Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Dritte, vierte, fünfte, usw. Hand für Kontaktfederstifte


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hallo Leute,

beim Arbeiten mit Platinen reichen mir zwei Hände selten aus. Zum Löten 
verwende ich deshalb gerne mal eine "dritte Hand", dieses Ding mit zwei 
Klemmen und je nach Ausführung einer schlechten Lupe. Für größere 
Platinen nehme ich auch schon Mal eine etwas modifizierte Version des 
Aoyue 668:
http://sra-solder.com/shopimages/products/normal/668-1.jpg

In den nächsten Wochen wollte ich mich mal intensiv mit der Datenkrake 
beschäftigen und habe mir dafür schon das passende Board rausgesucht. 
Nun stehe ich vor einem anderen Problem:

Wie bekomme ich die Signale vom Board in die Datenkrake, sehr viele 
Signale und alle gleichzeitig und das ganze ohne unnötiges anlöten von 
irgendwelchen Leitungen an die sowieso schon viel zu kleinen Bauteile?

Üblicherweise nimmt man dafür diese Federkontaktstifte, aber wie bringt 
man die dazu an der richtigen Position einen Kontakt herzustellen? Die 
bleiben ja nicht von selbst in der richtigen Position, etwas muss sie an 
die richtige Stelle drücken.

Habt ihr eine Idee, was man da nimmt? Oder gibt es kommerzielle Produkte 
für so etwas?

von Kai G. (kpl)


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Die pogopins werden normalerweise in hülsen gesteckt. Die hülsen 
befinden sich in einer cnc gebohrzen kunstoffplatte.

Im professionellen beteich ist die mechanik sehr aufwändig.

Evtl. Kannst du vo  hand bohren, z.b. durch einen aufgeklebten ausdruck 
bohren. Ist eine frage der groesse der pads die du treffen willst und 
wie genau gebohrt wird.

Bei einem einzelstück kannst du evtl. wirklich besser kabel anlöten oder 
falls möglich sowas wie die challenger clips von Reichelt benutzen.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Kai G. schrieb:
> Die pogopins werden normalerweise in hülsen gesteckt. Die hülsen
> befinden sich in einer cnc gebohrzen kunstoffplatte.
>
> Im professionellen beteich ist die mechanik sehr aufwändig.

Im Professionellen Bereich werden diese Stifte benutzt, um die Geräte 
(automatisiert) zu testen bzw. zu programmieren. Es gibt da aber auf 
jeden Fall eine spezielle Auflagefläche mit Kontakten, die auseinander 
liegen.

Der Controller, den ich auf meinem Testboard überwachen möchte, hat ein 
Raster von 0,5mm. Die treffe ich nicht, wenn ich eine Schablone bohre. 
Das Problem ist leider auch, dass auch ein Anlöten von Leitungen nicht 
einfach ist.

Leider habe ich keine Bonding-Anlage. Und 16 Leitungen an nebeneinander 
liegende Chips anzulöten, ist imho eine Herausforderung. Dann entsteht 
da eine Lötbrücke, eine Leitung verrutscht oder wird nicht angelötet, 
etc. Es ist echt sehr viel Arbeit und im Worst Case mache ich wirklich 
den Chip kaputt.

Kai G. schrieb:
> falls möglich sowas wie die challenger clips von Reichelt benutzen.

Hmm.. die Dinger sind schon interessant. Genau so etwas in der Art suche 
ich. Evtl. muss ich mal an mein Aoyue 668 eine zweite Ebene bauen, an 
der ich diese Clips befestigen kann.

von Kai G. (kpl)


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Mit etwas übung gehts auch bei 0.5mm, am besten mit duennem faedeldraht. 
Ohne uebung auch, wenns laenger dauern darf, entlötlitze bereit liegt 
und die nerven einen nicht zu schnell verlassen :-)

Die challenger clips kann ich bedenkenlos empfehlen. Auch 0.5mm kann man 
damit kurzschlussfrei kontaktieren, solange sie gerade vom ic weggehen. 
Sind natuerlich auch etwas hochpreisig.
Je nach höhe der beinchen kannst du damit auch mehrere direkt 
nebeneinanderliegende pins kontaktieren.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard Kern (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Der Controller, den ich auf meinem Testboard überwachen möchte, hat ein
> Raster von 0,5mm. Die treffe ich nicht, wenn ich eine Schablone bohre.

Bis zu einem gewissen Grad kann man das lösen, indem man gebogene Nadeln 
verwendet, die dünnen Kontakte sind flexibel genug. Dazu braucht man 
aber nicht eine Führungsschablone, sondern mehrere mit versetzten 
Löchern.

Besser sind aber (sorgfältig geplante) Testpads. Übrigens gibt es auch 
"Flying Probes".

Gruss Reinhard

von Michael H. (michael_h45)


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von Info (Gast)


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Fuer sowas wollte ich irgendwann mal ausprobieren, die Pogo-Pins an 
Staeben zu befestigen und diese magnetisch auf einer Stahlplatte etc. 
fixieren, so dass gleichzeitig der Federstift angedrueckt wird..

Hauptzweck ISP bei Geraeten oder fliegenden Aufbauten ohne 
entsprechenden Steckverbinder.

von David .. (volatile)


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Kai G. schrieb:

> Bei einem einzelstück kannst du evtl. wirklich besser kabel anlöten oder
> falls möglich sowas wie die challenger clips von Reichelt benutzen.

Bei den Preisen fuer die Clips ist eine gebohrte Platte fast billiger...

von Kai G. (kpl)


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Also wenn man so 5 von den Challenger clips hat, reicht das wohl. Wenn 
man damit nen parallelen Bus mitsniffen will, wirds ordentlich teuer.

Dafür sparrt man sich das Drähtchen dranlöten und sie lassen sich im 
Gegensatz zu der gebohrten Platte flexibel einsetzen.

Für mich hat sich die Anschaffung mehrfach ausgezahlt.

von David .. (volatile)


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Kai G. schrieb:
> Also wenn man so 5 von den Challenger clips hat, reicht das wohl. Wenn
> man damit nen parallelen Bus mitsniffen will, wirds ordentlich teuer.

Klang so als ob er mehr vor hat ;)

von Sni T. (sniti)


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Ich denke in dem Fall wäre so etwas nicht verkehrt:
http://www.tme.eu/en/katalog/test-clips_112674/

von Kai G. (kpl)


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Geht nur bis 1.27mm pinspacing.

von Sni T. (sniti)


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Das war auch nur die Art von Testadapter, die hier möglich wäre. Wobei 
0,5mm pitch dann wirklich ins Geld geht..

Allerdings wissen wir auch nicht, wie viel der TO bereit zu zahlen ist, 
wie viele Pins er wirklich gleichzeitig messen will und welche ICs das 
genau wären (nur ein Footprint/ mehrere).

von chris (Gast)


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plcc Sockel im 0.5mm Rastermass nehmen, Mechanik trennen, Leitungen 
ranloeten oder ranstecken und dann mittels Heisskleber oder dritter Hand 
rangehen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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chris schrieb:
> plcc Sockel im 0.5mm Rastermass nehmen

Interessante Idee. Nur: Wo außer in Deiner Imagination gibt es so etwas? 
PLCC hat 0.05"-Raster, also 1.27mm.

von chris (Gast)


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TH geht runter auf 0.6mm pitch, dann muss man halt auf FFC Stecker 
ausweichen. Z.B. 2x FFC Zif Stecker und 1x FFC Kabel = 7€ (TME.eu) + 
Mwst
fuer 20 pin oder 15€ fuer 40 pin mit 0.5mm pitch, wenn weniger Pin dann 
noch guenstiger.

von Sni T. (sniti)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Interessante Idee. Nur: Wo außer in Deiner Imagination gibt es so etwas?
> PLCC hat 0.05"-Raster, also 1.27mm.

Ich denke er meint die Programmieradapter, mit denen sich die Chips 
außerhalb der Schaltung programmieren/ testen lassen. Hatte mich erst 
auch gewundert.

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