Servus an die Freunde der gepflegten Bastelei! Erstmal kurzer Hintergrund zu der ganzen Sache. Einige von euch werden sicher schon etwas von Bitcoins, Litecoins und dergleichen gehört haben, solche werden durch sogenanntes "minen" erzeugt (ist jetzt technisch nicht 100% korrekt, aber der Einfachheit halber). Dazu nutzt man im Falle von Litecoins PCs mit meist mehreren Grafikkarten die die entsprechende Rechenleistung haben, allerdings frisst das natürlich eine Menge Strom, was mich jetzt zum Kern der Sache bringt. Ich hatte bis jetzt immer schon mit dem Gedanken gespielt mir eine kleine PV-Inselanlage mit "Netzbackup" für diverse Verbraucher aufzubauen, das mit dem Minen liefert nun das Kleingeld und auch noch einen zusätzlichen Grund dazu, allerdings ist das Ganze ja mal wieder nicht so einfach. Nach längeren überlegen mit Batterie und Inverter kam mir der Gedanke dass ja die PC-Netzteile Schaltnetzteile sind die auch für Spannungen ab 110V AC ausgelegt sind, und ohnehin erstmal Gleichrichten, da wäre dann die Idee ev. gleich direkt mit in Serie geschalteten PV-Modulen in das Netzteil zu fahren. Probleme gibt es natürlich mehr, gute Solarregler haben natürlich auch noch MPP Regelung und so, weiters würde ich den Mining PC Grundsätzlich am Netz laufen und das 2. Netzteil zuschalten wenn genug von der Sonne kommt. Achja, wir reden da von Leistungen gemessen Netzseitig von 600W. Über den Sinn/Unsinn von Kryptographiewährungen und Minen will ich hier jetzt bitte nicht diskutieren, mir geht es hier um die technische Lösung zu dem Thema. Nun wäre ich dankbar um ein paar (hoffentlich konstruktive) Meinungen von euch ob das mal überhaupt machbar wäre? Beste Grüße, Alex
Es besteht Hoffnung, aber ob ein konkretes Netzteil funktioniert hängt von vielen Faktoren wie z.B. u.a. der großzügigen Dimensionierung der Gleichrichter und der Dunkelhait ab. Bei normalem AC-Betrieb werden die Brückengleichrichter wechselseitig belastet, bei Deinem Fall immer nur die selben die ganze Zeit. Bei einsetzender Dunkelheit wird Deine PV-Anlage nicht mehr ausreichend liefern und das Netzteil stottert. Dann überlege was Dein PC macht. http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil
Hallo Oszi! Erstmal danke für deine Gedanken. An das mit dem Gleichrichter habe ich auch schon gedacht, sollte kein Problem sein da nach der Brücke reinzufahren, zumindest bei dem älteren PC-Netzteil hier sieht das einfach aus. Zum Punkt Dunkelheit dachte ich ja ohnehin dass die PV (zumindest anfangs) nur unterstützend wirken soll, sprich das Netzteil parallel zu einem (baugleichen) am Netz geschaltet wird. Um ein Stottern allgemein zu verhindern kann ich mir mehrere Lösungen vorstellen, wie zum Beispiel ein Arduino der die Spannung von den Modulen misst und nur dann entsprechend einschaltet, ev. wenn genug Energie von der PV kommt das Netzbetriebene Netzteil gänzlich wegschaltet. Bezüglich der Parallelschaltung von PC-Netzteilen war ich anfangs ziemlich skeptisch, wird aber anscheinen von einigen Leuten gemacht, hauptsächlich um überhaupt genug Grafikkarten auf einem Mainboard zu betreiben, also sollte aus das funktionieren, denke ich.
Alex B. schrieb: > Um ein Stottern allgemein zu verhindern kann ich mir mehrere Lösungen > vorstellen, wie zum Beispiel ein Arduino der die Spannung von den > Modulen misst und nur dann entsprechend einschaltet, ev. wenn genug > Energie von der PV kommt das Netzbetriebene Netzteil gänzlich > wegschaltet. Was spricht dagegen, ausser die Netztspannung am Gleichrichter und einige Vorschriften, dass da einfach parr. gefahren wird. Solange die PV genügend bringt (höhere Spannung als der Netzgleichrichter) wird aus dem Netz nichts abgenommen, wird die PV schwächer liefert das Netz automatisch zu. Rückspannung zur PV lässt sich mit einer Diode verhindern. Kurt
Du meinst ein Netzteil, und per PV direkt in den "Netzseitigen" Gleichstromteil? Das Problem sind die ca 230V * Wurzel(2) = 325V DC die ich von der PV bekommen müsste, so viele Module (auch noch in Serie) will ich mir aber wenns geht nicht zulegen. Weiters denke ich dass das eigenständige Netzteil verschiedene Lichtverhältnisse besser ausnutzen könnte, da es unabhängig von den 325V DC agieren kann. Korrigiert mich bitte wenn ich einen Denkfehler habe.
Alex B. schrieb: > Du meinst ein Netzteil, und per PV direkt in den "Netzseitigen" > Gleichstromteil? Ja, so wards angedacht. Hat aber auch seine Tücken, besonders die der Sicherheit. > > Das Problem sind die ca 230V * Wurzel(2) = 325V DC die ich von der PV > bekommen müsste, > so viele Module (auch noch in Serie) will ich mir aber wenns geht nicht > zulegen. > OK das ist ein starkes Argument. > Weiters denke ich dass das eigenständige Netzteil verschiedene > Lichtverhältnisse besser ausnutzen könnte, da es unabhängig von den 325V > DC agieren kann. > Das glaube ich nicht, die 300 V musst du trotzdem einspeisen, denn im NT wird nur die Spitze des Sinus verwendet. U_eff x Wuzel/2 Und wenn du DC einspeisst dann fehlt dir der Spitzewert des Sinus. Kurt Es kann aber auch sein dass dein NT auch mit 150V zufrieden ist. Wenn es mit 115 V (ohne Umschaltung!!) geht dann hat es auch nicht mehr als 150 VDC zur Verfügung.
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Servus Kurt! Die Netzteile die ich hier habe sind alle 110-230V AC, also sollte das wohl so ab 150V DC funktionieren. Nach weiterer Recherche komme ich hier eher zu dem Punkt dass das MPP-Tracking ein Problem werden könnte. http://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Power_Point_Tracking Ich habe leider absolut keine Erfahrungen wie sich das Ganze verhalten könnte, vieles wird wahrscheinlich durch das netzgespeiste Netzteil irgendwie glattgebügelt, aber ein bisschen Effizienz würde ja auch nicht schaden. ;) Jetzt wäre etwas Praxiserfahrung mit PV-Anlagen gefragt: gedacht hätte ich an eine 1kWp Anlage mit südlicher Ausrichtung, 40° werden sich allerdings nicht ganz ausgehen. Sollte sich doch für die etwa 600W ausgehen, also so dass das mehr als nur 1h pro Tag bei besten Bedingungen funktioniert, oder muss ich weiter überdimensionieren? Grüße, Alex
Alex B. schrieb: > Servus Kurt! > > Die Netzteile die ich hier habe sind alle 110-230V AC, also sollte das > wohl so ab 150V DC funktionieren. > (wenn es keinen Umschalter hat dann sollte es passen) > Nach weiterer Recherche komme ich hier eher zu dem Punkt dass das > MPP-Tracking ein Problem werden könnte. > http://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Power_Point_Tracking > > Ich habe leider absolut keine Erfahrungen wie sich das Ganze verhalten > könnte, vieles wird wahrscheinlich durch das netzgespeiste Netzteil > irgendwie glattgebügelt, aber ein bisschen Effizienz würde ja auch nicht > schaden. ;) Die Zellen gehören wohl am besten direkt ans NT, dann ist auch das -Problem- mit der MPP-Schaltung vom Tisch. Denn die dürfte einen stabilen/niederohmigen Verbraucher sehen wollen, das bietet aber ein/dein NT wohl eher nicht. Den Rest macht ja eh das NT selber. Kurt
> Dazu nutzt man im Falle von Litecoins PCs mit meist mehreren > Grafikkarten die die entsprechende Rechenleistung haben, allerdings > frisst das natürlich eine Menge Strom, was mich jetzt zum Kern der Sache > bringt. was haben Grafikkarten mit der Erzeugung von Bit- oder Litecoins zu tun? Bitte nähere Infos dazu. Ich gehe davon aus, daß es bei der Erzeugung von Bitcoins in erster Linie um die CPU Leistung des Rechners wegen Algorithmenberechnungen und nicht um die GPU der Grafikkarte geht - oder irre ich da total? Nimm doch ein Intel-Atom Stromsparrechner, dann dauert die Erzeugung länger, aber Du bist PV mäßig auf der sicheren Seite, was Lasteinbrüche angeht. Eine PV Direkteinspeisung wird sowieso nicht gehen, weil unklar ist wie das System auf Abstürze reagiert (z.b Dämmerung,Hagel). Last but not least ein ziemlicher Unsinn, aber okay.
Hallo Trollalarm, Mit Grafikkarten hat das eine Menge zu tun. GPU, speziell die AMD GPUs können das weit (wirklich WEIT) schneller rechnen als CPUs, da sie eine weit höhere Performance für Integer Operationen haben. Nvidia scheint da bei Floating Point besser zu sein, bringt in dem Fall aber nichts, guten Vergleich der Hardware gibts hier: https://litecoin.info/Mining_hardware_comparison Minen mit CPUs ist ziemlich unrentabel, man muss leider schon ein paar Watt reinstecken damit sich was tut, ansonsten kann mans gleich bleiben lassen. Wenn du dir den Thread genau durchlest, siehst du dass keine "Dämmerungsausfälle" geplant sind, da auch Netzspeisung vorliegt. ;) Unsinn wäre die PV nur fürs Minen höchstwahrscheinlich schon, derzeit ists wohl rentabel, aber in einem Jahr? Dafür habe ich dann die PV die mich schon immer gereizt hat, und die hat sich zumindest zum Teil bezahlt. Ausserdem wird die Abwärme der Grakas auch noch genutzt, wer kann schon sagen er macht mit seiner PV-Anlage Warmwasser und Litecoins? Zumindest bei dem Einspeisetarif hier in Ö ist das rentabler als 10-15 Jahre auf die Amortisation zu warten, die womöglich nie kommt.
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