Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 15VAC 3A = 20VDC 3A?


von Newbie (Gast)


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Schönen guten morgen,
bitte entschuldigt die blöde frage von mir:

wenn ich ein Trafo mit der Angabe 15VAC 3 Ampere habe habe ich dann 
automatisch nach dem Gleichrichter+ Siebung und Glättung 20VDC 3 Ampere 
oder sind das weniger Ampere?

Der Trafo:
http://www.ebay.de/itm/390657534849?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649

LG

von Heiko J. (heiko_j)


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15 Volt * Quadratwurzel aus 2 = 21,2 Volt. An den Ampere ändert sich 
nüscht.

von Achim H. (anymouse)


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Auch nach Gleichrichtung und Siebung/Glättung kannst Du mit den 3A 
rechnen. Solltest Du aber nicht als Dauerzustand betreiben. Betrachte 
mal den zeitlichen Verlauf des Stroms durch den Kondensator: Der ist die 
meiste Zeit sehr klein, und nur für ganz kurze Zeit viel höher als der 
Strom hinter Siebung und Gleichrichtung.

Im Gegensatz zum Strom sehe ich das Problem bei der Spannung: Ich würde 
nicht die angegebenen 20V hinter Gleichrichter und Glättung als 
Nennspannung annehmen. Erstens dürfte der Gleichrichter noch etwas mehr 
Spannungsverluste haben, und zweitens sind die 20V eher der Maximalwert 
der pulsierenden Gleichspannung.

von Peter Z. (Gast)


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Auch mit dem Gleichrichter kannst du keine Energie erzeugen.
Du hast sogar Energie-Verluste.
Zuerst solltest du die Grösse (Dimensionen) und/oder die wirkliche 
"Nennleistung" des Trafos rausfinden.

von Newbie (Gast)


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Genau das hab ich mir gedacht, das mit der Nennleistung, leider ist bei 
dem Trafo keine Angabe dazu, der Verkäufer kann diese auch nicht nennen.

Aber wenn ich den Trafo überlasten würde, greift ja eigentlich die Termo 
Sicherung, diese setzt sich doch zurück, wenn er wieder kalt ist, oder?

von Sven P. (Gast)


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15VAC/3A ist doch schon die Nennleistung, oder nicht? 45 Watt halt. 
Angenommen, das beides Effektivwerte sind.

von Georg (Gast)


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>greift ja eigentlich die Termo Sicherung

99,9% der verkauften Kleintransformatoren haben KEINE Sicherung, schon 
gar keine selbstrückstellende.

Sowas gibt's bei Schweißtransformatoren, aber üblicherweise nicht bei 
Kleintrafos.

von Achim H. (anymouse)


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Newbie schrieb:
> diese setzt sich doch zurück, wenn er wieder kalt ist, oder?

Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich hörte von Trafos (in 
Consumer-Geräten), wo die Thermosicherung ganz im Innersten verbaut, 
nicht rücksetzend und nicht austauschbar ist. Eine Überlastung bedeutet 
für das Teil also wirtschaftlichen Totalschaden.

von Newbie (Gast)


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Also DC bei 21 V - 2,14 Ampere?

von Newbie (Gast)


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Georg schrieb:
>>greift ja eigentlich die Termo Sicherung
>
> 99,9% der verkauften Kleintransformatoren haben KEINE Sicherung, schon
> gar keine selbstrückstellende.
>
> Sowas gibt's bei Schweißtransformatoren, aber üblicherweise nicht bei
> Kleintrafos.

Sie haben die Aufschrift : Thermal Fuse Fitted D125°C

von Helge A. (besupreme)


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Die geglättete Gleichspannung im belasteten Fall erreicht ungefähr 
1,4*Trafospannung -1,5V für den Gleichrichter.

Als Richtwert läßt sich höchstens der Trafostrom / 1,5 entnehmen. Zu 
erwarten ist also grob geschätzt 19V / 2A Gleichspannung. Im Leerlauf 
ungefähr 21-24V.

Die Thermosicherungen in vielen Trafos brennen einfach durch. Selten 
gibt es auch Selbst-Rückstellende.

von Newbie (Gast)


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Ich wollte mir mit 4 Trafos ein geregeltes Labor Netzteil bauen. Kann 
ich die dann nicht durch 4 Sicherungen vor Überlastung schützen? 2A 
Flink?

Die Regelung soll per PWM geschehen, sollte die Spannung zu unsauber per 
linear Regelung.

Dafür müsste man die doch nehmen können, oder?

von Rainer Z. (razi)


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Newbie schrieb:
> Also DC bei 21 V - 2,14 Ampere?

Rechnerisch richtig.

Sachlich immer noch zuviel: Wenn hinter dem Trafo ein
Gleichrichter mit Lade-Elko kommt (was fast immer der
Fall ist), wird der Trafo sehr ungünstig belastet, weil
zwischen Trafo und Kondensator hohe Impulsströme fließen
(Stichworte: "Stromflusswinkel", "Effektivwert").

Es wird also auf unter 2A hinauslaufen, was Du als
Dauerstrom entnehmen kannst.

von Michael B. (laberkopp)


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Achim Hensel schrieb:
> Auch nach Gleichrichtung und Siebung/Glättung kannst Du mit den 3A
> rechnen.

Was ist denn das für ein gnadenlose Humbug ?

Volksverarschung ?

Bist du Gläubiger an Perpetuum Mobiles ?

Forentroll ?


Natürlich kann die Leistung nicht gesteigert werden,
aus 15V*3A=45VA werden maximal 45W/21V=2.14A,
in der Realität rechnet man lieber mit einem Divisor 1.8
um trotz schlechterem Stromflusswinkels auf der sicheren
Seite zu sein, damit der Trafo nicht überhitzt und abbrennt.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von mik (Gast)


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Du brauchst eine aktive PFC Gleichrichtung, dann funktioniert das ganze! 
Also Sinus-Last am Eingang und DC Versorgung am Ausgang

von mik (Gast)


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Also dann funktioniert unter vernachlässigung der Verluste 15Vac,rms 3A 
--> 15Vdc 3A

von Sven P. (Gast)


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Da kommt man auch ungefähr hin, wenn man 'Effektivwert' versteht... :-)

von Achim H. (anymouse)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Achim Hensel schrieb:
>> Auch nach Gleichrichtung und Siebung/Glättung kannst Du mit den 3A
>> rechnen.
>
> Was ist denn das für ein gnadenlose Humbug ?

Bitte ganz lesen:

Newbie schrieb:
> wenn ich ein Trafo mit der Angabe 15VAC 3 Ampere habe habe ich dann
> automatisch nach dem Gleichrichter+ Siebung und Glättung 20VDC 3 Ampere
> oder sind das weniger Ampere?

Antwort auf diese Frage:
Nein, das sind 3A= .. und 10...15V= Spannung (und ein kochender Trafo).

Nächste (und ungestellte, aber beantwortete Frage)
"Soll ich das so machen?"

Antowrt: NEIN, weil .. siehe restliche Punkte aus dem Thread...

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> wenn ich ein Trafo mit der Angabe 15VAC 3 Ampere habe habe ich dann
> automatisch nach dem Gleichrichter+ Siebung und Glättung 20VDC 3 Ampere
> oder sind das weniger Ampere?

Es dürften um die 2 Amper sein ..

von Newbie (Gast)


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Achim Hensel schrieb:
> Michael Bertrandt schrieb:
>> Achim Hensel schrieb:
>>> Auch nach Gleichrichtung und Siebung/Glättung kannst Du mit den 3A
>>> rechnen.
>>
>> Was ist denn das für ein gnadenlose Humbug ?
>
> Bitte ganz lesen:
>
> Newbie schrieb:
>> wenn ich ein Trafo mit der Angabe 15VAC 3 Ampere habe habe ich dann
>> automatisch nach dem Gleichrichter+ Siebung und Glättung 20VDC 3 Ampere
>> oder sind das weniger Ampere?
>
> Antwort auf diese Frage:
> Nein, das sind 3A= .. und 10...15V= Spannung (und ein kochender Trafo).
>
> Nächste (und ungestellte, aber beantwortete Frage)
> "Soll ich das so machen?"
>
> Antowrt: NEIN, weil .. siehe restliche Punkte aus dem Thread...

;) ok, die frage wurde mehr als beantwortet.

Wenn ich jedoch 4 Trafos des Typs parallel schalte erhalte ich aber 
meine max 8 Ampere die ich nutzen kann ohne mir Sorgen um die Trafos zu 
machen, sprich 20VDC Bzw. 4Ampere wenn ich 2 parralel und 2 in reihe 
habe sprich ca 40VDC?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Newbie schrieb:
> Wenn ich jedoch 4 Trafos des Typs parallel schalte erhalte ich aber
> meine max 8 Ampere die ich nutzen kann ohne mir Sorgen um die Trafos zu
> machen, sprich 20VDC Bzw. 4Ampere wenn ich 2 parralel und 2 in reihe
> habe sprich ca 40VDC?

Im Prinzip ja, wenn die Trafos identisch gefertigt sind bzw. die 
Spannungen sich nur geringfügig unterscheiden. Das ist also eine Frage 
der Fertigungstoleranzen des Herstellers.
Das könnte man z.B. damit testen, ob beim Parallelschalten zwischen den 
beiden Sekundärwicklungen nur ein geringer Ausgleichsstrom fließt.

Gruß Dietrich

von Newbie (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Newbie schrieb:
>> Wenn ich jedoch 4 Trafos des Typs parallel schalte erhalte ich aber
>> meine max 8 Ampere die ich nutzen kann ohne mir Sorgen um die Trafos zu
>> machen, sprich 20VDC Bzw. 4Ampere wenn ich 2 parralel und 2 in reihe
>> habe sprich ca 40VDC?
>
> Im Prinzip ja, wenn die Trafos identisch gefertigt sind bzw. die
> Spannungen sich nur geringfügig unterscheiden. Das ist also eine Frage
> der Fertigungstoleranzen des Herstellers.
> Das könnte man z.B. damit testen, ob beim Parallelschalten zwischen den
> beiden Sekundärwicklungen nur ein geringer Ausgleichsstrom fließt.
>
> Gruß Dietrich

das sollte kein Problem sein, wie hoch sollte er den max. sein?

das mit in Reihe bei 4 Trafos auch?

von Harald W. (wilhelms)


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Newbie schrieb:

> Wenn ich jedoch 4 Trafos des Typs parallel schalte erhalte ich aber
> meine max 8 Ampere die ich nutzen kann ohne mir Sorgen um die Trafos zu
> machen, sprich 20VDC Bzw. 4Ampere wenn ich 2 parralel und 2 in reihe
> habe sprich ca 40VDC?

Da die meisten hier ausser Michael ziemlichen Humbug geschrieben
haben, noch mal zur Wiederholung: Du bekommst weder 20V noch 3A DC.
Typisch kannst Du mit ca 15V DC und knapp 2A DC rechnen. Eine grosse
Rolle dabei spielt auch der Ladekondensator. Wenn Du einen Regler
nachschaltest, verlierst Du typisch weitere 3V DC. Mit 4 baugleichen
Trafos kannst Du also typisch ein 25V/3A Netzteil bauen.
Gruss
Harald
PS: Auch im INet werden oft Schaltungen für Labornetzteile gezeigt,
die nach Deinen ersten Berechnungen dimensioniert sind. Leider kann
man gegen solche Falschaussagen wenig tun. Die Vorschläge für Labor-
Netzteile hier im Forum sind da überwiegend wesentlich besser. Einen
guten Einstieg über den Aufbau von Netzteilen findet man in den DSE-FAQ.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Newbie schrieb:
> das sollte kein Problem sein, wie hoch sollte er den max. sein?

Geschmacksache. Ich würde da nicht mehr als ein paar % des Nennstroms 
verheizen wollen (das produziert dauerhafte Verluste -auch im Leerlauf- 
und die fehlen an der Ausgangsleistung).

> das mit in Reihe bei 4 Trafos auch?

Da ist es völlig problemlos!

Aber auf die Polung achten! Bei Parallelschaltung kann es einen 
Totalkurzschluss geben, bei Reihenschaltung ist höchstens die 
Gesamtspannung zu klein.

Gruß Dietrich

von Newbie (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Newbie schrieb:
>> das sollte kein Problem sein, wie hoch sollte er den max. sein?
>
> Geschmacksache. Ich würde da nicht mehr als ein paar % des Nennstroms
> verheizen wollen (das produziert dauerhafte Verluste -auch im Leerlauf-
> und die fehlen an der Ausgangsleistung).
>
>> das mit in Reihe bei 4 Trafos auch?
>
> Da ist es völlig problemlos!
>
> Aber auf die Polung achten! Bei Parallelschaltung kann es einen
> Totalkurzschluss geben, bei Reihenschaltung ist höchstens die
> Gesamtspannung zu klein.
>
> Gruß Dietrich

solange ich bei meinem Netzteil bei 15V mit 8A rechnen kann und bei 30V 
4A (je nach Regelung und verlusten - die noch nicht mit berechnet sind) 
schaffe bin ich zufrieden ;)

würdet ihr denn eher zur pwm regelung oder zur linear regelung greifen 
bei einem universal labor netzteil?

von X. Y. (elektro_henkler)


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http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/labornetzteil

Wie wäre es hiermit?

Ein AVR Labornetzteil ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Newbie schrieb:

> solange ich bei meinem Netzteil bei 15V mit 8A rechnen kann und bei 30V
> 4A (je nach Regelung und verlusten - die noch nicht mit berechnet sind)
> schaffe bin ich zufrieden ;)

Das wird knapp. :-(

von MaWin (Gast)


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Newbie schrieb:
> würdet ihr denn eher zur pwm regelung oder zur linear regelung greifen
> bei einem universal labor netzteil?

PWM erzeugt eine schnell ein- und ausgeschaltetet Spannung.

Was willst du damit ?

Man kann zwar Glühlampen und Motoren damit bei geringerer Leistung 
betreiben, aber keine Elektronik.

Dazu muss man diese Spannung glätten, das macht man mit einer Spule, 
einer Freilaufiode und einem Kondensator, nennt sich dann step down 
Schaltregler.

Diese Dinger sind für einen "Newbie" schwer zu bauen, sieht dann als 
Labornetzteil ungefähr so aus:
http://www.gb97816.homepage.t-online.de/40a_snt.htm

Labornetzteile sind sowieso schwer zu entwickeln, schon in der 
einfacheren linear geregelten Version, denn sie müssen bei 
unterschiedlichen Lasten (Kondensatoren und Spulen anschliessen) stabil 
bleiben, durfen beim ein- und ausschaten keine Überspannung abgeben, und 
sollten auch wenn man einen Akku anschliesst nicht kaputt gehen. Daher 
gibt es Schaltregler als Labornetzteil erst so seit 20 Jahren, vorher 
haben es auch erfahrene Elektroniker nicht hinbekommen, was du als 
Newbie heute schaffen willst.

Hier steht was zu Labornetzteilen
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1

Aus 4 Trafso 15V~/3A kannst du ein Netzteil mit 30V/3.5A bauen, mehr 
nicht.

von X. Y. (elektro_henkler)


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MaWin schrieb:
> PWM erzeugt eine schnell ein- und ausgeschaltetet Spannung.
>
> Was willst du damit ?
>
> Man kann zwar Glühlampen und Motoren damit bei geringerer Leistung
> betreiben, aber keine Elektronik.

kann ich nur bestätigen, habe ich als probe Aufbau gehabt als Netzteil, 
nicht wirklich schön.

Ich selber plane auch ein Netzteil für meine Werkstatt.

Ich versuche jetzt sowas nachzubauen:
http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/labornetzteil

Nicht zu 100 % nachbauen sondern nur Orientierung, da ich die Firmware 
selber schreiben möchte und andere Funktionen noch einbauen möchte.

Was haltet Ihr davon?

von MaWin (Gast)


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Karl Marvin H. schrieb:
> Was haltet Ihr davon?

Von einem am 18.10.2010 vom Erbauer-Elektronik-Laien als untauglich 
erkannten Zustand der seit dem vergessen im Web abhängt?
Sollte man nicht vielleicht doch besser die Schaltung eines kommerziell 
erfolgreichen, zigtausendmal gebauten Netzteils verwenden?
Was einfach aussieht, funktioniert oft nicht.

von X. Y. (elektro_henkler)


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Das Netzteil funktioniert doch, nur die PC Software wurde nicht 
entwickelt.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl Marvin H. schrieb:

> Das Netzteil funktioniert doch, nur die PC Software wurde nicht
> entwickelt.

Wenn man die vorhergehenden "Verbesserungen" liest, scheinen die
Autoren aber wirklich nicht viel Ahnung von der Materie zu haben.Solche 
Sachen wie ausreichende Größe des Trafos oder Siebelkos klärt man vor
Beginn einer Entwicklung...
Gruss
Harald

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