Hallo Zusammen, ich wollte mich mal erkundigen, ob ein Thyristor in beide "Richtungen" leitend ist, wenn er am Gate angesteuert wird. Oder verhält es sich wirklich wie eine Diode, die zum Zeitpunkt x eingeschaltet werden kann und die negative Halbwelle der Wechselspannung wird wie bei einer Diode geblockt (trotz Gate Ansteuerung) Besten Dank und Gruß Jan
jan schrieb: > Oder verhält es sich > wirklich wie eine Diode, die zum Zeitpunkt x eingeschaltet werden kann > und die negative Halbwelle der Wechselspannung wird wie bei einer Diode > geblockt (trotz Gate Ansteuerung) Ja, genau so. Wenn du was anderes benötigst: Triac!
@ jan (Gast) >ich wollte mich mal erkundigen, ob ein Thyristor in beide "Richtungen" >leitend ist, wenn er am Gate angesteuert wird. Nein. Das kann nur der TRIAC. >Oder verhält es sich >wirklich wie eine Diode, die zum Zeitpunkt x eingeschaltet werden kann >und die negative Halbwelle der Wechselspannung wird wie bei einer Diode >geblockt (trotz Gate Ansteuerung) Ja.
In beide Richtungen geht es mit einem TRIAC: http://et-tutorials.de/8786/phasenanschnittsteuerung-mit-einem-triac/
Vielen Dank für die Info... Da würde ich gleich noch eine Frage anknüpfen, wenn ich darf?! Jetzt wird's gruselig: Angenommen ich habe einen simplen Wechselstromsteller mit einer Diode für den positiven Zweig und antiparallel dazu ein Thyristor für den negativen Zweig. Was würde passieren, wenn ich den Thyristor schon in der positiven Halbwelle mit einschalte, wo eigentlich die Diode leitend ist? Wenn der Thyristor eine steuerbare Diode ist, würde der Stromfluss ja trotzdem durch die Diode stattfinden, da der Thyristor in Sperrrichtung arbeitet? Was passiert im Nulldurchgang der Spannung bzw. Strom der Diode? Zündet nun der Thyristor im Stromnulldurchgang und lässt die negative Halbwelle komplett durch? Oder "vergisst" er den Zündbefehl, welchen ich dem Thyristor in der falschen Halbwelle serviert habe? Danke nochmal an alle
Die Antwort kannst du dir selbst geben, wenn du weisst, dass ein Thyristor im Nulldurchgang löscht.
Besten Dank für die Info. Ja das ist bekannt, aber mir fehlt die Info, ob der Thyristor nun während der positiven Halbwelle trotzdem durchschaltet, oder nicht... Ich glaube es gibt da auch unterschiede mit welcher Pulsbreite die Thyristoren am Gate angesprochen wird? Mich interessiert ganz speziell, ob ein Thyristor mit negativen Steuerwinkeln, also vor der natürlichen Kommutierung durchgeschaltet werden kann. Und wenn nicht, wie er sich nun in der negativen Halbwelle verhält. Danke nochmal an alle
Hast Du keine extrem eigene Anwendung, so würde ich, im Zusammenhang mit Wechselspannung, immer zu einem Triac raten.
Der Thyristor geht an wenn das Gate genügend bestromt wird. Sobald der Strom im Hauptzweig genügend klein wird geht er wieder aus. D.h. wenn du in der Halbwelle wo der Thyristor in Sperrrichtung ist versuchst zu Zünden, kann sich kein Strom im Hauptzweig aufbauen. Der Zündimpuls wird sich also nicht gemerkt.
Vor der Kommutierung bist du in der negativen Halbwelle. Oder versteh ich dein Problem falsch? Die Zündung des Thyristors erlaubt, daß ein Strom fließt. Solange der Strom mindestens so groß wie der Haltestrom ist, leitet der. Fließt weniger, geht der Thyristor aus.
Was willst du erreichen, was ist dein eigentliches Problem?
jan schrieb: > Angenommen ich habe einen simplen Wechselstromsteller mit einer Diode > für den positiven Zweig und antiparallel dazu ein Thyristor für den > negativen Zweig. Solche Wechselstromsteller gibt es normalerweise nicht. Als es noch keine Triacs gab, nahm man entweder zwei antiparallele Thyristoren oder einen Thyristor im Gleichstrompfad eines Brückengleichrichters. > Was würde passieren, wenn ich den Thyristor schon in der positiven > Halbwelle mit einschalte, wo eigentlich die Diode leitend ist? Die Frage ist falsch gestellt. Es ist technisch nicht möglich einen Thyristor in der Sperrrichtung einzuschalten, egal ob Du ein Signal ans Gate legst oder nicht. Gruss Harald
Mit anitiparalleler Diode zu einem Thyristor bekommst du im Wechselstromnetz, abhängig von der Phasenlage der Zündung, einen mehr oder weniger hohen Gleichspannungsanteil. In Verbindung mit einem Trafo z.B. kannst du damit Rauchzeichen erzeugen. ;-)
Der Thyristor "merkt" sich seine Zündung, solange der sog. Haltestrom nicht unterschritten wird. In Sperrrichtung wird er niemals zünden, d.h. wenn der Zündstrom entfernt wird, bevor sich in Durchlassrichtung mindestens der Haltestrom aufgebaut hat, wird der Thyristor sofort wieder sperren. Beachte, dass bei induktiven oder kapazitiven Lasten der Spannungs- und der Stromdurchgang nicht phasengleich sind. Wie schon von anderen Diskussionsteilnehmern erwähnt, suchst Du vermutlich ein TRIAC und nicht einen Thyristor. Aber auch ein TRIAC wird im Stromdurchgang wieder gelöscht. Thyristoren/TRIACS neigen bei hohen Spannungsimpulsen (genauer: Spannungsimpulsen mit hoher Anstiegsgeschwindigkeit) zur Selbstzündung. Dieser Wert ist i.A. auch im Datenblatt angegeben. Diese Spannungsanstiege können durch Störspitzen auf der Netzspannung oder Wackelkontakte, z.B. beim Stecken/Ziehen des Netzsteckers, erzeugt werden. Deswegen eignen sich Thyristoren/TRIACS meist nicht zur elektrisch sicheren Netztrennung von Verbrauchern.
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Besten Dank für die zahlreichen Beiträge. Ich habe kein spezielles Problem, zerbreche mir aber in der Theorie den Kopf. Mir geht's eigentlich nur darum, dass ich die Funktion solcher Schaltungen von Grund auf verstehe... Mich interessiert vor allem, wie die Strom und Spannungsverläufe bei verschiedenen Lastszenarien und Aussteuerungen aussehen. Der Vorwärtszweig wird halt nicht gesteuert (Diode). Da gehe ich davon aus, dass die positive Halbwelle von der Diode komplett durchgelassen wird (auch wenn da der Thyristor angesteuert würde) und den Kondensator bis zum Scheitelwert der Spannung auflädt. Der Strommaximalwert muss ja um -90° verschoben sein, fängt daher bei t=0 bei Î an. Was passiert nun, wenn der Thyristor bei 90° der Netzspannung eingeschaltet wird? (in der Zeichnung gestrichelt dargestellt) Schaltet der Thyristor bei 180° der Netzspannung (also bei Alpha=0) durch und wird bei (3/2)pi wieder gelöscht? Sollte ja so sein, da an der Stelle der Stromnulldurchgang ist? (Natürlich muss er dazu erstmal eingeschaltet sein? Ich hoffe, ihr versteht mein "Problem"... @Andreas Schweigstill: genau um die Problematik mit der Phasenverschiebung geht's. Wenn ich die Schonzeit der Thyristoren mit einkalkuliere und eine genaue Phasenverschiebung von -90° habe, leitet der Thyristor dann überhaupt bei dem Steuerwinkel von -(MINUS!!!)90° (also Ansteuerung während der positiven Halbewelle, wenn der Strom seinen Nulldurchgang hat? Danke nochmal vielmals für die sehr hilfreichen Infos Gruß Jan
Oh du hast eine Blindleistungskompensationsanlage. Der Kondensator wird durch die Diode ständig auf Unetz Peak gehalten. Wird der Thyristor dann im Netzpeak geschaltet läuft er ohne Einschwingvorgang an. Danach wird der Thyristor ständig gezündet das er nicht mehr ausgeht.
Sehr interessant, kannst du mir dazu vielleicht mehr erzählen, links nennen, Suchbegriffe? Ich würde mich sehr freuen. Besten Dank
...kennt sich damit noch jemand aus und kann mir eventuell weiterhelfen? So ein W1 Steller findet man in einschlägiger Literatur ausschließlich mit R-L-Lasten, doch wie sieht sowas mit einer kapazitiven Last aus? Danke und Gruß Jan
Der Steuerwinkel ist doch ausschließlich von 0<=alpha<=180 definiert, daher verstehe ich die Angabe "Steuerwinkel -90°" nicht wirklich.
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