Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik simple Stromabsenkung an L297


von Michael (Gast)


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Hallo,

es geht um eine Schrittmotorendstufe mit l297 und 2x l6203.

Ich suche eine einfache Schaltung, die es mir erlaubt die 
Referenzspannung am L297 bei externem SLEEP-Signal (Low?) abzusenken. 
(zur Stromabsenkung)

Mein erster Gedanke war es den Spannungsteiler mit einem Transistor zu 
verändern, siehe Foto. (war schon skizziert und schneller fotografiert 
als nochmal in Eagle gezeichnet) Wenn kein SLEEP-Signal anliegt, wird 
die Referenzspannung über den Spannungsteiler aus R1, R3 und R4 
bestimmt. Wenn SLEEP anliegt, wird die Spannung schon durch R1 und R2 
vorgeteilt.

Was mich an dieser Schaltung selbst etwas stört, ist dass es kompliziert 
wird die richtigen Poti-Widerstände auszurechnen wenn man mal die 
Referenzspannung ändern möchte.

Gibt es da nicht auch ein passendes IC? Komfortabel wäre es da doch, 
wenn man zwei separate Spannungsteiler hat, die beide voneinander 
unabhängig sind und an 5V hängen. Dann kann man eine normale 
Referenzspannung und eine SLEEP-Referenzspannung einfach ausrechnen und 
einstellen. Und das IC schaltet je nach Zustand eines weiteren 
Eingangspins zwischen den beiden Spannungen um.

Oder gibt es eine einfachere Möglichkeit der Schaltung mit diskreten 
Teilen?

Vielen Dank im Voraus und schönen Sonntag!

: Verschoben durch Admin
von Amateur (Gast)


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Eventuelle Potentiometer oder Widerstände müssten nur einmal berechnet 
werden.
Denk aber mal darüber nach, welche Leistung Deine Teile ab können 
müssten. Potentiometer und Motorstrom klingt nach teuer.
Aber Heinz der Heizer ist immer Dein Freund.
Nimm's nicht übel, wenn ich mir die 2 MByte Download nicht antue.

von Helge A. (besupreme)


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Ist ein L6208 nicht etwas einfacher als 2 L6203 und ein L297? - Der hat 
die Ladungspumpe wenigstens unabhängig vom Takt.

Die Referenzspannung läßt sich auch über einen DAC erzeugen, falls ein 
angeschlossener uC einen besitzt. Dann muß man nit mit dem 
Schraubenzieher rumwursteln ;)

Auf meiner Werkbank sieht das so aus - 
http://www.elektronikwerken.info/index.php?page=Schrittmotor_ansteuern_mit_Chopper__PIC_OUT_L6208

von MaWin (Gast)


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> Gibt es da nicht auch ein passendes IC?

Mit Trimmpotis ? Kaum.

Natürlich kannst du die VRef-Spannung einfach per DAC D/A Converter 
rausgeben, dann hast du nicht nur 2 Stufen, sondern fast beliebig viele, 
und ein Interface nach Wahl (z.B. I2C), abernso kannst du vom steuernden 
uC ein PWM Signal erzeugen, das filtern, und die gefilterte Spannung als 
VRef verwenden, also ein D/A-Converter für Arme.

von Michael (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten!

Helge A. schrieb:
> Ist ein L6208 nicht etwas einfacher als 2 L6203 und ein L297?

Danke für deinen Link, Helge A.! Ich möchte beim L6203 bleiben, weil der 
mit 4A noch etwas mehr leisten darf als der L6208.

Helge A. schrieb:
> Die Referenzspannung läßt sich auch über einen DAC erzeugen

Da ich ohnehin keine Mikroschritt implementieren brauche, möchte ich 
versuchen ohne Mikrocontroller auszukommen.

MaWin schrieb:
>> Gibt es da nicht auch ein passendes IC?
>
> Mit Trimmpotis ? Kaum.

Sorry, ich meinte nicht das IC soll Trimpotis haben, sondern das IC soll 
drei Eingänge haben. An 1&2 liegen die verschiednen Spannungen an und je 
nach Zustand des dritten Eingangs (0/1 = Sleep/Full) wird eine der 
beiden am Eingang anliegenden Spannungen an den Ausgang des ICs gelegt; 
am besten ohne, dass von der Spannung noch etwas abfältt wegen Dioden 
etc. Sonst ist die Rechnung/Messung auch wieder nicht simpel genug.

Wenn es ein solches IC nicht gibt, würde ich die von mir skizzierte 
Schaltung mit Transistor und 2x Spannungsteiler verwenden (siehe Anhang 
1. Beitrag)

viele Grüße

von Helge A. (besupreme)


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Ohne uC wird's schon etwas größer. Das läßt sich hinbekommen mit einen 
4051 und einen rail to rail OP-AMP als nichtinvertierender 
Pufferverstärker. Vielleicht geht's auch ohne, dann aber mit einem 
temperaturabhängigen Offset. Soweit ich mich erinnere, hat der Ref 
Eingang abhängig von der Temperatur etwas unterschiedliche 
Eingangsströme.

Vermutlich ist also deine Transistoransteuerung ein guter Kompromiß.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Schau dir mal den Schaltplan von meiner 3D-Step an. Ich denke, da 
findest du was du suchst.
http://www.mechapro.de/pdf/3D-Step_Doku_20120915.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Michael (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Das läßt sich hinbekommen mit einen
> 4051 und einen rail to rail OP-AMP als nichtinvertierender
> Pufferverstärker.

Vielen Dank für deine Überlegungen! Ich werde da bei meiner 
Transistorlösung bleiben...

Thorsten Ostermann schrieb:
> Schau dir mal den Schaltplan von meiner 3D-Step an. Ich denke, da
> findest du was du suchst.

Danke für deinen Link! Du hast die gleiche Grundidee umgesetzt wie im 
ersten Beitrag von mir angedacht: Ein Spannungsteiler dessen 
Teilungsverhältnis durch Transistoren variiert wird. Deine Anordnung ist 
aber nochmals geschickter, DANKE für den Input!

Lässt sich in den meisten Softwares einstellen ob Sleep als HIGH oder 
LOW ausgegeben wird? (Mir wäre HIGH lieber) Oder soll ich eine 
zuschaltbare Logik-Negation mit verbauen falls eine Software Sleep als 
LOW ausgibt?

Danke und viele Grüße

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das kommt auf die Software an. Aber die meisten Windows-Programme 
(Mach3, WinPCNC,...) sind da ziemlich flexibel.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
von Michael (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Aber die meisten Windows-Programme
> (Mach3, WinPCNC,...) sind da ziemlich flexibel.

Top, Danke! Falls doch nicht, kommt eben ´ne Invertierung aufs 
Breakout-Board.

Ich habe die Stromabsenkung in Eagle gezeichnet. (siehe Anhang)

Um den BOOST zu realisieren, möchte ich durch Parallelschalten den 1. 
Widerling des Spannungsteilers verkleinern.

Allerdings hängt der Emitter des Transistors hier nicht mehr auf Ground, 
was dazu führt, dass der Emitter positiver ist als die Basis (welche 
durch 100kOhm-Pulldown auf GND liegt)... Ich weiß gerade nicht so recht 
wie ich das bewerten sollte ?

Oder soll ich die Basis beim BOOST-Transistor über einen PullDown mit 
dem Emitter verbinden anstatt mit GND ? Dann wäre die Spannung zwischen 
Bassis und Emitter wieder Null, da gleiches Potenzial.

----------
@Thorsten Ostermann: Du hast drei Stränge parallel zum zweiten 
Widerstand des Spannungsteilers: NORMAL, SLEEP, BOOST. Um es so zu 
realisieren bräuchte ich aber ein zusätzliches Signal der Software vom 
LPT welches immer HIGH ist wenn der Strom NORMAL sein soll (also weder 
High noch Sleep). Ich bin mir nicht ganz sicher ob alle Softwares dieses 
Signal zur Verfügung stellen (?) oder ob ich da zusätzliche Logik 
bräuchte, welche NORMAL abschaltet wenn SLEEP oder BOOST high werden...
-----------

Vielen Dank nochmal, Grüße

von Michael (Gast)


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Denkt Ihr die Boost-Schaltung würde so funktionieren, obwohl der Emitter 
nicht auf GND liegt? Welche Folge hat das rechnerisch? Oder sollte ich 
die Basis nicht mit einem Pull-Down nach GND ziehen?

Danke und ein schönes Wochenende!

von Michael (Gast)


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Guten Abend, ich hoffe es nicht verpöhnt wenn ich meinen Thread noch mal 
kurz pushe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das keiner 
beantworten kann.

Vielen Dank schon mal und einen schönen Abend, Grüße

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Michael!

Ich generiere das Signal "Normal" in der Tat durch zusätzliche Logik. 
Zur Schaltung existiert übrigens auch eine Beschreibung der verschienen 
Funktionsblöcke, falls jemand die Schaltung in der Schule oder in der 
Ausbildung verwenden möchte:
http://www.mechapro.de/pdf/Funktionsbeschreibung_3D-Step_20120819.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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