Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unzuverlässige LED Taschenlampe - Ursache?


von Ledi (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen.

Na ja, das wird jetzt etwas Rätselraten, aber vielleicht kennt ja jemand 
mögliche Ursachen.

Meine LED Taschenlampe spinnt. Sie will mal, dann wieder nicht. Es 
handelt sich um eine Cree XL-M mit einem 18650 Akku. Der Akku ist einer 
der geschützten Variante. Die Lampe hat einen Chip, der 3 verschiedene 
Helligkeiten bzw. SOS und Blinken durchschaltet.

Folgendes Verhalten:
- Die Lampe wechselt ihren Modus - z.B. von ganz hell auf eine dunklere 
Stufe bis ganz aus.
- Bei Vollladung funktioniert sie am zuverlässigsten, bei tieferer 
Entladung am unzuverlässigsten.
- Bei Wärme geht sie besser, bei Kälte schlechter
- Mechanisch scheint das Problem nicht - noch so heftiges Schütteln 
ändert gar nichts.
- Hatte eben auf der Baustelle wieder das Phänomen - total 
unzuverlässig. Lustig, wenn man grade im Dunkeln am Abgrund steht.
- Habe sie mit nach Hause genommen, vielleicht ne Stunde im Warmen 
stehend, und nun geht sie grad mal wieder.
- An der Temperatur liegt es im Allgemeinen aber auch nicht - im Sommer 
verhielt sie sich genauso.

Gemessen ohne Last hatte der Akku gerade 3.78Volt.

Kennt das Verhalten jemand?

Grüsse

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Feuchtigkeit eingedrungen!?
Zerleg das Teil mal und las es 2 Tage trocknen.

von tüddel (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht ein grottiger Akku... Mein Tip: vermutlich ist das so ein 
Ding von DX oder Alibaba...

von Ledi (Gast)


Lesenswert?

Teoderix: Feuchtigkeit - glaub ich zwar nicht, aber das kostet ja nix, 
das mal über Nacht auf die Heizung zu stellen (natürlich ohne Akku). 
Danke für den Tip.

Tüddelü - Jupp, das kommt hin (DX). Hab aber zwei Akku's, ändert rein 
gar nichts am Verhalten, und dass nun beide sich gleich schräg 
verhalten, wäre eher ungewöhnlich.

von tüddel (Gast)


Lesenswert?

Nop. Diese billigen 18650 sind unter aller ... Kauf ordentlich nen 
originale von Sony oder so.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Ich habe hier eine Ultrafire WF-501B, dort gab es ein ähnliches 
Verhalten. Mal ging das Ding mal nicht. Des Rätsels Lösung war, die 
Lampe geht nur an wenn es dunkel ist. Wenn Licht über den Reflektor auf 
die LED fällt, geht sie nicht an.

von Sudo (Gast)


Lesenswert?

Prüf mal ob der Schalter anständig festgeschraubt ist, da hakts 
manchmal.

von Ledi (Gast)


Lesenswert?

Sudo,
das könnte es womöglich gewesen sein. Die Abdeckung für den Schalter war 
so exakt eingepasst, dass ich gar nicht wusste, wie man/dass man den 
abschrauben kann. Den Ring, worin der Schalter sitzt, ließ sich dann mit 
einer Spitzzange tatsächlich noch festdrehen. Mechanisch lässt sich an 
der Qualität der Lampe jedenfalls nicht meckern.

Jetzt im Moment geht sie. Mal sehen, ob das Bestand hat.

Jedenfalls mal vielen Dank für den Tipp - da muss man erst mal 
draufkommen.

Grüsse


Ach ja, noch eine Frage: Wie dimmt der eingebaute Chip da eigentlich? Ja 
wohl kaum ohmsch, müsste eine Art PWM sein?
Kennt jemand eine Typbezeichnung, dass man da mal das Datenblatt googlen 
kann?

Danke.

von Steel (Gast)


Lesenswert?

Um nen defekten Akku auszuschließen einfach mal mit 2 Stück CR123 
testen, sofern die Lampe das verträgt. Die Betriebsspannung ist dann 6V. 
Kann sein dass das auch das Problem ist, wenn die Lampe eigentlich für 
den Betrieb mit 2 CR123 ausgelegt ist und nun ein Akku mit nur 3,7V 
reinkommt. Nicht jede Lampe mag das, je nachdem, wie die Elektronik 
ausgelegt ist.

von Ledi (Gast)


Lesenswert?

Na ja, deswegen würd ich ja gerne den typischen Chip (bzw. dessen 
Datenblatt) kennenlernen, da steht bestimmt auch was zur Voltage.

Vorerst glaub ich fast, das war der Schalterring - er hatte vielleicht 
nicht optimal Kontakt. Die Lampe ist jetzt auch gefühlt heller, nach 
Fenstziehen des Schalterrings. Mal sehen, wenn ich das nächste Mal bei 
Dunkelheit auf der Baustelle bin.

Grüsse

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Ledi, hallo tüddel.

Ledi schrieb:

> Meine LED Taschenlampe spinnt. Sie will mal, dann wieder nicht. Es
> handelt sich um eine Cree XL-M mit einem 18650 Akku. Der Akku ist einer
> der geschützten Variante. Die Lampe hat einen Chip, der 3 verschiedene
> Helligkeiten bzw. SOS und Blinken durchschaltet.

Sowas habe ich auch. Aber ein älteres Modell mit nur zwei Helligkeiten 
und das Blinken. Nebenbei bemerkt: Das Blinken wäre ich gerne ganz los, 
und zwischen den beiden Helligkeiten hätte ich lieber einen größeren 
Abstand, sprich, im gedimmten Modus ist mir das Teil noch zu hell.
Vieleicht überarbeite ich die Elektronik mal in der Hinsicht.

>
> Folgendes Verhalten:
> - Die Lampe wechselt ihren Modus - z.B. von ganz hell auf eine dunklere
> Stufe bis ganz aus.

Das Problem hatte ich auch. Das waren bei mir aber Wackelkontakte. Kalte 
Lötstellen. Ich habe alles von Hand mit bleihaltigem Lötzinn von Hand 
nachgelötet. Seitdem ist es deutlich besser.

Ganz weg ist es nicht, weil ich noch gelegentlich Kontaktprobleme an den 
Akkukontaktierungen bzw. am Gewinde der Gehäuseverschraubungen habe. 
Aber das ist ein extra Thema....in dem Falle hilft bei mir aber 
Schütteln bzw. auf und zu drehen.

> - Bei Wärme geht sie besser, bei Kälte schlechter

Das ist bei LithiumIonen Akkus ein Problem. Bei Kälte versagen die 
dramatisch. Darum werde ich bei Gelegenheit LiFePO4 Akkus, die soll es 
mittlerweile auch in der 18650 Bauform geben, testen. LiFePO4 Akkus 
verlieren zwar auch an Kapazität bei Kälte, aber nicht so dramatisch 
wie LiIOnen Akkus.

> Kennt das Verhalten jemand?

Es scheint bei mir mit dem Altern zu tun zu haben. Speziell die Gewinde, 
mechanischen Passungen und etwas Korrosion. Zu Anfang war das Teil sehr 
zuverlässig. Aber durch die ständigen Temperaturwechsel haben sich die 
Gewinde wohl etwas geweitet. Sie sind nicht mehr so stramm wie am 
Anfang, und ich habe eben dort auch Übergangswiderstände.

Abgesehen von den elektrischen Problemen sind die loseren 
Verschraubungen aber auch sonst ein Ärgernis. Sowas dreht sich bei mir 
in der Tasche ständig von selber auf. Das scheint ein grundsätzliches 
Problem bei Stabtaschenlampen zu sein, schon früher mit konventionellen. 
Als Lösung dafür habe ich mir von Hausmeistern abgeschaut, 
Stabtaschenlampen in ein abgesägtes Plastik Installationsrohr zu 
stecken, wenn ich sie in der Tasche mitführe. Dann kann sich die 
komplette Taschenlampe drehen, und schraubt sich nicht auf.

Was als Problem bleibt, ist die Verschraubung im Bereich der Elektronik. 
Die dreht sich immer auf, wenn ich am Verstellring der Optik drehe. 
Darum habe ich sie mit Heisskleber fixiert....aber gelegentlich muss ich 
auch dort mal kurz auf, und wider zudrehen, wegen der Kontaktprobleme. 
Dann ist die Fixierung erstmal weg.....

Ein weiterer Schwachpunkt ist der Hohlstecker für den Ladeadapter (und 
dessen Gummiabdeckung). Der Hohlstecker macht einen sehr unzuverlässigen 
Kontakt. :-(
Bei der Gummiabdeckung lässt sich schlecht erkennen, auf welcher Seite 
sie geöffnet werden soll.

Scheinbar werden Taschenlampen nie von Leuten konstruiert, die damit 
ständig umgehen. Die werden bestenfalls nur mal kurz gefragt, wenn es um 
die allgemeinen Anforderungen geht, aber nie, was sie für 
Langzeiterfahrung mit dem Teil haben. Ok, meine ist jetzt über zwei 
Jahre alt. Damit ist eigentlich das geplante Ende der Lebensdauer bei 
Konsumerprodukten erreicht. ;O)


tüddel schrieb:
> Nop. Diese billigen 18650 sind unter aller ... Kauf ordentlich nen
> originale von Sony oder so.

Ich habe zig verschiedene....die billigen haben deutlich weniger 
Kapazität und altern schneller. Aber das war es dann auch schon, die 
oben genannten Aussetzter kommen definitiv nicht daher. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


Lesenswert?

Schalter überbrücken, mit Alufolie oder Draht. Schalter aufbauen 
Kontakte reinigen und mit Silikonspray oder WD40 behandeln. 
Treiberplatine ausbauen und schauen ob Lötzinnbällchen drauf rumfliegen 
oder ein Draht nicht gescheit isoliert ist. Mit dem Ohmmeter checken ob 
von den Kontakten zum Treiberkontakt ein Widerstand vorliegt. Die Leds 
können auch defekt sein und sporadisch funktionieren, aber bei 
sporadischer Moduswahl wird das ein Kontaktproblem sein. Das ist NICHT 
für den Threaderöffner, sondern für die die das gleiche Problem haben 
und das hier finden.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.