Forum: Platinen Natriumpersulfat funktioniert nicht.


von Antonios P. (anton78)


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Hallo liebes Forum,

ich bin langsam am verzweifeln mit dem erstellen von Platinen mit 
Natriumpersulfat. Ich habe schon einige Forenbeiträge gelesen aber 
trotzdem funktioniert es nicht.

Das Belichten und Entwickeln klappt hervorragend, würde ich mal 
behaupten.

Das Layout drucke ich mit einem Tintenstrahldrucker auf eine spezielle 
Folie für Tintenstrahldrucker.

Belichten tue ich mit einem von Philips UVA Gesichtsbräuner 75 Watt - 
Abstand ca. 30 cm und 60 Sekunden.

Entwickeln tue ich das ganze in 6g / Liter Natriumhydroxid NaOH bis die 
belichtete Fotoschicht abgeht und die Kontur meiner Schatzung zu sehen 
ist.

Als nächstes erhitze ich 250 g / Liter Natriumpersulfat auf ca. 40 - 50 
Grad und tue meine entwickelte Platine in das Ätzbad hinein. (Siehe 
Bild) Die Platine hängt seit 18:30 h also über 1 h darin und es tut sich 
rein gar nichts.

Das ist schon meine vierte Platine. Woran kann das liegen hat jemand 
denn eine Idee?

Vor ein paar Jahren hat das Wunderbar geklappt... aber da hatte ich das 
Ätzgerät von Reichelt nicht, da habe ich dir Platine in einer 
Lasagneform auf dem Herd geätzt mit Natriumpersulfat. Die Variante habe 
ich auch die letzten Tage mal probiert, aber irgendwie möchte das alle 
nicht mehr funktionieren.

Bitte um Hilfe....

Vielen Dank im Voraus.

Anton

von Gibts N. (schneeblau)


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Mal beim Entwickeln mit einer weichen Bürste über die Platine gegangen? 
Manchmal löst sich die belichtete Fotoschicht nicht so gerne vollständig 
von alleine ab.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Am Naps wird es nicht liegen. Du hast entweder zu kurz belichtet, nicht 
zu Ende entwickelt, oder beides.

von Antonios P. (anton78)


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Hallo Magnus,

wie meinst du das nicht zu ende Entwickelt, woran sehe ich das ob es zu 
ende ist oder nicht? Wenn ich es zu lange im Entwickler drin lasse, dann 
löst sich alles auf...

Gruss Anton

von 0815 (Gast)


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Antonios Petropoulos schrieb:
> Vor ein paar Jahren hat das Wunderbar geklappt...

Und das sind jetzt sicherlich noch die Platinen von damals?!

von Antonios P. (anton78)


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Hallo @all,

mal ne andere Frage, kann ich die Platine vom Ätzbad mit klarem Wasser 
abspülen und das ganze wieder in das Entwicklerbad tun?!

Gruss

von Antonios P. (anton78)


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Hallo,

nein sind ganz neue!

Gruss

von Gibts N. (schneeblau)


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Bei mir bildeten sich dann so lila Schlieren. Nach dem Bürsten müssten 
die hellern Bereiche auch Kupferfarben sein. Ich tippe auch auf zu kurz 
Entwickelt.

Einfach mal ein Paar teststücken a 1x1 cm machen, gleich belichten und 
dann unterschiedlich lang entwickeln. Ich hab damals den Siemensstern 
als Testmuster genommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Siemensstern

Da hat man gleich ne Ahnung, was an Auflösung geht.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Antonios Petropoulos schrieb:
> ende ist oder nicht? Wenn ich es zu lange im Entwickler drin lasse, dann
> löst sich alles auf...

Dann hast du nicht lange genug belichtet. Schon mal was von einer 
Belichtungsreihe gehört?

von 0815 (Gast)


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Nicht lange genug belichtet/ Entwickler zu lasch. 6g/Liter sind auch 
etwas arg wenig.

von Gibts N. (schneeblau)


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Von welchem Hersteller sind die Platinen?

Bungard geht auch etliche Jahre überlagert noch gut, Isel sind schon 
innerhalb des Zeitraums extrem schwer zu nutzen...

von Ich (Gast)


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Ist mir anfangs auch passiert. :)
Habe mich beim enwickel übermässig gefreut die ersten konturen zu sehen 
und dass es alles so schön scharf und gleichmäsig geworden ist. Aber das 
Ätzen wollte überhaupt nicht klappen. Belichtungszeit und uvor allem 
Entwicklertemperatur, Mischung und entwickelzeit sind Kritisch. da kann 
es durchaus passieren dass es in sekundenschnelle die komplette 
fotoschicht ablöst. So meine Erefahrung.

Viel Spaß bei deinen nächsten versuchen, du bist nahe dem Ziel.

von Dennis X. (Gast)


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Mach dir doch einfach eine Testreihe, mit welcher du verschiedene 
Belichtungszeiten und gleiche Entwicklungszeit testest. Dann siehst du 
ganz genau, wann deine Platine perfekt belichtet und geätzt ist. Solange 
du den Vorgang nicht veränderst, kannst du dich später immer auf diese 
Werte berufen.

von HF-Papst (Gast)


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Antonios Petropoulos schrieb:
> Das Belichten und Entwickeln klappt hervorragend, würde ich mal
> behaupten.

Der Prozess des Belichtens ist der schwierigste. Dieser setzt sich 
wiederum aus einzelnen Schritten zusammen. Stimmt dieser, dann kann 
nichts mehr schief gehen, es sei denn, man verwechselt Natriumpersulfat 
mit Zucker oder entwickelt in Aceton.

Also hier nochmal intensiv schauen.

Gruß
HF-Papst

von Ich (Gast)


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HF-Papst schrieb:
> es sei denn, man verwechselt Natriumpersulfat
> mit Zucker oder entwickelt in Aceton.

Wie schaft mann soetwas??? ;)

von HF-Papst (Gast)


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Ich schrieb:
> HF-Papst schrieb:
>> es sei denn, man verwechselt Natriumpersulfat
>> mit Zucker oder entwickelt in Aceton.
>
> Wie schaft mann soetwas??? ;)

Eben, das soll nur nochmal unterstreichen, was hier wichtig ist. ;)

Gruß
HF-Papst

von Antonios P. (anton78)


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Hallo @all,

vielen Dank für eure Beiträge...

ich werde es die nächsten Tage mal testen mit dem Teststreifen.

Vielleicht klappt das..

Danke an alle.

Gruss ANton

von herbert (Gast)


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Unterbelichtet! Das muß schärfere Konturen geben und das Kupfer muß man 
gut sehen können. Bei Zweifel Anätzversuch machen. Belichtungsreihe ist 
immer gut...auf Bungardmaterial weil es einfach verlässlich ist.

von herbert (Gast)


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Nachtrag . wennst mit einer Hängelanpe belichtest ,dann kanns auch mal 
nachbelichten. Folie Mmt Lupe platzieren,mit Tesa fixieren und dann die 
Glasplatte wieder oben druff. Diese Arbeit ist allerdings bei Belichtern 
die wie ein Scanner gebaut sind eine Geduldsarbeit...weil man das wie 
bei aufgelegter Glasplatte nicht mehr kontrollieren kann ob was 
verrutscht ist.

von Jörn P. (jonnyp)


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Antonios Petropoulos schrieb:
> Belichten tue ich mit einem von Philips UVA Gesichtsbräuner 75 Watt -
> Abstand ca. 30 cm und 60 Sekunden.
>

Imho ist das sehr kurz. Halte dich an die Vorschläge und mach eine 
Belichtungsreihe. Die Beleuchtungsstärke ändert sich quadratisch mit der 
Entfernung, deshalb später unbedingt den gleichen Abstand einhalten.



> Entwickeln tue ich das ganze in 6g / Liter Natriumhydroxid NaOH bis die
> belichtete Fotoschicht abgeht und die Kontur meiner Schatzung zu sehen
> ist.

Meist werden 10 bis 12 Gramm pro Liter verwendet. Das ist noch nicht so 
aggressiv, das innerhalb von ein paar Sekunden alles weg ist.
Es wurde hier auch schon erwähnt, das sich der Ätzresist nicht komplett 
ablösen könnte, trotz Schwenken der Entwicklerschale. Mit einem weichen 
Pinsel kann man dem abhelfen.

Viel Erfolg  dir und allen anderen:
Einen giuten Rutsch ins neue Jahr ;-))

von Lutz H. (luhe)


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Wenn etwas Kupfer in das Ätzbad gegeben wird, was passiert?
Nicht  das eine  Chemikalie drin ist, die nicht ätzt.

von Karl H. (kbuchegg)


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lutz h. schrieb:
> Wenn etwas Kupfer in das Ätzbad gegeben wird, was passiert?
> Nicht  das eine  Chemikalie drin ist, die nicht ätzt.

Gute Idee.
Man kann mit einem Schraubendreher oder einem Messer auch mal ein wenig 
an einer Stelle schaben, die sowieso weggeätzt wird. Solange bis man 
sicher ist, dass man am Kupfer angelangt ist. Dann ab ins Ätzbad damit. 
Wenn dort geätzt wird, dann ist auf dem Rest mit Sicherheit noch ein 
dünner Schleier Photoresist (und gleichzeitig siehst du dann auch, 
welche Farbe die freigelegten Flächen eigentlich haben müssten)

von 0815 (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Nicht  das eine  Chemikalie drin ist, die nicht ätzt.

Wusste gar nicht, daß Naps auch in Polen verkauft wird...;-)

Wenn solch ein Fauxpas schon angenommen wird, dann sollte man die letzte 
Möglichkeit nicht unerwähnt lassen: die Platinen mit Platinauflage sind 
eher ungeeignet, üblich sind welche mit Kupferschicht!

von Harald W. (wilhelms)


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0815 schrieb:

> die Platinen mit Platinauflage sind eher ungeeignet,

Hast Du davon möglicherweise einige über und würdest Du sie mir
günstig überlassen? Ich würde sie dann mit Königswasser ätzen.
Gruss
Harald

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Harald Wilhelms schrieb:
> 0815 schrieb:
>
>> die Platinen mit Platinauflage sind eher ungeeignet,
>
> Hast Du davon möglicherweise einige über und würdest Du sie mir
> günstig überlassen? Ich würde sie dann mit Königswasser ätzen.
> Gruss
> Harald

bekommt man denn Platin-Platinen überhaupt mit herkömmlichen Lot 
gelötet? ;-)

von a. b. (andreb)


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Das sieht ganz eindeutig nach "zu kurz entwickelt" aus.
unter der abgelösten Schicht muss das blanke Kupfer glänzend zu sehen 
sein.
6g schien mir auch zu wenig - 10 bis 15 wären besser, Temperatur sollte 
möglichst bei normaler Raumtemperatur (um die 20 Grad) liegen.
Ich verwende dabei eh immer Einweghandschuhe und reibe vorsichtig die 
angelöste Schicht weg, bis die Entwicklung komplett ist.

Unschärfe kann auch durch durch Belichtung von der falschen Folienseite 
her rühren. Die bedruckte Seite gehört auf die Platine!

von Tommy T. (thomas_k86)


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10 Gramm Natriumhydroxid rein.
Wenn ich zuvor etwas versäumt habe,wie z.B. aus welchen Grund auch immer 
zu kurz Belichtet habe,nehme ich ein Stück eines Küchenschwamm`s in eine 
Pinzette und streichle beim Entwickeln sanft über die Platine.Zum 
Vergleichen kannst du auch ein Stück Platine nehmen,das mit Azeton 
gereinigt wurde.Da siehst du sofort wie es aussieht wenn der Fotolack 
komplett ab ist.Sobald du die Platine ins Ätzbad rein gibst,wartest du 
ca.30 sek. nimmst sie wieder raus und siehst dir gut an. Es müssen alle 
zu Ätzenden stellen Roser sein.Ist das nicht der Fall,hast du immer noch 
Fotolack übersehen.
Bei ca. jeder 20 Platine passierts auch mir immer noch an kleinen 
Stellen.

von Antonios P. (anton78)


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Hallo liebes Forum,

ich wollte mich noch Mal herzlich bei euch bedanken, es lag wirklich an 
der Belichtungszeit.

Seit dem sind mir sehr viele Platinen gelungen.

Gruss Anton

von herbert (Gast)


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Antonios Petropoulos schrieb:
> Seit dem sind mir sehr viele Platinen gelungen.

Freut mich... ein anderer Platinenhersteller erfordert aber wieder neue 
Versuche. Am besten man mimmt immer das von Bungard.Das Material ist 
empfindlich und gut berechenbar.:-)

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