterhaltungs bis Industrieelektronik (auch 2 Statron Netzteile waren dabei) aber so was merkwürdiges wie dieser Regler war mir bislang noch nicht untergekommen. Mir wäre es ja auch am liebsten wenn der originale Regler funktionieren würde aber wie soll man einen Fehler suchen wenn das Funktionsprinzip der schaltung unklar ist? Und auf gut dünken einfach alle Teile tauschen? Da setz ich lieber die Idee mit dem uC um. Zumal ich bereits ein funktionierendes Phasenanschnitt-Projekt hier liegen hab was ich recyclen könnte. Aber das ist ja erst mal nur eine Alternative zur Reparatur. Was allerdings auf jeden Fall ausfällt ist eine Fremdreparatur. Bevor ich in das Teil auch noch Reparaturkosten investiere, landet es eher wieder dort wo es her kam. Zum Thema verschlimbessern, viel schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden. Jetzt ist das Teil einfach nur defekt.
Oliver P. schrieb: > Also ich hab ja schon viele Geräte repariert. Fein, das ist ja schon mal eine Basis. > ... aber wie soll man einen Fehler suchen wenn das Funktionsprinzip > der schaltung unklar ist? Indem man das Basiswissen nutzt, und die schaltung nachzuvollziehen sucht? Ebenso indem man die anleitung zum 3208 liest (da ist das Grundprinzip recht gut beschrieben, somit eine weitere Basis für den eigenen Verstehensprozeß? Alternative wurde ja bereits genannt: such Dir jemanden , der sowas machen kann - schick das teil ggfs. dahin. Ich kann sowas reparieren, auch wenn es sicher ein paar Tage benötigt. > Und auf gut dünken einfach alle Teile tauschen? Nö, die "Schrotschußmethode" hilft in den seltensten Fällen. > Da setz ich lieber die > Idee mit dem uC um. Zumal ich bereits ein funktionierendes > Phasenanschnitt-Projekt hier liegen hab was ich recyclen könnte. > Aber das ist ja erst mal nur eine Alternative zur Reparatur. Nun, wie gesagt: Ist sicher schwer. > Was allerdings auf jeden Fall ausfällt ist eine Fremdreparatur. Warum? Weil Du nicht weißt was es kostet? Oder weil dir jegliches vertrauen in die Fähigkeiten anderer fehlt/du ihnen mißtraust? > Bevor > ich in das Teil auch noch Reparaturkosten investiere, landet es eher > wieder dort wo es her kam. Ach weißt du, meist ist Reparatur über Forumsbegeisterte so erstaunlich günstig, da wäre es schade wenn nicht mal jemand anders die Chance bekommt das Teil wiederzubeleben .-) Schick mir doc hmal ne PN, vielleicht sitzt du ganz in der Nähe - dann mußt du das Teil nicht mal versenden. Es wegzutun nachdem es vermurkst wurde wäre dem Gerät eigentlich schlechtmöglichst gedient - aber "chacun a son gout". > Zum Thema verschlimbessern, viel schlimmer als jetzt kann es ja nicht > werden. Jetzt ist das Teil einfach nur defekt. Nun, es kann schon deutlich (sage ich mal nach 40 Jahrne E-reparatur-Erfahrung): Man kann problemlos nochmehr zerschießen.
Selbst eingebaute Fehler sind oft die schönsten. Wenn Dein Thyristor mit 10 kHz angesteuert wird, würde ich z.B. mal die Elkos und Kondensatoren näher untersuchen.
Ohne Schaltplan ist die Diskussion hier schwer. Der original Plan darf hier ggf. nicht wiedergegeben werden - aber eine Nachzeichnung ( z.B. in Ltspice) ist möglich. Da könnte man die Schaltung ggf. auch Simulieren und verstehen bzw. hätte wenigstens so etwas wie Sollwerte.
>Indem man das Basiswissen nutzt... >...die anleitung zum 3208 liest... Das hab ich ja versucht. Leider ist die Schaltung sehr speziell. Mit Basiswissen stößt man hier schnell an die Grenzen. Da hapert es auch nicht am Verständniss des Grundprinzips. Das ist mir relativ klar und wie du schon sagtest, in der Anleitung gut beschrieben. (Daher auch die Idee mit der alternativen Umsetzung) >...jegliches >vertrauen in die Fähigkeiten anderer fehlt/du ihnen mißtraust? Nein, dass auf keinen Fall. Ich bin von den Fähigkeiten vieler hier durchaus überzeugt. Deshalb poste ich mein Problem ja hier. Es ist eher eine Art Ehrgeiz das Problem selber zu lösen. So bin ich zu meinem elektronik wissen gekommen. Wobei man die Kostenfrage auch nicht außer Acht lassen kann. >Schick mir doc hmal ne PN... O.K. kann ich machen >Man kann problemlos nochmehr zerschießen. Ach das macht nichts. Der Rest der Schaltung ist soweit klar. Das bekomm ich wieder hin. ;-)
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An den Kondensatoren lag es schon mal nicht. Die Elkos habe ich getauscht und die Styroflex Kondensatoren auf Kapazität und durchschlag geprüft. Auch alle Transistoren und kleinsignaldioden hab ich noch mal im ausgelötetem Zustand getestet. Alles ohne Befund. Bleiben noch die Gleichrichter, Z-Dioden, Wiederstände und der komische Trafo.
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Es war tatsächlich einer der Wiederstände. War einfach in der mitte durchgebrochen. Es sah so aus als war er durch Kolophoniumreste an der Platine angeklebt. Über die Jahre haben ihm die Ausdehnungskräfte wohl solange zugesetzt bis er kaputt ging. Die 10kHz Impulse gehören übrigens dort hin wo ich sie gemessn hatte. Die Thyristoren werden nicht durch Einzelimpulse sondern durch Pulspakete angesteuert. Die Länge der Pakete bestimmt den Phasenwinkel. Das Problem war, dass diese Pulsfolge nicht mehr unterbrochen wurde sondern kontinuirlich anstand. Der Wiederstand (W45) war teil der Nulldurchgangserkennung. Nochmal Danke an alle die mich unterstützt und ermutigt haben weiter zu machen!
Oliver P. schrieb: > einer der Wiederstände Aha, Basiswissen ist also vorhanden, so, so... Schriftliches wohl eher nicht. :-((
Um welchen Widerstand handelte es sich denn?
Dave Trescher schrieb: > tliches wohl eher nicht. :-(( hört hoert her oberlehrer. wer recjhtschreibfehler findet kan se behalten.
Oliver P. schrieb: > Wiederstand (W45) war teil der > der Rechtschreiberkennung Der alte W45 mußte wegen Rechtschreibproblem gegen Widerstand W45 getauscht werden. Ja zerbrochene Widerstände gab es früher öfter. Durch leichten seitlichen Druck mit der Meßspitze sind auch diese Fälle schnell aufgefallen.
DFTT!
>...zerbrochene Widerstände gab es früher öfter...
So was hatte ich bis jetzt noch nicht. Hat man auch vorher nicht
gesehen. Ist erst beim auslöten auseinder gefallen.
Oliver P. schrieb: > DFTT! >>...zerbrochene Widerstände gab es früher öfter... > So was hatte ich bis jetzt noch nicht. Hat man auch vorher nicht > gesehen. Ist erst beim auslöten auseinder gefallen. So was kommt halt auch vor, wenn auch selten. Es gibt so gut wie nix das es nicht gibt :-) Aber umso schöner das Du das 3208 reparieren konntest und das Gerät nun wieder seinen Dienst tut. Ich hoffe Du kommst drüber hin weg, dass du dort nun keine uC-Steuerung da reinbauen mußt ,-)
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