Forum: PC Hard- und Software XT PC schaltet ab


von Matthias W. (matt007)


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ein alter IBM-kompatibler XT PC steht auf dem Tisch. Er lief erst ca 1 
Stunde einwandfrei - und schaltete dann plötzlich ab. Nun schaltet er 
deutlich rascher ab. Ist die Frage was defekt sein kann. Das Netzteil? 
Ein Kondensator auf einem der Boards? Festplatte? Floppy-Laufwerk?

Im Netzteil sind keine aufgeblähten Kondensatoren zu sehen und keine 
geschwärzten Teile. Auf dem Board mit dem FDC-Controller ist ein 
NiCd-Akku auf der einen Seite mit weißem Pulver überzogen. Das Datum 
spinnt.

Wie richtet man so ein Ding? Alles nacheinander tauschen kann man machen 
wenn man die Teile hat. Leider habe ich keine.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn das Ding tatsächlich ausgeht, dann ist das Netzteil kaputt. Ein 
XT kann sich nämlich gar nicht selbst ausschalten, das geht nur über den 
mechanischen Schalter des Netzteils, oder eben einen Defekt des 
Netzteils.

Der Akku ist nur für die sogenannte "Echtzeit"uhr, die auf der 
Floppy-Karte untergebracht ist. Diese Uhr aber die wird vom XT selbst 
nicht benötigt, sie ist nur praktisch, damit nach dem Einschalten Datum 
und Uhrzeit nicht jedesmal neu eingegeben werden müssen. Das aber 
funktioniert auch nur dann, wenn das zur Uhr gehörende Programm auf der 
Bootdiskette bzw. Festplatte vorhanden ist und auch aufgerufen wird.

Ja, XTs hatten von sich aus keine Uhr. Es gibt auch kein "CMOS-RAM" 
o.ä., also können auch keinerlei Setup-Daten verloren gehen.

von Matthias W. (matt007)


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Die Spannungen am Netzteil scheinen ok. Am Mainboardstecker stehen an:
+ rot 5.04V
+ weiß -4.87V
+ ge 12.1V
+ or 5.05V

Auch die Spannung an einem der Stecker für Platte bzw. Floppy scheinen 
mit 5.04 und 12.1V ok.

Einmal hat der Rechner wild gepiepst - scheinbar unmotiviert. 
Ausgegangen ist er dabei nicht. Noch läuft er. Der Klapp-Deckel ist 
momentan auf.

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es gibt auch kein "CMOS-RAM"
> o.ä., also können auch keinerlei Setup-Daten verloren gehen.

Danke. Das ist ja schon mal prima.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias W. schrieb:
> Die Spannungen am Netzteil scheinen ok. Am Mainboardstecker stehen an:

-12V sollten da auch zu finden sein.

von andi_73 (Gast)


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Der Akku wie er beschrieben wird macht mir da Sorgen.
Das weisse Pulver wird aus dem Akku entwichen sein und
zerfrisst dann die Leiterbahnen.
Schnellstens auslöten damit es zu keinen Schäden oder Kurzschlüssen
kommt.

Ansonsten hält so ein XT "ewig". Auch die Netzteile waren zu der
Zeit noch robust gebaut.

von (prx) A. K. (prx)


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Grundsätzliches Vorgehen bei "PC tot": Alles rausziehen, was nicht am 
Monitor hängt. Also FD-Laufwerke, HDs, entsprechende Controller usw. Bis 
zum BIOS/BASIC, was immer da eingebaut ist, müsste er dann kommen.

Möglicherweiswe quiekt der XT auch schon wie spätere Kisten, wenn man 
ihm den Display-Adapter klaut. Dann kann auch der raus.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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A. K. schrieb:
> -12V sollten da auch zu finden sein.

ok. Es gibt da noch den blauen Draht. Vorhin sah ich 0V.
Nun liegen mal -12V an und mal weniger bis nichts.
Entweder hakt die Tastspitze oder es ist ein Wackelkontakt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tja. Wenn der Nachbau ein originalgetreuer Nachbau ist, kannst Du ja mal 
in den Schaltplänen nachsehen, was IBM sich da so gedacht hat - das IBM 
XT Reference Manual ist hier vorbildlich.

www.retroarchive.org/dos/docs/ibm5160techref.pdf‎

von (prx) A. K. (prx)


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Was für DRAMs hat der drin? 16kbit Typen brauchen -5V und wenn die 
genauso wackeln wie die -12V, dann...

von (prx) A. K. (prx)


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NB: Ich hatte kürzlich einen IBM Wartungstechniker da. Der hatte vor 
wenigen Jahren in einer Firma die heute doch recht ungewöhnliche 
Aufgabe, einen XT zu reparieren, der dort unverändert voll in der 
Produktion lief.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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andi_73 schrieb:
> Der Akku wie er beschrieben wird macht mir da Sorgen.
> Das weisse Pulver wird aus dem Akku entwichen sein und
> zerfrisst dann die Leiterbahnen.

ich habe das weiße Zeug abgekratzt (in den Papierkorb). Der Anschluß 
sieht nun wieder schön metallisch aus. Wie neu !

Am Akku liegen - ausgeschaltetes Gerät 4.38V. Eigentlich sollten es 3 
Zellen sein. Also 3.6V. 8.6V sehe ich ladend im Betrieb. Seltsam.

von Matthias W. (matt007)


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A. K. schrieb:
> Was für DRAMs hat der drin? 16kbit Typen brauchen -5V und wenn die
> genauso wackeln wie die -12V, dann...

nun habe ich Kontakt 2000 drangetan. Scheint momentan zu laufen.

von Helge A. (besupreme)


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Mit Klappdeckel ist also kein originaler, sondern Nachbau. Schau mal, ob 
der Quarzoszillator noch fest auf dem Board ist (manche wurden ja mit 
6MHz gebaut). Kontrolliere, ob der 8087 (falls verbaut) oder der 8203 
DRAM-Controller abartig heiß werden. Und drück mal alle Rams fest in die 
Sockel und reinige die Steckerbereiche der Einsteckkarten, das geht gut 
mit rauhem Radiergummi.

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> www.retroarchive.org/dos/docs/ibm5160techref.pdf‎

Danke Rufus. Das scheint ein Teil mit Teilen aus Taiwan und Japan zu 
sein. Die 20MB-Platte ist vom April 1987.

von Matthias W. (matt007)


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Helge A. schrieb:
> Mit Klappdeckel ist also kein originaler, sondern Nachbau.

ja. Sieht solide aus. Auch im Netzteil. Dickes verchromtes Blech. 
Einseitige Leiterplatte ohne Engstand der Teile. Das sollte eigentlich 
ewig halten.

> Schau mal, ob
> der Quarzoszillator noch fest auf dem Board ist (manche wurden ja mit
> 6MHz gebaut).

ich sehe einen 14.318MHz Quarz liegend eingelötet und einen 50pF-Trimmer 
daneben.

> Kontrolliere, ob der 8087 (falls verbaut)

sehe ich keinen. Als CPU ist ein NEC V20 verbaut.

> oder der 8203 DRAM-Controller abartig heiß werden.

es scheint nichts heiß zu werden. 8203 sehe ich keinen.

> Und drück mal alle Rams fest in die Sockel

habe ich gemacht. Bisher scheint der Rechner stabil.

> und reinige die Steckerbereiche der Einsteckkarten, das geht gut
> mit rauhem Radiergummi.

Danke für den Hinweis. Ich habe es erst mal mit Kontakt 2000 versucht. 
Momentan läuft das Teil stabil. Die Spannungen scheinen ok.

von Andreas D. (Gast)


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Habe auch noch nen IBM XT Rechner wieder am laufen. Habe da noch drei 
Netzteile aus unterschiedlichen PCs mal ausgebaut. Aber keines davon 
funktionierte noch richtig. Aber die sind noch Reparierbar (hatten alle 
unterschiedliche Fehler). Und dann läuft wieder alles gewohnt. :)

von Michael_ (Gast)


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Löte bitte schnellstens den Akku aus!
Und mach die Stelle sauber, wo das weiße Pulver war. Es zerfrisst dir 
die Leiterzüge!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> ich sehe einen 14.318MHz Quarz

Teilst Du das durch 3, erhältst Du die klassischen 4.77 MHz.

von Matthias W. (matt007)


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Andreas D. schrieb:
> Aber die sind noch Reparierbar (hatten alle
> unterschiedliche Fehler). Und dann läuft wieder alles gewohnt. :)

dürfte nicht immer so leicht sein die Dinger zu richten. Schaltplan hat 
man wohl eher selten?

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Teilst Du das durch 3, erhältst Du die klassischen 4.77 MHz.

ist der V20 nicht eine aufgebohrte Variante?

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias W. schrieb:
> ist der V20 nicht eine aufgebohrte Variante?

Bisschen schneller und ein paar überflüssige Befehle mehr. Und mit der 
mit Möglichkeit, 8080-Code direkt auszuführen.

von Michael_ (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> dürfte nicht immer so leicht sein die Dinger zu richten. Schaltplan hat
> man wohl eher selten?

Gibt es im Netz. Auf russischen und tschechichen Seiten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Gibt es im Netz.

Weiter oben habe ich das offizielle "Technical Reference Manual" 
verlinkt, das enthält unter anderem auch Schaltpläne. Besuche im 
Ostblock sind dafür gar nicht erforderlich.

Allerdings ist das natürlich das Original, das auf die Verwendung 
hochintegrierter Bausteine verzichtet - anders als späte XT-Clones, die 
das, was bei IBM 'ne gute A4-Seite füllte, in eine Handvoll Vielbeiner 
packten,

von Matthias W. (matt007)


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A. K. schrieb:
> Bisschen schneller und ein paar überflüssige Befehle mehr. Und mit der
> mit Möglichkeit, 8080-Code direkt auszuführen.

Danke für den Hinweis.

von Matthias W. (matt007)


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Michael_ schrieb:
> Gibt es im Netz. Auf russischen und tschechichen Seiten.

Danke für den Hinweis.

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Weiter oben habe ich das offizielle "Technical Reference Manual"
> verlinkt, das enthält unter anderem auch Schaltpläne. Besuche im
> Ostblock sind dafür gar nicht erforderlich.

das Manual habe ich durchgeblättert. Viele Seiten. Einen Schaltplan der 
zeigt wie das Netzteil von innen aussieht habe ich jedoch nicht gesehen. 
Einen Plan, der zeigt wie der Akku geladen wird auf dem Board mit der 
Uhr (ist auch der Floppy Disk Controller drauf sah ich leider auch 
nicht.

> Allerdings ist das natürlich das Original, das auf die Verwendung
> hochintegrierter Bausteine verzichtet

in der Tat sind sehr viele TTL-Bausteine dabei, viele Bausteine sind 
gesockelt. An einem der Sockel kann ein Wackelkontakt gewesen sein. Ich 
habe alle nachgedrückt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Einen Schaltplan der
> zeigt wie das Netzteil von innen aussieht habe ich jedoch nicht gesehen.
> Einen Plan, der zeigt wie der Akku geladen wird auf dem Board mit der
> Uhr (ist auch der Floppy Disk Controller drauf sah ich leider auch
> nicht.

Stimmt, das Netzteil hat IBM weggelassen. Das ist halt ein übliches 
Schaltnetzteil, das mit ca. 65 Watt Leistung +/- 5V und +/- 12V 
lieferte. Die negativen Spannungsschienen waren nur schwach belastbar 
und dienten der neben der Versorgung von RS232-Treiberbausteinen auch 
der Versorgung steinzeitlicher DRAMs wie dem 4116, das + 5V, - 5V und + 
12V benötigte.

Viele PCs aber funktionieren auch ohne - 5V, daher kann das Netzteil 
auch durch was fortschrittliches ersetzt werden. In der Leistungsklasse 
wäre die Kombination eines Notebook-Netzteils und einer "Pico-PSU" eine 
Möglichkeit.

Da es die "Echtzeit"-Uhr nie von IBM selbst gab, hat natürlich IBM auch 
deren Schaltplan nie veröffentlicht.

von Michael_ (Gast)


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Hier, geht auch englisch:
http://danyk.cz/s_atx.html

von Amateur (Gast)


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Du hast gestern Abend die Spannungen beschrieben. Mir ist nur nicht ganz 
klar, wann Du die gemessen hast. Im Betrieb oder beim Ausfall?

Was hat eigentlich das systematische Ziehen bzw. Einstecken der Karten 
ergeben?

Wenn der D-RAM-Zweig Probleme bereitet, so kannst Du auch mal ein paar 
Speicherbausteine ziehen. Das BIOS alleine müsste sowohl ohne, als auch 
mit wenig Speicher starten.
Es gibt dabei ein paar dokumentierte Pieps-Signale für die zugehörigen 
Fehlerkennungen.

von Matthias W. (matt007)


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Michael_ schrieb:
> Hier, geht auch englisch:
> http://danyk.cz/s_atx.html

vielen Dank. Da sind ja viele dabei. Allerdings wohl nur AT und ATX?

von Matthias W. (matt007)


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Amateur schrieb:
> Du hast gestern Abend die Spannungen beschrieben. Mir ist nur nicht ganz
> klar, wann Du die gemessen hast. Im Betrieb oder beim Ausfall?

im Betrieb. Richtig ausgefallen ist das Gerät nachts dann nicht mehr.

> Was hat eigentlich das systematische Ziehen bzw. Einstecken der Karten
> ergeben?

dies in Verbindung mit Kontakt 2000 auf diverse Kontakte und dem 
Nachdrücken der Chips in den Sockeln war wohl die Lösung.

> Das BIOS alleine müsste sowohl ohne, als auch
> mit wenig Speicher starten.

vielen Dank für den Hinweis. Ich bin froh daß das Ding momentan ohne 
Mucken läuft.

von Michael_ (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Allerdings wohl nur AT und ATX?

Welche möchtest du noch??
In der c't war auch mal ein umfangreicher Artikel über den Umbau von NT 
drin.

von Matthias W. (matt007)


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Michael_ schrieb:
> Welche möchtest du noch??

gute Frage. Wirklich brauchen tue ich akut ja nichts.
In diesem speziellen Fall war es ein XT-Netzteil.
Daher wäre ein Plan dazu ggf. hilfreich gewesen.

> In der c't war auch mal ein umfangreicher Artikel über den Umbau von NT
> drin.

vielen Dank für den Hinweis.

von Michael_ (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> In diesem speziellen Fall war es ein XT-Netzteil.
> Daher wäre ein Plan dazu ggf. hilfreich gewesen.

Dachte mir schon, das die Frage kommt.
Du nimmst dafür einfach ein AT-NT. Das AT beim NT steht für eine 
Gehäuseform und nicht für die Art der Hauptplatine.
Reine Netzteile für XT-Platinen gibt höchstens in Sonderausführungen.
Immer dran denken: 2X SCHWARZ in der Mitte !!!
Sonst gibt es Rauch.

von Matthias W. (matt007)


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Michael_ schrieb:
> Du nimmst dafür einfach ein AT-NT. Das AT beim NT steht für eine
> Gehäuseform und nicht für die Art der Hauptplatine.

das AT-Netzteil das ich damals bei meinem Multitech (später umbenannt in 
Acer) hatte war ein 200W-Teil. Der alte XT hat 130W oder darunter. 
Eigentlich wäre es mir lieber - wenn einmal nötig - das alte Netzteil 
auf Komponentenebene zu richten statt etwas anderes einzubauen. Daher 
die Frage nach einem dazu passenden Plan.

> Immer dran denken: 2X SCHWARZ in der Mitte !!!
> Sonst gibt es Rauch.

klar ! Es ist schwer das anders aufzustecken wegen der längeren Nasen am 
Platinenrand. Da braucht es schon etwas Gewalt um diese abzubrechen.

von Michael_ (Gast)


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Da hast du noch nicht genug solche Stecker gesteckt.
Fehlende oder abgebrochene Nippel waren keine Seltenheit.
Dein 130W NT war für einen XT eher die Ausnahme. Damals waren Klopper 
von Festplatten 5 1/2" und 1/4 bzw. 1/2 Bauhöhe üblich. Die brauchten 
richtig Amper!
Standard war schon damals 250W.
Der Schaltplan ist der Gleiche.
Einige Hersteller haben jedoch ihre eigene Suppe gekocht.
Z.Bsp. beim Commodore XP. Da war ein schwächeres NT in Sonderbauart 
drin.
Die Hardware war auch nicht 100% zu IBM kompatibel. Es lief da nicht 
jede Soft drauf.
Mach doch mal ein Bild von der Kiste!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Dein 130W NT war für einen XT eher die Ausnahme.

Ja, das klassische XT-Netzteil hatte sogar nur 65 Watt Leistung.

Michael_ schrieb:
> Damals waren Klopper von Festplatten 5 1/2" und 1/4
> bzw. 1/2 Bauhöhe üblich.

Du meinst 5.25" und halbe bzw. volle Bauhöhe, wie in ST506 und ST512 
(die für XTs üblichen 5- bzw. 10-MByte-Platten), oder schon später die 
bereits erwähnte ST225 mit 20 MByte, die aber nur noch halbe Bauhöhe 
hatte.

Tatsächlich waren auch XTs üblich, die noch gar keine Festplatte hatten.

> Die brauchten richtig Amper!

Mit 20 Watt waren auch Platten in voller Bauhöhe zufriedenzustellen.

> Standard war schon damals 250W.

Nein. Den Standard hat IBM definiert - und das waren 65 Watt.

Das AT-Netzteil war kräftiger ausgelegt.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Mit 20 Watt waren auch Platten in voller Bauhöhe zufriedenzustellen.

Meine erste war die ST4096 80GB.
Die braucht 23W bei Idle, 55W Maximum.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Webseiten behauptet, dass die ST41200 je
> nach Quelle 24W oder 29W Idle(!) benötigte.

Das ist keine MFM- oder RLL-Platte, sondern eine SCSI-Platte (Du hast 
das N an der Typenbezeichnung unterschlagen) und war aufgrund ihrer 
Kapazität (1 GByte!) in XTs definitiv nie zu finden.
Außerdem wurde diese Festplatte erst gegen Mitte der 90er Jahre 
hergestellt, als schon lange keine XTs mehr produziert wurden. Auch 
286er waren da schon als ausgestorben zu betrachten.

A. K. schrieb:
> Meine erste war die ST4096 80GB.
> Die braucht 23W bei Idle, 55W Maximum.

Auch diese Platte (1990 auf den Markt gekommen) entspricht nicht dem, 
was in XTs üblich war.

IBM hat ein 65-Watt-Netzteil verbaut. Und das war deutlich 
überdimensioniert, weil der XT selbst eher deutlich weniger verbraucht 
hat -- da war kein einziges Bauteil mit auch nur einer Andeutung eines 
Kühlkörpers verbaut.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Drum habe ich das korrigiert, und die Daten der ST4096 MFM Disk 
verwendet. Aber als die aktuell war, wars der XT auch schon nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> IBM hat ein 65-Watt-Netzteil verbaut. Und das war deutlich
> überdimensioniert, weil der XT selbst eher deutlich weniger verbraucht

Der hatte 8 Slots voller Länge. Und die wollten auch Strom.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Auch diese Platte (1990 auf den Markt gekommen) entspricht nicht dem,
> was in XTs üblich war.

Schon, aber der Strom dürfte eher von der rotierenden und positionierten 
Masse und der Drehzahl abhängig gewesen sein, weniger von der Bitdichte. 
Ich könnte mir daher vorstellen, dass ältere Disks voller Bauhöhe und 
voller Anzahl Platters nicht weit weg von diesen Werten liegen dürften. 
Zumindest beim Start, und bei denen mit Servo-Positionierung.

NB: Es war doch nicht die erste. Lang ists her.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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OK, ich muss zurückrudern.

Das 65-Watt-Netzteil stammt aus dem PC; im XT steckte ein 
130-Watt-Netzteil.

Im Anhang die Spezifikationen des XT-Netzteils aus dem "IBM 5155/5160 
Technical Reference Manual"

von Michael_ (Gast)


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Als ich 1990 meinen AT286 kaufte, waren die XT im Sterben. Es gab sie 
aber noch im Einheitsgehäuse. Mein NT hatte damals 250W und.
Ich hatte da schon eine 3,5" HD Conner 40MB drin. Aber üblich bis dahin 
war die genannte ST225MFM.
Hier mal ein Bild:
ebay 320690852466
Aber alle NT aus dieser Zeit hatten die gleiche Grundschaltung drin.

von a. b. (andreb)


Angehängte Dateien:

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Hier mal ein Original XT 5160 aus meinem Lager mit 512KB und 10MB 
Platte, Original-Auslieferungszustand

von Michael_ (Gast)


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Ein schönes Teil!
Hab ich auch mal als Schrottcomputer für wenig Geld zum basteln gekauft.
War das aber nicht schon die Baureihe PS/2?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Im Anhang die Spezifikationen des XT-Netzteils aus dem "IBM 5155/5160
> Technical Reference Manual"

Da NT ist aber nicht eines für die "großen" Standardgehäuse.
Die hatten doch den abgesetzten Netzschalter.
Kleine NT in Sonderausführung gab es immer.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael_ schrieb:
> War das aber nicht schon die Baureihe PS/2?

Die PS/2 Reihe gabs erst nach den ATs.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Da NT ist aber nicht eines für die "großen" Standardgehäuse.
> Die hatten doch den abgesetzten Netzschalter.

Nein, IBM hat im PC, im XT und auch im AT den Netzschalter direkt 
seitlich am Netzteil untergebracht.

Mit einer Kabelpeitsche an die Front geführt wurde das von IBM erst mit 
den PS/2-Rechern im Towergehäuse.

von jemand (Gast)


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Ne ist noch XT.
Da kommen wieder die Erinnerungen. :)
Hast du dazu auch den Orginal IBM Bildschirm?

Bringt die Kisten wieder ans laufen! ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Mit einer Kabelpeitsche an die Front geführt wurde das von IBM erst mit
> den PS/2-Rechern im Towergehäuse.

Nix Kabelpeitsche. Das das Netzteil ging bis nach vorne:
http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/alf/ps2_70121/
http://vmpalvelin.dyndns.info/Computers/IBMps2/ps2.html

von Matthias W. (matt007)


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a. b. schrieb:
> Hier mal ein Original XT 5160 aus meinem Lager mit 512KB und 10MB
> Platte, Original-Auslieferungszustand

in etwa so sieht das Teil aus. Eine Kamera habe ich momentan nicht. 
Vorne rechts ist oben die 20MB-Platte verbaut, darunter das 
360kB-Laufwerk. Der vollhohe Schacht links daneben ist leer. Dieser XT 
ist auf 640kB aufgerüstet worden. Langsam ist er trotzdem. Ich hatte 
damals einen AT von Multitech gekauft mit 200W-Netzteil. Den hatte ich 
viele Jahre. Aufgerüstet wurde die Festplatte (von 30 auf 60MB 
vollhoch). Später kam ein winziges China-Mainboard rein. Dazu mussten 
neue Löcher ins Gehäuse gebohrt werden.

von Matthias W. (matt007)


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jemand schrieb:
> Da kommen wieder die Erinnerungen. :)
> Hast du dazu auch den Orginal IBM Bildschirm?

auf dem Bildschirm (bernsteinfarben) steht Multitronic.

> Bringt die Kisten wieder ans laufen! ;)

ja.

von Reinhard S. (rezz)


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Michael_ schrieb:
> Damals waren Klopper
> von Festplatten 5 1/2" und 1/4 bzw. 1/2 Bauhöhe üblich.
> Die brauchten richtig Amper!

Kann man die nicht hochskillen? :)

von Michael_ (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nix Kabelpeitsche. Das das Netzteil ging bis nach vorne:
> http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/alf/ps2_70121/

Ich hatte mich geirrt. So ein Gerät war es! Aber in diesem Gehäuse war 
wenn ich mich recht erinnere ein System30? XT drin. Könnte sein, ein 
286-XT. Die gab es mal.

von Klausb (Gast)


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Hallo Michael_

Zur Historie:

IBM Original PC und XT unterschieden sich durch die 10 MB Platte.
Prozessor war immer der gleiche.
Zusätzlich gabs den 8087.
und beim PC-XT-370 noch dre Motorola Prozessoren.

Der PC-AT hatte dann den 80286

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> So ein Gerät war es!

Das wäre ein PS/2 Modell 30, das war ein besserer XT (mit 8086 statt 
8088).

Davon wiederum gab es aber auch eine schickere Ausführung, die hieß dann
PS/2 Modell 30/286*, das war ein vollwertiger 10-MHz-AT. Hatte wie auch 
das "originale" Modell 30 keine Microchannel-Slots, sondern normale 
ISA-Slots (liegend, auf einer Risercard), aber Maus- und 
Tastaturanschlüsse im Mini-DIN-Format. Die darin verbaute Festplatte war 
eine frühe IDE-Platte mit allerdings anderem Anschluss, 70(?)poliger 
Platinenstecker, über den auch die Versorgungsspannung geführt wurde.

Vom XT übrigens gab es so eine Ausführung auch, das war der XT/286 
(Modell 5162).

Klausb schrieb:
> IBM Original PC und XT unterschieden sich durch die 10 MB Platte.

Nein, PC und XT hatten auch unterschiedliche Hauptplatinen. Der PC hatte 
nur fünf ISA-Slots, die dafür mit größerem Abstand, außerdem hatte er 
eine Kassettenrecorderschnittstelle in Form einer weiteren fünfpoligen 
DIN-Buchse.

Der XT hatte 8 ISA-Slots im seitdem fortlebenden Standardabstand -- 
einem der langlebigsten Überbleibsel seines Designs.



*) 
http://www.classic-computers.org.nz/blog/2009-09-19-ps-2-30-286-adventure.htm

von (prx) A. K. (prx)


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Michael_ schrieb:
> Ich hatte mich geirrt. So ein Gerät war es! Aber in diesem Gehäuse war
> wenn ich mich recht erinnere ein System30? XT drin.

Die Gehäuse waren das typische Design der PS/2. Insbesondere bei den 
Desktops gab es im Laufe der Zeit etliche Modelle mit gleichem oder 
ähnlichem Äusseren aber anderem Inhalt: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Personal_System/2

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die darin verbaute Festplatte war
> eine frühe IDE-Platte mit allerdings anderem Anschluss, 70(?)poliger
> Platinenstecker, über den auch die Versorgungsspannung geführt wurde.

In meinem war eine normale IDE-Platte drin. ST124???
Aber eine Platte mit 72-pol. ist mir mal zugelaufen.
IBM WD-L40S mit 40MB.
Ich hab irgendwo noch einen IBM PS/1. Ich glaub, da waren auch solche 
Platten drin.

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