Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Servos brennen durch (Stromversorgung)


von Martin L. (cosey2001)


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Hallo,

für eine Medieninstallation habe ich 24 Digitale-Servos (Modelcraft 
VSD-15E) verbaut.
Die Steuerung erfolgt über einen Servocontroller (Pololu Maestro 
24-Channel USB
Servo Controller). Die Stromversorgung der Servos über ein Meanwell
Schaltnetzteil mit Ausgangsspannung 5V DC und max. 20A.
Bei ersten Tests sind jetzt leider 6 der 24 Servos durchgebrannt.
Weiß vielleicht jemand woran das liegen könnte? Die Servos haben nicht 
gesperrt.
Kann es sein, das ein Servo zuviel Strom bekommt? Komischerweise 
funktionieren
die restlichen 18 Servos ohne Probleme.

Ich hoffe jemand kann mir da weiterhelfen.

von Davis (Gast)


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Als Minimum solltest du die Datenblätter der beteiligten Komponenten 
verlinken und eine Skizze der Schaltung beifügen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Lerf schrieb:

> Bei ersten Tests sind jetzt leider 6 der 24 Servos durchgebrannt.

Was mutest du denn den Servos zu?

> Weiß vielleicht jemand woran das liegen könnte? Die Servos haben nicht
> gesperrt.
> Kann es sein, das ein Servo zuviel Strom bekommt?

Strom wird gezogen und nicht gedrückt.
Sprich: Das Servo zieht sich soviel Strom, wie es braucht. Das wiederrum 
hängt davon ab, welche Last das Servo rumwuchten muss.

von Gero (Gast)


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vermutlich wird die Last zu groß gewesen sein, was hängt an dem Servo 
dran?

Wenn die Kraft schräg zur Servoachse verläuft mögen die Servos das auch 
nciht, ist die Anlenkung den sauber?

von Martin L. (cosey2001)


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Die Servos müssen ein ca. 150g schweres Plexiglassdreieck anheben.

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Lerf schrieb:
> Die Servos müssen ein ca. 150g schweres Plexiglassdreieck anheben.

Wie sieht die Ansteurung dazu aus. Ist die leichtgängig?
Mechanische Daten? Hebelarme?

Hast du das mal durchgerechnet, ob du mit den verfügbaren 22Ncm über die 
Runden kommst, oder ob du da schon eher am Limit bist. Je näher du am 
Limit bist (wobei die 22Ncm nicht in Stein gemeisselt sind - 
Exemplarstreuung), desto schlechter ist das für das Servo. Die 
Leistungselektronik ist normalerweise nicht auf Dauerbetrieb ausgelegt. 
Kurzzeitig kann man einem Servo schon mal was zumuten, aber irgendwann 
muss man ihm auch mal Gelegenheit geben, die angefallene Wärme aus dem 
Gehäuse rauszukriegen.


Wobei:
Für eine Medieninstallation, die 8 Stunden am Tag laufen soll, ein paar 
Wochen lang, nehm ich ganz sicher keine 10Euro Billig-Servos vom 
Conrad-Wühltisch. Da darf, nein, da muss, es dann schon was besseres 
sein. Mit mehr Kraft und besserer mechanischer Ausführung.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (cosey2001)


Angehängte Dateien:

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die drehbewegung der Servos wird über eine Schiene und Schlitten in eine
linearbewegung umgewandelt.

von Björn R. (sushi)


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Was verstehst du genau unter "durchgebrannt" ? Haben die wirklich Rauch 
von sich gegeben und stinken jetzt? Dann wars der Strom und du hast sie 
wahrscheinlich überlastet, was bei diesen Winzlingen nicht weiter schwer 
fällt. Hier übrigens das "Datenblatt", mehr findet man leider nicht: 
Conrad 239816. 16Ncm...
Wobei ein gutes Servo den Blockierstrom eine ganze Zeit lang aushalten 
sollte. Schau dich nächstes mal bei hitec, Graupner, Futaba, Savöx um, 
die sind qualitativ in Ordnung. Bei modelcraft musst du Glück haben, ich 
glaube das sind meist umgelabelte Servos unterschiedlicher Herkunft. Ich 
hatte jedenfalls von denen schon den totalen Schrott, aber auch schon 
eins, dass sich nach Aufschrauben als baugleich zu hitec entpuppte.

Ansonsten...Ich habe noch keine Erfahrung mit diesen 
meanwell-Netzteilen, sidn die gut? Spannungsspitzen? Das Servo scheint 
nur bis 7,4V freigegeben zu sein! Nichts genaues weiss man aber da 
nicht, weil Conrad sich darüber ausschweigt...

LG, björn

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Lerf schrieb:
> die drehbewegung der Servos wird über eine Schiene und Schlitten in eine
> linearbewegung umgewandelt.

Ich kann mir aus der Zeichnung den Bewegungsablauf noch nicht 
vorstellen. Wo ist da das Dreieck und wie läuft die Bewegung.

Ziel der Sache ist es, unter Ingorieren der Reibung und ausgehend vom 
Gewicht des Dreiecks auszurechnen, welche Last beim Servo ankommt.

Die Lager und Schlitten hast du kontrolliert? Die haben keine 
übermässige Reibung?

von Björn R. (sushi)


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Was mir aber doch gerade noch auffällt: Immerhin geben sie ein 
Stellmoment an, und das noch in einer dazu passenden Einheit. Wie oft 
findet man bei Servos Angaben von Stellkraft(1. schwerer Fehler) in 
kg(2.schwerer Fehler)...

LG, Björn

von Martin L. (cosey2001)


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Die Servos müssen ein ca. 150g schweres Plexiglassdreieck anheben.

Björn R. schrieb:
> Was verstehst du genau unter "durchgebrannt" ? Haben die wirklich Rauch
> von sich gegeben und stinken jetzt?

ja, sie haben geraucht und stinken furchtbar.
Ich habe mal einen geöffnet, und der ist an der Steuerelektronik 
geschmolzen.

von Martin L. (cosey2001)


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Karl Heinz schrieb:
> Ich kann mir aus der Zeichnung den Bewegungsablauf noch nicht
> vorstellen. Wo ist da das Dreieck und wie läuft die Bewegung.
>
> Ziel der Sache ist es, unter Ingorieren der Reibung und ausgehend vom
> Gewicht des Dreiecks auszurechnen, welche Last beim Servo ankommt.
>
> Die Lager und Schlitten hast du kontrolliert? Die haben keine
> übermässige Reibung?

Die genaue Last hatte ich noch nicht ausgerechnet,
aber es läuft alles sehr leicht. Und ich hatte auch bei Tests mit 4 
Servos +
Mechanischer Konstruktion nie Probleme.

Das Dreieck liegt ganz oben auf.

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Lerf schrieb:

> aber es läuft alles sehr leicht.

Tja.
Tatsache ist, dass dir ....
> ... Ich habe mal einen geöffnet, und der ist
> an der Steuerelektronik geschmolzen.

... die H-Brücke der Motor-Leistungselektronik durchgebrannt ist.

Und das bedeutet, dass du zumindest diese Servos mechanisch überlastet 
hast, wodurch der Motor wie ein wilder Strom gezogen hat, welcher 
wiederrum zu stark für die Dimensionierung der H-Brücke war. Die dabei 
entstehende Verlustwärme hat dann die H-Brücke zerstört. Begünstigt 
natürlich auch dadurch, dass sich das ganze in einem kleinen Gehäuse 
abspielt in dem die Belüftung und damit auch die Kühlung naturgemäss 
schon mal schlecht ist. Wenn das bischen eingeschlossene Luft da drinnen 
sich erst mal erwärmt hat, dann bleibt die auch warm und transportiert 
keine Wärme von den Kühlflächen der Leistungstransistoren in der 
H-Brücke ab. Die schmoren dann im eigenen Saft.

> aber es läuft alles sehr leicht.
worauf es auch noch zu achten gilt: Das das Servo nicht mechanisch an 
einen Endanschlag fährt. Denn so lange die vorgegebene Position nicht 
erreicht ist, wird das Servo mit allen Mitteln versuchen die Position zu 
erreichen. Und wenn das bedeutet, dass der Motor die ganze Zeit mit 
Vollast gegen den Anschlag drückt, dann bedeutet das das eben. Aber das 
hört man normalerweise. Die Servos geben dann so ein eigenartiges 
Knurren von sich. Schon fast wie ein Arbeiter, der eine Kiste schieben 
soll und sie doch nicht vom Fleck kriegt, weil sie zu schwer ist.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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> sind jetzt leider 6 der 24 Servos durchgebrannt
> überlastet hast, wodurch der Motor wie ein wilder Strom gezogen

Ergeben sich Erkenntnisse aus der Anordung? Waren die Belastungen der 
einzelnen Servos wirklich gleich? Messung? Haben die alle in einer Ecke 
geraucht? Es  wäre erst mal zu klären ob eine größere mechaniche 
Belastung das Übel verursacht hat oder ein elektrisches Problem 
vorliegt. Es könnTen sich z.B. auch böse induktive Spannungsspitzen 
addiert haben und Deine Transistoren haben es nicht vertragen? 
STützkondensatoren?

von Matthias (Gast)


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Ich hätte auch zwei Vermutungen:
a) wie bereits genannt, überhitzung durch zu hohe Belastung
b) Digitale Servos nehmen einen sehr hohen Spitzenstrom beim anlaufen 
auf. Wenn jetzt 24 von den Servos an einem Netzteil hängen kann es sein 
das die Regelung des Netzteiles nicht mehr stabil ist. Das heißt beim 
abschalten der Servos entstehen hohe Spannungen, die vielleicht das 
Servo zerstören. Schau dir mal die Versorgungsspannung mit dem Oszi an.

von Karl H. (kbuchegg)


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Matthias schrieb:

> b) Digitale Servos ...

Der Typ 'Modelcraft VSD-15E' ist ein ganz normales analoges Servo.
Da hat der TO was verwechselt.

Was natürlich noch nicht heißt, dass die Sache mit dem Schaltnetzteil 
damit vom Tisch wäre.

: Bearbeitet durch User
von Matthias (Gast)


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OK, das habe ich nicht gewusst.
Mein Argument zählt aber trotzdem;)
Analoge Servos haben einen anderen Nachteil: Ihre Regelung ist synchron 
mit dem 20ms Takt des Impulses. Das führt dazu, dass alle Servos 
gleichzeitig Strom ziehen was wiederrum das Netzteil belastet. 
Modellbauempfänger (auch die mit 2,4GHz Übertragung) geben ihre Impulse 
deswegen leich Phasenverschoben auf den Kanälen aus. Sonst wären die 
Spitzenströme zu hoch.

von Rolf Magnus (Gast)


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Matthias schrieb:
> Analoge Servos haben einen anderen Nachteil: Ihre Regelung ist synchron
> mit dem 20ms Takt des Impulses. Das führt dazu, dass alle Servos
> gleichzeitig Strom ziehen was wiederrum das Netzteil belastet.

Aber auch nur, wenn die ansteuernde Eleketronik alle Servopulse genau 
gleichzeitig absetzt.

Bei Digitalservos gibt's evtl. noch ein Problem durch die Taktung. 
Schaltnetzteile mögen solche getakteten Lasten nicht so gerne.

> Modellbauempfänger (auch die mit 2,4GHz Übertragung) geben ihre Impulse
> deswegen leich Phasenverschoben auf den Kanälen aus.

Die tun das eher, weil's für die Software im Prozessor einfacher zu 
handhaben ist. Tatsächlich machen bessere es so, daß die Impulse 
gleichzeitig kommen, weil Steuerbewegungen der einzelnen Achsen dann 
besser synchronisiert sind. Dadurch sind schnelle Bewegungen präziser, 
weil alle Servos ihr Sollpositions-Update gleichzeitig bekommen.

> Sonst wären die Spitzenströme zu hoch.

Da die Servos im Modellbaubereich in der Regel an einem Akku hängen, der 
ordentliche Ströme abkann und außerdem zunehmend Digitalservos zum 
Einsatz kommen, spielt das dort keine große Rolle.

Was hier noch keiner erwähnt hat: Die üblichen Servos halten in der 
Regel ihre Maximallast nur kurzzeitig aus. Wenn das Plexiglasdreieck 
z.B. kontinuierlich auf Höhe gehalten werden muß, kann das auf Dauer zur 
Überhitzung führen. Gerade diese Mini-Servos sind da etwas empfindlich.

Karl Heinz schrieb:
> Matthias schrieb:
>
>> b) Digitale Servos ...
>
> Der Typ 'Modelcraft VSD-15E' ist ein ganz normales analoges Servo.
> Da hat der TO was verwechselt.

Wo hast du diese Info her? Die Artikelbeschreibung beim blauen Klaus 
behauptet was anderes.

von Karl H. (kbuchegg)


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Rolf Magnus schrieb:

>> Der Typ 'Modelcraft VSD-15E' ist ein ganz normales analoges Servo.
>> Da hat der TO was verwechselt.
>
> Wo hast du diese Info her? Die Artikelbeschreibung beim blauen Klaus
> behauptet was anderes.

Shit.
Da hat mich Google beim blauen Klaus auf einer falschen Produktseite 
abgesetzt und ich hab nicht mehr überprüft, ob die Artikelbezeichnung 
übereinstimmt.

Ich bin auf das hier
http://www.conrad.de/ce/de/product/234241/
gekommen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz schrieb:

> Shit.
> Da hat mich Google beim blauen Klaus auf einer falschen Produktseite
> abgesetzt und ich hab nicht mehr überprüft, ob die Artikelbezeichnung
> übereinstimmt.
>
> Ich bin auf das hier
> http://www.conrad.de/ce/de/product/234241/
> gekommen.

Muss mich bei Google entschuldigen.
Das war gar nicht Google. Das war dieses besch... conduit

Die Produktbezeichnung dort ins Suchfeld rein und das ist genau der 
erste Link, den es ausspuckt.

von René B. (reneb)


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Schreib doch mal kurz was zum Standort der Installation. Vielleicht kann 
sich das jemand vor Ort angucken.

von cybmorg (Gast)


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Matthias schrieb:
> Modellbauempfänger (auch die mit 2,4GHz Übertragung) geben ihre Impulse
> deswegen leich Phasenverschoben auf den Kanälen aus. Sonst wären die
> Spitzenströme zu hoch.

Vorsicht, zum Beispiel Weatronic hat sich sehr lange dieser einfachen 
Erkenntnis verweigert.

von Martin L. (cosey2001)


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oszi40 schrieb:
> Ergeben sich Erkenntnisse aus der Anordung? Waren die Belastungen der
> einzelnen Servos wirklich gleich? Messung? Haben die alle in einer Ecke
> geraucht? Es  wäre erst mal zu klären ob eine größere mechaniche
> Belastung das Übel verursacht hat oder ein elektrisches Problem
> vorliegt. Es könnTen sich z.B. auch böse induktive Spannungsspitzen
> addiert haben und Deine Transistoren haben es nicht vertragen?
> STützkondensatoren?

Nein die rauchen an ganz verschiedenen Ecken.
Ich denke es ist eher das elektrische Problem, da es ja mit weniger 
Servos
keine Probleme gab.
Was ist ein Stützkondensator, und wie könnte ich den einbauen?

von Martin L. (cosey2001)


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René B. schrieb:
> Schreib doch mal kurz was zum Standort der Installation. Vielleicht kann
> sich das jemand vor Ort angucken.

Standort ist München, wäre natürlich super wenn das sich jemand Vorort 
anschauen
könnte.

von Martin L. (cosey2001)


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Matthias schrieb:
> b) Digitale Servos nehmen einen sehr hohen Spitzenstrom beim anlaufen
> auf. Wenn jetzt 24 von den Servos an einem Netzteil hängen kann es sein
> das die Regelung des Netzteiles nicht mehr stabil ist. Das heißt beim
> abschalten der Servos entstehen hohe Spannungen, die vielleicht das
> Servo zerstören. Schau dir mal die Versorgungsspannung mit dem Oszi an.

Die Ausgangsspannung am Netzteil hatte ich mit Multimeter während des 
Betriebs gemessen.
War nahezu konstant immer 5V (+- 0,2)

von Martin L. (cosey2001)


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Karl Heinz schrieb:
> Der Typ 'Modelcraft VSD-15E' ist ein ganz normales analoges Servo.
> Da hat der TO was verwechselt.

Nein, das ist ein digitales Servo
http://www.conrad.de/ce/de/product/239816/

von Udo S. (urschmitt)


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Martin Lerf schrieb:
> Die Ausgangsspannung am Netzteil hatte ich mit Multimeter während des
> Betriebs gemessen.
> War nahezu konstant immer 5V (+- 0,2)

Hättest vieleicht mal den Strom der einzelnen Servos messen sollen.
Die brauchen auch Strom wenn sie größere Haltekräfte aufbringen müssen.

von Rolf Magnus (Gast)


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Martin Lerf schrieb:
>> Schau dir mal die Versorgungsspannung mit dem Oszi an.
>
> Die Ausgangsspannung am Netzteil hatte ich mit Multimeter während des
> Betriebs gemessen.
> War nahezu konstant immer 5V (+- 0,2)

Es war schon Absicht, daß da stand, du sollst es mit einem Oszi 
machen. Spannungsspitzen sieht man auf einem Multimeter nicht.

von Martin L. (cosey2001)


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Rolf Magnus schrieb:
> Es war schon Absicht, daß da stand, du sollst es mit einem Oszi
> machen. Spannungsspitzen sieht man auf einem Multimeter nicht.

ah, ok danke

von Dirk_H (Gast)


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Hallo,

16Ncm sind auch nicht so wahnsinnig viel. Ich habe jetzt mal eine 
Armlänge von 35mm (genaues Maß ist aus deiner Zeichnung nicht so eifnach 
abzulesen) angenommen. Das heißt es bleiben noch 16Ncm/3,5cm = 4,57N an 
Kraft. Das entspricht etwa 450g. Ist die anzuhebende Platte leicht genug 
und die Führung leichtgängig, kann sich nichts verkanten?

Wenn Servos und Servorsteuerung Zukaufteile sind  würde ich potentielle 
Problemstellen bei der Mechanik und Stromversorgung suchen. 
Stromversorgung wenn vorhanden mit einem Scope anschauen. Bei 
Schaltnetzteilen prüfen ob eine Grundlast erforderlich ist, sonst kann 
es zu Spannungsüberhöhungen kommen.

Grüße
Dirk_H

von oszi40 (Gast)


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1. Mit Oszi Spannungen an verschiedenen Servos kontrollieren!
2. Servo zum Test mehr belasten und dabei Strom beobachten?
3. Ob zusätzliche Stützkondensatoren Spannungseinbrüche verhinden können 
kann man erst sagen wenn man die Schaltung und den Aufbau besser kennt. 
Da Du aber nicht weißt, was ein Stützkondensator ist, wirst Du auch 
keine verbaut haben.

von Martin L. (cosey2001)


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Dirk_H schrieb:
> 16Ncm sind auch nicht so wahnsinnig viel. Ich habe jetzt mal eine
> Armlänge von 35mm (genaues Maß ist aus deiner Zeichnung nicht so eifnach
> abzulesen) angenommen. Das heißt es bleiben noch 16Ncm/3,5cm = 4,57N an
> Kraft. Das entspricht etwa 450g. Ist die anzuhebende Platte leicht genug
> und die Führung leichtgängig, kann sich nichts verkanten?

die Platte mit der Schiene und Schlitten zusammen wiegt 250g. Der 
Schlitten läuft sehr
leicht in der Schiene, und nichts verkantet. Die errechneten 4,57N also 
450g sollten doch reichen?

von STK500-Besitzer (Gast)


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fährt der Schlitten vielleicht in eine Position, dass das Servo 
blockiert wird? Das Servo will also weiter drehen, kann es aufgrund 
einer mechanischen Blockade aber nicht. Dann würde der Motor laufen bis 
er qualmt...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Martin Lerf schrieb:
> Dirk_H schrieb:
>> 16Ncm sind auch nicht so wahnsinnig viel. Ich habe jetzt mal eine
>> Armlänge von 35mm (genaues Maß ist aus deiner Zeichnung nicht so eifnach
>> abzulesen) angenommen.

Laut Zeichnung müssten es 6,0cm Armlänge sein.

>> Das heißt es bleiben noch 16Ncm/3,5cm = 4,57N an
>> Kraft. Das entspricht etwa 450g.

16Ncm/6cm = 2,67N    (~270g)

von Martin L. (cosey2001)


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Magnus M. schrieb:
> Laut Zeichnung müssten es 6,0cm Armlänge sein.

in der Zeichnung ist das etwas undeutlich,
aber der Hebel ist 3,5cm lang

von Martin L. (cosey2001)


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STK500-Besitzer schrieb:
> fährt der Schlitten vielleicht in eine Position, dass das Servo
> blockiert wird? Das Servo will also weiter drehen, kann es aufgrund
> einer mechanischen Blockade aber nicht. Dann würde der Motor laufen bis
> er qualmt...

nein blockiert wird der Servo nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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STK500-Besitzer schrieb:
> fährt der Schlitten vielleicht in eine Position, dass das Servo
> blockiert wird? Das Servo will also weiter drehen, kann es aufgrund
> einer mechanischen Blockade aber nicht.

Guter Hinweis, das würde auch erklären, warum es nur bei manchen 
passiert. Je nach mechanischen und Servo-Toleranzen.
jetzt muss der TO mal ran.

von oszi40 (Gast)


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Abgesehen von Eurer Rechnung kenne ich kaum eine Schlitten-Mechanik, die 
nicht IRGENDWANN  mal ein wenig klemmt. Deswegen sehe ich nur eine 
endgültige Lösung: Motorstrom kontrollieren und bei überhöhten Strom 
lieber abschalten als rauchen lassen. Leider macht das Aufwand.

von STK500-Besitzer (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Abgesehen von Eurer Rechnung kenne ich kaum eine Schlitten-Mechanik, die
> nicht IRGENDWANN  mal ein wenig klemmt. Deswegen sehe ich nur eine
> endgültige Lösung: Motorstrom kontrollieren und bei überhöhten Strom
> lieber abschalten als rauchen lassen. Leider macht das Aufwand.

Da würde schon eine träge Sicherung in der Leitung als erste Lösung 
reichen, oder?

von oszi40 (Gast)


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Eine Sicherung für 24 Servos? Die löst dann bei doppeltem Strom nach 1 
Sekunde Rauch aus. Da würde ich lieber den mühsamen Weg nehmen und die 
Ansteuerung bei Überstrom des EINEN abschalten. Dann kümmert sich schon 
Jemand.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Was ich noch nicht gefunden habe:

1. Wie schnell und häufig arbeitet das Servo? Denn es kommen ja zu den 
statischen Kräften auch die dynamischen Kräfte (Beschleunigung) dazu.
2. Wie lange hat das Servo gearbeitet bis es raucht? Was hat es in der 
Zeit tun müssen?

Vielleicht sind auf dem Ansteuersignal auch höherfrequente Störungen 
überlagert, die das Servo nach außen unsichtbar zum dauernden regeln 
veranlasst. Dabei könnten die Störungen durch Fehlverhalten des 
Servo-Controllers entstehen oder aus anderes Quelle einkoppeln. Dafür 
könnten aber auch Masseprobleme / 0V-Verdrahtung die Ursache sein.
Also mal Spannung und besonders den Strom mit Oszi messen.

Gruß Dietrich

von STK500-Besitzer (Gast)


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natürlich pro Servo eine Sicherung.

von Martin L. (cosey2001)


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Dietrich L. schrieb:
> 1. Wie schnell und häufig arbeitet das Servo? Denn es kommen ja zu den
> statischen Kräften auch die dynamischen Kräfte (Beschleunigung) dazu.
> 2. Wie lange hat das Servo gearbeitet bis es raucht? Was hat es in der
> Zeit tun müssen?

1. Die Servos bewegten sich im Test mit verschiedenen Geschwindigkeiten 
von 20 auf 90 grad.
ca. 10mal hintereinander bis schon der erste rauchte.

Ich werde die Spannungen und Ströme mit dem Oszi messen, muss mir nur 
noch eins besorgen.

von Martin L. (cosey2001)


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oszi40 schrieb:
> Abgesehen von Eurer Rechnung kenne ich kaum eine Schlitten-Mechanik, die
> nicht IRGENDWANN  mal ein wenig klemmt. Deswegen sehe ich nur eine
> endgültige Lösung: Motorstrom kontrollieren und bei überhöhten Strom
> lieber abschalten als rauchen lassen. Leider macht das Aufwand.

Das ist sicher richtig, aber manche  Servos sind auch kaputt gegangen, 
als sie sich nicht
bewegt haben. Deshalb schließe ich eine mechanischen Fehler eher aus.

von Martin L. (cosey2001)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Da würde schon eine träge Sicherung in der Leitung als erste Lösung
> reichen, oder?

Gute Idee, werde ich testweise in die Leitung zwischen Servocontroller 
und Servo einbauen.

von Martin L. (cosey2001)


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Ist vielleicht jemand aus München oder Umgebung, der sich das mal Vorort 
anschauen kann?

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