Hi zusammen, ich habe hier einen Akkuschrauber, der "auf ein mal" keinen Mucks mehr von sich gibt. Wenn ich den Akku in die Ladestation stecke, meldet diese sofort, dass der Akku voll geladen sei. Eine Überprüfung mit dem Multimeter vermeldet stolze "000.0 mV". Ich habe daraufhin den Akkupack aufgeschraubt und wahllos zwischen allen verfügbaren Polen gemessen und immer 0.0 mV erhalten - als würden die alle perfekte Kurzschlüsse bilden. Die Anschlüsse an der Maschine selbst bilden keinen Kurzschluss und erst, wenn ich Taste ganz durchdrücke, meldet das Multimeter 1-10 Ohm. Halb durchgedrückt erhalte ich keine Werte. Bevor ich jetzt nach einem neuen Akkupack suche wollte ich mal fragen, wie das überhaupt kommen kann und ob es möglich/wahrscheinlich ist, dass dieselbe Ursache auch ein Ersatz-Akkupack hinrichtet. Vielen Dank schonmal, Kai
Welche Akku Technik? Lad doch mal mit einem Labornetzteil o.ä. Klaus.
Kai G. schrieb: > Ich habe daraufhin den Akkupack aufgeschraubt und wahllos zwischen allen > verfügbaren Polen gemessen und immer 0.0 mV erhalten - als würden die > alle perfekte Kurzschlüsse bilden. Da hat das BMS (Battery management system, die kleine Platine im Akkupack) wohl eher die Verbindung getrennt.
Kai G. schrieb: > Ich habe daraufhin den Akkupack aufgeschraubt und wahllos zwischen allen > verfügbaren Polen gemessen und immer 0.0 mV erhalten - als würden die > alle perfekte Kurzschlüsse bilden. Hmm, ich hatte mal ein Akkuschrauber-Akkupack, bei dem die Verbindungsstege zwischen den NiCd Zellen wegen austrentedem Elektrolyt durchgegammelt waren, aber nur ein Steg. Die Zellen selbst hatten Spannung.
Vielleicht hat auch Dein Meßstromkreis irgendwo eine Unterbrechung ...
die Zellen werden hinüber sein, klemm einfach mal ein großes Netzteil dran das auch mal 10A liefern kann dran ob der Schrauber selbst noch funktioniert. Gerade wenn es billige Zellen sind werden die gerne mal Überlastet wenn man immer mit hoher Last arbeit z.B. lange Holzschrauben ohne vorzubohren und das macht die Zellen auf dauer kaputt. Ich hatte mal einen 18V Akkuschrauber an ein potentes 13,8V Netzteil angeschlossen und war überrascht was der für ne Kraft hatte, mehr als jemals zuvor der 18V Akku zustande brachte, weil der einfach zuwenig Strom liefern konnte. Habe mir dann nen Akkupack machen lassen mit hochstromfähigen Zellen und das Ding ist der Hammer, stärker als mein großer Makitaschrauber aber dieser ist mechanisch ne andere Hausnummer.
Alle Zellen auf einmal komplett 0,0mV - das glaub ich nie im Leben. Es werden wohl min. 2 Fehler vorliegen. 1.Elektronik/Motor des Akkuschraubers 2.Messgerät oder Messgerätbediener mit Ausfallerscheinungen
Hi danke soweit für die Anregungen und Erfahrungen. Ich versuche mal ein paar Infos dazuzugeben: Der Schrauber ist von Black&Decker und macht einen recht wertigen Eindruck - was nicht heißt, dass die Akkus unfehlbar sind. Ich konnte keine Verunreinigung im Akkupack erkennen. Beim Messen der Zellen kann man nicht allzu viel falsch machen. Multimeter auf Gleichspannung (Autorange) -> Wert pendelt um +- 0.3 mV Sobald ich beide Messleitungen an die Akkuzellen halte (oder die Kontakte + und -) springt der Wert schlagartig auf 0.0 mV und bleibt dort stabil; wie als wenn ich die Messleitungen kurzschließen würde. Kann ein Akku "durchbrennen"? Vielleicht gibt's einen Kurzschluss zwischen den +/- Anschlüssen. An die einzelnen Zellen komme ich nur schlecht ran. Eine Steuerelektronik kann ich nicht erkennen - nur Lötfahnen, Kabel und Kontakte. Da sind zwei weiterere Kontakte (vermutlich Mittenabgriffe), die beim Anschluss an den Schrauber nicht benötigt werden. Ich versuche demnächst mal den Test mit dem Labornetzteil, um zumindest sicherzugehen, dass der Schrauber tut, was er soll.
Es gibt schon gelegentlich einen Ausfall von Akkuzellen in Richtung Kurzschluss, nur trifft das in aller Regel nicht alle Zellen gleichzeitig, sondern eher 1 - 3 von 10 aus einem Akkupack. Was sind das denn für Zellen (steht meist aus dem Akkupack) ? Bei NiCd oder NiMH könnte man ggf. noch versuchen mit einen Netzgerät (oder Labornetzteil + Diode) aufzuladen.
Hatte nicht B&D mal ein Patent auf eine "Akku-Elektronik" mit Einem Z8 Controller? Vielleicht sorgt die nun für 0 mV.
Welche Akkutechnologie hast du da? NiCd? NiMH? LiIo? LiFe...? Lg.
Das ist nicht so ganz unmöglich. Ich hatte so einen 2Ah Akkupack mit guten Zellen, alles auf 0V. Irgendwo im Netz fand ich eine Erklärung: Nach Entladung kristallisiert in den Akkus irgendwas aus. Das führt dann zu haarfeinen Kurzschlüssen. Kurzes Laden mit 5-10C entfernt diese Kurzschlüsse wieder und die Zellen können normal betrieben werden. Ich hab also ca. 10A auf die einzelnen Zellen gegeben, bis sie >1,2V hatten. Das dauerte immer nur ganz wenige Sekunden. Danach in den normalen Lader rein und der Akkupack war normal benutzbar.
Probier auf jeden Fall mal, wahllos zwischen ein paar der Lötfahnen zu messen. Das das Messgerät deutlich sofort auf 0,0V springt, ist zwar ein Zeichen für kompletten Kurzschluss der Zellen, aber wir geben nicht so schnell auf :-) Oft ist da irgendwo in Reihe mit dem Pack noch eine Ex&Hopp Thermosicherung, die offen sein könnte. Bosch hat genialerweise mal einen Entladewiderstand in seine Akkupacks eingebaut, der sicher dafür sorgte, das nach 2 Wochen die Zellen auf 0 V waren :-), d.h., immer wenn man den Schrauber benutzen wollte, war er leer.
Damit du sicherstellst das dein Meßgerät funktioniert, miss zum Test mal eine Batterie oder ein Akku aus einer Fernbedeinung nach. Oder die Spannung aus einem Netzteil / einer Wandwarze.
So, ich habe den Schrauber heute dann doch noch mal auf den OP-Tisch gelegt: Der Betrieb mit Labornetzteil war möglich - der Schrauber selbst scheint also nicht defekt zu sein. Auf dem Akkupack steht 12 V als Spannungsangabe bei 10 Zellen - ich vermute also NiMH. Dann habe ich versucht das Akkupack bei 12 V mit dem Labornetzteil zu laden (Strombegranzung langsam aufgedreht). Zuerst ist der Strom bis etwa 1,5 A angestiegen, während die Spannung unter 1 V blieb. Kurz darauf stieg die Spannung schlagartig an, während der Strom nach und nach bis auf 0,4 A abgefallen ist. Ich habe nach einigen Minuten mal die Zellenspannung nachgemessen und einen Wert von 11,7 V erhalten. Der Akkupack hängt nun wieder im Ladegerät, welches mir einen korrekten Ladevorgang signalisiert. Ich denke mal, danach kann ich den wieder benutzen. Helges Erklärung Beitrag "Re: Akkuschrauber defekt, Spannung 0V" scheint das Phänomen in meinen Augen am treffendsten zu beschreiben. Vielen Dank an Alle!
Kai G. schrieb: > An die einzelnen Zellen komme ich nur schlecht ran. Eine > Steuerelektronik kann ich nicht erkennen - nur Lötfahnen, Kabel und > Kontakte. Schau mal genau hin, irgendwas gibt's da immer. Im Minimum wirst du ein längliches Bauelement finden, üblicherweise mit Klebeband sehr eng an den Körper einer oder zweier Zellen gepappt. Das ist dann die Übertemperatur-Sicherung. Wenn du die findest: Sie sollte nach Zurückgehen der Temperatur selbstständig wieder schließen, tut es aber offensichtlich nicht mehr. Mit einfachen Worten ausgedrückt: Sie wäre dann kaputt und müsste getauscht werden. > Da sind zwei weiterere Kontakte (vermutlich Mittenabgriffe), > die beim Anschluss an den Schrauber nicht benötigt werden. Aber sicher beim Laden. Das dürften dann die Feedback-Anschlüsse einer Ladeelektronik sein. Die ist dann im Inneren des Akkupacks eingebaut, was für die korrekte Temperaturmessung auch durchaus sinnvoll ist. Und natürlich auch gut für den Hersteller, der gern überteuerte Ersatzakkus verkauft...
Zum Wiederbeleben von NiCd & NiMH suche mal nach Bedini Akkulader - einer spricht zwar von Lithium Ionen Akkus - aber es sind NiCd - Zellen 18V !! bud
> Bedini Akkulader
Das sollte man nun wirklich nicht versuchen...
Man kann einzelne NiCD und NiMH Zellen ab und zu aus dem Null-Volt-Tief wieder herausholen, indem man einen großen auf 5V geladenenen Elko der Klasse 4700µF über den Akku entlädt. Diesen Vorgang kann man so oft wiederholen, bis der Akku wieder ein wenig Spannung aufweist. Dann mit 1/10 C weiterladen. (Quelle dafür war ein uraltes cq/DL, fragt mich nicht nach dem Jahrgang) Die so behandelten Zellen werden aber nie mehr richtig gut, also dann am besten auswechseln. Meine alten Fein-Schrauber haben den Wechsel schon 2-mal mitgemacht. Kai G. schrieb: > ich habe hier einen Akkuschrauber, der "auf ein mal" keinen Mucks mehr > von sich gibt. Wenn ich den Akku in die Ladestation stecke, meldet diese > sofort, dass der Akku voll geladen sei. Das gleiche Phänomen hat auch der Bosch Schrauber von meinem Papa. Er ist immer leer, wenn man ihn nicht dauernd im Lader lässt (und Strom verbraucht). Zum Anladen muss ich ihn mit einem normalen Netzgerät anfüttern, dann ins Ladegerät.
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Bearbeitet durch User
Kai G. schrieb: > Ich habe nach einigen Minuten mal die > Zellenspannung nachgemessen und einen Wert von 11,7 V erhalten. Da sind noch zwei Zellen tot. Beim Laden mußt du auf etwa 14,5V kommen.
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