Forum: Platinen Altium Leiterbahnen


von Malin (Gast)


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Kurze Frage:

Ich habe mal gelesen, dass beim ROutin in Altium die Signalleitungen 
mindestens 20mil und die Spannungsleiterbahnen mindestens 25mil breit 
sein sollen.

Wenn ich diese jetzt an z.B. einen IC mit 0,5mm Pitch anbinden will, ist 
die LEiterbahn viel zu breit um jeden PIN verbinden zu können.

Verkleir ich die Breite der Leiterbahn dann kurz vor dem Pin des ICs 
dann imer von z.B. 25mil auf 10mil und wie geht man dann vor?

Merci

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Malin schrieb:
> Kurze Frage:
>
> Ich habe mal gelesen, dass beim ROutin in Altium die Signalleitungen
> mindestens 20mil und die Spannungsleiterbahnen mindestens 25mil breit
> sein sollen.
Was hat denn die Leiterbahnbreite mit Altium zu tun? Die soll für deine 
Anwendung geeignet sein und für deine Schaltung korrekt dimensioniert 
sein. Altium ist das piep egal wie breit die sind. Ich nehme für reine 
Signale meist 10mil. 20-25mil ist viel zu breit, das verschenkt Platz.

> Wenn ich diese jetzt an z.B. einen IC mit 0,5mm Pitch anbinden will, ist
> die LEiterbahn viel zu breit um jeden PIN verbinden zu können.
<Loriot>
Ach
</Loriot>


> Verkleir ich die Breite der Leiterbahn dann kurz vor dem Pin des ICs
> dann imer von z.B. 25mil auf 10mil und wie geht man dann vor?
Im Prinzip vorher verkleinern. Aber nochmal prüfen ob du wirklich 
durchgehend mit 25 mil routen willst bzw. musst.

von Mac G. (macgyver0815)


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> Ich habe mal gelesen,

Wo?
Wer auch immer das geschrieben hat, hat keine Ahnung oder Du hast es 
falsch verstanden.

0.6mm reicht ja schon für viele Stromversorgungsleitungen aus.

Ich nutze für Signale oft 0.15mm.
Immer diese unsäglichen nicht-metrischen Einheiten, gehören allesamt 
abgeschafft ;-)

von Reinhard Kern (Gast)


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Mac Gyver schrieb:
> Immer diese unsäglichen nicht-metrischen Einheiten, gehören allesamt
> abgeschafft ;-)

Immerhin können Leute, die damit umgehen können, Kopfrechnen. 
Umkehrschluss: wer nicht damit umgehen kann, kann nicht Kopfrechnen. Das 
gilt zwar allgemein als uncool, aber ich werde nie verstehen, wie man 
darauf stolz sein kann, etwas NICHT zu können. Wenn man für 2 x 2 einen 
Rechner als Gehirnprothese benötigt ist das kein Grund sich darauf was 
einzubilden. Nicht mal wenn man dafür die Glocke von Schiller auswendig 
kann.

Gruss Reinhard

von Mac G. (macgyver0815)


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Ach Reinhard, mir gings doch gar nicht ums Rechnen sondern darum, dass 
das imperiale System generell nur von den Amis genutzt wird - alle 
anderen nutzen das metrische System (oder sollten es jedenfalls ;-) ).
Hier in Europa sollte man das nur dann verwenden wenn man irgendwas 
benutzt was schon imperial bemaßt wurde. Aber freiwillig muss man sich 
das nicht antun...
Wenn man nur Mils/Inch nutzt gehts ja noch, aber schau Dir mal den Rest 
an - sehr schlecht und uneindeutig definiert.
--> Gehört generell(!) abgeschafft.

von Reinhard Kern (Gast)


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Mac Gyver schrieb:
> Hier in Europa sollte man das nur dann verwenden wenn man irgendwas
> benutzt was schon imperial bemaßt wurde.

Das ist halt in der Elektronik sehr viel, und daran ist auch nichts mehr 
zu ändern. Es rechnet sich auch viel leichter mit Bruchteilen von 0,1 
Inch als mit Bruchteilen von 2,54 mm, wenn man zwischen den Beinchen 
eines DIL durch muss. Wenn ich nicht ein System hätte, das jederzeit 
einen Wechsel des Rasters zulässt (was heute Standard ist) und ich mich 
deshalb für ein bestimmtes entscheiden müsste, würde ich immer noch Inch 
wählen wegen der Majorität.

Das ist das Gleiche mit ICs und Steckern wie bei den Schrauben in allen 
Branchen: man kann leicht reden von einem einheitlichen 
Bemassungssystem, aber dadurch ändern sich ja nicht die Schrauben 
selbst. Dass die Teile der Welt, die Zoll-Schrauben verwenden, nicht auf 
M-Gewinde umstellen, ist längst entschieden, wegen der nicht zu 
rechtfertigenden wirtschaftlichen Folgen. Umgekehrt gilt das Gleiche, es 
wäre nur durchsetzbar, dass beide zu einem bisher nicht existierenden 
dritten System wechseln, was völlig absurd wäre.

Der Charme von mil liegt in den "freundlichen" Zahlenwerten, 8 mil sind 
besser handhabbar als 0,2 mm oder 200 µ. So schnell entwickelt sich die 
Technologie auch nicht weiter, dass man Angaben unter 1 mil für 
Leiterplatten bräuchte.

Gruss Reinhard

von Mac G. (macgyver0815)


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Reinhard Kern schrieb:
> Es rechnet sich auch viel leichter mit Bruchteilen von 0,1
> Inch als mit Bruchteilen von 2,54 mm


Man rechnet ja auch nicht mit Bruchteilen von 2,54mm wenn man alles in 
metrisch routet - das kommt dann nur für die paar Bauteile mit <=50pins 
vor und da spielt das keine Rolle.
Alle Bauteile mit vielen Pins (da wo es kritisch wird) sind schon länger 
metrisch.

Hab schon seit Jahren keine DIL Packages in einem Layout mehr verwendet. 
Die sind toll für Steckbretter und ggf. Sachen die man sockeln muss, das 
wars aber auch schon.

Stiftleisten und Steckverbinder mit imperialem Raster kommen noch oft 
vor, aber das sind so wenig Pins und so ein riesen Abstand da ist das 
meist egal.
1.27mm oder 0.635mm Raster SMD kommt auch vor aber die sind auch nur 
wenige und so groß, da spielt das keine Rolle wenn man eh ein feines 
metrisches Raster verwendet (Leiterabstand wird automatisch nach den 
Design Regeln eingehalten).

Das meiste andere moderne hat 0.4mm, 0.5mm, 0.65mm, 0.8mm, 1mm, 1.25mm, 
1.5mm oder 2mm Raster.
Ich hab hier gerade eine Platine (>2000 Pins) mit genau einem einzigen 8 
poligen Bauteil mit 1.27mm Raster zu routen - alles andere hat 
metrisches Raster. Die Layouts davor waren auch weitgehend metrisch.

Die europäischen Platinenfertiger rechnen auch alle metrisch, alle 
Spezifikationen werden metrisch angegeben, Bohrer sind in 0.05mm 
Schritten verfügbar. Die Mechaniker mögen auch metrische Angaben lieber.


Die imperialen Einheiten können gerne die Wüste durchkämmen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Malin (Gast)


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> 0.6mm reicht ja schon für viele Stromversorgungsleitungen aus.

das wären dann ja fast 25mil.

D.h. für Signalleitungen sind 10mil absolut ausreichend (in der Regel).

Wie sieht es mit den Leitungen aus, die ich beispielsweise über ein VIA 
von einer 5V Plane an das 5V-PAD beispielsweise eines Kondensators 
anbinde? Reichen da auch 10mil aus oder besser in Richtung 25mil?

von Cyblord -. (cyblord)


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Malin schrieb:
>> 0.6mm reicht ja schon für viele Stromversorgungsleitungen aus.
>
> das wären dann ja fast 25mil.
>
> D.h. für Signalleitungen sind 10mil absolut ausreichend (in der Regel).
>
> Wie sieht es mit den Leitungen aus, die ich beispielsweise über ein VIA
> von einer 5V Plane an das 5V-PAD beispielsweise eines Kondensators
> anbinde? Reichen da auch 10mil aus oder besser in Richtung 25mil?

Das kommt natürlich auf den Strom an, der da drüber fließen soll. Hier 
gibts auch irgendwo eine Tabelle mit Leiterbahnreiten und Strömen.
Google danach mal, oder rechne halt selbst.

gruß cyblord

von Reinhard Kern (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Das kommt natürlich auf den Strom an, der da drüber fließen soll.

Nein, in dem Fall geht es um möglichst geringe Induktivität, und das 
heisst möglichst breit, jedenfalls mehr als Signalbreite, und so kurz 
wie möglich. In der Praxis macht man den Stub aber nicht breiter als den 
Pad-Durchmesser des Kondensators.

Wenn man nicht kurz und dick hinkommt, ist eh schon was falsch. Über die 
Anbindung von Stützkondensatoren könnte man aber ein ganzes Buch 
schreiben.

Gruss Reinhard

von Malin (Gast)


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> Das kommt natürlich auf den Strom an, der da drüber fließen soll. Hier
> gibts auch irgendwo eine Tabelle mit Leiterbahnreiten und Strömen.

Du meinst wahrscheinlich diese Tabelle hier.

Wenn ich beispielsweise einen Schaltregler von 24V -> 3,3V entworfen 
habe und dieser ist auf 3A ausgelegt. Dann hätte ich ja laut Tabelle 
eine Leiterbahnbreite von 59mil(1,5mm) von den 3,3V Vias zu den 3,3V 
Pads der jeweiligen Bauteile bei einer Erwärmung um 10K.

Das kommt mir masslos übertrieben vor.
Oder wo ist mein Denkfehler?

von Cyblord -. (cyblord)


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Malin schrieb:
>> Das kommt natürlich auf den Strom an, der da drüber fließen soll. Hier
>> gibts auch irgendwo eine Tabelle mit Leiterbahnreiten und Strömen.
>
> Du meinst wahrscheinlich diese Tabelle hier.
>
> Wenn ich beispielsweise einen Schaltregler von 24V -> 3,3V entworfen
> habe und dieser ist auf 3A ausgelegt. Dann hätte ich ja laut Tabelle
> eine Leiterbahnbreite von 59mil(1,5mm) von den 3,3V Vias zu den 3,3V
> Pads der jeweiligen Bauteile bei einer Erwärmung um 10K.
>
> Das kommt mir masslos übertrieben vor.
> Oder wo ist mein Denkfehler?

1.5mm Übertrieben? Wenn du 3A drüber jagen willst? Rechne halt einfach 
selber mal durch. Nimm den spezifischen Widerstand von Kupfer, rechne 
den Querschnitt mit 35µ Dicke und deiner gewünschten Breite und dann den 
Spannungsabfall bei einem Strom X.

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