Hallo, ich stehe vor dem Problem einen Seilzug elektrisch zu betätigen und habe noch nicht die zündende Idee gehabt. Der Seilzug steuert eine Kupplung und erfordert ca. 20kg Zugkraft und einen Hub von etwa 20cm. Dazu gibt es 2 Probleme: Die Ansteuerung muss relativ schnell erfolgen, ca. 2 Sekunden für den ganzen Hub. Aus Sicherheitsgründen muss das System in jedem Fall abschaltbar sein, auch wenn kein Strom mehr da ist. Letztere Anforderung schließt aus meiner Sicht jegliche Linearantriebe die mit einer Spindel arbeiten aufgrund des Selbsthemmung aus. Daher dachte ich zwischendurch an ein Modellbauservo. Dieses hält die Position solange es soll, ohne Strom fällt es aber in den Ausgangszustand zurück. Leider bringen diese aber zu wenig Zugkraft und ich bin mir auch nicht sicher ob diese auf Dauer dafür ausgelegt sind gegen einen Widerstand in einer Position zu verharren. Gibt es Möglichkeiten die ich übersehen habe oder habt ihr noch Ideen? Vielen Dank schonmal Thomas
Thomas schrieb: > Daher dachte ich zwischendurch an ein Modellbauservo. 20kg bei 20cm Weg? Sportlich. > Ausgangszustand zurück. Leider bringen diese aber zu wenig Zugkraft und > ich bin mir auch nicht sicher ob diese auf Dauer dafür ausgelegt sind > gegen einen Widerstand in einer Position zu verharren. Such nicht nach "Servo", sondern nach "Segelwinde". 20kg könnten da noch drinn sein. Eine Segelwinde hat keinen Hebel, sondern eine Trommel, auf der die Schot aufgewickelt wird. Wenn dein Seil nicht zu steif ist, dann könnte das gehen. Die Trommel macht so 3 bis 4 Umdrehungen von einer Endstellung in die andere. 20 Zentimeter Weg hast du allerdings immer locker. Meine Wettkampfwinden bringen es auf ca. 40 Zentimeter Verfahrweg bei einem Trommeldurchmesser von ca. 4 is 5 Zentimeter. Allerdings bin ich mir bei den 20kg unsicher. Als Mensch hast du schon ordentlich zu tun, um die Winde am Verfahren zu hindern, wenn sie anzieht. > und ich bin mir auch nicht sicher ob diese auf Dauer dafür ausgelegt > sind gegen einen Widerstand in einer Position zu verharren. Segelwinden sind im Prinzip schon dafür ausgelegt. Da fliesst halt massig Strom rein, solange die Winde 'arbeiten' muss. Das einzige Problem ist, dass so eine Winde ihre Kraft aus einem massiven Untersetzunggetriebe holt. D.h. das Getriebe ist zwar nicht direkt selbsthemmend, hat aber eine kleine Hemmung. Zieht man an der Schotschnur dann merkt man schon, dass das Getriebe "Widerstand leistet". Ganz davon abgesehen, dass das Getriebe nicht dafür ausgelegt ist, in dieser Richtung betrieben zu werden.
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P=200N*0.2m/2s=20Watt. Du brauchst also einen Motor/Servo mit min 20W.
So aus dem Bauch raus: Nicht selbsthemmendes Getriebe auf Trommel für das Seil, ein kräftiger Motor, Endschalter und eine elektromechanische Bremse die stromlos öffnet. Daß der Motor die ganze Zeit das Drehmoment für die 20kg aufbringt ist eher schlecht. Als Rechenbeispiel: Wenn die Trommel einen Durchmesser von 3cm hat, dann braucht die 2 Umdrehungen um die 20cm aufzuwickeln, bei 200N Zugkraft braucht der Antrieb ein Drehmoment >> 200N * 0,03m = 6Nm also 10Nm (es soll ja schnell gehen). Nimmst du ein 4:1 Getriebe das nicht selbsthemmend ist bräuchte der Motor etwa 3Nm (Reibung) Für die 2s würden das 8Umdrehungen vor dem Getriebe bedeuten, also 4U/s.
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>Der Seilzug steuert eine Kupplung und erfordert ca. 20kg Zugkraft und
einen Hub von etwa 20cm.
Eine Umrüstung auf eine hydraulisch angesteuerte Kupplung ist nicht
möglich?
Du könntest ein Gegengewicht an den Seilzug hängen, dass du nur noch z.B. 1/2kg heben musst.
Max H. schrieb: > Du brauchst also einen Motor/Servo mit min 20W. Na ja durch Reibungsverluste und weil es schnell gehen soll würde ich eher von 100-150W ausgehen. Allerdings kann man Gleichstrommotoren ja für kurze Zeit deutlich überlasten und er will ja nicht dauernd kuppeln.
Danke für die Hinweise. Dem Tipp mit der Bremse gehe ich mal nach. Klar, hydraulisch wäre das ganze einfach zu lösen. Allerdings bringt das nach meinem Gefühl auch einen gröberen Mehraufwand gegenüber einer elektrischen Lösung.
Es gibt auch Spindeln mit großer Steigung. Diese werden, wenn's schnell gehen soll, verwendet. Da gibt’s es auch keine "Hemmungen".
s=(a*t^2)/2 a=2s/t^2=2*0.2m/(2s)^2=0.1m/s^2 F=m*a=20kg*0.1m/s^2=2N. Zum Beschleunigen sind also nur 2N nötig. Zu den Reibungsverlusten habe ich leider keine Erfahrung
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