Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 220V Glühlampe mit Batterie zum "Leuchten" bringen?


von Joachim S. (mithotyn)


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Ein frohes neues Jahr euch allen!

Ich hab leider keine Ahnung nach was genau ich suchen muss, deswegen 
entschuldigt die vielleicht etwas wirr formulierte Frage:

Also ich möchte eine Art "Spielzeug" bauen, in dem der Optik wegen 
normale 220V Glühlampen zum "Leuchten" gebracht werden. Wobei "Leuchten" 
hier in Gänsefüßchen bedeutet, dass man zwischen An/Aus unterscheiden 
können muss. Hell muss die Lampe dabei nicht leuchten. Und "Leuchten" 
bedeutet auch, dass die Lampe mit ca. 1 Hz blinken soll.

Das ganze soll wenn möglich mit Batterien betrieben werden. Als 
Betriebsspannung hätte ich jetzt an 5V gedacht, da auch ein µC betrieben 
werden soll.

Wie stelle ich das am besten an? Geht das überhaupt?

Danke und Gruß
Joachim

: Verschoben durch Admin
von Georg G. (df2au)


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Die kleinsten handelsüblichen Glühlampen haben 25W. Damit man etwas 
sieht, sollten schon 15W mindestens verbraten werden. Macht (ohne 
Wandlungsverluste) 3A auf der 5V Leitung. Dafür brauchst du schon eine 
recht große Batterie.

Der Rest ist trivial. Ein Wandler 5V/(weniger als) 230V ist schnell 
aufgebaut.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Es gibt auch 24V Lampen die die gleiche Bauart haben, also E27 Fassung. 
Dann wäre das ganze mehr Spielzeug freundlich und leichter zu 
realisieren.

von Helmut L. (helmi1)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Also ich möchte eine Art "Spielzeug" bauen, in dem der Optik wegen
> normale 220V Glühlampen zum "Leuchten" gebracht werden. Wobei "Leuchten"
> hier in Gänsefüßchen bedeutet, dass man zwischen An/Aus unterscheiden
> können muss. Hell muss die Lampe dabei nicht leuchten. Und "Leuchten"
> bedeutet auch, dass die Lampe mit ca. 1 Hz blinken soll.
>
> Das ganze soll wenn möglich mit Batterien betrieben werden. Als
> Betriebsspannung hätte ich jetzt an 5V gedacht, da auch ein µC betrieben
> werden soll.
>
> Wie stelle ich das am besten an? Geht das überhaupt?

Am besten du besorgst dir die 24V Ausfuehrung einer handelsueblichen 
Gluehlampe (falls es sowas noch gibt). Die 24V Versionen wurden als 
Maschinenbeleuchtung verwendet.

http://www.conrad.de/ce/de/product/585131/?insert_kz=VQ&hk=SEM&WT.srch=1&WT.mc_id=google_pla&gclid=CNGn98TY3LsCFUbKtAod8VcAQg

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Spricht irgendwas gegen die Verwendung von Modellbaulämpchen wie z.B. 
diesem hier?

> 
https://secure.reichelt.de/E14-E10-E5-5-Sockel/L-3422/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=45787&GROUPID=3048&artnr=L+3422

von Joachim S. (mithotyn)


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@Markus @Helmut

Danke für den Tipp! Wusste nicht, dass es sowas gibt.

Eine wichtige Randbedingung hab ich vergessen zu erwähnen:

Ich stell nur die E27 Fassung zur Verfügung, die Glühlampe soll von 
"Jedermann" mitgebracht werden können. Damit scheidet eine solche 
Speziallösung leider aus und erweitert das Feld der möglichen Lampen mit 
E27 Fassung.

@Georg

Und wie wäre das mit einer 60 Watt Lampe? Braucht die grundsätzlich mehr 
Leistung um überhaupt zu glühen?

Die Schaltung wäre immer nur kurzzeitig in Betrieb, so dass die 3A nicht 
das Problem wären. Ggf. kann ich die Stromversorgung auch noch größer 
dimensionieren.

Wechselspannung ist ja nicht nötig nehm ich an. Dann bräuchte ich ja 
"nur" einen Step-Up-Converter, der mir ne recht hohe Spannung liefert 
und die Stromstärke mitmacht.

Da die Lampe ja immer nur ca. 1 Sek glühen soll, kann man da irgendwie 
mit ner Ladungspumpe was optimieren?

Gruß Joachim

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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60W hat einen dickeren Draht drin >> mehr Leistung für das Glühen nötig.

Suche bei Eichelt "E27 24V":
http://such002.reichelt.de/index.html?&ACTION=446&LA=0

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (mithotyn)


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von Helmut L. (helmi1)


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Ganz schwach roetlich zu gluehen fangen 230V Gluehlampen schon bei 24V 
an.
Die betonung liegt auch schwach. Las uns verdunkeln wir wollen eine 
Gluehlampe bei der Arbeit beobachten. Und alles was ueber 24V rausgeht 
ist kein "Spielzeug" mehr.

Zitat Wiki:

Für Kinderspielzeug darf gemäß EU Richtlinie 2009/48/EG die Nennspannung 
höchstens 24 V Gleichspannung oder die entsprechende Wechselspannung 
betragen und der Transformator für die Schutzkleinspannung darf keinen 
Bestandteil des Spielzeugs bilden

Also doch besser 24V Gluehobst.

von MaWin (Gast)


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Joachim Schmidt schrieb:
> kann man da irgendwie
> mit ner Ladungspumpe was optimieren?

Nein.
Du weisst gar nicht, was eine Ladungspume ust.
Auch ein step up Wandler ist bei 25W aus 5V überfordert,
(100kHz, 4uH, 11A, Güte über 200)
Es sollte wohl schon ein Trafo sein, ein Gegentaktwandler
ist passend da auf der Lastseite nicht gleichgerichtet werden muss.
Achte auf den höheren benötigten Einschaltstrom einer kalten Glühlampe,
der beim 10-fachen liegen kann.
Mit Strombegrenzung wird die Lampe deutlich weniger schnell hell.

von Georg G. (df2au)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Und wie wäre das mit einer 60 Watt Lampe? Braucht die grundsätzlich mehr
> Leistung um überhaupt zu glühen?
Messen heißt Wissen...
eine 60W Glühlampe, klar, nimmt bei 60V Betriebsspannung etwa 0.13A auf. 
Der Faden glüht sichtbar. Bei 110V nimmt sie 0.17A auf und der Faden 
leuchtet.

Mit 25W Leistung bei 110V bist du also auf der sicheren Seite. Damit 
sind wir bei 5A und 5V.
Kleine Frage am Rande: Was für eine Batterie hast du, die 5V 
Nennspannung hat? Wie wäre es mit einem 6V oder besser noch 12V Akku aus 
einer Notstromversorgung? Die gibt es günstig zu kaufen.

> Wechselspannung ist ja nicht nötig nehm ich an.
Soweit richtig.

> Dann bräuchte ich ja
> "nur" einen Step-Up-Converter, der mir ne recht hohe Spannung liefert
> und die Stromstärke mitmacht.
Überlege mal, welchen Aufwand ein Step-up von 5V auf 110V bedeutet und 
wie primitiv du einen Gegentakt Wandler bauen kannst.

> Da die Lampe ja immer nur ca. 1 Sek glühen soll, kann man da irgendwie
> mit ner Ladungspumpe was optimieren?
Noch mehr Aufwand.

Der Wandler ist im einfachsten Fall ein Trafo von der Stange, 2 
Transistoren, ein paar Widerstände und Kondensatoren.
Falls du dich zu 12V Versorgung durchringen könntest, wäre ein fertiger 
Wandler das einfachste.
Beispiel, Reichelt, SW 150 USB :: Spannungswandler, 150 Watt, 12V->230V 
+ USB

von Joachim S. (mithotyn)


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@MaWin

> Du weisst gar nicht, was eine Ladungspume ust.

Grundsätzlich ist mir das Prinzip schon bekannt. Aber Details und die 
Abschätzung wann und wo deren Einsatz gerechtfertig ist, übersteigt in 
der Tat mein Wissen. Bin eher im digitalen Bereich zuhause. Deswegen 
frag ich ja. ;-)

@Georg

5V waren jetzt nur mal auf die Versorgung der Elektronik bezogen. Ich 
hab hier bereits so eine 6V Batterie rumstehen, wie sie in den 
Baustellenblinkern eingesetzt werden. Auch eine 12V Batterie/Akku in der 
Größe wäre möglich. Von daher lässt sich da was machen.

Der fertige Wandler ist leider etwas groß.

Wie muss der Trafo aussehen? 2xUBatt Primär auf 120V Sekundär?

Danke und Gruß

von Georg G. (df2au)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Wie muss der Trafo aussehen? 2xUBatt Primär auf 120V Sekundär?

Da du nur etwa 110V sekundär brauchst, sollte es für 12V Versorgung ein 
2*24V / 230V Trafo sein. Da kommen dann weniger als 120V raus, aber für 
deine Anwendung reicht es hin. Notfalls 2*18V / 230V nehmen.

120V Trafos sind schlecht zu bekommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ist schon jemandem aufgefallen, dass ebendiese E27 Glühlampen im schönen 
Europa eine allmählich aussterbende Gattung sind? Und deren Ersatz zwar 
in den Sockel passt, aber sich nicht wirklich gut fürs Blinken eignet.

: Bearbeitet durch User
von Roland .. (rowland)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Wie muss der Trafo aussehen? 2xUBatt Primär auf 120V Sekundär?

Das kommt auf das Konzept drauf an. Da Du die Schaltung klein haben 
willst, wirst Du wohl einen Ferrittrafo mit einigen 10KHz betreiben 
müssen. Andernfalls genügt ein 50Hz-Trafo, den Du mit einem Rechteck 
speist (oder bei Doppelwickung einfach immer ein Wicklungsende gegen 
Masse schatest, wenn die Mittelanzapfung auf Vbat hängt).

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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A. K. schrieb:
> Ist schon jemandem aufgefallen, dass ebendiese E27 Glühlampen im schönen
> Europa eine allmählich aussterbende Gattung sind?

Vielleicht organisiert er Gluehobstpartys. Jeder muss ein 
funktionierendes Gluehobst mitbringen und dann wird untereinander 
getauscht :=)

von Joachim S. (mithotyn)


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@Georg

Vielen Dank für die unkomplizierte Hilfe bis hier! :-)

@Roland

Hmm.. Hast du ein Beispiel für einen solchen Ferrittrafo und eine 
entsprechende Schaltung?

@AK

Keine Sorge, ich denke die "normale" Glühlampe wird dieses Teil noch 
überleben. Mit "Ersatz" meinste du die Energiesparlampen? Ja die sind 
dann raus, das ist klar. Der Halogen-Ersatz sollte ja genausogut 
blinken.

Gruß Joachim

von stef (Gast)


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Ich würde dir empfehlen Standard 12V -> 230V Wandler aus dem Baumarkt, 
Dimmer und dann ein BlinkRelais für den 1 Hz tackt...

von Roland .. (rowland)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Hmm.. Hast du ein Beispiel für einen solchen Ferrittrafo und eine
> entsprechende Schaltung?

Nun, so Ferrittrafos gibt es so gut wie nicht zu Kaufen, da die 
Eigenschaften von zu vielen Faktoren abhängen. Auf der Seite:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/vgw_smps.html
kannst Du die Daten eingeben und bekommst einen Ferritkern 
vorgeschlagen. Bewickeln (wenige Windungen) musst Du ihn allerdings 
selbst.

Die Schaltung würde auch einfach aussehen, praktisch gleich wie mit 
einem normalen Trafo: Mittelanzapfung auf Vbat und die Wicklungsenden 
alternierend auf GND schalten, nur eben mit - Hausnummer - 10kHz. Da Du 
keine geregelte Ausgangsspannung benötigst, kannat Du auf der 
Sekundärseite die komplette Beschaltung weglassen und die 
Ausgangsspannung direkt für die Birnen nutzen.

Eine einfache Schaltung zur Taktgenerierung hat Joachim Schmidt schon 
gezeigt.

von JensH (Gast)


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Ein Geocaching Projekt ?

von Joachim S. (mithotyn)


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Roland ... schrieb:
> *Joachim Schmidt* schrieb:
>> Hmm.. Hast du ein Beispiel für einen solchen Ferrittrafo und eine
>> entsprechende Schaltung?
>
> Eine einfache Schaltung zur Taktgenerierung hat Joachim Schmidt schon
> gezeigt.


Man bin ich gut. :-) Danke.

@JensH

Psssttttt....

von Roland .. (rowland)


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Sowieso, herrlich, ich schaue nicht mal auf den Namen, so kanns gehen 
;-).

von Helge A. (besupreme)


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Als kompakte Halbfertig-Alternative bietet sich ein "elektronischer 
Trafo" für Halogenlampen an. Trafo und Gehäuse mit Klemmen werden einem 
dabei für recht kleines Geld geboten. Die Schaltung innendrin muß 
natürlich dann "andersrum" neu aufgebaut werden.

von Roland .. (rowland)


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Multistabiler Analvibrator schrieb im Beitrag #3466583:
> Komische Vorschläge kommen ja hier.

Deiner ist aber leider nicht minderkomisch, wenn man bedenkt, dass die 
Schaltung klein sein soll.

von Arsenico (Gast)


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…frag doch Mc Guyver !

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