Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hinterhältiger "Kollege"


von Anonymous (Gast)


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Ich habe folgendes Problem mit einem hinterhältigen "Kollegen".

Ich arbeite seit ca. 10 Monaten bei einer Firma die Dienstleister für 
die für die Energiegroßversorger bezüglich der Infrastruktur ist.

Nun hat für eine Entwicklung und Konstruktion von einer 
energietechnischen Anlage mir ein Kollege völlig falsche Berechnungs- 
und Referenzwerte angegeben. 4 Monate Arbeit sind nutzlos gewesen und 
der Großkunde will uns mit Konventionalstrafen überziehen und erfordert 
eine Nachbesserung innerhalb kurzer Zeit.

Jetzt hat der "Kollege", auf dessen Dokument ich mich berufen will, 
dieses Dokument nachträglich berichtigt und weist jegliche Schuld von 
sich, obwohl die Beweislage absolut klar ist. Er hat in heftigster weise 
mich beschuldigt, auch der Lüge.
Das Vertrauensverhältnis zu ihm ist von meiner Seite absolut geschädigt 
und eine weitere Zusammenarbeit ist nicht mehr möglich.
Es wird berichtet, dass er schon mehrmals solche Böcke geschossen hat.


Das Problem ist nur, dass er ein alteingesessener in der Firma ist und 
die Kollegen zu ihm halten und so auch bis zum Bereichsleiter keiner es 
wagt, ihm aus dem Team zu entfernen, weil sie fürchten, dass so das 
komplette Team auseinanderbricht. Eine Abmahnung ist die höchste ihm zu 
erwartende Sanktion, aber auch das ist unwahrscheinlich, da auch so 
schnell kein Ersatz für ihn gefunden werden kann und er mehrere Projekte 
am Laufen hat.


Was soll ich jetzt machen!? Für mich bleibt jetzt in dieser Situation 
nichts anderes übrig, meinen Hut zu nehmen und zu gehen und mir einen 
anderen Arbeitgeber zu suchen, weil ich jetzt ein Außenseiter in der 
Abteilung geworden bin, der scheel angesehen wird.


So kann es auch kommen, dass man völlig unschuldig eine Firma verlassen 
muss, nur weil es solche völlig verfilzte Strukturen gibt, die so 
verkrustet sind, dass es niemand wagt, an diese heranzugehen.


Diese Firma kann es sich wohl leisten, weil sie von öffentlichen Geldern 
profitiert und in diesem verfilzten Markt keine Mitbewerber reinkommen.
So muss diese Firma sich keinen harten Wettbewerb aussetzen und absolute 
Nulpen als Angestellte sich leisten.


Hat jemand schon mal so ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin vom 
Glauben abgefallen.

von Lothar S. (loeti)


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Such' Dir einen neuen Job.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Anonymous,

wenn Du weder die falschen Inputs beweisen kannst, noch deren 
nachträgliche Berichtigung, dann gibt es da wohl keinen Weg raus.

Allerdings - nach Deinen Worten scheint da System drin zu stecken. Dann 
werden auch andere darunter gelitten haben - die vielleicht als 
Verbündete taugen.
In meiner alten Firma hätte ich in der IT den Fachmann für die 
Archivierung gefragt - denn die Firma hat jede Nacht alle Änderungen des 
Tages archiviert.

Ciao
Wolfgang Horn

P.S. Die Mär von der Geschicht: Die Freundlichkeit eines "Kollegen" kann 
auch geheuchelt sein.
W.H.

von Ahnungslooser (Gast)


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Du hast ein Problem mit dir und deiner Position in dem Team, ein anderer 
Job in einer anderen Firma wird daran wohl langfristig Nichts ändern?
Suche die Ursachen und Gründe an dir selbst, warum dich jemand rausekeln 
will!
Wenn alle gegen dich stehen, du aber so gute Arbeit leistest, und ein 
alter Hase den Part des Abschiebers übernehmen muß, was wird dann wohl 
daran sein?
Passt du nicht ins Team oder ist deine Stelle überflüssig geworden, 
frage dich selbst.
Nicht immer die Fehler und Ursachen bei den Anderen vorrangig suchen, 
sowas machen nur Frischlinge - oder gehörst du zu der Sorte "Kollegen"?

Zum eigentl. Sachverhalt: hast du dir schon mal überlegt, was wirkl. 
wäre, wenn deine Vermutungen und Aufzählungen stimmen würden? Sabotage 
mit Konventionalstrafe !
Kasperletheater würde ich sagen und Test eines Neuen - wenn auch erst 
nach 10 Monaten.
Oder hast du es in der Zeit nicht geschafft dich dort einzuleben?

Wenn du nun auf der Abschußliste stehst, oder du dir das nur einbildest, 
überlege dir was für dich einfacher ist - Neuanfang woanders mit den 
gleichen Risiken, oder dort, wo du noch bist, sich einordnen und den 
Arsch zusammenkneifen und durch.

Moral ist was für Führungsleute, zu weit unten liegt das denen da oben 
nur quer im Magen. Muß man aber auch erstmal da durch um das zu 
verstehen!

von Roland L. (Gast)


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wenn ich deinen Beitrag lese, habe ich den Eindruck, dass du dir zu viel 
Gedanken darum machst, wer an was schuld ist und was du gegen deinen 
Kollegen machen kannst.
Das interessiert deine Vorgesetzten im Moment sicher nur wenig. 
Wichtiger wäre es, sich Gedanken darüber zu machen, wie man das Problem 
dem Kunden gegenüber lösen kann.
Man möchte keine Probleme, sondern Lösungen.
Erwartest du, dass die Vorgesetzten mit deinem Kollegen eine offene 
Auseinandersetzung anfangen, die der Firma nichts bringt, nur um deinem 
Gerechtigkeitsempfinden genüge zu tun?
Blöd sind die meisten auch nicht und merken schon, wie der Hase läuft. 
Irgendwann ist er dann plötzlich weg.
Frau Merkel würde ihm sogar ihr volles Vertrauen aussprechen :)
Also versuche konstruktiv weiter zu arbeiten ohne zu streiten und wenn 
du was besseres findest, bist du weg.

und denke daran: Was du über andere erzählst, sagt oft mehr über dich 
und deine Gedanken aus, als über den anderen.

von Bittersüß (Gast)


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Anonymous schrieb:
> Was soll ich jetzt machen!?

Erst mal sicherst du dich künftig ab, in dem du den Urheber einer
Information mit Datum und sonstiger Relevanz dokumentierst,
archivierst und wenn jemand dir komisch kommt, hast du einen
Beweis, oder zumindest ein Indiz, dass deine Sicht der Dinge
das Wahre ist.
Ich habe selbst mal in einer Bude gearbeitet wo ein Meister der mit 
Sonderentwicklungsaufgaben betraut war, nur noch alles auf die Art
erledigt hat und nicht nur was an Informationen rein ging, sondern
auch, was von ihm raus ging. Da hat die Bürokratie entsprechende
Auswüchse angenommen, aber das war auch nötig, weil schon der Chef
ein Patriarch der alten Schule war. Immer auf eine Gelegenheit aus
seinen Leuten ans Bein zu pinkeln, wenn ER der Meinung war, Kosten
und Leistung kämen ihn zu teuer. Bei dir ist es eben ein Kollege,
aber es ist das gleiche Spiel.

von D. V. (mazze69)


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Lothar S. schrieb:
> Such' Dir einen neuen Job.

Flucht ist die eine Alternative.
Leider ist es auch mir passiert, dass ich mal einen Kollegen hatte, der 
(ich vermute mal aus Arroganz oder weil seine Alte ihn nur selten 
rauflies) meine Arbeit ständig torpediert hat. Ich habe alle Vorgänge 
minutiös dokumentiert. Auch hatte ich einen Kollegen, den er in 
ähnlicher Form gegängelt hat - dem habe ich geraten, alles genauestens 
zu notieren.
Nach Offenlegung bei einem Streitgespräch mit der Firmenleitung wurde 
diesem MA dann nahegelegt, die Firma baldigst zu verlassen.
Schade ist nur, dass es solche Primaten gibt. Ich hätte meine gesamte 
Energie lieber ausschließlich in die parallel-laufenden Projekte 
gesteckt.

von zeit (Gast)


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Bittersüß schrieb:
> Ich habe selbst mal in einer Bude gearbeitet wo ein Meister der mit
> Sonderentwicklungsaufgaben betraut war, nur noch alles auf die Art
> erledigt hat und nicht nur was an Informationen rein ging, sondern
> auch, was von ihm raus ging. Da hat die Bürokratie entsprechende
> Auswüchse angenommen, aber das war auch nötig, weil schon der Chef
> ein Patriarch der alten Schule war. Immer auf eine Gelegenheit aus
> seinen Leuten ans Bein zu pinkeln, wenn ER der Meinung war, Kosten
> und Leistung kämen ihn zu teuer.

Hallo Bittersüß,

grundsätzlich und da stimme ich zu ist es sicher immer der sicherste 
Weg. Ich habe auch viele Kollegen die alles "per Email" haben wollen. 
Allerdings muss ich sagen und das sage ich wertneutral kostetst dieser 
bürokratische Aufwand enorm viel Zeit. Nicht weil die Email nicht in 2 
min fertig wäre sondern weil diese häufig erst zwei Tage später 
bearbeitet wird.

Ich versuche selber viel per telefon und auf Basis von pers. vertrauen 
zu klären bisher bin ich auch immer gut damit gefahren...

von Bittersüß (Gast)


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zeit schrieb:
> Ich versuche selber viel per telefon und auf Basis von pers. vertrauen
> zu klären bisher bin ich auch immer gut damit gefahren...

Ist glücklicherweise wohl nicht überall so, das man sich absichern muss.
Aber es können Veränderungen eintreten, die man in seiner Tragweite 
nicht
immer abschätzen kann und dann ist man besser abgesichert.
Über telefonische Nebenabreden sollte man immer eine Gesprächsnotiz
führen, denn man kann was vergessen, oder der Gesprächspartner behauptet
plötzlich was ganz anderes und dann? Wenn das Zeit kostet, würde mich 
das
nicht jucken, dann müssen eben Arbeiten delegiert werden. Wenn eine
Arbeit ordentlich gemacht werden soll, kostet das eben auch ordentlich
Zeit.

von Lothar S. (loeti)


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> Es wird berichtet, dass er schon mehrmals solche Böcke geschossen hat.

Das Fehlverhalten des Kollegen ist der Leitung somit bestens bekannt, er 
wird aber dennoch nicht abgemahnt... .

Also: Saftladen schnellstmöglich verlassen!

Trotzdem: Frohe Weihnachten Löti

von kannichauch (Gast)


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Hallo

Du schreibst nicht genau, woraus die Nachbesserung bestand.
Hat er Dir Unterlagen weggenommen, oder hast Du alle, auch die alten 
Unterlagen verwendbar zur Hand?
Was war der Grund für die fehlerhaften ersten Daten?
War der Mitarbeiter weisungsberechtigt für eine mehrmonatige Arbeit 
Deinerseits?
Gab es keine Kontrollmöglichkeiten Deinerseits?

Wie dem auch sei, ich würde versuchen, in ein konstruktives Gespräch mit 
dem Chef vom Laden zu kommen, Sachlage aus Deiner Sicht darstellen, 
weitere Vorgehensweise besprechen usw..
Bewertende Äußerungen über Mitarbeiter schlicht weglassen, außer 
vielleicht fehlerhafte Daten erwähnen.
Du bist nicht der Personalchef und Deine Bewertungen einschließlich 
Deiner Chefs sind zumindest dort wenig gefragt.

Sollte echt gar nix laufen und du sollst vielleicht auch noch Schuld 
sein am Zustand der ganzen Firma(darum geht es ja anscheinend), such Dir 
Rechtsbeistand oder gleich einen neuen Job.

Meinungsäußerung

von Ahnungslooser (Gast)


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> Das Fehlverhalten des Kollegen ist der Leitung somit bestens bekannt
über ein Fehlverhalten wird sicherlich nur die Firmenleitung zu 
entscheiden haben, und das hat sie wohl schon mehrfach zu Gunsten des 
Saboteurs gemacht,

daraus sollte man dan seine Schlüsse ziehen ... können, keine Deckung 
sondern Absicht,

sowas nennt man auch Training oder Test, wenn man sich das im 
produktiven Einsatz auch noch leisten kann?

von Pascal B. (telefunken)


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geh zum shisha cafe in deiner ecke und rede mal mit den leuten da wie 
die dir weiterhelfen können wenn du an den örtlichen verein spendest... 
dein kollege sollte durch diese spende dann die motivation bekommen 
zuzugeben, dass er das verbockt hat...

von Parker (Gast)


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Zuerst einmal Beweise sichern, d.h. in der IT vorbei schauen und nach 
Backups der Daten fragen, so dass Du die originale Version wieder hast. 
Der IT auch sagen, dass sie dieses Backup nicht überspielen, damit bei 
Bedarf der oberen Etage gezeigt werden kann, dass das Dokument zum 
Zeitpunkt X den entsprechenden Inhalt hatte.

Dann das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten suchen, das Thema mit der 
Änderung der Dokumente ansprechen und die Vorwürfe des Kollegen. Ebenso 
Lösungen vorschlagen, wie man das Problem mit dem Kunden aus der Welt 
schaffen kann.

Ich habe keine Lust mir von Idioten alles gefallen zu lassen. Ich bin 
bis zu einem gewissen Punkt tolerant, es gibt jedoch Grenzen. Sollten 
diese Grenzen überschritten werden, dann kläre ich das Problem.
Take it, change it, leave it, anders gesagt: akzeptiere es, wenn das 
nicht geht, dann ändere es, wenn das nicht geht, dann verlasse das 
Unternehmen.

Das Leben ist zu kurz, als dass ich mich über solche Dinge aufregen 
will. Dito was einen unfähigen Chef angeht. Ich habe es erlebt und würde 
es nicht noch einmal mitmachen. Es gibt auch andere Arbeitgeber.

von Seano L. (Gast)


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Anonymous schrieb:
> Was soll ich jetzt machen!? Für mich bleibt jetzt in dieser Situation
> nichts anderes übrig, meinen Hut zu nehmen und zu gehen und mir einen
> anderen Arbeitgeber zu suchen, weil ich jetzt ein Außenseiter in der
> Abteilung geworden bin, der scheel angesehen wird.
>
> So kann es auch kommen, dass man völlig unschuldig eine Firma verlassen
> muss, nur weil es solche völlig verfilzte Strukturen gibt, die so
> verkrustet sind, dass es niemand wagt, an diese heranzugehen.
Da wirst du als Neuling auch keine Verbündeten finden, da hält jeder von 
der Truppe die Schnauze, ist mehr so ein Psychophänomen, da haste keine 
Chance. Da wird vielleicht eher noch einer mehr gegen dich aussagen um 
sich bei dem Arschloch einzuschleimen anstatt dass einer die Eier hat 
mal klar Tisch zu machen.

Sag dem Chef klar und deutlich was vorgefallen ist und du deshalb den 
Laden zu nächstbesten Zeitpunkt verlässt, wenn das keine Konsequenzen 
für den anderen Mitarbeiter hat und du als der Schwarze Peter herhalten 
musst.

von Multistabiler Analvibrator (Gast)


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von Johannes O. (jojo_2)


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Schreib den Leuten in der IT mal freundlich, ob du bitte die Datei aus 
dem Backup haben kannst. Am besten aber erstmal nicht genau sagen was du 
damit vor hast, nicht dass die gute Freunde von ihm sind...
Sag ihnen am besten einfach, dass beim editieren versehentlich wohl ein 
größerer Block Text gelöscht wurde oder so.

Da hast du ziemlich gute Chancen da was zu finden, aber da musst du 
SCHNELL sein. In den meisten Firmen werden (müssen sogar?) einige 
Backups aufbewahrt!

von Antimedial (Gast)


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Normalerweise sollte ein Dokumentensystem nachträgliche Änderungen gar 
nicht zulassen. Das aber nur am Rande.

Wo ist das Problem? Wenn doch der Kollege für solche Aktionen bekannt 
ist, hast du doch gar nichts zu befürchten? Solange dir keine größeren 
Schwierigkeiten drohen, würde ich die Sache einfach fallen lassen. Mit 
solchen Rachefeldzügen macht man sich keine Freunde, auch wenn man im 
Recht ist.

Ansonsten: Immer erst an die eigene Nase fassen. Ich glaube dir nicht, 
dass du so unschuldig bist, wie du tust.

von Anonymous (Gast)


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Das Beste ist, ich verlass diesen Laden.

Ich hätte auch bei anderen, aus heutiger Sicht viel bessere Firmen 
einsteigen können.
Aber diese hatte mir als erstes ein lukratives Angebot gemacht und 
seriös gewirkt mit einem ordentlichen Vertragswerk und viel Vertrauen in 
meine Fähigkeiten.

Aber da muss nur ein fauler Apfel im Korb sein, schon sind alle anderen 
Äpfel angesteckt.

Und dieser faule Apfel kann nicht extrahiert werden, weil er sonst den 
halben Geschäftsbereich einreißen würde, so die Befürchtung. Er hat die 
Kundenkontakte und ist der Blindenhund des Abteilungsleiters, der selbst 
auf Grund seiner Ahnungslosigkeit und geringer Qualifikation eine 
absolute Fehlbesetzung ist.
Ich habe, soweit es ging, aus Höflichkeit seine Defizite ausgeglichen 
und ihn nicht bloß gestellt.
Er kann nur reden, delegieren und organisieren, aber sonst kann er 
nichts abschätzen und Verständnis und Einarbeitung in einer auch sehr 
einfachen Materie kann man von ihm nicht verlangen.


Ich kann es nicht glauben, wie manche Firmen mit solchen 
Geringqualifizierten überleben können bzw. ein großes Potential, dass 
sie in ihren Märkten nutzen könnten, brach liegt.

Es gibt den Fachkräftemangel in D., aber dafür müsste man erst mal so 
manche unproduktive Abteilungen mal in D. ausmisten und mit neuen, 
jungen Leuten besetzen.



Bei meiner nächsten Firma werde ich mit meiner neu dazugewonnen 
Menschenkenntnis die Leute erst mal mir ganz genau ansehen, bevor ich 
wieder irgendwo unterschreibe.

von Rübezahl (Gast)


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Anonymous schrieb:
> Bei meiner nächsten Firma werde ich mit meiner neu dazugewonnen
> Menschenkenntnis die Leute erst mal mir ganz genau ansehen, bevor ich
> wieder irgendwo unterschreibe.

Naja, Menschenkenntnis hilft hier ja nicht unbedingt weiter oder?
Du hast offenbar selbst Fehler gemacht, indem Dein Kollege posthum 
Dokumente ändert und Du keinerlei Beweise in der Hand hast, so dass er 
Dich als Lügner darstellen kann.
Kein Ausdruck, kein Gespräch mit Kollegen oder sonstwas für so ein 
großes Projekt (Zitat: 2 Monate umsonst)?
Da musst Du Die schon selbst einen erheblichen Mangel an Organisiertheit 
zugestehen.
Das "Jammern" hier ist nur eine Ventil, um Deinem Zorn über den Kollegen 
und Dich selbst Luft zu lassen. Das ist o.k. Aber arg obstrus kommt mir 
diese Geschichte schon vor, wenn Du alle Schuld über diese Situation auf 
die anderen schiebst.

von Claus M. (energy)


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Aha, da wird also 4 Monate vor sich hingefrickelt und kurz vor Schluss 
fällt auf, dass alles für die Katz war? Schwer zu glauben...

von Anonymous (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Aha, da wird also 4 Monate vor sich hingefrickelt und kurz vor
> Schluss
> fällt auf, dass alles für die Katz war? Schwer zu glauben...


So umsonst ist es auch nicht, in 2 Wochen Vollzeit könnte man mit den 
korrekten Anforderungsspezifikationen das Projekt retten, aber ich bin 
demotiviert und angepisst.
Die Arbeit ist ja gemacht, es müsste eine Anpassung und Änderung gemacht 
werden.
Das heißt meine Arbeit kann man weiter verwerten.

Aber was ist mit meiner Seelenlage. Ich muss mir doch nicht das alles 
anhören und gefallen lassen.

von Antimedial (Gast)


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Anonymous schrieb:
> So umsonst ist es auch nicht, in 2 Wochen Vollzeit könnte man mit den
> korrekten Anforderungsspezifikationen das Projekt retten, aber ich bin
> demotiviert und angepisst.

Wenn du wegen so ner Kleinigkeit ausflippst, bist du wirklich kein 
angenehmer Kollege. Das "Fälschen" der Papiere war wahrscheinlich nur 
eine Reaktion auf dein vermutlich unangemessenen Verhalten wegen des 
Fehlers des Kollegen.

von P. M. (o-o)


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Das Problem ist doch, dass solche durchtriebenen und unehrlichen Leute 
eben richtig gut sind in diesem Metier, oft sogar die ganze Karriere dem 
Intrigieren verdanken. Der ehrliche Mensch, der keine Übung mit solchen 
Drecksschlachten hat, wird hier zwangsläufig den kürzeren ziehen. Egal 
wer recht hat, egal worum es geht.

von Wilhelm F. (Gast)


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P. M. schrieb:

> Das Problem ist doch, dass solche durchtriebenen und unehrlichen Leute
> eben richtig gut sind in diesem Metier, oft sogar die ganze Karriere dem
> Intrigieren verdanken. Der ehrliche Mensch, der keine Übung mit solchen
> Drecksschlachten hat, wird hier zwangsläufig den kürzeren ziehen. Egal
> wer recht hat, egal worum es geht.

So ist es.

Eine Etage tiefer bei Hartzens wird es auch nicht besser, eher noch 
schlimmer.

von Scharfrichter a.D. (Gast)


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In solchen Fällen hilft eine Peinliche Befragung.

von Auch-ein-Ing (Gast)


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P. M. schrieb:
> Das Problem ist doch, dass solche durchtriebenen und unehrlichen Leute
> eben richtig gut sind in diesem Metier, oft sogar die ganze Karriere dem
> Intrigieren verdanken. Der ehrliche Mensch, der keine Übung mit solchen
> Drecksschlachten hat, wird hier zwangsläufig den kürzeren ziehen. Egal
> wer recht hat, egal worum es geht.

Das ist genau das Problem.

Zur Analyse vielleicht:

Solche Leute verstehen es sehr gut glaubwürdig zu lügen indem sie meist 
mimisch überzeugend schauspielern können.

Als geradeheraus Techniker steht man da auf verlorenem Posten.

Das passiert oft auch Leuten die immer mit (Botox-Gesicht) einem relativ 
ausdruckslosem Gesicht sprechen - so, dass die Anderen nie wissen 
wieviel man nun glauben kann.

Intuitiv wissen die meissten Menschen das die Wahrheit in einem Streit 
irgendwo in der Mitte liegt.

Da es immer mit Aufwand verbunden ist "Beweise" wirklich zu prüfen, 
verlassen sich viele Führungskräfte eben auf Aussagen von vermeintlich 
glaubwürdigen Leuten.
Wenn die Beweise dann auch noch frisiert werden, hast du es mit einem 
Profi der Manipulation zu tun.

Die schlechte Nachricht:
Du kannst dagegen ohne Anwendung hinterhältiger Methoden kaum etwas 
machen.

Die gute Nachricht:
Du hast etwas gelernt - mit sowas ist zu rechnen - führt dann zu einer 
Absicherungs- oder Protokollmentalität.
Oder du ignorierst es einfach und betrachtest es als Teil der 
menschlichen Natur - die Geschichte ist leider so alt wie die Menschheit 
selbst - Lügen und Betrügen bis der Arzt kommt..

Fazit:
Bleibt letztlich die Frage woran man Menschen ohne Gewissen erkennen 
kann.
Die hohe Kunst der Manipulation anderer Menschen kann man nur bei 
ständigem Training erhalten. Der Schauspieler muss immer schauspielern.
Wenn du den Schauspieler aber immer nur am Set triffst und gar nicht 
weisst, dass du auch mitspielst - wirst du nichts merken.

von Bernd (Gast)


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Word speichert Änderungen, soweit ich weiß, inkrementell. Kann sein, 
dass die original Passage noch im Dokument enthalten ist.

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