Forum: Offtopic Wie viel Rechenleistung kann man fürs Geld bekommen?


von Simon S. (-schumi-)


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Hallo,

ich bin derzeit am durchforsten des Internets und versuche 
herauszufinden, wie viel Rechenleistung man für max. ~300€ bekommen 
kann.. Verwendungszweck:
 - Compilieren
 - selbstgeschriebene, rechenintensive Programme (einfache Algorithmen, 
dafür viele Daten)

Wobei die Voraussetzungen sind:
 - Der GCC muss das nutzen können
 - als Gesamtpreis gilt Linux-bootfähiges System (= auch USB-Boot)

Wurst:
 - Ob neu oder gebraucht
 - Grafik (nur irgendeine für OS installation)
 - Gehäuse (auch gerne keins ;-) )
 - Größe & Lärm (Remotezugriff)


Zuerst habe ich über Grafikkarten (CUDA) nachgedacht, die sehr schnell 
viele Daten parallel verarbeiten können, davon profitieren aber 
"normale" Anwendungen (GCC) nicht...

Was ich gefunden habe, das es in großer Stückzahl und relativ günstig 
gibt sind gebrauchte Server. Besonders Modelle mit zwei 
Quadcore-Xeon-Prozessoren haben es mir angetan, und aus UK scheinen sie 
besonders erschwinglich zu sein z.B.:
http://www.ebay.de/itm/HP-Proliant-SE1102-Twin-Xeon-Quad-Core-E5450-3-0Ghz-12GB-RAM-1U-SATA-Rack-Server-/141115858150?pt=UK_Computing_Servers&hash=item20db291ce6
12GB Ram, 2x Quad-Xeon mit jeweils cpubenchmark.net-Rating von 4181 für 
~250€ (Zoll und MwSt kommt ja nicht drauf?)

Was andererseitz auch nicth so viel teurer zu sein scheint sind 
consumer-Produkte wie z.B.
http://www.ebay.de/itm/ASRock-B75M-DGS-Intel-Core-i5-3570K-3-4GHZ-Quad-Core-8GB-RAM-DDR3-1600-/261181072354?pt=Komponentenbundles&hash=item3ccf9ae3e2
Noch ein Netzteil und dann müsste das schon laufen?
8GB DDR3 Ram, Intel Core i5-3570K (übertaktbar) mit Rating 7150 für 
325€+~40€NT


Auf den ersten Blick ist der Server günstiger, aber ich weis mangels 
Erfahrung nicht, ob sich ein Consumer-Setup nicht noch günstiger selbst 
zusammenstellen lässt (auch aus dem was man gebraucht bekommen kann)..

Welche Richtung ist sinnvoller? Oder habt ihr evtl. noch Geheimtipps, 
was man noch gut bekommen/kombinieren kann?


PS: Um die CPUs Leistungsmäßig einordnen zu könne habe ich mich jetzt 
immer an http://cpubenchmark.net/ orientiert. Allerdings ist mir noch 
nicht klar, wie stark andere Faktoren noch mitspielen, so dass diese 
Bewertung nicht das primäre Augenmerk sein könnte (Gedacht habe ich an: 
OS auf SSD, Rest auf HDD mit Cache auf SSD oder SSHD, bei Bedarf nach 
schnellem FileSystem eines mit tmpfs im Ram anlegen)

: Bearbeitet durch User
von P. M. (o-o)


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Die Frage ist: Was willst du tun? Vermutlich ist dein (moderner) 
Arbeitsrechner nämlich leistungsfähiger als eine 300-EUR-Gurke. Musste 
ich immer wieder feststellen, wenn ich aufwendige 
Berechnungen/Simulationen auf einen (älteren) Zweitrechner auslagern 
wollte.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Vergiss diese Doppel CPU Stromfresser! Kauf lieber einen Aktuellen i7, 
kostet zwar in der Anschaffung etwas mehr, dafür ist die Stromrechnung 
viel billiger.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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SSD lohnt sich richtig, die macht den PC erst richtig schnell.

von (prx) A. K. (prx)


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Noch ein paar so Tipps und er kommt auch mit 3000€ nicht aus.

von G. C. (_agp_)


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A. K. schrieb:
> Noch ein paar so Tipps und er kommt auch mit 3000€ nicht aus.

Mit angepeilten 300 Euro wird wohl aus einem I7 + Mainboard nichts. Der 
erste "i-Intel" der bei Alternate auftaucht, wenn man nach Preisen 
sortieren lässt, kostet bereits fast 100 Euro (ein Zweikerner i3-2120). 
Bei AMD geht da preislich eher was. Aber es wollen ja alle nur noch 
Intel haben.

von Simon S. (-schumi-)


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P. M. schrieb:
> Die Frage ist: Was willst du tun? Vermutlich ist dein (moderner)
> Arbeitsrechner nämlich leistungsfähiger als eine 300-EUR-Gurke.
Mein "Arbeitsrechner" ist ein Bürolaptop:
- Pentium(R) Dual-Core CPU T4500 @ 2.30GHz (Rating 1359)
- 3GB Ram (geht aber gut mit zRam)
- 64GB SSD: 20GB für /
- 300GB HDD mit 35GB Cache auf der SSD 
(https://github.com/facebook/flashcache/) für /home

Großer Bildschirm, Tastatur+Maus -> Reicht für Internet, Programmieren 
etc. ganz leicht, fetzt mit Elementary OS sogar richtig dahin (wenn mans 
nicht übertreibt, ab ~100 offenen Tabs wird FireFox etwas träge^^)


Was nervt:
 - Viel Code übersetzen (z.B. OpenWRT..)
 - Ich befasse auch u.a. mit Programmen (noch Skripten) die sich selbst 
reproduzieren und Evolutionsmäßig weiterentwickeln. Auch neuronale Netze 
sind ein Ding der Fazination, auch wenn ich da noch nicht an die 
Hardwaregrenze gestoßen bin

Da sieht der arme Laptop recht alt aus, also muss was zusätzliches her. 
Es muss nur rechnen können, alles andere macht der Laptop. Der bleibt 
auch primäres Arbeitsgerät, somit ist der Stromverbrauch nicht sooo 
wichtig (auch wenn die Evolution evtl. mal etwas länger läuft)

Markus Müller schrieb:
> SSD lohnt sich richtig, die macht den PC erst richtig schnell.
Ich weis ;-) Deswegen hab ich meine schon recht früh gekauft, heute 
bekommt man die doppelte Kapazität günstiger... Ich hätte auch wieder 
ein SSD und HDD+SSDCache -System angedacht, da sich das als schnell & 
günstig erwiesen hat

Markus Müller schrieb:
> Kauf lieber einen Aktuellen i7,
> kostet zwar in der Anschaffung etwas mehr, dafür ist die Stromrechnung
> viel billiger.
Da das Ganze nicht mein normales Arbeitsgerät sein soll, wollte ich 
nicht zu viel ausgeben. Natürlich könnte man den I7 auch als 
Schreibtischrechner verwenden, aber als ganze Workstation ist das schon 
wieder sehr teuer so weit ich sehe..

g. c. schrieb:
> Bei AMD geht da preislich eher was
Hast du einen Tipp?


Blade-Server (zum einschieben in ein Rack mit NT, Ethernet, USB usw) 
gäbs auch noch sehr günstig, aber leider nicht sehr Hack-able.. Komische 
Stecker und wenig Infos zum Pinout, sonst wäre da evtl. mit normalem 
Netzteil und der Lötstation was machbar

von G. C. (_agp_)


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Simon S. schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Bei AMD geht da preislich eher was
> Hast du einen Tipp?

Bei 300 Euro würde ich mal ganz nüchtern rechnen. Was braucht es 
wirklich neu? Was kann man woanders für lau abzweigen, z.B. ein Gehäuse 
(inkl. Netzteil, das vielleicht erstmal noch reicht). Beim Mainboard 
lässt sich mit Onboardgrafik sparen. Die Alternate-Webseite ist ideal 
für einen Überblick, weil man viele Artikel auf einmal hat und diese 
nach Preisen sortiert listen kann.

Bei AMD ist halt der Stromverbrauch höher, dafür gibt es ein breites 
Angebot unter 100 EUR. In diversen Vergleichen Intel vs. AMD kann man in 
etwa abschätzen mit welcher Intel-CPU man einigernaßen auf Augenhöhe ist 
(mit einem I7 bei insgesamt 300 Eur Budget wohl eher nicht ;)). Aber mit 
deinem jetzigen Dualcore @2.30GHz kann es jede aktuelle 50 Euro AMD-CPU 
locker aufnehmen.

Schau dich halt mal ein bisschen bei Alternate um.

Es ist aber schwer wirkliche Vergleiche zu ziehen. Synthetische 
Benchmarks sagen erfahrungsgemäß wenig über die (später) gefühlte oder 
reale Geschwindigkeit vom Rechner aus.

Eine wichtige Lebenserfahrung beim HW-Kauf lautet: nix Exotisches nehmen 
(irgendwelche ausgedienten Server Racks oder dergleichen; gibt nur Ärger 
wenn was hakelt und oft wenig Informationen; gleiches gilt fürs 
Mainboard. Möglichst was Beliebtes nehmen und nicht den letzten 
Ladenhüter).

;)

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Simon S. schrieb:

>> Die Frage ist: Was willst du tun? Vermutlich ist dein (moderner)
>> Arbeitsrechner nämlich leistungsfähiger als eine 300-EUR-Gurke.
> Mein "Arbeitsrechner" ist ein Bürolaptop:
> - Pentium(R) Dual-Core CPU T4500 @ 2.30GHz (Rating 1359)
> - 3GB Ram (geht aber gut mit zRam)

>  - Ich befasse auch u.a. mit Programmen (noch Skripten) die sich selbst
> reproduzieren und Evolutionsmäßig weiterentwickeln. Auch neuronale Netze
> sind ein Ding der Fazination, auch wenn ich da noch nicht an die
> Hardwaregrenze gestoßen bin
>
> Da sieht der arme Laptop recht alt aus, also muss was zusätzliches her.
> Es muss nur rechnen können, alles andere macht der Laptop. Der bleibt
> auch primäres Arbeitsgerät, somit ist der Stromverbrauch nicht sooo
> wichtig (auch wenn die Evolution evtl. mal etwas länger läuft)

Dann kauf halt extern Rechenleistung. Z.B. in der Amazon Cloud. Wenn du 
nur sporadisch Rechenleistung brauchst, ergibt es keinen Sinn, die 
Hardware selber besitzen zu wollen (damit sie dann ungenutzt rumsteht).

Ich gehe da seit Jahren den anderen Weg. Alles was skriptbar ist oder im 
Hintergrund laufen kann, erledigt mein ohnehin dauerlaufender Homeserver 
gleich mit. Das bedeutet manchmal, daß ich auf Ergebnisse warten muß. 
Aber wenn ich zwischenzeitlich schlafe, Sport mache oder im Biergarten 
sitze, stört die Warterei eigentlich wenig ;)


XL

von Robert L. (lrlr)


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auf EC2 oder Azure  auslagern

(vor allem in deinem Fall interessant, weil an das Minutenweise bezahlt)

von Icke ®. (49636b65)


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Simon S. schrieb:
> Besonders Modelle mit zwei
> Quadcore-Xeon-Prozessoren haben es mir angetan, und aus UK scheinen sie
> besonders erschwinglich zu sein z.B.:
> Ebay-Artikel Nr. 141115858150

Du willst keinen Rackserver haben, glaub mir. Außer er steht in einem 
schalldichten Nebenraum oder im Keller. Zudem ist die Hardware veraltet 
und nicht gerade energiesparend.

: Bearbeitet durch User
von Oliver H. (Firma: OliverHeinrichs.de) (dobson)


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Schau mal auf http://www.quantelectronic.de/
Vielleicht bekommst du da was passendes. Ist allerdings gebraucht.

von Simon S. (-schumi-)


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Also nach reichlichem hin- und herüberlegen, sowie viel Suche auf Ebay 
(AMD FX 8150, 8350...) bin ich hierüber gestolpert:
http://www.ebay.de/itm/181294286553

Da tickte grade die Uhr davon und habe es für 177€ ersteigert (YES!). 
Hat die selben Prozessoren wie der Server, aber mit schönen großen 
Kühlkörpern. Noch ein Be-quiet-Netzteil und 2/3 Lüfter, schon sollte das 
Ding laufen. (Einen Adapter muss ich noch machen, weil das Board 
zusätzlich einen unüblichen 10Pol-12V-Anschluss hat). Zusammen komme ich 
auf ~250€. Auch steht im Handbuch Linux als supportetes OS drin, kann 
also nichts mehr schief gehen ;-)

Nachteil der noch bleibt ist der erhöhte Stromverbrauch, aber das lässt 
sich verschmerzen und für wenig Geld kann man halt nicht alles haben..

Mit den Cloud-Services kenne ich mich nicht aus, aber ich schätze dass 
man dann oft Daten hin- und herschaufeln muss, wenn man die Maschine 
nicht 24/7 bezahlen möchte. Habe dort aber noch keine Erfahrung.

Wie auch immer, ich werde berichten wenn das Board läuft ;-)

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