Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche PWM-Frequenz für diesen Motor?


von Motor123 (Gast)


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Hallo,
ich habe hier einen Motor GR80x40 von Pollin.
http://www.pollin.de/shop/dt/ODc0OTg2OTk-/Motoren/Gleichstrommotoren/Gleichstrommotor_DUNKERMOTOREN_GR80X40_24_V_.html

Ich möchte nun gerne einen PWM-Regler für diesen Motor konzipieren.
Mir wäre wichtig das der Regler einen guten Wirkungsgrad hat sprich also 
wenig Verlustleistung (dachte an IRFZ44N). Der Motor sollte bei voller 
Aussteuerung der PWM möglichst seine 120W erbringen.

Nun zu meinen Fragen:
1) Welche PWM-Frequenzen würden sich bei diesem Motor(-Typ) anbieten?
2) Kann ich die IRFZ44N nehmen bzgl. Verlustleistung oder sind da andere 
Mosfets besser geeignet?
3) Ist so ein guter Wirkungsgrad (ca.90% oder mehr) überhaupt möglich?
4) Welche Schaltung würdet Ihr mir empfehlen die ich für diesem Motor 
nehmen könnte? Ich dachte bisher an NE555 + Mosfets.

Danke schonmal im vorraus!

: Verschoben durch Admin
von Roland .. (rowland)


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Mehr als 90% sind bei guter MOSFET-Ansteuerung und gutem Aufbau 
sicherlich möglich. Allerdings wird der Motor die 90% nicht erreichen.

Ein paar kHz sind gängige Werte für die Steuerfrequenz. Wenn Du das 
gequitsche nicht hören möchtest, solltest Du auf 15 - 20kHz setzen. Ganz 
niedrige Frequenzen - so ein paar hundert Herz - reduzieren zwar die 
Schaltverluste, erhöhen aber den Stromrippel im Motor, wodurch der Lauf 
unruhig werden kann.

: Bearbeitet durch User
von rio71 (Gast)


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mit nem guten mosfet sind über 99% problemlos machbar, für die 
ansteuerschaltung.
das heißt, der mosfet braucht nur nen kleines kühlblechelchen.
jo, frequenz ist wie oben gesagt ne sache die man eben ausprobieren 
kann.
ich habe auch mit knapp 20 khz sehr verlustarme ansteuerungen erzielt.
wichtig ist nur, das der mosfet knackig an und ausgeschaltet wird.
ich benutze nach der pwm-schaltung immer noch nen mosfettreiber.
für die ansteuerung selber fand ich den 555 nicht sehr geeignet, wenn 
man damit in den ganz unteren und oberen bereich und sauber bis 100% 
kommen will.
hab den mic1555 genommen und per figure2 beschaltet.
1n4148 ; alps rk09xxx 10 kohm stereo linear ;
am mosfttreiber dann noch nen r-c glied einfügen um von 9x% bis 100,0% 
nen schönen übergang zu erhalten.
so sind ca. 0,5% - 100,0% machbar..
geht sihcer auch mit nem cmos 4093 schmitt-trigger oder anderen..
als mosfet würde ich den irfz48n oder besser nemen, mit zusätzlicher 
p6ke24/27... ausprobieren.

von Roland .. (rowland)


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Ein wichtiger Punkt für die Effizienz der Ansteuerung ist auch die 
Schaltung selbst. Ein MOSFET und eine Freilaufdiode sind schonmal nicht 
gut, da die Diode viel größere Verluste hat. Deutlich besseer ist eine 
Halbbrückenansteuerung.

von Motor123 (Gast)


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Danke schonmal für die hilfreichen Antworten!

Ich habe nochmal eine Frage zur Schaltung.

Ich möchte diesen Motor als Antrieb für ein kleines Fahrzeug benutzen.
Wenn nun das Fahrzeug bergabrollt und ich die PWM auf ca.0-1% setze, 
würde dann der Motor als Bremse funktionieren? Der Motor würde ja in 
diesem Fall wahrscheinlich als ein Generator fungieren, der Spannung 
erzeugt. Gibt es noch irgendwelche Schutzschaltungen bzw. kann dies der 
Freilaufdiode oder dem Mosfet etwas anhaben?

Vielen Dank schonmal!

von Roland .. (rowland)


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Genau, wenn dem Motor ein externes Drehmoment aufgebracht wird und somit 
die Drehzahl steigen kann, die PWM aber kleiner ist, als die nun höhere 
Drehzahl, dann fließt Strom zurück. Dieser Strom muss abgeführt werden. 
Wird die Steuerung durch einen Akku versorgt, lädt sich dieser wider 
auf. Wird die Schaltung von einem Netzteil versorgt, kann die Energie 
nirgendst hin und die Eingangsspannung der Steuerung steigt, im 
extremfall bis zur Zerstörung.

von Motor123 (Gast)


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Roland ... schrieb:
> Wird die Steuerung durch einen Akku versorgt, lädt sich dieser wider
> auf.

Ja, ich hatte geplant den Motor und die Steuerung mit zwei 12V 
Blei-Gel-Akkus in Serie zu versorgen. Das heißt also, dass die vom Motor 
erzeugte Spannung zurück in die Akkus fließt? Wenn dem so ist, wäre das 
natürlich von Vorteil. Angenommen der Motor erzeugt 9V wenn er gedreht 
wird.
Die Batterien haben zusammen ca.24V oder mehr. Muss die erzeugte 
Spannung des Motors dann nicht höher sein, als die der Batterien damit 
ein Ladungsaustausch stattfindet? Was würde passieren wenn die Spannung 
wie oben geschrieben, kleiner ist als die der Versorgungsspannung?
Könnte es passieren dass die Freilaufdiode parallel zum Motor zerstört 
wird, wenn dieser Spannung bei einer Bergabfahrt erzeugt oder ist die 
erzeugte Energie eines solchen Motors zu gering um einer Diode z.B 
1N5821 zu schaden?
Wie könnte ich sonst die Energie loswerden? Eine Motorbremse wäre keine 
schlechte Idee.

Gruß Motor123

von Falk B. (falk)


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@ Motor123 (Gast)

>Blei-Gel-Akkus in Serie zu versorgen. Das heißt also, dass die vom Motor
>erzeugte Spannung zurück in die Akkus fließt?

Wenn die Spannung hoch genug ist, ja.

> Wenn dem so ist, wäre das
>natürlich von Vorteil. Angenommen der Motor erzeugt 9V wenn er gedreht
>wird.
>Die Batterien haben zusammen ca.24V oder mehr. Muss die erzeugte
>Spannung des Motors dann nicht höher sein, als die der Batterien damit
>ein Ladungsaustausch stattfindet?

Gute Frage. Hmmm? Ich glaube, das macht der 2 Quadranten Steller 
automatisch, denn er arbeitet dann als Step-Up wandler. Ich bin mir da 
aber nicht ganz sicher.

>Könnte es passieren dass die Freilaufdiode parallel zum Motor zerstört
>wird, wenn dieser Spannung bei einer Bergabfahrt erzeugt oder ist die
>erzeugte Energie eines solchen Motors zu gering um einer Diode z.B
>1N5821 zu schaden?

Zum Bremsen brauchst du einen 2 QUadratensteller. Siehe 
Motoransteuerung mit PWM.

von Roland .. (rowland)


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Falk Brunner schrieb:
> Gute Frage. Hmmm? Ich glaube, das macht der 2 Quadranten Steller
> automatisch, denn er arbeitet dann als Step-Up wandler. Ich bin mir da
> aber nicht ganz sicher.


Exakt, der Motor erzeugt eine Spannung, die EMK, egal wie klein. Durch 
die Motorinduktivität wird diese Spannung wie beim Aufwärtswandler 
beliebig hoch gespannt, bis eben ein Stromfluss zurück in den Akku 
möglich ist und somit der Motor gebremmst wird. Mit der PWM kann dann 
der Stromfluss gesteuert werden: Entspricht die PWM genau jener 
Spannung, die aktuellen EMK des Motors gleich kommt, läuft der Motor im 
Leerlauf. Entspricht sie einer größeren Spannung, wird der Motor 
beschleunigt, entspricht sie einer kleineren, wird der Motor gebremmst.^

von Falk B. (falk)


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von Thomas T. (runout)


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Hallo,

hoffe mal, dass es jetzt der richtige Thread ist...
Gibt es Empfehlungen welche "PWM-Auflösung" sinnvoll ist ?

Hardware-Basis z.B. 32-Bitter (Arm-Cortex-M3 @40MHz)

Wenn ich das PWM-Signal mit 10-Bit "auflösen" möchte
bei ca. 20kHz Schaltfrequenz wären das sportliche 20Mhz-PWM-Frequenz.

Also 20MHz entspr. 50ns * 1024 = 51,2µs entspr. ca. 19,5kHz.
Ist das richtig gerechnet ?
Wird in der Paxis mit so einer Auflösung gearbeitet ?

Grüße runout

von Roland .. (rowland)


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Also ich habe bei meiner Motorsteuerung eine PWM-Frequenz von 15kHz bei 
10 Bit Auflösung gewählt, damit ich den Strom genauer regeln konnte. 
20kHz oder mehr sind eigentlich kein Problem, da die PWM oft die 
Hardware im Controller erzeugt. Ich weiß nicht ob Dein µC eine 
PWM-Hardware hat, ansonsten musst Du für 10Bit bei 20KHz wirklich einen 
20MHz-Interrupt programmieren.

von Falk B. (falk)


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@ Roland ... (rowland)

>PWM-Hardware hat, ansonsten musst Du für 10Bit bei 20KHz wirklich einen
>20MHz-Interrupt programmieren.

Was nicht mal ein 1 GHz DSP sinnvollerweise schafft . . .
Ideen haben die Leute . . .

von Thomas T. (runout)


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Hallo Roland, hallo Falk,


ja, Hardware-PWM kann der µC selbstverständlich.
Ist ein TI Tiva C mit Arm-Cortex-M4.
Die PWM-Einheit hat dann bei 80MHz einen Vorteiler von 4.
Hauptsache ich bin nicht auf dem "Holzweg" ;-)

Grüße runout

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