Guten Morgen, ich mächte gerne ein Tischgerät basteln und befinde mich derzeit auf der Stufe der Vorplanung dafür - was gut werden soll braucht eben lange. Dazu habe ich noch verschiedene Fragen, die man teilweise wohl auch unter Mechanik oder Analogtechnik reinstellen könnte. Da ich aber nicht drei verschiedene Threads erstellen wollte, das Gesamtprojekt auch hier reinpassen würde und ich mir hier brauchbare Antworten von Allroundern erwarte, hoffe ich, daß es hier trotzdem geduldet wird :) 1. Verlustleistung: Die üblichen Berechnungen mit den Werten aus den Datenblättern von Leistungshalbleitern sind mir bekannt, aber gibt es so etwas wie eine Faustformel für Gehäuse? Ich suche ungefähre Angaben (gerne auch Praktikererfahrung) dazu, wie heiß beispielsweise eine Zigartennenschachtelgroße Box aus Aluminium wird, wenn in ihr 1 Watt Wärmeleistung umgesetzt wird. Dazu bräuchte man, wenns genau sein sill, natuerlich die Wärmewiderstände, die Geometrie des Gehäuses, die Aussentemperatur, etc. - das alles habe ich jedoch nicht. Mein Gerät soll ohne aktive Kühlung auskommen, dazu suche Richtwerte, aussagen wie beispielsweise "Ein zigarettenschachtelgroßes Gehäuse aus Aluminium wird bei 5W und 30°C Aussentemperatur weit heißer als handwarm" oder "An einer hypothetische Alukugel mit 15cm Durchmesser wird sich bei 20 Grad Aussentemperatur bei 10 Watt durch Konvektion eine Gleichgewichtstemperatur von ~35 Grad einstellen". 2. Trafo: Das angedachte Gerät soll einen Sicherheits-Printtrafo enthalten, er ist auch das schwerste Bauteil in der ganzen Schaltung. Da das Gerät allerdings auch mal runterfallen kann, möchte ich den Trafo nicht auf der Hauptplatine platzieren. Allerdings weiss ich nicht genau, wie ich ihn befestigen soll. Mir sind bis jetzt folgende Optionen eigefallen: a) Eigenständige Platine für den Trafoteil (mit Trafo, Sicherung, Gleichrichter, Elkos und eventuell Spannungsregeler) - ist wohl die orthodoxe Methode. Vorteile: Günstig, bewährt. Nachteile: Unklar, wieviel das bei einem Sturz wirklich aushält, eventuell reisst die Platine trotzdem ab - andererseits gibt's dafür ja diese "Gummidämpferscheiben". Benötigt mindestens 6 Schrauben (vier beim Trafo, zwei zusätzliche am anderen Ende der Trafoplatine) - real eher mehr. Das Gehäuse wird dabei immer mehr zum schweizer Käse. b) Zwei kleine Schlitze in's Gehäuse dremeln und den Trafo mit einer Schlauchklemme niederzurren. Vorteile: Billig, hält bombenfest. Nachteile: Sieht unprofessionell aus ("Fricklermaessig") und ist wohl auch nicht erlaubt (obwohl ich bei einem Einzelstück, das nur von mir in Betrieb genommen werden wird hier wohl ein Auge zudrücken könnte, ein ungutes Gefühl bleibt und irgendwie widerspricht es meinem 'Safety First'-Konzept). c) Einen "Käfig" für den Trafo fertigen (lassen), im Prinzip ein Frässtück. Braucht viel weniger Schrauben als a) und hält so gut b) - ist aber mit Abstand auch die teuerste Lösung. 3. Erdung: Das Gerät wird nach den Regeln der Kunst mit einem Schutzleiter versehen. Dazu zwei Fragen: a) Wie stelle ich eine dauerhaft sichere Verbindung des Schutzleiters mit dem Gehäuse und der Platine her? Bei der Platine dachte ich an anlötbare Flachstecker (wie im Bild), allerdings weiß ich nicht, wie lange diese bei eventuellen Erschütterungen das Gegenstück halten, immerhin ist es ja nur eine Steckverbindung. Etwas besseres fällt mir jedoch nicht ein, Schrauben sind wohl noch unzuverlässiger (ich weiß, es gibt selbstsichernde Schrauben und auch diesen "Mutternkleber". Oder den Schutzleiter doch besser dirkelt an der Platine anlöten? Noch schwieriger wird's beim Gehäuse, da ich keinen Zugang zu einem Punktschweißgerät habe (und den angepunkteten Steckhülsen eigentlich auch nicht recht traue), wird es hier wohl wirklich auf eine Schraubenlösung hinauslaufen - wenn ihr keine besseren Einfälle habt. b) Bringt es etwas (ausser Beruhigung) zwischen Schutzleiter und positiver Versorgungsspannung (nach dem Gleichrichter aber vor dem Spannungsregler) der Schaltung noch einen zusätzlichen Gasableiter einzubauen? Eigentlich kann es ja nach dem Sicherheitstrafo nie ein Spannungsniveau geben, das über den Gasableiter abgeführt werden kann, aber ein lose bekannter Bastlerkollege meinte, ein zusätzlicher Gasableiter wäre nie verkehrt. Ich kann ihm sicher eine Freude machen, wenn ich den Gasableiter miteinbaue - schaden kann er ja nicht, oder? Ich weiß, der Beitrag ist etwas länger geworden und klingt vielleicht an der einen oder anderen Ecke nach "Elektrophoibie", ich wuerde mich aber trotzdem über zielführende Antworten freuen. LG, N0R
wieso musst du die Spannungsversorgung mittels Trafo und Linearregler selbst bauen? Es gibt fertige Schaltnetzteile in nahezu beliebig kleiner Bauform. (die nebenbei noch allen gültigen Verordnungen genügen) Diese Flachstecker gibt es auch verriegelbar. Die halten auch bei Vibrationen sicher.
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Christian B. schrieb: > wieso musst du die Spannungsversorgung mittels Trafo und Linearregler > selbst bauen? Müssen nicht, aber es geht eben um Bastlerfreude. Ich würde es gerne selbst machen, so richtig schön Old-School, Linear, THT only, stabil. > Diese Flachstecker gibt es auch verriegelbar. Die halten auch bei > Vibrationen sicher. Danke, da werde ich mich mal erkundigen. Das hilft mir sehr weiter. LG, N0R
Hallo, Nimm doch statt dem Printtrafo einen Universaltrafo in offener Bauweise. Die sind meistens für die direkte Montage innerhalb des Gehäuses schon mit entsprechenden Winkeln versehen. Das löst dann zumindest das mechanische Problem der Befestigung. Bei Linearregler hast du allerdings automatisch eine zusätzliche Wärmeerzeugung durch die Verlustleistung. Je nachdem was für ein Gerät das werden soll, wäre ein fertiges Schaltnetzteilmodul dahingehend besser.
Blinky schrieb: > Nimm doch statt dem Printtrafo einen Universaltrafo in offener Bauweise. Hab' ich noch keinen gesehen in der Ausführung Sicherheitstrafo - was aber sicherlich nicht heißen muß, daß es das nicht gibt. > Bei Linearregler hast du allerdings automatisch eine zusätzliche > Wärmeerzeugung durch die Verlustleistung. Macht nix, ich habe ja das Gehäuse - an dem man sich nicht die Tatzen verbrennen soll - als Kühlkörper. Differenz zwischen Eingang und Augang ist ungefähr 3 Volt, vom Strom her passt's auch - Das bringe ich mit TO-220 schon gut weg, erst recht mit TOP3, aber vielleicht wird's ja auch ein schönes Metal-Case (TO-3) - so ganz sicher bin ich mir da noch nicht und mache ich mir jetzt auch noch keine gedanken. Dafür bin ich mir sicher, daß daß der Linearregler meinen ADC nicht stört, für einen Switcher würde ich da meine Hand nicht so leicht in's Feuer legen. > Je nachdem was für ein Gerät das werden soll, wäre ein fertiges > Schaltnetzteilmodul dahingehend besser. Wie gesagt, es soll ja selbstgebaut und old-school sein ;-) LG, N0R
Nach einer Woche ge-PUSH-ed - in Hoffnung auf zweckdienliche Hinweise.
hallo, die Baureihe PT von Block kann mit 4 Schrauben mit der Leiterplatte verschraubt werden. Das sollte stabil genug sein, jedenfalls für die 4.5VA und 7.5VA Modelle. https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowSE%28%29&search=37C302&suggestion=&l=d&ch=92744 Bei höheren Leistungen würde ich sowieso einen offenen Ringkern mit Drahtenden nehmen. Bonus: ggf. keine Netzspannung auf der Leiterplatte. Die Baureihe RSO von Sedlbauer wäre mein Favorit wegen Temperatursicherung und Leerlaufverlusten. http://www.conrad.biz/ce/de/product/609587/
Norbert M. schrieb: > Faustformel für Gehäuse? "ein 10x10x10cm3 Gehäuse aus Kunststoff wird bei 1 Watt innen um 6K wärmer." "Alu blank 10x10x10cm3 wird bei 1W um 0,6K wärmer" > Sicherheits-Printtrafo Printtrafos kommen auf Printplatten, möglichst Epoxy, und diese Platine wird in nicht zu weiter Entfernung vom Trafo mit dem Gehäuse durch Abstandshalter verschraubt. Punkt. Bei einem kleinen Gehäuse kann das durchaus die Hauptplatine sein. > Wie stelle ich eine dauerhaft sichere Verbindung des Schutzleiters > mit dem Gehäuse und der Platine her? Bei der Platine dachte ich an > anlötbare Flachstecker (wie im Bild), Steckverbindungen sind unzulässig, der Missbrauch von Schrauben die auch zur Befestigung dienen ebenfalls. Hier die VDE gerechte Form des Erdungsanschlusses: http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/netzteil_wichtig.htm
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