Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Xl = jwL aber wieso?


von Schalke (Gast)


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Ich weiß, dass ich irgendwie mit der Fouriertransformation auf diese 
Formel komme, jedoch weiß ich nicht ganz wie.

Wenn ich mir eine Spule hernehme und eine Sinusstrom einpräge

dann ist ja die Spannung, die sich an der Spule einstellt so:

Wenn ich jetzt den Quotienten bilde:

dann komme ich auch nicht ganz auf jwL.
Das kann ja auch gar nicht so funktionieren. Das ist mir bewusst, denn 
ich habe u(t)/i(t) gerechnet, jedoch ist Xl definiert mit Ueff/Ieff.
Ich frage mich aber schon soooo lange wieso es so gemacht wird und wie 
man drauf kommt. Wie kann ich das mittels der Fouriertransformation 
herleiten?

Danke schon im Voraus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Schalke schrieb:
> Das kann ja auch gar nicht so funktionieren. Das ist mir bewusst, denn
> ich habe u(t)/i(t) gerechnet, jedoch ist Xl definiert mit Ueff/Ieff.

Ja. Eben.

Der Spitzenwert des Stromes ist I, der Spitzenwert der Spannung ist 
I*jwL. Wie groß sind die jeweiligen Effektivwerte? Wie groß ist deren 
Quotient?


XL

von Schalke (Gast)


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Aber geht es nicht irgendwie über die Fouriertransformation auch?

von Bupf (Gast)


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Natürlich geht es auch über die Fourier Transformation. Ob du im Zeit- 
oder doch lieber Bildbereich rechnest das ist dir und deinen 
Rechenkünsten überlassen.

von Student (Gast)


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Was willst du da mit Fourier?
Geht sicherlich auch, aber wofür?

Ich würde es mir viel einfacher machen. Rechne so wie bei dir, nur 
komplex:

Man nehme folgenden Strom, den man einprägt:

Mit der Bauteilgleichung der Spule
folgt dann für die Spannung an der Spule

Dann ergibt sich für unsere Impedanz

von Student (Gast)


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In der letzten Zeile fehlt natürlich noch ein j:

von Student (Gast)


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Bei dir ist im Prinzip nur das letzte Gleichheitszeichen falsch. Du 
schummelst dir ein j von irgendwo her dazu. Das ist natürlich Unfug.

von Schalke (Gast)


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Student schrieb:
> Du
> schummelst dir ein j von irgendwo her dazu. Das ist natürlich Unfug.

Offenbar hast du dir meine Herleitung nicht genau angeschaut, sonst 
wüsstest du, dass meine Gleichungen bis ins letzte Detail korrekt 
ausgeführt sin ;)

Student schrieb:
> Man nehme folgenden Strom, den man einprägt:
> Mit der Bauteilgleichung der Spulefolgt dann für die Spannung an der
> Spule
> Dann ergibt sich für unsere Impedanz

Also das ist schon etwas dreckig hergeleitet.
Zum Beispiel stört mich schon der Ansatz:

weil:

Ich möchte aber als Eingangssignal eine Sinusschwingung und nicht e^jwt. 
Weil wie willst du denn ein j im realen Leben einspeisen?

Du hast ja lediglich damit gezeigt, dass die Gleichung Xl = jwL für 
Eingangsgrößen des Typs I*e^jwt gilt. ich will aber zeigen, dass diese 
Gleichung auch für den Eingang:
gilt.

Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht zurecht. Denn die 
Fouriertransformation funtioniert hier auch nicht so ganz da das 
Integral leider von minus unendlich bis plus unendlich ist...

Vielleicht weiß jemand genauer was hier in den Gleichungen noch 
versteckt ist?

von Schalke (Gast)


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Bupf schrieb:
> Natürlich geht es auch über die Fourier Transformation. Ob du im Zeit-
> oder doch lieber Bildbereich rechnest das ist dir und deinen
> Rechenkünsten überlassen.

Ja, mir ist nur noch nicht ganz die Verbindung zwischen den 
Effektivwerten und dem j ganz klar. Irgendw geht mir da was an 
Information verloren so zwischendurch...

Daher will ich es mit der Fouriertransformation machen, damit ich es 
zumindest mathematisch korrekt herleiten kann. Wieso es dann auch anders 
mit Hilfe der Realteilbildung funktioniert, erhoffe ich mir dann durch 
den mathematisch korrekten Weg, darauf rückschließen zu können...

Danke an alle für die Hilfe bisher!!

von Student (Gast)


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Schalke schrieb:
> Student schrieb:
>> Du
>> schummelst dir ein j von irgendwo her dazu. Das ist natürlich Unfug.
>
> Offenbar hast du dir meine Herleitung nicht genau angeschaut, sonst
> wüsstest du, dass meine Gleichungen bis ins letzte Detail korrekt
> ausgeführt sin ;)

Wenn man keine Ahnung hat...
Was bist du den für ein Scherzkeks, der irgendwas zu fragen hat, aber 
die Antwort ja doch schon 'bis ins letzte Detail korrekt' kennt? Das 
kann ja wohl nicht dein Ernst sein...

Dein letztens Gleichheitszeichen ist auf jeden Fall totaler Unfug, weil 
links etwas reelles steht und rechts etwas imaginäres. Das passt vorne 
und hinten nicht.

Dass du keine Ahnung von komplexer Wechselstromrechnung hast, hätte mir 
aber schon direkt bei der Überschrift klar sein müssen. Wenn du dir 
nämlich mal ansiehst, wie eine komplexe Impedanz definiert ist, und an 
welche Stelle wie die Reaktanz auftaucht, dann solltest du merken, dass 
in Xl kein j vorkommen sollte:

Komplexe Impedanz:

Bei einer ideale Spule gilt somit:

Daraus folgt:

> Student schrieb:
>> Man nehme folgenden Strom, den man einprägt:
>> Mit der Bauteilgleichung der Spulefolgt dann für die Spannung an der
>> Spule
>> Dann ergibt sich für unsere Impedanz
>
> Also das ist schon etwas dreckig hergeleitet.

Hmm, ich wüsste nicht, was daran dreckig sein soll. Meinetwegen kann man 
noch die Effektivwerte statt der Scheitelwerte nehmen, ändert aber am 
Ergebnis nichts...

Ganz ehrlich macht es einem nach so einem Satz auch kein Spaß mehr zu 
antworten.

> Zum Beispiel stört mich schon der Ansatz:
> weil:
> Ich möchte aber als Eingangssignal eine Sinusschwingung und nicht e^jwt.
> Weil wie willst du denn ein j im realen Leben einspeisen?

Du solltest dir nochmal die Grundlagen der komplexen 
Wechselstromrechnung anlesen...

> Du hast ja lediglich damit gezeigt, dass die Gleichung Xl = jwL für
> Eingangsgrößen des Typs I*e^jwt gilt. ich will aber zeigen, dass diese
> Gleichung auch für den Eingang:gilt.

Dann solltest du dich entscheiden, entweder die Vereinfachungen der 
komplexen Wechselstromrechnung zu nutzen, oder es ohne komplexe Zahlen 
machen.

> Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht zurecht. Denn die
> Fouriertransformation funtioniert hier auch nicht so ganz da das
> Integral leider von minus unendlich bis plus unendlich ist...

Was zum Henker willst du mit Fourier? Wenn du nichtmals die komplexe 
Wechselstromrechnung verstanden hast, bezweifle ich ja, dass du eine 
Ahnung von Fouriertransformationen hast.

> Vielleicht weiß jemand genauer was hier in den Gleichungen noch
> versteckt ist?

Was soll da schon versteckt sein, du willst dir ja nicht helfen lassen, 
weil du eh alles besser weiß...

Wie dein Name vermuten lässt, bist du FH Gelsenkirchen Student? Gut, 
dass ich doch an die RWTH gegangen bin...

von Jaxoc (Gast)


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von wosnet (Gast)


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Um das eventuell etwas aufzuklären und Fehlern vorzubeugen:
Man muss unbedingt unterscheiden, ob man im Zeitbereich rechnet (Größe 
hängt von der Zeit ab) oder im Frequenzbereich (Größe hängt von der 
Frequenz ab).

Im Zeitbereich hat man z.B. ein harmonisches Signal mit einer bestimmten 
Frequenz, aufgeschrieben über eine Kosinus-Funktion.

In den Frequenzbereich kommt man mit Fourier- oder 
Laplacetransformation.
Dort gibt es nur noch Frequenzabhängigkeit. Das sind lineare 
Transformationen, es werden Systeme bei genau einer Frequenz 
beschrieben. Das Signal mit der Kosinus-Funktion von t im Zeitbereich 
wird daher im Frequenzbereich nur noch mit seinem Effektivwert 
beschrieben.

Impedanzen gibt es nur im Frequenzbereich, im Zeitbereich wird das 
Verhalten mit Impulsantworten beschrieben! Daher ist es quatsch, von 
u(t) oder i(t) irgend ein Z herzuleiten.

Die richtige Herleitung der Impedanz einer Spule wäre die Fourier- oder 
Laplacetransformation der Gleichung u(t) = L di(t)/dt. Die 
Transformationsregel besagt, dass u(t) in U(jw) übergeht, eine 
Differentiation in eine Multiplikation mit jw, also jw*I(jw) übergeht 
und die Multiplikation mit Konstanten L unverändert bleibt (kann man 
alles sehr einfach über das Fourier-Integral herleiten). Dann kriegt 
man: U(jw) = jwL * I(jw). Damit ist man schon fertig.
Schau auch mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Fouriertransformation
unter Differentiationsregel.

von Schalke (Gast)


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Student schrieb:
> Dein letztens Gleichheitszeichen ist auf jeden Fall totaler Unfug, weil
> links etwas reelles steht und rechts etwas imaginäres.

Sowas schon einmal gesehen?

Beruhige dich doch wieder:)
Der Unterschied zwischen uns zwein ist eben: Du bist einer der sich 
immer an Definitionen und Regeln hält und dadurch glaubt ein größeres 
Verständnis der Materie zu besitzen, und ich bin der der diese 
Definitionen und Regeln erst aufstellt, deshalb bin ich schließlich auch 
auf einer Uni und hinterfrage jedes Detail...
Diese momentane Tatsache akzeptierst du entweder oder du siehst ein, 
dass der Soff eigentlich viel mehr hergibt als du glaubst.
Glaub mir, ich möchte dich nicht dumm dastehen lassen oder sonst was, 
ich kenne dich schließlich nicht. ALso wieso nimmst du das so 
persönlich?
Auf den Rest deines Posts habe ich jetzt keine Lust zu antworten...

wosnet schrieb:
> Daher ist es quatsch, von
> u(t) oder i(t) irgend ein Z herzuleiten.

Das war mir von anfang an klar, ich musste dieses Thema ja irgendwie 
triggern :)

wosnet schrieb:
> t jw, also jw*I(jw) übergeht
> und die Multiplikation mit Konstanten L unverändert bleibt (kann man
> alles sehr einfach über das Fourier-Integral herleiten). Dann kriegt
> man: U(jw) = jwL * I(jw).

Und jetzt kommt das große Problem: Wenn ich einen Sinusstrom einpräge, 
dann kann ich die Spannung nicht berechnen, denn ich muss folgendes 
Fourier-Integral berechnen:

Nicht einmal Wolfram Alpha kann dieses Integral lösen:

http://www.wolframalpha.com/input/?i=integrate+sin%28omega+*t%29+*+e^%28-j*omega*t%29+*+dt+from+-infty+to+infty

von Detlef K. (adenin)


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Der Mensch hat eindeutig ein e zuviel im Namen.

: Bearbeitet durch User
von wosnet (Gast)


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Fouriertransformation von harmonischen Signalen ist aus der 
Nachrichtentechnik eigentlich bekannt und steht auch in genanntem 
Wikipedia-Artikel, es ist die der Effektivwert multipliziert mit der 
Dirac-Distribution an den Stellen +/- Frequenz.

Man kann auch mit Laplace-Transformation rechnen, da diese auch für 
harmonische Signale analytische Transformationsergebnisse liefert (die 
auch in Wikipedia stehen). Außerdem kann man durch Rücktransformation 
aus dem Laplace-Bereich nicht nur den stationären Zustand, sondern auch 
den Einschwingvorgang berechnen.

Das braucht man aber hier alles nicht, denn wenn i(t) ein harmonisches 
Signal ist, dann wird das im Frequenzbereich einfach zu I(jw)=Ieff, also 
einer Konstanten, die nicht frequenzabhängig ist (spektral einfach eine 
Spektrallinie mit Betrag entsprechend dem Effektivwert). Das Dirac-Delta 
wird aus Bequemlichkeit weggelassen.

von wosnet (Gast)


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Hab mir auch mal das Wolfram Alpha angeschaut, das kann auch solche 
Integrale lösen:
http://www.wolframalpha.com/input/?i=dirac+delta+function

von wosnet (Gast)


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von Schalke (Gast)


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Danke vielmals! Ich werde es mir dann morgen anschauen. So langsam komme 
ich dem Kern der Sache näher.

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