Forum: HF, Funk und Felder [Wiki] Codierte Übertragung


von Andreas H. (horn)


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Moien,

ich finde den Bericht auf 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Codierte_Übertragung sehr gut. 
Danke, Andreas!

Ich habe vor das selber einmal umzusetzen und hatte dazu mir auch den 
Empfänger angeschaut. Als ich beim Sender schauen wollte, ist der nicht 
mehr bei Conrad gelistet. Habt ihr die Bezeichnung noch dazu? Oder noch 
besser, welche Alternative gibt es dazu noch bei Conrad, denn dann kann 
ich mir gleich das genauer angucken und kaufen.

Danke sehr schonmal,

Andreas

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Dann hab ich hier ein Schmankerl für dich.

http://cappels.org/dproj/selflocksyncdet/Synchronous_Detector.html

der tiny sendet selbst im LW bereich

und hier noch allerdings ohne codierung ein minimalistischer WC
http://cappels.org/dproj/minmassrf/Min_Mass_Wireless_Coupler.html

von Andreas H. (horn)


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Danke Winfried! :)
Ich hab's mir mal angeschaut und sieht interessant aus.


Aber ich habe gleich mal eine andere Frage. Wenn ich also meinen PN Code 
für Bits einsende, woher weiss ich, dass ich alle 8 Bits zusammen habe 
und wo da der Anfang ist?
Mir fällt da nichts anderes ein, als dann den Code zu wechseln und dann 
halt jeden Chip mit beiden Codes zu checken. Ist es der "Datencode", 
dann ist es halt 1 oder 0, erfüllt er den "Startcode", dann fängt 
dannach das Byte an.
Oder gibt es da noch eine andere Methode, die vll eleganter ist?

Grüße, Andreas

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo Andreas,

ich habe auch nur gegogelt und quergelesen wenn ich es richtig 
verstanden habe syncronisiert sich der Empfänger mittels PLL es bietet 
sich also an ein regelmäsig am Beginn eines Blockes ein kurzes GAPE 
n*=0xhAA zu senden anschliesßend STX um den beginn der Nutzdaten zu 
markieren, wie ehedem bei der Datasette?

Ich werde mich damit mal befassen sobald ich mehr Zeit habe 
(vielleicht).

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hallo Namensvetter!

Eine Besserwisserei.

Sachstand aus dem Artikel: "Es konnten Daten über eine Entfernung von 3 
km übertragen werden (Korrelationsergebnis). Es hat sich herausgestellt 
dass die Entfernung (innerhalb von ein paar km um den Sender) für die 
Empfangsqualität weniger eine Rolle spielt als die Umgebung."

Radartechniker umschreiben das sehr simple Verfahren des "predetection 
averaging" mit komplizierten Bezeichnungen wie "Pulse Doppler Radar."
Dies Prinzip hat einen invers-linearen Zusammenhang zwischen der 
notwendigen Pulsleistung des Radargeräts und der Anzahl Pulse pro 
Detektion eines Flugzeugs.

Der Vorteil:
a) "Low Signature", eine Voraussetzung für Stealth-Radar.
b) Der Hohlleiter zur Antenne kann kleiner und leichter ausgeführt 
werden, weil die Spitzenleistung geringer ist.

Die Umkehrung ist ein Vorteil für Dich, Andreas, und für alle, welche 
für simple Nachrichten mehr Reichweite erreichen wollen, als nach den 
Leistungsgrenzwerten der Bundesnetzagentur zulässig wäre.

Beispiel an einem simplen Radar (Ohne die FFT im Puls-Doppler-Radar):
a) Kein "predetection averaging": Das Radar sendet Pulse. Der Empfänger 
detektiert jeden Puls und alarmiert, wenn einer fehlt. Die Sendeleistung 
muss so groß sein, dass die Nutzspannung am Detektor (beispielsweise 
einem Komparator) deutlich größer ist als die Störspannung. Bei 
begrenzter Sendeleistung begrenzt die Störleistung die Reichweite. 
Verbesserungen sind bei begrenzter Leistung 1dBi nur durch Richtwirkung 
der Empfangsantenne möglich.

a) Mit "predetection averaging": Der Empfänger zerlegt die ZF in Real- 
und Imaginärteil. Er tastet diese ab und integriert beide getrennt 
voneinander.

Effekt:
a) "Postdetection averaging" erhöht die Empfindlich proportional zum 
Logarithmus der Anzahl der empfangenen Pulse.
b) "Predetection averaging" erhöht die Empfindlichkeit dagegen 
proportional zur Anzahl.

Bei geringeren Anforderungen an die Reichweite genügt das "postdetection 
averaging": Viele Pulse mit maximal zulässiger EIRP, der Empfänger 
integriert viele Pulse pro Symbol logarithmisch, bevor er detektiert.

Ciao
Wolfgang Horn

: Bearbeitet durch User
von Klakx (Gast)


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Andreas Hornig schrieb:
> Aber ich habe gleich mal eine andere Frage. Wenn ich also meinen PN Code
> für Bits einsende, woher weiss ich, dass ich alle 8 Bits zusammen habe
> und wo da der Anfang ist?

das lässt sich über ein Startflag lösen. Also ein Codewort nachdem du 
bitweise suchst. Wenn du dies gefunden hast, geht es weiter mit Daten.

[Start-Byte] [Data1] [Data2] ..

optimal wäre wenn du das Start-Byte nicht aus dem Daten abbildbar ist 
(8B10B-Coderierung z.b.). Aber das siehst du ja in der Codierung, die du 
nimmst.

von Matthias (Gast)


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Im täglichen Leben begegnet uns diese Art der Informationsübertragung 
beim GPS. Jeder Satellite verwendet einen eigenen PN-Code, so dass 
darüber die Signale von bis zu 37 Sendern, trotz der allen Satelliten 
gemeinsamen Trägerfrequenz, im Empfänger getrennt werden können.
Da braucht man gar nicht zu Stealth-Radar auszuholen.

Zu dem Thema kann man jedem Empfehlen, sich einmal die Kodierung der 
GPS-Signale mit ihren 1.023 MBit/s für den PN-Code bei einer 
Nutzdatenrate von 50Bd zu Gemüte zu führen.
(GPS standard positioning service signal specification - Abschnitt 2.3.2 
C/A Code Generation and Timing)

von Andreas H. (horn)


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Moien,

okay, ansich verstehe ich nun die codierte Übertragung. Ich bin mir aber 
noch nicht ganz sicher, wie ich das Tracking machen muss, wenn man die 
Taktung nicht nehr gegegeben ist. Bei den beiden Bildern hier sieht man 
das einmal mit nur richtigen Signalen, und mit Signalen, wo bei jeder 12 
Stelle an zwei Stellen (dem aktuellen und beim vorherigen 4.) ein Flip 
gemacht wird.
Da wird das mit dem vorgeschlagenen "an den höchsten hängen" schon 
schwer.

Hat da jemand mal eine Idee, wie man das schlauer machen könnte?

Grüße, Andreas

von asd (Gast)


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OT: Ich kann die Octave-Sourcen in Artikel
http://www.mikrocontroller.net/download/funk/octave-decoder/
nicht laden. Ist das ein Fehler oder muß man sich erst anmelden?

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Sorry, ist ein Fehler. Probier's mal hier:
http://www.mikrocontroller.net/download/funk.tar.bz2

von Andreas H. (horn)


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moien,

so, ich glaube, dass ich was habe, was ich verstehe und funktionieren 
sollte.

also, ich weiss meine periode mit 7 chips, nur nicht, wo der code 
anfängt. daher nehme ich mehr signale auf und speichere den bitstream. 
diesen fahre ich dann mit der bekannten regel für die aufsummierung der 
chips anhand des codes aus dem beispiel entlang. dazu kann ich dann zu 
jeder chipstelle die summe speichern. das sieht man in dem bild in der 
untersten zackenlinie für mein beispiel (lila).
da man weiss, dass das ganze periodisch mit 7 chips ist gehe ich von der 
annahme aus, dass an diesen stellen die summe maximal wird (in dem fall 
7 oder |-7|) und das halt regelmäßig an jeder siebten stelle. daher 
müssen da maxima entstehen. dazu habe ich dann summen gebildet, die nur 
an zwei stellen, an 3 oder 4 stellen dieser periode schauen und das 
aufaddieren. somit werden ein paar fehler in einer periode durch die 
nächste und übernächsten aufgehoben.

in dem beispiel sind auch ein paar perioden dabei, wo das signal die 
chipsumme 1 ergbit, anstelle von 7. dennoch ließ sich die stelle 
herausfinden, wenn die nächsten perioden nicht so kaput waren.

ich habe KEINE ahnung, ob das nun zufall war, aber es funktioniert 
soweit.
was meint ihr?

grüße, Andreas

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