Hallo Leute, ich bin gerade dabei eine neue Schaltung zu machen. Das ganze soll eine Art Timer Steuerung in einem Schuko Gehäuse werden in dem sich ein Attiny mit einem LCD Display und 3 Tastern befindet. Das ganze soll dann eine 230V Last mit max. 1500W schalten. Die Last kann jede Form haben (Glühbirne, Motor, Schaltnetzteil etc.). Jetzt war meine erste Idee: Einfach einen 1W Trafo als Spannungsversorgung der Schaltung nehemen und die Last mit einem Relais schalten. Jetzt ist die Last aber pro Woche nur für wenige Sekunden an und der Rest der Zeit befindet sich die Schaltung in einer Warteposition. Jetzt habe ich mir in den Kopf gesetzt das ganze so Energiesparend wie möglich zu machen. Und genau hier weiß ich nicht mehr so genau wie ich das optimal mache. Mein µC und das Display werden eine Stromaufnahme von max 1mA bei 3,3V haben. Wenn ich es schaffe den Controller während der Wartezeit in Idle oder Powerdown Mode zu bekommen dann geht das ganze eher Richtung 0,1mA oder weniger. Wenn ich ein Relais nutze, dann muss ich mit der Stromversorgung aber einen Strom von ca. 100mA bei 6V vorhalten. Das heißt ich habe fast dauerhaft einen Trafo im Leerlauf. Wenn ich ein Kondensatornetzteil verwende habe ich ja im Prinzip dasselbe Problem, dass ich das Kondensatornezteil auf eine Last von 100mA bei 6V auslegen muss, welche ich aber eigentlich fast nie benötige. Jetzt hatte ich noch folgende Idee: Ich lege ein Kondensatornezteil auf 3,3V bei 1mA aus und schalte dann ein 230V Relais mit einem Triac. Dann muss ich nicht die ganze Last mit meinem Controller schalten und das Relais sitzt nicht in meinem Niederspannungskreis. - Macht das so Sinn? Oder wie würdet Ihr das machen? Bevor jetzt viele Kommentare kommen: Ja es mag sinnlos sein sich bei einer Last von 1500W um die Ruhelast von ein paar mW sorgen zu machen. Aber sonst wäre das ganze ja langweilig. Irgend eine Herausforderung muss das ganz ja auch haben. mfg morrie
Mir fallen da zwei weitere Lösungen ein, zunächst etwas in dieser Art: http://www.powerint.com/en/products/linkzero-family oder Du könntest deinen Controller mit aus einer Knopfzelle speisen und den Leistungsteil mit einem Solid-State-Relais, Opto-Triac o.ä. schalten. Bei Deinen und auch bei meinen Lösungen solltest Du allerdings genügend Luft- und Kriechstrecken bei den Taster und LCD einplanen. U.u. wird bei Deiner Gehäusekonstruktion davon ausgegangen, dass diese an einem Stromkreis mit sicherer elektrischer Trennung betrieben werden, die Du aber bei der Lösung mit dem Kondensator-Netzteil oder mit dem PowerIntegrations-Teil nicht unbedingt hast.
Du könntest ein Kondensatornetzteil für z.B. 1,5mA auslegen und damit langsam einen größeren Kondensator laden. Am besten auf z.B. 24V. Damit schaltest Du dann ein für 24V ausgelegtes bistabiles Relais. Die 24V weil Du beim Kondensatornetzteil immer einen Strom bekommst, die Spannung geht bis auf 325V hoch wenn Du sie lässt. Du musst nur aufpassen, daß Dein Atmega nicht ausgeht wenn der große Kondensator noch leer ist.
Oder die "Kaffeemaschinen-Methode" - ich nenn die mal so, weil ich die zuerst in einer Kaffemaschien gesehen hab...: Kondensatornetzteil umschaltbar Ein kleiner X2 zum Betrieb des uC allein. Zieht das Relais an, wird ein zweiter größerer X2 zugeschaltet, der vom Lastkreis versorgt wird. Es ist übrigens sehr sinnvoll, gleich ein 12V Relais zu nehmen, das halbiert den Strom und damit die Größe des zweiten Kondensators.
Ich hatte mal die Kombination Kondensatornetzteil + bistabiles Relais genommen. Es hat gut funktioniert. Der Witz beim bistabilen Relais ist, dass ein kurzer Impuls genügt. Das Kondensatornetzteil war für 1mA ausgelegt, damit habe ich einen größeren Elko auf 5V geladen, womit wiederum das Relais versorgt wurde.
Hallo, Vielen Dank für die Antworten. die idee mit dem bistabilen Relais finde ich echt gut. Wie lange muss so ein Impuls sein damit ein Relais umschaltet? Ich kann dazu nichts in den Datenblättern finden. Und noch eine frage: Mit dem Kondensatornetzteil trenne ich ja nicht galvanisch. was muss ich da alles beachten? Habe nicht ganz verstanden was Marcus genau meint. dass das Potential der Schaltung nicht getrennt ist ist klar. Aber ich verwende ein Kunststoffgehäuse, die Taster haben Kunststoffbedienelemente und das Display ist so ein ganz einfaches 7-Segment Zahlen Display welches kein Metallrahmen hat. Muss ich da sonst noch was beachten? Danke Morrie
Ohne das ich das jetzt genau geprüft habe, aber evtl würde das deinen Aufbau vereinfachen (nicht unbedingt vergünstigen) Suche mal nach "mouser bias power". Bias Power stellt sehr kleine Schaltnetzteile her, die sehr auf Energieverbrauch optimiert sind. Vielleicht ist was dabei, 50mW im Standby scheinen realistisch. Mouser hat auf jeden Fall eine bessere Produktdarstellung als es der Hersteller auf seiner Webseite hat.
Da die Schaltung unter Netzspannung steht, müssen alle berührbaren Teile (auch die Taster!) für 250V AC isoliert sein.
Darum wäre ja mit einem richtigen Schaltnetzteil a la Bias Power einfacher und beherrschbarer.
Thomas U. schrieb: > Und noch eine frage: Mit dem Kondensatornetzteil trenne ich ja nicht > galvanisch. was muss ich da alles beachten? Verwende für die Entwicklung einen Trenntransformator, den Du vor Deinen Aufbau schaltest. Das ist besser für Dein Leben. > Habe nicht ganz verstanden was Marcus genau meint. dass das Potential > der Schaltung nicht getrennt ist ist klar. Aber ich verwende ein > Kunststoffgehäuse, die Taster haben Kunststoffbedienelemente und das > Display ist so ein ganz einfaches 7-Segment Zahlen Display welches kein > Metallrahmen hat. Muss ich da sonst noch was beachten? Dein ISP-Programmer muss galvanisch isoliert sein, damit es Dir nicht den PC zerschießt. Ggf musst Du Dir das mit Optokopplern oder einem ADuM1401 selber bauen. Isolationsabstände beachten: 3 mm minimal zwischen Leiterbahnen mit Netzspannung, minimal 6 mm zwischen Signalen auf Netzpotential und Schutzkleinspannung (gilt zB für die Isolationsstrecke der galvanischen Trennung des ISP-Programmers) Leiterplatte nach dem Aufbau reinigen! Schmutz erhöht die Leitfähigkeit, und dann brauchst Du deutlich größere Kriechstrecken. Sicherung mit Halter nicht vergessen! Da Du den Strom aus einer Schuko-Steckdose bekommst, musst Du zwingend beide Pole schalten, um im abgeschalteten Zustand Spannungsfreiheit am Ausgang sicherzustellen. Den Schuko-Stecker kannst Du ja auch um 180° gedreht einstecken, und damit ist nicht klar, wo Phase und wo Neutralleiter ist. Also musst Du zwingend allpolig schalten. In Ländern, wo eine Verdrehung nicht möglich ist (Frankreich, Schweiz, GB) ist das nicht erforderlich, aber hier ist das vorgeschrieben. Den Schutzleiter schaltest Du natürlich nicht, aber Du musst ihn natürlich beschalten. Minimalen Leiterquerschnitt (0.75mm^2 für 10A) und minimale Leiterbahnbreiten beachten! fchk
Eine weitere Möglichkeit wären auch die RAC02 Netzteile von Recom. Die brauchen im Standby 80mW. Kosten halt um die 10-15€.
Frank K. schrieb: > Den Schutzleiter schaltest Du natürlich nicht, aber Du musst ihn > natürlich beschalten. Nicht unbedingt. Das hängt von der Schutzklasse des Geräts und des angebotenen geschalteten Ausgangs ab. Wenn ne Schukosteckdose oder eine Kaltgerätedose angeboten wird dann ja, wenn nur ne 2-polige Eurobuchse geschaltet rausgeht, dann nein. Noch zum nicht galvanisch getrennten Kondensatornetzteil & dem Gehäuse: keinerlei Datenverbindungen nach draußen (RS232, USB, ISP,...) wenn die nicht alle vollständig galvanisch isoliert sind. Auch alle Stecker und Buchsen die aus dem Gerät rausführen müssen so konstruiert sein, daß du nicht von außen mit dem Finger aus Versehen einen der Kontakte berühren kannst. Zu den Schalter etc. wurde ja schon einiges geschrieben.
Gerd E. schrieb: > Frank K. schrieb: >> Den Schutzleiter schaltest Du natürlich nicht, aber Du musst ihn >> natürlich beschalten. > > Nicht unbedingt. Das hängt von der Schutzklasse des Geräts und des > angebotenen geschalteten Ausgangs ab. Wenn ne Schukosteckdose oder eine > Kaltgerätedose angeboten wird dann ja, wenn nur ne 2-polige Eurobuchse > geschaltet rausgeht, dann nein. Eurostecker und 1500W (siehe Ursprungsposting) passen nicht zusammen. Er muss Schuko verwenden - oder eine C13 Kaltgerätebuchse. fchk
Hallo Leute, Danke für eure Tips. Also ich habe verstanden dass das mit der galvanischen Trennung nicht so einfach ist wie gedacht. Deshalb nehme ich jetzt den rac01 von Recom. Der kostet 10€, was noch geht, und hat <30mW stromverbrauch in Ruhe und man benötigt kein brückengleichrichter kein spannungsregler etc. http://www.recom-international.com/pdf/Powerline-AC-DC/RAC01_02-SC.pdf Danke für eure Hilfe. Morrie
A bissel billiger Myrra 471 Bürklin: Best Nr. 34 C 400 Leider nur <200mW Gruß Matthias
Thomas U. schrieb: > Also ich habe verstanden dass das mit der > galvanischen Trennung nicht so einfach ist wie gedacht. Uhhh. Du gibst auf. Wie langweilig ;) > Deshalb nehme ich jetzt den rac01 von Recom. Der kostet 10€, was noch > geht, und hat <30mW stromverbrauch in Ruhe Datenblatt genau gelesen? Oder wohnst Du in den USA? Es sind typisch (kann also auch mehr sein) 80mW bei 230V Input. Ich frage mich vor allem wie sich die Leistungsaufnahme bei minimalem (z.B. 1mA für den µC) Ausgangsstrom verändert. Die Effizienz bei so niedriger Leistung ist auf jeden Fall unterirdisch.
Für sowas sind Wandler, die pro Zyklus eine bestimmte Energiemenge übertragen, effektiver. Die laufen dann im Standby mit niedriger Frequenz und bei Volllast eben auch mit maximaler Frequenz. Viele Handy-Ladegeräte sind so aufgebaut. Im Leerlauf kommen die problemlos unter 30mW.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.