Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik plusminus 18V Netzteil mit 300mA möglichst platzsparend realisieren


von Olaf (Gast)


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Moin!

Ich habe ein EQ Modul geschenkt bekommen und das möchte gerne von mir 
eine 18V Versorgung. Das Ganze soll in einem 19" Gehäuse mit 1HE 
eingebaut werden und dementsprechend ist der Platz recht knapp. Ich 
dachte zunächst an zwei 18V Steckernetzteile, deren Gehäuse ich 
aufknacke und die Platine dann ins 19" Gehäuse einbaue. Dabei wollte ich 
Beide in Reihe schalten, dessen Verbindung dann an Masse geschlossen 
wird.

Bei meinem Elektrohändler durfte ich natürlich nachmessen und musste 
leider feststellen, dass der Rest-Sinus noch zwischen 40 und 100mV RMS 
vor sich herum schwingt. Dann nützt der edle Aufbau mit selektierten 
NE5532, Vishay Dale Widerständen und PIOs nichts...

Meanwell scheint keine 18V Netzteile mit hoher Qualität zu fertigen. Ich 
finde nur 12 und 24V.

Ich frage mich derzeit ob ich einen möglichst kleinen Trafo mit 2x 18V 
nehmen sollte und dann mit 7818 und 7918 ein Netzteil schustern (Haben 
angeblich ja 110uVpp Rest-Sinus), oder doch Schaltnetzteile mit 21V, die 
ich dann mit 7818 und 7918 stabilisiere. Leider sind solche Netzteile 
auch rar. Der klare Vorteil der Schaltnetzteile liegt darin das Gerät 
auch mal in den USA verwenden zu können. Zudem benötigen die auch nicht 
so viel Platz wie ein Ringkerntrafo. Wenn ich allerdings auf 24V gehe, 
weiß ich nicht wo ich die paar Watt Verlustleistung an den 
Spannungsstabis ideal abführen sollte.

Hat da jemand einen Tipp?

Gruß, Olaf

von Roland .. (rowland)


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Du köntest auch die Spannung der 18V-Schaltnetzteile mit mehr oder 
weniger vielen nachgeschalteten LC-Filtern glätten, sofern das die 
Schaltnetzteile vertragen.

von SBZler (Gast)


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Für sowas verbaue ich "Lampenmeldetrafos".
Nennwerte sind primär 220 V und sekundär 20 V bei etwa max. 2 - 3 W.

von Olaf (Gast)


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Moin!

Die Idee mit dem LC-Filter ist gar nicht mal so schlecht. Ich sollte der 
Schaltfrequenz mal mit einem Frequenzmesser zur Leibe Rücken und 
schauen, wie groß dann Spule und Kondensator dann sein sollten. Das ist 
doch eh recht hochfrequent, oder? Meinst du ich komme da an die 110uV 
der Spannungsregler heran?
Warum sollten die Netzteile das nicht vertragen? Ich bin dadurch ein 
wenig verwirrt.

Leider finde ich zu den "Lampenmeldetrafos" nichts im Netz. Hast du da 
irgendeine Quelle dafür?

Gruß,
Olaf

von Roland .. (rowland)


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Olaf schrieb:
> Warum sollten die Netzteile das nicht vertragen? Ich bin dadurch ein
> wenig verwirrt.

Zumindest wenn man einfach einen größeren Kondensator an den Ausgang 
anschließt, kann es problematisch werden, da sich sowohl die 
Regeleigenschaften als auch das Startverhalten ändert. Darum geben 
manche Hersteller auch eine maximal möglich kapazitive Last an. Bei 
einem LC-Filter sieht das besser aus, da hier die strombegrenzende 
Induktivität in Reihe hinzu kommt.

Nun, ob Du auf eine Restwelligkeit von kleiner 100µV kommst, hängt dann 
von den Filtereigenschaften ab. Da gilt natürlich, je nierdiger die 
Grenzfrequenz und je höher die Ordnung, dest glatter die Spannung am 
Ende.

von MaWin (Gast)


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> Ich frage mich derzeit ob ich einen möglichst kleinen Trafo mit 2x 18V
> nehmen sollte und dann mit 7818 und 7918 ein Netzteil schustern

Ja, das passt gut zur Audioschaltung und ist langlebig.

Wenn du übrigens auch bei 10% Netzunterspannung +/-18V haben willst, 
brauchst du keinen 2x 18V~ Trafo, sondern eher einen 2 x 22V

((22V*0.9)*1.414)-2)*.8)-2.5 > 18V

von Olaf (Gast)


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So habe ich mir das vorgestellt: 4 Leute, 7 Meinungen. Irgendwie kann 
ich mich immer noch nicht entscheiden, was ich nehmen sollte, zumal die 
Lösungen allsamt ähnlich viel Volumen und Geld beanspruchen.

Derzeit überlege ich, ob ich nicht einfach zwei 24V Steckernetzteile 
nehmen sollte und je einen 7818er und einen 7918er dahinter klemmen 
sollte und gut. Zur Sicherheit kommen dann etwas größere Kühlkörper 
dahinter drauf und gut.

Gruß,
Olaf

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Wenn Du Dir Sorgen um ein paar mV Ripple machst, solltest Du 
Schaltnetzteile gleich wieder vergessen. Die sind im Zusammenhang mit 
Audiotechnik meist keine gute Idee, es sei denn Du benutzt sie extern 
und siebst die Spannung sorgfältig.

Gruß,
Micha

von Olaf (Gast)


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Moin!

Naja, der Audioschaltung ist egal woher die Spannung kommt. Ich will ja 
dahinter sieben. Mit einem Trafo hat man auch erst mal Wechselspannung, 
die gleichgerichtet und gesiebt werden will.

Ich bin da kein Esotheriker, sondern habe ein kleines Platzproblem in 
meinem gehäuse, dass ich gerne in den Griff bekommen würde. Ich finde 
halt 80mV nicht gerade wenig an Restwelligkeit, wenn es schnell und 
einfach um den Faktor 1000 verkleinert werden kann.

Gruß,
Olaf

von Roland .. (rowland)


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Olaf schrieb:
> So habe ich mir das vorgestellt: 4 Leute, 7 Meinungen.

Gut das Du wenigstens damit gerechnet hast, weil eine kommunistische 
Einheitsmeinung wird man selten bekommen.

So, und wo liegt jetzt genau das Problem einfach die am leichtesten 
umzusetzenden Möglichkeiten zu testen und die praktikabelste zu 
verwenden? Schließ an ein LC-Filter, aufgebaut aus teilen von 
irgendeinem alten Schaltnetzteil und miss was passiert. Oder hänge einen 
Linearregler an ein Schaltnetzteil und prüfe wie heiß die werden.

Ich meine, was erwartest Du, dass sich für Dich jemand hinsetzt und die 
beste Lösung austestet?

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Naja, der Audioschaltung ist egal woher die Spannung kommt.

Das kommt drauf an.

> Ich bin da kein Esotheriker,

Und hat auch nichts mit Esoterik zu tun, sondern mit Störstrahlung. Ein 
Trafo arbeitet mit 50Hz, Schaltnetzteile mit kHz. Das koppelt viel 
leichter ein und macht dann lästige Geräusche.

von Helge A. (besupreme)


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Wenn das so ein hochwertiges Modul ist - das ist wirklich keine Regelung 
von den 18V geforderter Eingangsspannung auf +/-15V schon mit drin..??

von Olaf (Gast)


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Moin!

Naja, das Problem ist, dass ich es nicht mal eben so ausprobieren kann, 
da die Teile nicht hier rumliegen. Bin derzeit bauteiltechnisch recht 
trocken.
Da hoffte ich einfach im Vorfeld eine Richtung festlegen zu können. Ich 
habe nicht erwartet, dass mir jemand die Zeit abnimmt. Die Idee mit dem 
LC-Filter ist mir beispielsweise nicht gekommen.

Leider sind im Modul nur ein 7812 für die Relais drin. Mit denen lässt 
sich die Schaltung Bandweise umgehen. Also keine vorhandenen Regler für 
die Versorgungsspannung der OPs.

Danke aber für eure Hilfe und Hinweise! Ich werde mir morgen Pappen in 
den Größen der verschiedenen Bauteile basteln und schauen, was am besten 
ins Gehäuse passt.

Gruß,
Olaf

von Axel R. (Gast)


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alles schön und gut, aber dann nicht mitm 7815/7915, sondern mit 
adäquatem Gerät:

http://www.ti.com/ww/en/analog/tps7a30/index.shtml?DCMP=hpa_pwr_tps7a30&HQS=Other+OT+tps7a30-bt2

muss man nochmal GENAU googlen, das hier vorgestellte Pärchen macht 
"nur" 150 mA. Aber so ziemlich alles ist besser, als ein 78/7915.
Als Trafo kann man einen kleinen Printtrafo von reichelt hernehmen. 
Oder, wenn man die Kohle hat, irgentwas geschaltetes von Traco.

von Achim H. (anymouse)


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Olaf schrieb:
> 7818 und 7918 ein Netzteil schustern (Haben
> angeblich ja 110uVpp Rest-Sinus)

Nee, das ist die Rauschspannung, wenn sie schon eine glatte 
Eingangsspannung bekommen. Für den "Rest"-Sinus ist die PSRR (oder VSR 
oder PSR) zuständig. Die dürfte bei 50 .. 70 dB liegen. Der oben 
genannte TPS7A49 hat hier 72dB,
macht also bei 2V Rst-Welligkeit noch 0,5 mV Rest-Sinus nach dem Regler.

von Transformation (Gast)


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Was ist ein Lampenmeldetrafo?

von Olaf (Gast)


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Moin!

Ich habe doch beschlossen etwas robusteres zu bauen und einen 
Eingangsetzfilter samt zugehörigen Ringkerntrafo und 2x LM317 mit 
dahinter geschaltetem CLC-Filter.

Danke für eure Hilfe!

Gruß,
Olaf

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