Hallo, in meinem Neubau (Einfamilienhaus) möchte ich eine Busleitung verlegen lassen. Ich bin etwas in Zeitnot (Elektriker will spätestens Mittwoch durchstarten) und überlege noch welche Leitung ich nehmen soll. Könnt ihr mir bitte bei der Auswahl helfen? Hier die Eckdaten: - Leitungslänge bis zu 100m, in der Mitte sitzt die Versorgung (Master) - Im Haus verteilt befinden sich Unterputzdosen, durch die die Leitung geschleift wird. Z.B. in neben den Rolladentastern. - Dort möchte ich später µC zwischenbauen und Hauptsächlich Schaltimpulse an den Master weiterleiten. Es könnten aber auch noch Sensoren (Licht, Temperatur, Bewegung) hinzukommen. Evtl. auch mal ein Relais oder ein kleines LCD+Tastaturfeld. - Das ganze soll möglichst wenig Energie verbrauchen. (Möglichst keine Standby-Verluste) - Ich weiß noch nicht welches Protokoll, aber vermutlich RS485 oder ein ähnliches eigenes. - Differentielle Übertragung soll zumindest möglich sein und ich hätte auch gern 2 Signalstränge, also insgesamt 4 Datenleitungen - Die Stromversorgung soll in der Busleitung enthalten sein. also noch zwei weitere Leitungen. Meine Vermutung: - Wenn alles über 5V laufen soll (geringer Komponentenaufwand), brauche ich recht dicke Versorgungsleitungen, damit der Spannungsabfall klein bleibt - Stromstärken auf den Versorgungsleitungen schätze ich auf max. 500 mA. - Dicke Signalleitungen erhöhen die Leitungskapazität und sind daher eher schlecht. - Ideal wäre vermutlich eine Leitung mit 4 dünnen und 2 dicken Adern. - Die Datenleitungen sollten paarweise verdrillt und geschirmt sein. Meine Fragen: - welchen Leitungsquerschnitt sollte ich nehmen? - Ist 3x2x0.22mm² evtl. völlig ausreichend? (Conrad Best. Nr: 602262 - 62) - Sollte ich lieber 2x2x0.5mm² nehmen und ruhig auf differentielle Übertragung verzichten? - Ist Busleitung EIB 2x2x0.8 + 3x1.5 mm² (Conrad: 605555 - 62) überdimensioniert? - Sollte ich lieber zwei Kabel verlegen lassen (4x Daten, 2x Versorgung)? - Könnt ihr mir evtl. eine Leitung empfehlen, die ich nich aufgeführt habe? Ich hoffe es kann mir jemand helfen.. Viele Grüße Stefan
War damals in einer ähnlichen Situation wie Du... Ich hab mein Haus komplett mit billigem Cat5e Kabel verkabelt und nutze billige Linbus transceiver. Vorher wusste ich noch nicht, was für ein physival layer ich nutze, aber ich bin sehr zufrieden dami. Sogar die Stromversorgung der Nodes läuft darüber. Grüße, Kai
Achja: die nodes werden mit 24v versorgt für z.B. Relais und getrennt davon 7.5v, woraus dann z.B. 3.3v oder 5v für den Microcontroller gemacht werden kann. Die getrennte Versorgung sorgt für niedrige Kosten/komplexität der Nodes. Klappt selbst mit ld1117 und seinem hohen quiescent current stabil.
Danke für die Info. Weißt du auch noch welche Leiterquerschnitte das sind? Geschirmt/ungeschirmt? Bei 24V für die Relais hast du natürlich angenehm niedrige Stromstärken. Ich würde allerdings genr auf ein zweites Netzteil verzichten. Gruß Stefan
Netzteil ist ein bisschen übertrieben. Ein simpler Stepdown z.B. mit dem LM2574 und ein bisschen Futter tut das auch und besser.
Cat5E UTP, AWG26 => 100m für 12 EURO. Ich habe ein 24 V DC Netzteil genommen und mache dann mit einem DCDC Wandler zentral 7.5V daraus. Die Trennung der 2 Spannungen hat einige Vorteile, ansonsten kann natürlich auch z.B. nur 24V einspeisen und einen DCDC Wandler auf jeden Node packen. Dem Ebay-China DCDC Wandler trau erlichgesagt ich nicht ganz, auch wenn der seit einigem Monaten ohne Probleme funktioniert. Der Raspberry wird mit einem extra 5V Steckernetzteil versorgt. Irgendwann schmeiss ich die Lochrasterplatine raus und packe ein eigenes Netzteil drauf, was aus 24V 5V und 7.5V macht. Hab mal ein Foto vom zentralen "Server" angehangen. Für Einzelstücke Ätze ich selten Platinen, daher sieht es etwas nach fliegendem Aufbau aus.
...und hier ein Node. Kann: - Firmwareupdate über den Hausbus. Ein muss! Ich war dank intensivem Testen so sicher, dass die Firmware OK ist und sobald ich es eingebaut hatte, hab ich den ersten und zum Glück einzigen Bug gefunden. - Rolladensteuerung: Positionssteuerung über Zeitmessung (reicht vollkommen). Tastereingang für Rolladenbetätigung (Rollo steuern ohne, dass ein Server laufen muss wg. WAF im Fall, dass der Server mal ausfällt). Relais sind gegenseitig verriegelt. - Relais schalten (Impuls, Dauer an, Dauer aus) - DHT-22 Sensoren abfragen - Infrarot - 2 Taster / Schalter Abfragen - S0 Bus Geräte Abfragen (Intelligente Strom/Wasserzähler) Wird eingesetzt für: - Stromverbrauch mitloggen - Rolladen - Garagentoröffner - Steuerung der Selbstbau Lüftungsanlage mit Wärmetauscher
:
Bearbeitet durch User
Na das sieht ja alles sehr gut aus! Dann werde ich wohl auch einfach ein Netzwerkkabel nehmen. Noch 'ne Frage zu deiner Rolladensteuerung: Du sagst, der Server muss nicht laufen, um die Rolläden zu betätigen, wie hast du es denn dann ansteuerungstechnisch gelöst? Ich plane die Taster direkt an den Bus anzuschließen, dass heißt, die Rolläden werden nur mit funktionstüchtigem System fahren können. Die 230V-Rolladenleitungen führen direkt in den HWR und werden dort vom C beschaltet. Nachteil ist zwar, dass ohne Bus nichts funktioniert und beim manuellen Fahren durch den Umweg über das Relais mehr Energie verbraten wird. Ich stelle so aber aber auch sicher, dass der Master-Controller immer mitbekommt, wenn manuell ein Rolladen gefahren wird. Dadurch kann er immer die Position abschätzen. Sobald ich einen Rolladen ohne das System fahren würde, wüsste der Controller ja nicht mehr in welcher Position sich der Rolladen befindet.
Also mit Server war der Raspberry gemeint. Wenn die Zentrale Stromeinspeisung weg ist, geht natürlich nichts mehr. Für die Rolladensteuerung ist eigene Intelligenz auf den Nodes. D.h. der server kann folgende Befehle senden: - Hoch runter Stop - Position setzen / auslesen - Position im Flash speichern / auslesen - Eine Kalibrierungsroutine um die Zeitdauer für hoch- und runterfahren zu kalibrieren. Die Position der Rolladen wird immer mitgeloggt und gespeichert. Wenn die Rolladen ganz hoch oder ganz runter sollen, bleiben sie für 2 Minuten an, weil die Positionsbestimmung über Zeitmessung ja sonst über die Zeit "weglaufen" kann. Funktioniert verblüffend gut und präzise und macht eine mechanische Wegmessung oder Endschalter unnötig. Der Server ist so programmiert, dass er nicht die Position speichert, sondern sich auf die Position innerhalb der Nodes verlässt. Der Tastereingang wird, wenn der Node als Rolladensteuerung konfiguriert ist (1 Byte im Flash, die Firmware ist sonst bei allen Konfigurationen identisch), bei jeder betätigung die Folge Hoch/stop/runter/stop abfahren, abhängig davon, wie die aktuelle Position/letzte Bewegungsrichtung war. Der Server fragt bei den jeweiligen Nodes nach, wenn er die aktuelle Position wissen muss, um sie z.B. im Webinterface anzuzeigen. So bin ich glücklich über meine "Spielerei" und meine Frau auch, weil sowas ja immer genau dann abschmirrt, wenn man mal nicht zuhause ist :-) Bisher gab es übrigens noch kein einziges Problem, nichtmal einen CRC Fehler auf der Leitung.
Die Nodes können also selbständig den Rolladen bedienen? Das heißt die Relais für die Rolläden sitzen warscheinlich auch bei den Nodes und nicht wie bei mir zentral im HWR? diese Lösung hatte ich auch erst angedacht, wollte aber nicht mit 5V und 230V in einer engen Unterputzdose hantieren. Habe auch schon verschiedene Infos ddazu bekommen, ob das nun eigentlich erlaubt ist. Hast du da noch besonderen Aufwand in die Trennung der beiden Spannungsbereiche getrieben? 7 und 24 V sind ja eigentlich auch verschiedene Spannungen, wenn auch beide wohl recht ungefährlich. Darf man die eigentlich offiziell in eine Leitung legen?
Korrekt! Keine Ahnung, war mir ziemlich egal :-) Realistisch gesehen: Wer mal nach mir kommt, wird eh wartungstechnisch nichts mit dem selbstgebastelten Buszeug anfangen können und es rausschmeissen. Ich vertrau dem Zeug und muss ja nur mich selbst überzeugen, dass es sicher ist. 230V ist maximal möglich von dem Niederspannungskreis weg. Die Busleitungen liegen nicht parallel zu Stromleitungen, sondern sind nur an der Stelle, wo sich der Node befindet nah zusammengeführt. Der Node geht auf jeden Fall nicht in Rauch auf, wenn auf der reinen Busleitung irgendwo ein Kurzschluss besteht. Ganz ursprünglich wollte ich auch mal die Relais direkt über das CAT5 Kabel schalten, also ganz ähnlich, wie Du es vorhast.
:
Bearbeitet durch User
Kai G. schrieb: > Ich hab mein Haus komplett mit billigem Cat5e Kabel verkabelt.. Jap, bei mir ebenso. Hab AWG24 genommen.
Morgen, ich habe schon ähnliche Projekte umgesetzt und meist hat sich EIB Leitung als sehr gute Wahl herausgestellt. Entweder man nimmt 2 Adern für die Spannungsversorgung und zwei für die Daten oder man macht es parasitär wie EIB/KNX. Allerdings würde ich immer EIB und Netzwerk Leitung verlegen, Netzwerkleitung kann man immer gebrauchen. Aber das ist nur meine Meinung :) Gruß, Martin
Stefan Brandt schrieb: > und überlege noch welche Leitung ich nehmen soll. Die einzige zukunftssichere Leitung ist das Leerrohr, und das ist für Informationstechnikleitungen (Telefon, Netzwerk) sowieso als Umhüllung Pflicht, also muss man nichts besonderes veranlassen, bloss sagen wohin: Zumindest an der Tür und am Fenster, finde ich.
MaWin schrieb: > Stefan Brandt schrieb: >> und überlege noch welche Leitung ich nehmen soll. > > Die einzige zukunftssichere Leitung ist das Leerrohr, und das in einem vernünftigen großen Querschnitt und glatt, nicht dieses Wellrohr.
> Die einzige zukunftssichere Leitung ist das Leerrohr, und das ist für > Informationstechnikleitungen (Telefon, Netzwerk) sowieso als Umhüllung > Pflicht, also muss man nichts besonderes veranlassen, bloss sagen wohin: > Zumindest an der Tür und am Fenster, finde ich. ACK. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
EIB/KNX ist halt zugelassen es mit der 230V zusammen zu verlegen wird, also im gleichen Leerrohr, manche Elektriker sind da sehr genau.
Das gilt vermutlich nur, wenn auch EIB/KNX "protokoll/physical layer/ genutzt wird, oder?
Nein das hängt anscheinend von der dickeren und festeren Isolieren des EIB/KNX Kabels ab. Bin aber kein Elektriker es ist nur ne vermutung von mir.
Postleitung, Catleitung darf auch mit anderen netzführenden Leitungen verlegt werden.
Thomas O. schrieb: > Nein das hängt anscheinend von der dickeren und festeren Isolieren des > EIB/KNX Kabels ab. Bin aber kein Elektriker es ist nur ne vermutung von > mir. Korrekt. Der VDE sagt: wenn mehrere Leitungen zusammen verlegt sind, muss jede von ihnen alleine die Prüfbedingungen der höchsten auftretenden Spannung aushalten. Deswegen dürfen CAT7 und/oder Telefonleitung nicht im gleichen Rohr wie 230V verlegt werden, sie sind nur auf Schutzkleinspannung (< 50V) ausgelegt. Die KNX-Leitung mit 4 kV Prüfspannung dagegen darf mit 230V (in der Regel im NYM) in ein gemeinsames Rohr/Kabelkanal. Max
danke Max für die genauen Angaben, jetzt kann man es in Zukunft auch begründen. Ich dachte mir schon das diese dünne CAT Isolierung hier nichts taugt, wobei es evtl. auch zugelassene CAT Leitungen gibt, hatte in der alten Mietwohnung sehr dicke CAT-Leitungen im Dachboden gesehen die eher an die EIB/KNX Leitungen erinnert haben.
Thomas O. schrieb: > Ich dachte mir schon das diese dünne CAT Isolierung hier > nichts taugt,... Ich denke eher das man es sich gespart hat auf 230V bzw. 4kV zu testen und nicht das das sie Isolierung nicht schaffen würde. Um 1mm LUFT zu überwinden werden 3000V benötigt, damit ein Funke überschlägt. Also selbst wenn die Isolierung nur Luft wäre, würde das schon fast reichen.
Diese CAT Isolierung sieht mir aber auch nicht besonderns feuchteresistent aus angenommen die zieht Luftfeuchtigkeit dann wird die Isolation auch viel geringer.
Max G. schrieb: > sie sind nur auf Schutzkleinspannung (< 50V) > ausgelegt. Falsch. L(ST)Y 2x2x0.8 nach DIN0815 ist für Nennspannungen bis 300V ausgelegt. Das sagt jetzt zwar nicht direkt etwas über die max. Isolationsspannung aus, aber die dürfte durch die dicke Außenisolierung wesentlich höher liegen. http://www.faberkabel.de/upload/datenblaetter/Datenblaetter/DE/DBL_IYSTY.PDF
Max G. schrieb: > Korrekt. Der VDE sagt: wenn mehrere Leitungen zusammen verlegt sind, > muss jede von ihnen alleine die Prüfbedingungen der höchsten > auftretenden Spannung aushalten. > > Deswegen dürfen CAT7 und/oder Telefonleitung nicht im gleichen Rohr > wie 230V verlegt werden, sie sind nur auf Schutzkleinspannung (< 50V) > ausgelegt. > > Die KNX-Leitung mit 4 kV Prüfspannung dagegen darf mit 230V (in der > Regel im NYM) in ein gemeinsames Rohr/Kabelkanal. Komische Regelung, kommt mir nicht so wirklich sinnvoll vor. Außerhalb von Leerrohren gibt es auch viele quasi-feste Installationen, wo Stromleitungen und Datenleitungen beieinander verlegt werden. Man darf hier an Rechnerräume, Serverracks und Racks aus dem Veranstaltungsbereich denken (wo öfter als dem Tontechniker lieb sein sollte 400 V nebens Multicore geschmissen werden). Wäre auch merkwürdig, so gern wie Cat5/6/7 fürs Ethernet zusammen mit Strom verlegt wird. Eine zufällig rausgegriffene Cat 5e Herstellerspec gibt 2.5 kV Isospannung an (AC, 1 Minute). Ebenfalls 300 V Nennspannung.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.