Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Entstörung PWM-betriebener Carrerabahn


von Ed Piebd (Gast)


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Hallo,

ich steuere eine analoge Carrerabahn mit 500Hz PWM. Da es sich bei der 
Bahn um eine ordentliche Schleife handelt, nehme ich mal an, dass das 
Teil ganz wild funkt. Wie kann ich eine optimale Entstörung realisieren? 
Ich dachte erstmal an einen LC-Tiefpass. Aber auf welcher Grenzfrequenz, 
also wie dimensionieren? Und vor oder hinter der Treiberstufe?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Bei 500Hz PWM kannste die Entstörung (fast) knicken, wenn Deine Endstufe 
nicht zu schnell schaltet. Aber wenn Du sicher gehen willst, baue 100nF 
in Reihe mit einem Widerstand 47Ohm quer über beide 
Schleifenspeisekontakte.  Allerdings wird das Gepiepe bei 500Hz Dir ganz 
schön auf die Nerven gehen...

von Ed Piebd (Gast)


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Das Gepiepe ist bei niedrigem Dutycycle <50% schon deutlich zu hören und 
klingt irgendwie ungesund. Danach wirds vom Bahngeräusch übertönt. Würde 
ein Tiefpass helfen? Wie sähe es da mit Verlusten aus?

von Axel R. (Gast)


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Tiefpaß?
Was kommt denn dann noch am Motor an? Gleichspannung? Warum hast Du PWM 
verwenden wollen? Damit der Wagen besser anfährt, sicherlich. Nach 
Verbau deines Tiefpasses kannst Du auch mal gleich wieder mit "normaler" 
Gleichspanung weiterfahren. Kein Unterschied zu vorher.
BTW:
Die Bleche in deinem Motor sind überhaupt nicht für PWM ausgelegt. Hast 
Du Dir schon einmal so einen Motor von innen angesehen? Der Motor polt 
selbstständig seine drei(?) Spülchen um, indem der eingebaute Polwender, 
von den Bürstchen kontaktiert, die Spulenströme nach jeder drittel 
Umdrehung umpolt. Jett kommst Du daher, ballerst dazwischen und klaust 
dem Motor im rechten oder falschen Moment seinen Saft.
Selbst eine Freilaufdiode, wie sie ja schon im anderen Thread 
favorisiert wurde, macht die Sache nicht viel besser, da nun - bei 
langsamer Fahrt - der Motorstrom im inneren Werte animmt, mit denen 
selbst der kühnste Carerra-Entwickler nicht hat rechnen können. 
(Tiefsetzstellerprinzip).
500hz hat der motor an seinen Windungen vorher noch nie gesehen, es sei 
denn, er dreht mit 30.000 Umdrehungen pro Minute. (500Hz x 60sec)
Störtechnisch tut da nichts. Das Störspektrum setzt sich ja aus der 
Flankensteilheit zusammen. Du hast ja überall 100nF drann, wie man schon 
hat lesen können.
Ich kann Dir nur raten, zusätzlich zur PWM, bei kleinen tastgraden, auch 
die Betriebsspannung etwas abzusenken, um die Motore nicht zu schrotten. 
Die kleinen Permanentmagnete werden durch den erhähten Strom im Motor 
auch stärker ummagnetisiert....

von Ed Piebd (Gast)


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PWM nutze ich, damit ich den Wagen per microcontroller steuern kann. Und 
wenn die Frequenz dem Motor nicht gut tut, hab ich doch mit einem 
Tiefpass zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

von Axel R. (Gast)


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ahja. Ich ging fest davon aus, das Du Dir von Der PWM Vorteile im 
Fahrverhalten erhofft hattest. Nun - dann kannst Du einen Tiefpass 
hinter setzen. Die Dimensionierung ist in etwa gleich wie beim 
Subwoofer. Der Lautsprechedr ist hier dein Auto. Die Ohmzahl vom 
Lautsprecher, die da in den online Tool einzusetzen ist -> 14Volt 
geteilt durch deinen Motorstrom.
50 Ohm könnten passen.
Die Grenzfrequenz stellst Du auf 50 Hz.
1
Kondensator = 1/((2 x pi() x 50hz) x (14V/200mA)  x 1.414)
2
3
Spule = ((14V/200mA) x 1.414) / 2 x pi() x 50Hz

Formeln in

http://www.ti.com/lit/an/sloa119a/sloa119a.pdf

Axelr.

von Axel R. (Gast)


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ok war jetzt kein Berechnungstool für subwoofer...
Prinzip ist das gleiche ;)

von Timm T. (Gast)


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Axel R. schrieb:
> da nun - bei
> langsamer Fahrt - der Motorstrom im inneren Werte animmt, mit denen
> selbst der kühnste Carerra-Entwickler nicht hat rechnen können

Warum sollte er das? Der Motorstrom im Freilauf wird bestimmt durch die 
Induktionsspannung (EMF) und den Windungswiderstand. Und erstere ist bei 
geringen Drehzahlen eher klein.

von Ar (Gast)


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Bei eingeläuteter Freilaufdiode ist nicht mehr von Freilauf die Rede.
Prinzipbedingt steigt bei tastgrad der motorstrom. Zwölf Volt rein bei 
einen ampere tastgrad 50prozent macht sechs Volt am Ausgang mit zwei 
ampere. Oder? Kurzschluss durch Freilaufdiode.
Ich kann auch total daneben liegen. Sorry. Dann ist das so.

Grüße
Axelr.

von Ar (Gast)


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Eingelötet

von Markus (Gast)


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Ar schrieb:
> Zwölf Volt rein bei
> einen ampere tastgrad 50prozent macht sechs Volt am Ausgang mit zwei
> ampere. Oder? Kurzschluss durch Freilaufdiode.

Nein. Woher sollen die 2 A kommen, wenn vorher 1A geflossen ist durch 
die Wicklung. Und es gibt keine Kurzschluss. Der Strom durch die 
Freilaufdiode ist, im ersten Moment, gleich wie der Motorstrom, und 
nimmt danach schnell ab. So ganz grob gesagt.

Bei 50% bei 12V liegt danach 6V an, was der Motor "sieht". Und daraus 
errechnet sich dann der Strom.

von bla (Gast)


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Frequenz rauf, auf 100 kHz, Freilaufdiode, dicke Spule zur Glättung, 
ggf. noch ein Kondensator. Dann ist der Tiefsetzsteller komplett. 
Steuerung über Tastgrad. Und der Strom ist so glatt wie ein Babypopo.

von Ed Piebd (Gast)


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bla schrieb:
> Frequenz rauf, auf 100 kHz, Freilaufdiode, dicke Spule zur Glättung,
> ggf. noch ein Kondensator. Dann ist der Tiefsetzsteller komplett.
> Steuerung über Tastgrad. Und der Strom ist so glatt wie ein Babypopo.

Ich verwende einen L293, der ist nur bis 5kHz spezifiziert.

von Martin B. (statler)


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Dann nimm die 5khz und häng einen LC-Tiefpass dahinter. Die 
Grenzfrequenz (wie immer) Faktor 10 darunter, also 500 Hz.
z.B. 10uF 10mH

von Axel R. (Gast)


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Markus schrieb:
> Bei 50% bei 12V liegt danach 6V an, was der Motor "sieht". Und daraus
> errechnet sich dann der Strom.

naja -> I = U_m - U_g / R

Wenn der Motor bei vollen 12Volt nur halb so schnell dreht, fliesst der 
doppelte Strom... Er sieht 12V, nicht 6V.

Kann man googeln oder nachmessen. Ist aber anererseits auch wurscht

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