Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ebook-Reader im Selbstbau


von Max N. (racerj)


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Hallo zusammen,


der Markt der E-Books boomt. Überall sieht man nur noch Leute mit 
Kindles lesen.
Da kommt einem doch der Gedanke nahe, so ein Gerät selber zu bauen.
Jaa, ich weiß, einfach ist das nicht, einfach wäre doch langweilig :-)

-Ich hätte jedenfalls Interesse daran, auch wenn es mich was kostet und 
2 Jahre braucht.

Also suche ich Leute, die gerne mit machen würden, helfen oder einfach 
nur Tipps geben!!




Vielen Dank im Voraus!!



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Voraussichtliche Teileliste (wird ergänzt):


*6-7" E-Ink Display oder reguläres Touch-Display

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: Bearbeitet durch User
von Dominik S. (dasd)


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Max N. schrieb:
> Da kommt einem doch der Gedanke nahe, so ein Gerät selber zu bauen.

Nicht wirklich... ich mein: ich bau auch gern selber, aber das ist mal 
wieder so ein Produkt wo es für mich persönlich so ziemlich genau 0 Sinn 
macht :)
Aber das muss jeder für sich wissen.

Max N. schrieb:
> Jaa, ich weiß, einfach ist das nicht, einfach wäre doch langweilig :-)

Das ist relativ. All zu schwierig ist das auch wieder nicht.
Aber es wird eben x-mal so teuer, x-mal so schwer, x-mal so groß und 
x-mal so unergonomisch.

von Max N. (racerj)


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Das lässt sich ja immer wieder verbessern. Ich meine das erste Handy war 
auch so groß wie ein Koffer...

Der Vorteil von einem E-Book Reader wäre, das man nicht unbedingt einen 
Prozessor braucht, wie in einem Smartphone oder Tablet. Die Datei muss 
entschlüsselt und angezeigt werden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Da ein eBook-Reader im wesentlichen aus Software besteht, kannst Du ja 
erstmal damit anfangen, eine eBook-Reader-Software für die gängigen 
Formate zu schreiben.

Von Grund auf, d.h. alles, was zum Verarbeiten der Dateien nötig ist, 
baust Du selber oder besorgst Dir Quelltext davon (wie z.B. einen 
ZIP-Entpacker, den Du für das ePub-Format brauchen wirst). Als Ausgabe 
genügt es, wenn Du z.B. Bitmap-Dateien erzeugen kannst.

Wenn Du diese Grundlage erreicht hast, dann kannst Du Dich mit der 
Hardware beschäftigen. Das wird irgendein ausreichend leistungsfähiges 
SOC werden, auf das Du bevorzugterweise ein Linux portierst.

Deine bereits geschriebene eBook-Leser-Software musst Du dann "nur noch" 
dahingehend anpassen, daß die als Bitmap ausgegebenen Seiten statt in 
einer Datei auf dem wie auch immer angesteuerten Display landen.

Natürlich gibt es da noch diverses weiteres zu beachten, eine 
Benutzeroberfläche, die grundlegende Bedienung etc.

Aber das ist alles zweitrangig, solange Du die Softwareseite nicht im 
Griff hast.

Diesen ersten, wichtigsten Schritt kannst Du komplett auf einem PC mit 
dem Betriebssystem Deiner Wahl machen - als Programmiersprache solltest 
Du allerdings auf C oder C++ zurückgreifen, weil andere, "komfortablere" 
Sprachen wie C# mit ihrem .Net-Unterbau nur mit erheblichem Aufwand auf 
ein selbstgestricktes nicht-x86-Linux-System zu portieren sein werden.

Solange Du aber nicht mit den verschiedenen eBook-Dateiformaten 
jonglieren kannst, ist jeder in irgendwelche Hardwareüberlegungen 
gesteckter Aufwand vergebene Liebesmüh.

Achja: Ich habe mir die Freiheit genommen, den Thread umzubenennen, Du 
willst nämlich kein eBook bauen, sondern einen eBook-Reader.

von Harald W. (wilhelms)


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Dominik S. schrieb:

> Nicht wirklich... ich mein: ich bau auch gern selber, aber das ist mal
> wieder so ein Produkt wo es für mich persönlich so ziemlich genau 0 Sinn
> macht :)

Das einzige was Sinn machen würde, wäre ein E-Book, welches sowohl
Amazon als auch andere Bücher anzeigen  kann, da es ein solches Gerät
m.W. zur Zeit nicht gibt. Aber die Probleme fangen wohl schon damit
an, das die E-Ink Displays auf dem freien Markt kaum zu bekommen sind.
Gruss
Harald

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das einzige was Sinn machen würde, wäre ein E-Book, welches sowohl
> Amazon als auch andere Bücher anzeigen  kann, da es ein solches Gerät
> m.W. zur Zeit nicht gibt.

Einerseits lassen sich eBooks mit Calibre zwischen verschiedenen 
Formaten hin- und herkonvertieren, andererseits gibt es auch eine 
Kindle-App sowohl für iOS als auch für Android.

Nimmt man Android als OS-Grundlage für den Selbstbau-eBook-Reader, 
sollte man also auf diese App zurückgreifen können. Allerdings reduziert 
sich der Selbstbau dann auf den eines Android-Gerätes mit eInk-Display 
(idealerweise).

von Marek W. (ma_wa)


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Doch, Displays gibt es.

Nennt sich Pervasive Diaplays und es gibt auch Module z.B. von Embedded 
Artist, von dem mir hier das 2,7'' Modul vorliegt. Das Display selber 
hat eine Dicke von ca. 1mm und ist auf eine Leiterplatte geklebt, auf 
der sich die notwendige externe Beschaltung des Displays befindet.

http://www.embeddedartists.com/products/displays/lcd_27_epaper.php

Die Displays selber gibt es bis ca. 10,2''

http://www.pervasivedisplays.com/products/panels

Hierbei handelt es nicht um eInk, auch die Auflösung ist von 100DPI bis 
160DPI gröber als bei gewöhnlichen eBooks. Aber für ein Baumuster, 
sollte das schon gehen.

Die Hardware sehe ich hierbei auch garnicht so kritisch. Der Knackpunkt 
wird die Software sein. Hier müssen halt die gängigen Formate 
funktionieren, und das klappt schon bei manch einem kommerziellen eBook 
nicht vernünftig und intuitiv. DRM-Kram würde ich eher nicht anfassen, 
also Amazon Kindle und co. würde da wohl nicht gehen.

Da es auch schon genug mehr oder weniger gute eBooks auf dem Markt gibt, 
würde ich mich bei den Features eher neben der Spur positionieren. Daher 
schlage ich mal folgende Features vor:

-> 10.2 ''

-> Üblichen Formate

-> BT, WLAN und Internetfähigkeit

-> Optionale BT-Tastatur

-> Darstellung von Datenblätter in PDF
 Hierbei sollen die Datenblätter möglichst sauber dargestellt werden und
 durchsuchbar sein. Das Inhaltsverzeichnis muss funktionieren und
 verschiedene Seiten sollten in Schnellwahltasten speicherbar sein.

-> Browser für die einfache Onlinesuche nach Datenblättern

-> Zugriff auf Bauteildatenbanken oder zwischenspeichern der Daten für 
den
 Offlinezugriff.

-> Die Möglichkeit Notizen in Dokumenten zu hinterlegen, auch in
 PDF-Dokumenten.

-> Interaktive und erweiterbare Formelsammlung für Physik, Mathematik 
und
 Chemie.

-> Eine Oktave oder GnuPlot Implementierung und eine Verwaltung
 entsprechender Skripte.

-> ggf. die Möglichkeit eigene Programme oder Apps mit einer 
Skriptsprache
 zu erstellen, ins Gerät zu laden und zu nutzen. (Ich bete, das niemand
 auf die Idee für eine Facebook App hat)

Ach ja, bitte bitte kein Android OS nehmen. Dafür gibt es schon genug 
Schrott.

Mhm, vielleicht gibt es ja noch weitere Ideen ...

: Bearbeitet durch User
von Stefanus (Gast)


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Die Algorithmen für das DRM sind sicher nicht OpenSource. Ein Reader 
ohne DRM ist meiner Meinung nach nutzlos.

von Max N. (racerj)


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Danke!

@ma_wa: Meinst du das ernst? Wenn ja, dann Danke! ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefanus schrieb:
> Die Algorithmen für das DRM sind sicher nicht OpenSource. Ein Reader
> ohne DRM ist meiner Meinung nach nutzlos.

Naja, eBooks mit DRM sind ... ärgerlich.

Wenn man allerdings, wie ich schon erwähnt habe, als Grundlage für das 
Lesegerät Android verwendet, kann man auch kommerzielle Apps dafür 
verwenden -- und da gibt es die Kindle-App, die natürlich die 
Amazon-eigene Form der Nutzergängelung beherrscht.

Gleichermaßen gibt es eine Acrobat-Reader-App von Adobe, mit der die 
Adobe-Nutzergängelung nutzbar werden dürfte.

von Max N. (Gast)


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Dann hätte man ein Tablet mit e paper display, oder? :))

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja. Und? Was ist ein eBook-Reader anderes?

Eben.

von Andy P. (bakaroo)


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Gibts doch schon als eval: Bei FreeScale mal nach dem i.MX508-Board 
schauen und sich ein Äquivalent zum Androidbasierten Sony PRS-T1/2/3 
bauen.

von Max N. (racerj)


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@bakaroo: Vielen vielen Dank! Genau sowas habe ich gesucht!

Damit kann man ja ein perfektes Tablet/E-Book Reader aufbauen! Klasse.
0,34 Sekunden um ein PDF aufzubauen, das lohnt sich doch!

von Max N. (racerj)


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Ich habe gerade mal das Datenblatt studiert. Im Prinzip ist ja dort 
alles geklärt. Ich denke mal das ist eine gute Möglichkeit ein 
Android-fähiges Tablet- besser gesagt ein E-Book Reader aufzubauen, oder 
was denkt ihr?.
Ich werde jetzt mal ein paar bestellen.

Was noch nicht ganz klar ist: Wie läuft das mit Ram? Kennt ihr Shops?

Wenn das ungefähr geklärt würde, würde ich schon mal langsam anfangen 
ein Platinen Layout anzufertigen.

von Udo S. (urschmitt)


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Max N. schrieb:
> Wenn das ungefähr geklärt würde, würde ich schon mal langsam anfangen
> ein Platinen Layout anzufertigen.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Solange Du aber nicht mit den verschiedenen eBook-Dateiformaten
> jonglieren kannst, ist jeder in irgendwelche Hardwareüberlegungen
> gesteckter Aufwand vergebene Liebesmüh.

Der Junge ist völlig beratungsresistent :-(

von Cyblord -. (cyblord)


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Max N. schrieb:
> Ich habe gerade mal das Datenblatt studiert. Im Prinzip ist ja dort
> alles geklärt. Ich denke mal das ist eine gute Möglichkeit ein
> Android-fähiges Tablet- besser gesagt ein E-Book Reader aufzubauen, oder
> was denkt ihr?.
Klar könnte man. Aber das macht man nicht an einem verregneten Dienstag.

Warum fängst du nicht mal so an, wie Rufus das vorgeschlagen hat? Die 
Hardware ist wirklich nicht dein größtes Problem.

> Was noch nicht ganz klar ist: Wie läuft das mit Ram? Kennt ihr Shops?
Du nicht? Woher hast du bisher deine Bauteile bezogen?

von Howard Marks (Gast)


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Max N. schrieb:
> Was noch nicht ganz klar ist: Wie läuft das mit Ram? Kennt ihr Shops?

Bei SoC solle der RAM auf dem Chip verbaut sein, externer RAM ist da 
eher selten aber nicht ausgeschlossen.

von Dominik S. (dasd)


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Max N. schrieb:
> 0,34 Sekunden um ein PDF aufzubauen, das lohnt sich doch!

Natürlich... weil irgendwelche Performance-Angaben ja gerade auch dein 
größtes Problem sind :D
Mal davon abgesehen steht da "Time to decode an average PDF page", 
nichts von aufbauen.
Wie schnell sich die Seite aufbaut hängt bei eInk sicherlich eher vom 
Display als von der CPU ab.

Max N. schrieb:
> Ich werde jetzt mal ein paar bestellen.
>
> Was noch nicht ganz klar ist: Wie läuft das mit Ram? Kennt ihr Shops?
>
> Wenn das ungefähr geklärt würde, würde ich schon mal langsam anfangen
> ein Platinen Layout anzufertigen.

Wie jetzt? Redest du von dem i.MX508? Langsam anfangen ein 
Platinenlayout anzufertigen?

Nachdem du du oben so dermaßen allgemein gefragt hast kannst du jetzt 
also mal eben ein Layout für einen 1GHz-Cortex-A8 (der natürlich in 
irgend einem ekelhaften BGA-Package kommt) inklusive Drumherum 
entwerfen?

Falls du uns nicht gerade verschwiegen hast, dass du seit Jahren 
Platinenlayouts entwirfst bleib bitte realistisch und bestell' dir wenn 
überhaupt das Eval-Board :)

von GuidoL (Gast)


Angehängte Dateien:

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e-Ink und Android gibt es auch auf dem Nook Simple Touch (mit oder ohne 
Glow):
http://lehwalder.wordpress.com/2013/05/25/nook-simple-touch-e-ink-mit-android/

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