Hallo! Weiss jemand wie hoch die Verbreitung der MSP430 uC in Industrie und Hobby ist. Nur interessehalber. Mit dem Launchpad gibt es einen günstigen Einstieg. Die Platine lässt sich gleich als Programmer und Debugger für andere Controller auf Platine oder Breadboard einsetzen. Und mit Energia gibt es auch sowas wie Arduino für AVR. Soll keine Werbung sein. Bin nur verwundert über die kleine/nicht vorhandene Community...
Das hier im Forum so wenig drüber geschrieben wird, liegt vielleicht einfach daran das es beim MSP430 so gut wie keine Probleme gibt ;)
Nachteile, die MSP430 gegenüber AVRs haben, sind folgende: - Keine 5V-Kompatibilität - Nur sehr wenige und dann auch sehr kleine Varianten im bastlerfreundlichen DIP-Gehäuse verfügbar - Angebot von üblichen Versandhändlern wie z.B. Reichelt ist unterirdisch schlecht - keine Möglichkeit, das RAM zu erweitern, da kein externer Speicherbus möglich - keine hardwaremäßige CAN-Unterstützung Das war's dann aber auch schon. Dafür gibt es eine sehr flexible und auch zur Laufzeit beliebig konfigurierbare Takterzeugung (keine "Fuses"), eine flexiblere Baudratenerzeugung für die UARTs (keine "Baudratenquarze" erforderlich, auch aus z.B. 4-MHz-Quarzen lassen sich Baudraten mit geringen Fehlerraten ableiten). Eine Arduino-artige Entwicklungsumgebung gibt es mit energia mittlerweile auch. Die von-Neumann-Architektur vereinfacht den programmatischen Zugriff aufs Flash-ROM (kein "pgmspace.h" nötig), und wenn das RAM großzügiger bemessen wäre, ließe sich auch das Feature sinnvoll nutzen, Code aus dem RAM auszuführen. Das Debuggen(!) und Programmieren ist bei den neueren Familienmitgliedern mit dem JTAG-artigen SBW-Interface möglich, das u.a. in Form des spottbilligen Launchpads geliefert wird. Die hierfür erforderlichen zwei Steuerleitungen blockieren auch keine Peripheriefunktionalität. Die älteren Varianten, die noch 4-Draht-JTAG benötigen, die will man nicht mehr verwenden, da sie unverhältnismäßig teuer sind -- man vergleiche beispielsweise die Preise von 'F1611 und dem pinkompatiblen 'F2618 oder dem deutlich attraktiveren 'F5438. Aber auch das "große" JTAG-Interface, der MSP-FET430UIF liegt mit ca. 100 EUR noch im bezahlbaren Rahmen (das kann sowohl 4-Draht-JTAG als auch SBW, ist also eine Obermenge des Launchpads). Die beiden interessanten Varianten im bastelgeeigneten DIP-Gehäuse sind der 20polige 'G2553 (16 kiB Flash-ROM und 512 Byte RAM) und der 40polige 'G2744 (32 kiB Flash-ROM und 1 kiB RAM), der allerdings noch schwer zu bekommen sein dürfte (TI selbst vertreibt ihn als Sample, Olimex hingegen bietet ihn als Bestandteil des "Booster-Packs" MSP430-G2744BP für 12 EUR - kann aber derzeit auch nicht liefern).
:
Bearbeitet durch User
Sprich sehr viel unkomplizierter als AVR und Co... Die Teile gibt's ja auch teilweise als Gratis-Samples von TI - funktioniert bei ATMEL nicht. Zumindest hab's ich nicht geschafft als Privatperson Samples zu ordern...
Jörg S. schrieb: > Das hier im Forum so wenig drüber geschrieben wird, liegt vielleicht > einfach daran das es beim MSP430 so gut wie keine Probleme gibt ;) Das stimmt nun auch wieder nicht. Aber zum einen ist er nicht der klassische Bastler-µC (während die Bastler hier doch sehr stark vertreten sind), zum anderen sind die zugehörigen Foren eher bei e2e.ti.com oder www.43oh.com zu finden. Das Niveau dort ist allerdings auch recht hoch. Ich habe meine Entscheidung für den MSP430 bisher nicht bereut - auch wegen TIs sehr liberaler Sample-Politik. TI lässt sich das sicher eine Stange Geld kosten. Max
Hallo Harald, ... jeder arbeitet mit seinem Favoriten! Ich arbeite mit dem MSP430 seit es ihn gibt, damals noch der ...320 - ich glaube in 1998. Die Wahl bereue ich bis heute nicht. Alternativ stand damals der Z8encore an, ebenso wie C161 und einige mehr. Viele Firmen, die sich mit Metering Applications beschäftigen setzen den MSP430 ein. Der Vorteil liegt in der mittlerweile großen Produktpalette und dem seeehr geringen Strombedarf, sofern man einige Ratschläge von TI beherzigt. Ich habe Bugs auf den Chips kennengelernt, bevor sie publiziert wurden. Das hat eine Menge Zeit und Nerven gekostet. Mit den kleinen 2k-Typen für unter EUR 1,00 betreibe ich meinen Hausbus (KNX). Mit dem x261 habe ich ein GPS-Gerät mit Bluetooth, SD-Karte als Speicher und Display vom Nokia-Mobiltelefon aufgebaut. Mit dem x2011 ein Blutdruckmessgerät als Datenlogger erweitert, mit dem x2011 ein elektronisches Metronom/Stimmgabel und eine kleine Serie von "Glühwürmchen im Rotkohlglas" aufgelegt - für die Familie zu Weihnachten. Mein kleiner Webserver läuft mit einem MSP430. Die Heizungssteuerung für die Pferdetränke meines Schwagers läuft mit dem x2011, usw. Sofern ich irgendetwas automatisieren will, prüfe ich immer, wie ich es schnell (manchmal auch dirty) mit dem MSP430 realisiert bekomme. Ehrlich, ich weiß nicht warum überhaupt andere Prozessoren gebaut und vertrieben werden :) Die Prozessoren laufen bei sehr niedrigen Spannungen stabil und werden mit vielen Wandler-IC von TI bereits aus einer Batteriezelle gespeist (1.5V). Ach ja, ich habe so gut wie keine Zeile in C programmiert, okay "Hello World". Alles läuft sauber in Assembler. Die Entwicklungsumgebung von TI für Assembler kostet nix und ist nicht eingeschränkt. Ich glaube sogar die Mathebibliotheken sind mittlerweile kostenlos. Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, was wäre wenn alle Abiturklassen von TI die EVA-Boards geschenkt bekommen würden. Ich glaube dann wäre so viel besser in der Welt. Also, dies ist eindeutig Werbung! Für die bekomme ich dennoch nichts! Sofern man freundlich mit Distributoren spricht, kann man auch einmal angebrochene Lieferlose erwerben. Wie oben bereits beschrieben ist das Potential in den speziellen Foren extrem hoch und zielführend. Selbst die Hotline hatte mich früher immer gut unterstützt. Das Problem bei diesem Prozessor und der Dokumentation sitzt meistens vor dem Labortisch. Alles ist sauber beschrieben, nur liest man es nicht unbedingt so, wie es da steht, sondern wie man es lesen möchte. Das kostet manchmal Zeit. Ich respektiere auf jeden Fall die Entwickler mit anderen Prozessoren. Diese (Entwickler und auch Prozessoren) zeigen manchmal Lösungen auf, die vielleicht vom MSP430 nicht unterstützt werden. Ach ja, der MSP430 wurde in good old Germany entwickelt, damals noch. Gruß Bernd
Hinweiser schrieb: > Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, was wäre wenn alle > Abiturklassen von TI die EVA-Boards geschenkt bekommen würden. Naja, ~99,5% der Schüler würden sagen "Wat soll das denn sein?"
hab auch vor kurzem angefangen mich mit den msps zu beschäftigen! tolle cpu der einstieg mit gcc war etwas schwierig! aber mit em:blocks als ide hats ganz gut geklappt, aber mit avr^s ist es halt etwas leichter, und sehr schade ist dass es keine 40pin dil version gibt!
peter schrieb: > aber mit em:blocks als ide hats ganz gut geklappt, aber mit avr^s ist es > halt etwas leichter Warum hast du nicht IAR oder CCS genommen. Du wärst überrascht wie einfach das geht und hättest einen anderen Eindruck.
peter schrieb: > und sehr schade ist dass es keine 40pin dil version gibt! Es gibt eine, nur ist die nicht leicht zu bekommen. Das ist der MSP430G2744, den bekommt man als Bestandteil eines "Booster Packs" von Olimex oder von TI in Musterstückzahlen.
Harald Nagy schrieb: > Weiss jemand wie hoch die Verbreitung der MSP430 uC in Industrie und > Hobby ist. Nur interessehalber. Wir (Leistungselektronik, MW-Bereich) verwenden den MSP430 seit einer Weile für zertifizierungspflichtige NOT-AUS Funktionen, um den Code des Hauptprozessors nicht zertifizieren zu müssen. Grund für die Entscheidung dafür war aber neben dem Preis hauptsächlich die Tatsache, dass der Hauptprozessor auch von TI kommt und somit die gleiche Toolchain verwendet werden kann, ansonsten hätte ein AVR oder PIC die Anforderungen auch erfüllt. War jetzt aber wahrscheinlich nicht das Beispiel, das du erwartet hast. Privat werde ich wahrscheinlich umsteigen, sobald meine AVR-Restbestände aufgebraucht sind.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Nachteile, die MSP430 gegenüber AVRs haben, sind folgende: Sorry für den Rant, aber es war ja klar, daß das von Dir jetzt wieder kommen wird. Bei Dir rennt anscheinend dauernd irgendein Programm im Hintergrund, das ungefähr so funktioniert: If ($_uc != AVR) then post ("Aber $_uc hat folgende Nachteile ggü. AVR") > - Keine 5V-Kompatibilität Jo mei, der AVR ist eben schon steinalt. Wenn Atmel den jetzt neu designen würde, dann würden sie den jetzt auch in 3V3-Technik produzieren. > - Nur sehr wenige und dann auch sehr kleine Varianten > im bastlerfreundlichen DIP-Gehäuse verfügbar Dafür gibt's viele SMD-Parts, von QFN über SOIC bis hin zu TQFP. Wenn's wirklich DIP sein muss, dann kann man auch eine Adapterplatine nehmen. DIP wird eben nicht mehr viel verkauft, wir sind nämlich nicht mehr am Anfang der 90er. Wer Long-Life-Support für DIP braucht, der sollte sich eben bei einem anderen Hersteller (Motorola, ähm Freescale) umsehen. > - Angebot von üblichen Versandhändlern wie z.B. Reichelt ist > unterirdisch schlecht Dafür, daß ihn Ramschverschieber wie Pollin und Reichelt nicht führen, kann ja der MSP nix. Bei richtigen Elektronikversendern ist auch ein Grossteil der Palette an MSP430 lagernd und somit leiferbar. > - keine Möglichkeit, das RAM zu erweitern, da kein externer > Speicherbus möglich Kann den das der "normale" AVR? Oder brauchts dazu nicht auch einen X-Mega-Schlagmichtot? Externer Speicherbus ist bei Mikrocontrollern sowiso out, das ist wahrscheinlich ein Überbleisel aus den 70ern, als RAM noch schweineteuer war. Wenn man ein schnelles Speicherinterface benötigt, dann sollte man sich erstmal fragen, ob eine Controllerlösung überhaupt das Richtige ist - eventuell wäre ein dezitierter Mikro_prozessor_ in diesem Anwendungsfall gescheiter. > - keine hardwaremäßige CAN-Unterstützung Ist aber auch nicht so das Glanzstück von den AVRs. Soweit ich weiß, siehts da bei den Chips von Microchip, SiLabs (8051), Freescale, ST(?) mit CAN auch um einiges besser aus. > Die beiden interessanten Varianten im bastelgeeigneten DIP-Gehäuse sind > der 20polige 'G2553 (16 kiB Flash-ROM und 512 Byte RAM) Wenn's weniger RAM (256B) und ROM (4k)sein darf, dann gibt's die ziemlich günstigen G23xx für rund einen Euro. Harald Nagy schrieb: > Bin nur verwundert über die kleine/nicht vorhandene Community... So klein kommt mir die gar nicht vor. Sogar in diesem Forum (also in den AVR-besetzten Gebiten) liest man immer wieder mal vom MSP430. Vielleicht gibt's dazu auch nur weniger Fragen, weil er besser funktioniert. SCNR. LG, N0R
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das ist der MSP430G2744, den bekommt man als Bestandteil eines "Booster > Packs" von Olimex oder von TI in Musterstückzahlen. Ja? Gibts den mittlerweile?
Norbert M. schrieb: > Sorry für den Rant, aber es war ja klar, daß das von Dir jetzt wieder > kommen wird. Bei Dir rennt anscheinend dauernd irgendein Programm im > Hintergrund, das ungefähr so funktioniert: > If ($_uc != AVR) then post ("Aber $_uc hat folgende Nachteile ggü. AVR") Nö. Er hat ein paar (korrekte) Punkte genannt und sich ansonsten sehr positiv geäußert. Wer auf DIP steht oder CAN braucht, ist bei MSP430 nicht unbedingt richtig. Max
Norbert M. schrieb: > Sorry für den Rant, aber es war ja klar, daß das von Dir jetzt wieder > kommen wird. Bei Dir rennt anscheinend dauernd irgendein Programm im > Hintergrund, das ungefähr so funktioniert: > If ($_uc != AVR) then post ("Aber $_uc hat folgende Nachteile ggü. AVR") Das ist lustig. Ich benutze keine AVR, sondern MSP430. Ich habe nur, und das scheint Dir störend aufgefallen zu sein, versucht, das ganze mit etwas Objektivität zu beleuchten, um nicht sofort unterstellt zu bekommen, irgendwelchen Fangruppen auf die Füße treten zu wollen. >> - keine Möglichkeit, das RAM zu erweitern, da kein externer >> Speicherbus möglich > > Kann den das der "normale" AVR? Oder brauchts dazu nicht auch einen > X-Mega-Schlagmichtot? Um nur ein Beispiel zu nennen: Atmega128. Mit dem hab ich tatsächlich vor Ewigkeiten mal was gemacht. >> Die beiden interessanten Varianten im bastelgeeigneten DIP-Gehäuse sind >> der 20polige 'G2553 (16 kiB Flash-ROM und 512 Byte RAM) > > Wenn's weniger RAM (256B) und ROM (4k)sein darf, dann gibt's die > ziemlich günstigen G23xx für rund einen Euro. Ich schrieb interessant. Ich finde Controller mit nur 256 Byte RAM nicht primär interessant. Im übrigen ist auch der 'G2553 nicht sonderlich teuer - in der 100er-Staffel kostet der bei Farnell 1 EUR netto. Aus dem Kontext gerissen: > das ist wahrscheinlich ein Überbleisel aus den 70ern, als > RAM noch schweineteuer war. Schreibt jemand, der Controller erwähnt, die nur 256 Byte RAM haben.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.