Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impulsgeber: Wie Pegel von 12V auf 24V bringen?


von Jörg Seiler (Gast)


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Hallo,

ich habe im Forum bereits gesucht, aber leider nichts passendes 
gefunden.

An einer Welle sitzt ein Drehzahlgeber, der pro Umdrehung 16 12V-Impulse 
ausgibt (Rechteck, max. Frequenz bei ca. 3000Hz).
Die Auswertung der Impulse soll aber über ein Gerät erfolgen, welches 
24V Impulse benötigt.

Wie kann ich möglichst einfach die 12V-Impulse auf 24V wandeln?

Grüße,
Jörg

von Jörg Seiler (Gast)


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Achja, Ich habe sowohl 12V als auch 24V als Betriebsspannung zur 
Verfügung.

von Seborino (Gast)


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Einfachster Weg: NPN-Bipolartransistor mit Vorwiderstand. Emitter auf 
Masse. Kollektor über Widerstand (1k ?) an 24V. Abgriff zwischen Koll. 
und W.

von Seborino (Gast)


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Google mal nach "Pegelwandler"

von Max H. (hartl192)


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von Jörg Seiler (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten und Tipps.

Seborino schrieb:
> Einfachster Weg: NPN-Bipolartransistor mit Vorwiderstand. Emitter
> auf
> Masse. Kollektor über Widerstand (1k ?) an 24V. Abgriff zwischen Koll.
> und W.

Das ist glaube ich das Richtige für mich.
Das sähe dann so aus, oder?
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Ich habe in den Arkikeln für Pegelwandler recherchiert, aber meine 
Elektronikkenntnisse sind leider sehr bescheiden um die Schaltungen auf 
meine Bedürfnisse auszulegen. Gibt es da grobe Richtwerte?

Ich habe noch herausgefunden, dass der Eingang des Impulsauswerters 300O 
Ohm hat.

Geht ein BC547B? Wie groß müssten dann in meinem Fall R1 und R2 sein, 
wen der Eingangsstrom so gering wie möglich sein soll?

Gruß,
Jörg

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Seiler schrieb:
> Wie groß müssten dann in meinem Fall R1 und R2 sein, wen der
> Eingangsstrom so gering wie möglich sein soll?
So hochohmig wie möglich. Hat dir das geholfen? Nein?
Dann sag doch einfach, was "gering" ist, dann kann man sagen, welcher 
Widerstand geeignet wäre...

> Das sähe dann so aus, oder?
Das invertiert aber deine Encoder-Signale...

Ich würde sowas vorschlagen:
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                 24V    24V
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                  |     o-----> 0V/24V
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0V/12V   >------|      2k2 
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Bei dieser Schaltung ist durch die Gegenkopplung über den 
Emitterwiderstand übrigens die Belastung des 0V/12V Signals sicher so 
gering wie möglich.

: Bearbeitet durch Moderator
von ArnoR (Gast)


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Jörg Seiler schrieb:
> Geht ein BC547B? Wie groß müssten dann in meinem Fall R1 und R2 sein,
> wen der Eingangsstrom so gering wie möglich sein soll?

Der Wert von R2 hängt neben dem Eingangswiderstand Re des 
Impulsauswerters auch noch von den Pegeln ab, die er für die 
high/low-Erkennung braucht. Der High-Pegel an A ergibt sich einfach aus 
der Spannungsteilung R2 und Re, weil der Transistor dann sehr hochohmig 
ist und keinen Einfluss auf den Teilerfaktor hat. Der Low-Pegel ist 
praktisch 0V.

Lothar Miller schrieb:
> Ich würde sowas vorschlagen:

In deiner Schaltung ist der 10k-Widerstand am Kollektor des npn 
überflüssig und schädlich. Der Kollektorstrom ist nämlich durch die 
Eingangsspannung (12V) und den Emitterwiderstand gegeben, eine weitere 
Begrenzung braucht es nicht. Infolge der Spannungs- und 
Widerstandsverhältnisse macht der npn am Kollektor einen großen 
Spannungshub und wird in die Sättigung getrieben. Das alles wird 
vermieden, wenn der Rc durch einen Kurzschluss ersetzt wird.

von Jörg Seiler (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Jörg Seiler schrieb:
>> Wie groß müssten dann in meinem Fall R1 und R2 sein, wen der
>> Eingangsstrom so gering wie möglich sein soll?
> So hochohmig wie möglich. Hat dir das geholfen? Nein?
> Dann sag doch einfach, was "gering" ist, dann kann man sagen, welcher
> Widerstand geeignet wäre...
>
>> Das sähe dann so aus, oder?
> Das invertiert aber deine Encoder-Signale...
>
> Ich würde sowas vorschlagen:
>                  24V    24V
>                   o     o
>                   |     |
>                  10k    |
>                   |   |<
>                   o---|
>                   |   |\
>                  10k    |
>                   |     o-----> 0V/24V
>                 |/      |
> 0V/12V   >------|      2k2
>                 |>      |
>                   |     |
>                  10k    |
>                   |     |
>                  ---   ---
> Bei dieser Schaltung ist durch die Gegenkopplung über den
> Emitterwiderstand übrigens die Belastung des 0V/12V Signals sicher so
> gering wie möglich.


So gering wie möglich sollte in etwas 1-2 mA sein.
Das invertieren wäre in meinem Fall nicht wichtig.

Welche Bezeichnung hätten die Transistoren in deiner Schaltung?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Infolge der Spannungs- und Widerstandsverhältnisse macht der npn am
> Kollektor einen großen Spannungshub
Der Spannunghub ist aber mit Widerstand sicher kleiner als ohne.
> und wird in die Sättigung getrieben.
Wie das? Ich habe eine Stromgegenkopplung über den Emitterwiderstand.

> eine weitere Begrenzung braucht es nicht.
Das ist der Angstwiderstand, der verhindert, dass im Fehlerfall die 24V 
über eine kleine Siliziumschmelze an den 12V-Pin gelangen...  ;-)

Jörg Seiler schrieb:
> Welche Bezeichnung hätten die Transistoren in deiner Schaltung?
Elektor würde sagen: TUN und TUP.
Fazit: BC337 und BC327 oder BC546 und BC556 oder ähnlich...

: Bearbeitet durch Moderator
von ArnoR (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Der Spannunghub ist aber mit Widerstand sicher kleiner als ohne.

Nein. Wenn sich die Eingangsspannung von 0 auf 12V ändert, dann ergibt 
das einen Emitter- bzw. Kollektorstrom von ca. 11,3V/10k=1,13mA. Demnach 
muss es an Rc den Spannungshub 1,13mA*10k=11,3V geben. Dazu kommt noch 
Ube des pnp. Ohne Rc ist der Spannungshub am Kollektor des npn nur Ube 
des pnp.

>> und wird in die Sättigung getrieben.
> Wie das? Ich habe eine Stromgegenkopplung über den Emitterwiderstand.

Der Emitter wird durch das Eingangssignal auf 11,3V angehoben und über 
Rc liegen ebenfalls 11,3V, dazu noch 0,7V Ube des pnp. Da bleiben gerade 
noch 0,7V für Uce des npn, falls die 24V voll da sind.

von Udo S. (urschmitt)


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ArnoR schrieb:
> Der Emitter wird durch das Eingangssignal auf 11,3V angehoben und über
> Rc liegen ebenfalls 11,3V, dazu noch 0,7V Ube des pnp. Da bleiben gerade
> noch 0,7V für Uce des npn, falls die 24V voll da sind.

Stimmt. Wenn man den Angstwiderstand Rc zum Schutz des Ausgangs 
beibehalten will, dann müsste es aber gehen, wenn man Re auf z.B. 18K 
erhöht.

Nachtrag: Von ArnoR kann man immer wieder was lernen :-), danke.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Da bleiben gerade noch 0,7V für Uce des npn, falls die 24V voll da sind.
Sch...lags kaputt... :-/

von m.n. (Gast)


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Jörg Seiler schrieb:
> Wie kann ich möglichst einfach die 12V-Impulse auf 24V wandeln?

Beispielsweise mit einem Optokoppler, der beide Kreise dazu noch 
galvanisch trennt.
Andernfalls auch mit 1/2 OPV LM358, der eine beliebige Pegelanpassung 
machen kann inklusive Hysterese, falls dies nötig sein sollte.

von Leonardo W. (krangel)


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Hi,
diese Beitrag "Re: Impulsgeber: Wie Pegel von 12V auf 24V bringen?" Schaltung 
funktioniert nicht. Um 23 Volt Ausgangsspanung zu erreichen, müsste der 
Arbeitswiderstand 120 Ohm betragen, was beim Durchschalten des 
Transistors 200mA bedeuten würde. Der BC547 geht hier nicht, da er nur 
100mA kann.

Besser wäre ein PNP: Emitter an 24V, Kollektor über 2k2 an Masse, Basis 
mit 10K an 24V, Zenerdiode 15V und ein 10K in Reihe zur Basis zum 
Impulsgeber. Macht genauso viel Bauteile wie ArnoR's Schaltung hat aber 
eine 180° Phasendrehung.


Jörg Seiler schrieb:
> So gering wie möglich sollte in etwas 1-2 mA sein.

Damit kommst du nicht hin, dein Impulsauswerter zieht ja schon bei High 
8mA.

ArnoR's Erklärung der Sättigung des ersten Transistors passt nicht zu 
meinem Wissen über Transistoren. Sättigung heißt doch eine Überladung 
der Basis-Emitter-Strecke mit Ladungsträgern. In dieser Schaltung 
fließen nur wenige µA Basisstrom, damit ist der Trasistor nicht in die 
Sättigung zu treiben. Durch den Emitterwiderstand wird auch verhindert, 
dass die Basis-Kollektordiode leitend werden kann. Also auch kein 
Fehlerstrom Basis->Kollektor->Emitter.
Das einzig Negative des Kollektorwiderstandes ist das Umladen der 
Millerkapazität, aber das wird hier keiner bemerken.

Grüße

von ArnoR (Gast)


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Leonardo W. schrieb:
> Macht genauso viel Bauteile wie ArnoR's Schaltung

Ich hab doch gar keine Schaltung gezeigt.

> ArnoR's Erklärung der Sättigung des ersten Transistors passt nicht zu
> meinem Wissen über Transistoren. ...

Mit Sättigung ist hier gemeint, dass die Uce ->0 geht.

von Leonardo W. (krangel)



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Hi,

ich bin so frei und nenne die Schaltung vom Lothar Miller ohne Rc 
ArnoR's Schaltung.

ArnoR schrieb:
> Mit Sättigung ist hier gemeint, dass die Uce ->0 geht.

Die ist harmlos, solange die Basis-Kollektor-Strecke gesperrt beleibt.

Ich hab mal das ganze Zeug dem allwissenden und unfehlbaren Orakel 
anvertraut.

Was raus gekommen ist: mit und ohne Rc in diesem Frequenzbereich kein 
Unterschied feststellbar. Die Vbc immer im negativen Bereich.


Wenn man aber schon zwei Transistoren nehmen will, wäre es eine 
Überlegung wert, eine Rückkopplung über alles zu machen.

Meine Schaltung braucht ein Widerstand und einen Kondensator mehr als 
Lothar Miller's Schaltung.

@ Jörg Seiler, das hast du jetzt davon: die Qual der Wahl.

Grüße

von ArnoR (Gast)


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Leonardo W. schrieb:
> Die ist harmlos, solange die Basis-Kollektor-Strecke gesperrt beleibt.

K.A. was du für eine Definition der Sättigung kennst. Wenn die 
Basis-Kollektor-Strecke leitet, ist das Kollektorpotential unter dem 
Emitter, das geht mit solchen Schaltungen gar nicht. Demnach gäbe es gar 
keine Sättigung (nur was passiert dann in TTL-Schaltungen?).

Ich halte mich jedenfalls an diese Beschreibung, die auch mit der 
Erfahrung übereinstimmt (deutlicher Anstieg der Speicherzeit):
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ttigung_%28Elektronik%29

Und danach liegt in der oben diskuierten Schaltung Sättigung vor, wenn 
die 24V-Quelle weniger als 24V liefert. Immer von genau mindestens 24V 
auszugehen (wie in deiner Simulation) ist ein typischer Fehler. Ich sehe 
keinen Grund, eine Schaltung aufwendiger als nötig zu machen und die 
derart auf Kante zu designen. Wenn du das machen willst, bitte sehr.

von Horst H. (horst_h44)


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Als High- oder Low-Side Pegelwandler wäre z.B. auch ein integriertes 
Treiber-IC, wie der iC-DP/DN, eine sichere Lösung. Der Ausgang ist dann 
auch kurzschlussfest und für längere Zuleitungen geeignet. Ein deutsches 
Datenblatt gibt es: http://www.ichaus.de/product/iC-DP und 
http://www.ichaus.de/product/iC-DN, beide mit Schaltungsbeispielen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Leonardo W. schrieb:
> Was raus gekommen ist: mit und ohne Rc in diesem Frequenzbereich kein
> Unterschied feststellbar
Ist klar, das Ganze ist insgesamt schnarchlangsam. Der Transistor kommt 
hier ausreichend schnell aus der Sättigung, dass man nichts merkt.

> Meine Schaltung braucht ein Widerstand und einen Kondensator mehr
Und kann wegen des Kondensators nicht mehr mit statischen Pegeln 
arbeiten. Das ist für einen Impulsgeber aber oft ein Normalzustand...

von Jörg Seiler (Gast)


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Ui, da geht es ganz schön ins Detail.

Da viele verschiedene Vorschläge gibt, habe ich mich mal mit der ersten 
einfachen Schaltung befasst, diese wird auch immer wieder an anderer 
Stelle vorgeschlagen. Ich habe irgendwie ein Problem R2 zu berechnen.

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                        +---o A (24V)
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 E(12V)o--[ R1 ]---|
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Die Transistorschaltung schaltet bei 12V am Eingang durch, damit wird 
der Transistor leitend und zieht A auf Masse. Es fließt ein bestimmter 
Strom durch R2.
Sperrt der Transistor, entsteht mit R2 und der Last (zwischen A und 
Masse) ein Spannungsteiler, am dessen Ausgang ca. 20V anliegen sollten 
(hab ich am Impulsauswerter ausprobiert, das klappt). Der 
Eingangswiderstand des Impulsauswerters, also die Last, ist 3000 Ohm 
(7,5mA bei 24V).


Das gleiche Problem habe ich mit der Optokopplerschaltung.

                             24V
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Wie rechne ich R2 aus? Und welcher Transistor wäre sinnvoll wenn der 
BC547B nicht geht?
Wie ist das bei der Optokopplerschaltung?

Grüße
Jörg

von Stephan (Gast)


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Jörg:

Dazu musst du wissen, welcher Strom in den Signalauswerter an (A) 
fließen musst bei einem HIGH-Pegel.

Gruß

von Udo S. (urschmitt)


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o +24V
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  E(12V)o--[ R1 ]---            |
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                  ---          ---

R2 je nachdem welchen Strom dein Eingang A bei Massepegel zieht. Evt. 
reichen 47 oder 22K schon, sonst versuche mal 10K

Der Transistor des Optokopplers sollte bei 10mA keine sehr große Uce 
haben wenn dein Eingang wirklich 7mA zieht.

Die Schaltung hat den Vorteil, daß sie nicht invertiert im gegensatz zu 
deiner oben.

R1 je nach Diodenstrom des Optokopplers. Bei 10mA wären das 10,4/0,01 = 
1K

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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wie wärs mit einem kleinen ATTiny? ;))
Achne der verträgt ja nur 5V.....Aber da könnte man ja nen Pegelwandler 
zwischen schalten...

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