Hallo liebe Experten, ich habe eine sehr mathematiklastige Frage zum Thema Signalrauschen. Und zwar habe ich ein Signal, welches aus einer Summe von zwei e-Funktionen besteht. Also in etwa f(t) = A * exp(-t/tau_a) + B * exp(-t/tau_b). Jetzt bin ich grundsätzlich an den beiden Amplituden A und B interessiert. In einer idealen Welt ohne jegliches Rauschen, lässt sich das durch einen Fit an diese Signalform herausfinden. In meiner realen Welt jedoch, ist dieses Signal mit (weißem) Rauschen belegt. Gibt es eine Möglichkeit in Abhängigkeit des Signal-to-Noise-Ratios eine bestmögliche Bestimmung beider Amplituden zu errechnen? Meiner Meinung nach sollte auch die Differenz der beiden Zerfallskonstanten tau_a und tau_b eine Rolle spielen, denn im Falle von tau_a = tau_b ist es ja unmöglich die Amplituden zu rekonstruieren. Vielen Dank Hans
Hai! Hans schrieb: > Und zwar habe ich ein Signal, welches aus einer Summe > von zwei e-Funktionen besteht. > Also in etwa f(t) = A * exp(-t/tau_a) + B * exp(-t/tau_b). Okay. Eine Linearkombination also. Gut. > Jetzt bin ich grundsätzlich an den beiden Amplituden A > und B interessiert. Rückfrage: Die Zeitkonstanten tau_a und tau_b sind also a priori bekannt? Das ist wichtig... > In einer idealen Welt ohne jegliches Rauschen, lässt sich > das durch einen Fit an diese Signalform herausfinden. Das geht auch in der realen Welt mit Rauschen. Die Approximation mit der Gaußschen Fehlerquadratmethode klappt - was komischerweise weithin unbekannt ist - mit beliebigen Basisfunktionen. Voraussetzung ist nur, dass die Modellfunktion eine Linearkombination ist, also die Gestalt A * f1(x) + B * f2(x) +... hat und dass nur die Koeffizienten A, B, ... gesucht sind. (Deswegen meine Frage nach den Zeitkonstanten.) Den genauen Algorithmus habe ich nicht präsent; sollte in guten Numerik-Büchern zu finden sein (z.B. "H.R.Schwarz, Numerische Mathematik"). > Meiner Meinung nach sollte auch die Differenz der beiden > Zerfallskonstanten tau_a und tau_b eine Rolle spielen, > denn im Falle von tau_a = tau_b ist es ja unmöglich die > Amplituden zu rekonstruieren. Ja, natürlich. Die einzelnen Basisfunktionen müssen natürlich verschieden sein, sonst gibt es keine eindeutige Lösung. Grusz, Rainer
Rainer Ziegenbein schrieb: > Den genauen Algorithmus habe ich nicht präsent; sollte in > guten Numerik-Büchern zu finden sein (z.B. "H.R.Schwarz, > Numerische Mathematik"). Geometrisch betrachtet ist der Lösungsvektor die Projektion deines Signals auf den von deinen Modellfunktionen aufgespannten Raum, i.e. die Abweichung von Signal und Linearkombination der Modellfunktionen steht senkrecht auf dem Modellraum.
Für bekannte tau_a, tau_b läßt sich das mit linearer Regression lösen, script anbei. math rulez Cheers Detlef clear t=0:0.1:10; tau_a=1; tau_b=2; A=3; B=4; f=A*exp(-t/tau_a)+B*exp(-t/tau_b); f=f+0.1*randn(size(f)); M=[exp(-t/tau_a).' exp(-t/tau_b).']; coff=inv(M'*M)*M'*f.' % Das sind die beiden rekonstruierten Koeffizienten return
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